....ohne zu spielen

Seit ich mich mit dem Thema BDSM beschäftige und natürlich auch von Playpartys erfahren habe, wurde ich zwar neugierig aber wollte auf keinen Fall alleine dort hin. Vertraute Gesichter waren mir wichtig und spielen wollte ich dort auch nicht.

Ich ließ mir zwar mal sagen, dass Playpartys zwar ganz nett seinen, aber im Grunde nur dann auch wirklich interessant wenn man selbst die Möglichkeit hat und nutzen kann dort auch zu spielen. Für mich erstmal unvorstellbar...sagte mir insgeheim auch selbst, dass dies für mich wahrscheinlich überhaupt nicht infrage käme.

Dann wurde ich gefragt, ob ich denn nicht Lust hätte mit zu kommen. Es sollte auf eine Gothik-Playparty gehen und ich sagte nach kurzem Überlegen und planen auch gleich zu :)

Gothik...in den Schrank geschaut...wo ist die Farbe Schwarz?

Nein, wo ist die Farbe Schwarz-figurbetont-leicht-aufreizend?

Okay...es war nicht wirklich Gothik, aber ich entschied mich für eine schwarze Leggins, eine leichte schwarze Corsage aus meiner Wäscheschublade, welche ich noch nie getragen hatte (Memo an mich selbst: Gehst du in einen Wäscheladen um ein solches Teil zu kaufen, dann probiere es nicht nur an und denke dir "passt", sondern lass es wirklich richtig verschnüren um zu sehen wie es sitzt -> sie ist ein Tacken zu gross) und hohe Absatzschuhe.

Natürlich war ich nicht mit meinem Outfit zufrieden, aber was sollte ich schon tun mangels Alternativen und dem "ich-will-nicht-zu-leicht-bekleidet-dort-hin"-Gedanken.

Zu dritt fuhren wir dann nach zwei Gläschen Sekt los und ich war nervös aber freute mich wahnsinnig.

Dort angekommen musste ich auch ziemlich schnell feststellen, dass ich mir um mein Outfit doch am wenigsten Sorgen machen musste. Alle erschienen so wie sie sich selbst auch identifizieren konnten. Keiner glotzte auf den anderen...im Gegenteil, ich sah dort eher einige Anregungen für meinen Kleiderschrank. Es war völlig egal wieviel, wie wenig oder ob man überhaupt Stoff o.ä. am Körper trug.

Die Location ging über zwei Ebenen. Im unteren Bereich gab es eine Tanzfläche, Bar und Spielmöglichkeiten und im oberen Bereich noch mehr Plätze für Spielmöglichkeiten.

Die Stimmung war entspannt. Ja, entspannt trifft es so ziemlich genau.

Am Anfang hatte ich leichte Schwierigkeiten dort hin zu schauen, wo sich gerade ein Spiel abspielte oder ich jemanden schreien hörte...irgendwie hatte ich das Gefühl in die Intimsphäre anderer einzudringen, wenn ich hinschauen würde...musste aber dann selbst über diesen Gedanken lachen und sagte mir "Hallo?! Das ist eine Playparty! Die Leute wissen das sie gesehen werden können und spielen hier auch ganz bewusst öffentlich!" :D

Und so sah ich einige Spiele, verschiedene Arten des Spiels, Bondagekünstler, Nacktheiten im Käfig usw.

Bis ca. 4 Uhr waren wir dort. Ich kann nur als Fazit sagen:

1. Nackt zu sein, zu spielen, Sex zu haben ist auf einer solchen Party sowas von normal...so normal wie ein Saunabesuch.

2. Kleidung ist völlig überbewertet. Ich denke solange man sich an den vorgegebenen Dresscode hält, muss man sich keine Gedanken machen ob man bescheuert aussehen könnte oder nicht. Jeder ist wie er ist.

3. Festgestellt wurde, als wir rumalberten: Klammern mit kugelförmigen Gewichten daran können auch als Weihnachtsohringe genutzt werden. Vielleicht ein schönes Accessoire zu einer Weihnachts-Playparty.

ABER Feststellung Nummer zwei, aus dem Munde eines dominanten Parts der diese Klammern an den Ohren hängen hatte: "Ohrläppchen sind aber auch sehr empfindliche Stellen!" :D

4. Bei der nächsten Party will ich mitspielen! Ergo: dann mit potentiellem Spielpartner anreisen.

Autorin wagees, zuerst eingestellt Erlebnisberichte (Forum)