Gerade beim Bondage ist Vorsicht geboten und übertragen gesprochen kann ein gespanntes Seil schnell mal zum Stolperdraht werden.
Bondage IV
Beim Spielen sollten nicht nur die Seile stabil sein, damit der/die Begünstigte sich nicht losreißen kann. Auch die übrigen eingesetzten Materialien sollten eine gewisse Festigkeit aufweisen, damit es keine unangenehmen Überraschungen gibt. Eine mittlerweile ein paar Jahre zurückliegende Erfahrung illustriert dies sehr deutlich.
Meine damalige Freundin liegt wohlverpackt im Hogtie auf dem Bett. Sehr fest, sehr straff, sehr viel Seil. Wer mich kennt: Wirklich viel Seil. Aber die Geräusche, die unter ihrem Knebel hervordringen, lassen nur eine einzige Interpretation zu: Fester! Leichter gesagt als getan…
Da kommt mir blitzartig eine Idee. Ich greife mir einen Stift vom Schreibtisch, schiebe ihn zwischen die Verbindungsseile zwischen Händen und Füßen und fange an zu drehen. Bereits wenige Umdrehungen später zeigt sich der Erfolg, der Hogtie wird spürbar fester. Also weiterdrehen. Und weiter. Und noch ein bisschen mehr.
Mit einem Schlag rächt sich der eine kleine Fehler, den ich bei der Auswahl meines Werkzeugs gemacht habe: Beim blinden Griff auf den Schreibtisch habe ich keinen stabilen Bleistift erwischt, sondern eine Nachfüllmine für einen Edding. Deren Kunststoffkörper gibt plötzlich dem Druck der Seile nach, und ihr Inhalt verteilt sich als Sprühnebel über uns.
Meine Freundin, ich, das Bett und die Wand sind plötzlich mit jeder Menge schwarzer Punkte verziert. Und natürlich habe ich mit traumwandlerischer Sicherheit die wasserfeste Ausführung gegriffen.
Zum Glück erstreckt sich die neue Bemalung überwiegend auf Körperteile, die im Alltag unter der Kleidung verborgen sind. Aber es braucht doch einige Zeit und Arbeit, bis alle Schäden beseitigt und alle betroffenen Textilien (darunter eines meiner Lieblingshemden!) wieder tragbar sind.
Zur Verfügung gestellt von Jester
Bondage III
Bekannte von mir sind recht experimentierfreudig, wenn es um neue Spielarten geht. Zwar zählen sie sich selber nicht zu den BDSMlern, haben aber recht großen Spaß am Bondage entwickelt.
Wieder einmal verknotete er seine Holde bei Kerzenschein auf einem Tisch. Leider hat solch ein Licht auch einen großen Nachteil: Man sieht einfach nicht alles, was man da so treibt.
Ein weiterer begünstigender Umstand für das folgende Malheur war dabei wohl, dass die beiden solche Sessions am liebsten in Mittelalteroutfits spielen und diese eben einiges an Schnüren zu bieten haben.
Irgendwie schaffte er es, im Halbdunkel seinen Stoffgürtel aus Versehen mit den Seilen zu verknoten. Danach versuchte er auf die andere Seite des Tisches zu gelangen, was natürlich fehlschlug.
Bereits beim ersten Schritt blieb er auf Grund der Verbindung hängen, verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Boden. Da Sub nicht mit dem Tisch, aber sehr eng mit ihm verbunden war, fiel sie von selbigen, aber zumindest sie landete weich auf ihm.
So dürften sich seine Schmerzen immerhin recht gleichmäßig auf den ganzen Körper verteilt haben und wer fängt seine Liebste nicht gerne, auch unter körperlichen Qualen, auf.
Erzählung aus dem Bekanntenkreis
Bondage II
Der Verkaufsraum eines BMW-Händlers eignet sich natürlich auch recht gut für ein solches Spiel, besonders, wenn man mit dem Inhaber befreundet ist und den Raum ganz legal nutzen darf.
Unter anderem hängte eine Bekannte ihren Partner dort auf, leider vergaß sie einen wichtigen Knoten. Nachdem auch in diesem Fall die Unterlage entfernt wurde, führte dies dazu, dass das gefesselte Opfer ruckartig in eine Richtung schwang, anstelle ruhig zu schweben.
Blöd nur, dass sein Schwung so groß war, dass seine Füße ziemlich wuchtig gegen eine der Außenscheiben des Verkaufsraums klatschten. Noch blöder, dass dabei der Alarm ausgelöst wurde. Noch blöder, dass sie nicht wussten wie man ihn abstellt und der Inhaber nicht zu erreichen war.
Aber zum Glück war eine Streife in der Nähe, die danach sicher eine unterhaltsame Einsatzgeschichte für die ganze Wache zum Besten geben konnte.
Erzählung aus dem Bekanntenkreis
Bondage I
Ein Pärchen besuchte eine Gruppe von Bondageliebhabern, die sich regelmäßig in einer Fabrikhalle trafen, um sich über ihre Vorliebe auszutauschen und sie auch dort aktiv auszuleben.
Sie gaben vor, bereits sehr erfahren auf diesem Gebiet zu sein und sie wollten den Ort für ein Hängebondage nutzen. Die Frau wurde dafür auf einen Tisch gelegt und der Mann fixierte mehr oder weniger fachgerecht die Seile an ihr.
Als dies vollbracht war, wurde der Tisch entfernt, denn es sollte ja ein Hängebondage werden.
Es machte nur Plumps und die Gute klatschte auf den Boden. Das kommt davon, wenn man Seile nutzt, die elastisch sind (besser Elasthan enthalten) und auch sonst das ein oder andere übersieht.
Erzählung aus dem Bekanntenkreis