„Lederfetisch“ in den 80er

In den 80er Jahren, war Leder nicht nur bei BDSMler sehr beliebt. Auch bei Rockern, Biker, in der Schwulenszene oder in der Mode sah man Leder. Latex sah man nur noch selten in der BDSM Szene Mitte der 80er Jahre, was auch daran lag das Leder sehr anschmiegsam und teilweise, selber zu verarbeiten war.

Aus Leder wurden verschiedensten Sachen hergestellt. Röcke, Hosen, Jacken, Mäntel, Hemden, Westen und Schuhe, konnte man in normalen Bekleidungsgeschäften kaufen. Halsbänder, Peitschen, Gerten, Riemen, gab es im Tierbedarf, aber damit hörte es schon auf. Alles andere gab es nur in sehr wenigen Sex Shops in NRW, so wie Manschetten und Gurte. Wer Korsagen, Korsetts, BHs, Masken oder Futterale haben wollte, musste sie anfertigen lassen. Leder wurde oft mit Kettenelementen verziert und mit Jeans, Damast, Tüll oder Spitze kombiniert.

In Hamburg war die Auswahl größer, in den Sex Shops. Das erste SM Magazin, wurde in Hamburg gedruckt. Das man in Sex Shops, auch hier in NRW, auf Nachfrage kaufen konnte. Dort standen neben Storys und Kontaktanzeigen, auch Bezugsquellen, für SM „Sachen“, im Magazin.

Kreative wie Design Studenten, machten vieles selber. Mit einer guten Nähmaschine (Pfaff) konnten sie Nappaleder gut verarbeiten.

Die BDSM Leder Szene in Bochum/Herne/Witten, wurde von Außenstehenden, oft für Biker oder Rocker gehalten. Da viele zu der Zeit Motorräder besaßen, so wie viele andere junge Leute.

Bei bekannten Bauern wurden im Frühling, leer stehende Scheunen, für größere SM Partys angemietet, die weit weg von Wohngebieten standen.

In leerstehenden Gebäuden von geschlossenen Zechen, wurden auch größere Treffen/Partys abgehalten. Aber da bestand immer die Gefahr von der Polizei entdeckt zu werden. Deshalb kamen dort nur bestimmte Mitglieder der BDSM Szene hin.

Diskussionsrunden/Gesprächskreise trafen sich in Privaträumen. Stammtische gab es nur wenige, da man nicht offen sprechen konnte, waren sie nicht gut besucht. Kleinere Partys fanden fast an jedem Wochenende in Privaträumen statt (meistens 12-20, manchmal 30-40 Personen). Oft bei BDSMlern die ein alleinstehendes Haus hatten und der nächste Nachbar 500 m oder weiter entfernt war.

Geoutet hat sich zu der Zeit kaum einer, da man schnell als Perverser abgestempelt wurde. Dadurch hätte man, soziale Kontakte, sogar Wohnung oder Arbeitsplatz verlieren können.

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