Kate (40)

Stell dich bitte kurz vor:
Ich bin Kate, 40 Jahre jung, geschieden, 4 Kinder und wohne in Niederbayern. Im Alltag sehr dominant, beruflich wie auch privat viel Verantwortung tragend und eine Kämpferin.

Seit wann reizt dich BDSM, gab es einen Auslöser?
BDSM reizt mich seit etwas mehr als ein Jahr. Vom gefesselt und ausgeliefert zu sein, sowie gezüchtigt zu werden träumte ich jedoch schon bedeutend länger, die Träume begannen nach der Geburt meines ersten Kindes und wurden immer häufiger, zwischen dem Ausleben und den Beginn der Träume von BDSM liegen ganze 21 Jahre. Der Auslöser, mich ernsthaft damit zu befassen, meine Träume zu hinterfragen und den Mut, mich zu outen, war eine Affäre. Er schlug mir wegen einer Frechheit meinerseits auf den nackten Po und es erregte mich wie nichts zuvor. Ich reagierte aufgrund der Reaktion meines Körpers erstmal sehr irritiert und auch mein damaliger Partner war sehr überrascht. Seit diesem Erlebnis war mir bewusst, das da etwas in mir lebt, was mir mein Unterbewusstsein durch meine Träume sagen will und so begann meine Reise ins Abenteuer BDSM.

Was genau reizt dich an dem sehr weiten Feld BDSM?
Dieses ganz und gar anders zu sein, sobald ich in meine Rolle der Sklavin schlüpfe, Verantwortung abgeben zu können, der Schmerz, wenn ich gezüchtigt werde, sowie das Dienen und die daraus gewonnene Lust in mir. Bondage, ob mit Seilen, mit Ketten oder gar Beides liebe ich, weil es mir unermesslichen Halt gibt, ich mich gefangen und trotzdem frei fühle.

Falls du BDSM inzwischen auslebst: Hat sich „dein“ BDSM im Lauf der Zeit verändert?
Ich achte viel bewusster auf mich selbst, gehe tiefer in mich und reflektiere schneller, was ich brauche, was ich wirklich zu geben bereit bin und was mir ganz und gar nicht gut tut, sondern eher schadet. Ich weiss heute, das BDSM nicht so oder so sein muss, sondern so oder so sein kann und es ist, wie ich es für mich selbst fühle.

Welchen Stellenwert hat BDSM für dein Leben und für deine Beziehung?
Ich kann mir mein Leben und eine Beziehung ohne BDSM gar nimmer vorstellen, ich brauche es nicht täglich, will jedoch auch nicht mehr ohne leben.

Wie lebst Du BDSM in deiner Beziehung aus, beziehungsweise wie würdest du es ausleben wollen?
BDSM lebe ich außerhalb meiner Vier-Wände aus, gemeinsam mit meinen innigsten Freunden (ein Ehepaar), die gleichzeitig auch meine BDSM-Partner sind. Sie ist meine Hauptbezugsperson und Herrin, auf ihren Befehl hin würde ich auch ihrem Mann dienen.

Gab es eine ganz besonders intensive, lustige, oder auch nur ungewöhnliche Situation in deinem Leben, die einen BDSM-Kontext hatte?
Besonders intensiv war meine Situation während meiner ersten Vorführung, da diese für mich völlig überraschend kam. Ungewöhnliche Situationen gab es so einige, wie z.B.: die Kleidungsvorschrift, wenn ich in meine Rolle der Sklavin schlüpfte. High Heels, Minirock usw., mich darin selbstbewusst zu zeigen zu können, hat Monate gedauert. Lustige Situationen gab es auch, über eine kann ich heute noch mit meinem damaligem Dom herzhaft lachen. Er bestrafte mich mit Klammern an meiner empfindlichsten Stelle, band mich ans Kreuz, züchtige mich, vor lauter Nässe zwischen meinen Beinen rutschten die Klammern ab und so wurde aus einer Strafe die Entdeckung meiner Maso-Neigung.

Hast du mit deiner Neigung gehadert? Wenn ja, warum und wie bist du damit umgegangen?
Ich habe am ärgsten mit meiner Maso-neigung gehadert, es hat mich regelrecht umgehauen, viele Gespräche mit meinem damaligen Dom und meiner Therapeutin (diese weiss von meinen Neigungen ), halfen mir, mich und meine Neigungen voll und ganz zu akzeptieren, sie nicht als Schande, sondern als etwas ganz Besonderes anzunehmen.

Welche Erfahrungen hast du mit der Partnersuche gemacht?
Meine Erfahrung sagt, das es solche und solche Männer/Dom´s gibt und man sich nicht vom Schein trügen lassen sollte, gerade als Anfängerin kann es recht schnell passieren, das man an einen Gegenpart gerät, dieser vor allem psychologisch von BDSM rein garnichts versteht, jedoch so tut als ob. Am Anfang, wenn noch alles ganz neu ist, denkt man..Okay, wenn ER sagt, das muss so sein, so ist BDSM, das ist BDSM, dann wird das wohl so sein, also füge ich mich entgegen meinem ungutem Bauchgefühl, denn man will ja eine gute Sub/Sklavin sein. Auch ich dachte so, zog meine Lehre daraus und lasse keinen mehr an mich heran, dieser mir am Ende nur Schaden zufügen würde, mich nicht als Mensch, sondern mich nur als Sklavin sieht, sein Selbstbewusstsein mit mir aufpäppeln will.

Was bietest du und was erwartest du von deinem Partner?
Ich biete absolute Hingabe, Vertrauen, Ehrlichkeit, Willen und Gehorsam und erwarte dafür, das man mich Mensch sein lässt, mich mit allem drum und dran akzeptiert, annimmt, was ich zu geben bereit bin und nicht nur fordert, sondern mir auch wirklich geben kann, was er verspricht.

Was ist dir an deinem Partner am wichtigsten?
An meinem Partner ist mir wichtig, das er in erster Linie ehrlich ist, mir Zeit lässt, Vertrauen zu ihm aufzubauen, mich fordert ohne mich zu überfordern, mir hilft, neue Türen zu öffnen und einfach da ist, wenn ich ihn brauche.

Willst du den Lesern noch etwas mitteilen, was hier nicht angesprochen wurde?
Nein, ich denke, was ich gesagt habe, reicht aus. ;-)