Mumifizierung mit Bandagen

Geschrieben von Cat

*den Staub weg wischt*

Hallo zusammen,

es gibt viele Arten BDSM auszuleben, eine davon ist die Mumifizierung mit Bandagen. Dies durfte ich vor langer Zeit (dürften sicher 15 Jahre sein) ausprobieren und möchte euch gerne davon erzählen.

Mein damaliger Sub kam auf mich zu und erzählte mir davon, dass er gerne eingepackt wird und bis dato nur Erfahrung mit Folien hatte, gerne aber mal wie eine richtige Mumie ausschauen wollte. Hmm.. das hatte ich damals bis dato noch nicht gemacht und musste mich erstmal schlau machen, was man dazu am geschicktesten nimmt. Mullbinden empfand ich nicht sehr ansprechend für die komplette Mumifizierung, da diese sehr dünn sind und man umso öfter umwickeln muss, damit keine Haut mehr durchscheint. Ich bin in ein Sanitätshaus um mich dort mal umzuschauen. Die Dame war sehr freundlich und hat mich beraten. Was genau ich vor hatte, habe ich ihr natürlich nicht verraten, nur umschrieben und gefragt was man für eine Bandagierung benötigen würde. Sie empfahl mir Kurzzugbinden und konnte mir auch sagen wie viele man ungefähr für ein Bein und den Arm benötigt. Für Torso und Kopf habe ich geschätzt und so sah mein Einkauf damals aus:

Beine:

  • 4 Stück Schaumstoffbinden, 10 cm breit
  • 2 Stück Mullbinde, 3 cm für Zehen
  • 2 Stück Kurzzugbinden, 6 cm breit
  • 4 Stück Kurzzugbinden, 8 cm breit
  • 8 Stück Kurzzugbinden, 10 cm breit
  • 2 Stück Kurzzugbinden, 12 cm breit

Arme:

  • 2 Stück Schaumstoffbinden, 10 cm breit
  • 2 Stück Mullbinde, 4 cm breit für Finger
  • 2 Stück Kurzzugbinden, 6 cm breit
  • 2 Stück Kurzzugbinden, 8 cm breit
  • 2 Stück Kurzzugbinden, 10 cm breit

Torso:

  • 2 Stück Schaumstoffbinden, 10 cm breit
  • 6 Stück Kurzzugbinden, 10 cm breit
  • 2 Stück Kurzzugbinden, 12 cm breit

Kopf:

  • 4 Stück Mullbinden, 6 cm breit

Zur Fixierung der Enden hatte ich nichts verwendet, sondern habe die Enden jeweils unter den „Verband“ gesteckt, damit kein Klebeband oder Bandagenhäkchen das optische Mumienfeeling stört.

 

Beim Kopf hatte ich mich bewusst doch für Mullbinden entschieden, da diese sich leichter aufschneiden lassen. Geübt hatte ich damals erst mal selbst an meinem Arm, um ein Gefühl für die Bandagen zu bekommen und um nicht völlig ahnungslos auf Sub los zu gehen. Begonnen hatte ich mit den Fingern der linken Hand und habe diese einzeln mit der Mullbinde umwickelt. Den Mull hatte ich bis zum Handgelenk gezogen, dann den Arm mit der Schaumstoffbinde als Polsterung eingewickelt und von dort aus mit der schmalsten Kurzzugbinde begonnen den Arm einzupacken. Einhändig war das alles andere als einfach und es sah auch nicht besonders hübsch aus, nun ja… ich war eben eine schon etwas gebeutelte Mumie. *g* Glücklicherweise hatte ich den Arm etwas angewinkelt beim einpacken, so konnte ich ihn wenigstens ein paar Zentimeter bewegen und ja, man fühlt sich damit schon gut eingepackt und verschnürt. Den Druck auf das Gewebe empfand ich als nicht stark, allerdings sehr ungewohnt. Ich hatte also nun wenigstens eine kleine Ahnung wie fest man an den Binden ziehen kann und die Erkenntnis das Anwinkeln auf jeden Fall nicht verkehrt ist.

Als es dann soweit war und ich Sub verpacken sollte, lies ich ihn erstmal hinlegen, damit ich mit den Füßen und Unterschenkeln beginnen konnte. Eine Erste-Hilfe-Schere hatte ich griffbereit neben mir liegen. Die Zehen habe ich jeweils in Mull eingewickelt und danach mit den Kurzzugbinden weitergearbeitet. Je weiter hoch ich kam, desto breitet Bandagen hab ich verwendet. Ich hab ihn die Knie etwas anwinkeln lassen, damit diese nach Fertigstellung etwas angewinkelt werden können. Nachdem ich die Beine bandagiert hatte, lies ich ihn aufstehen und etwas bewegen. Er stapfte zu meiner Erheiterung eher unbeholfen durchs Zimmer, hatte aber ein Lächeln auf den Lippen. Ihm ging es gut und der Puls war okay, also haben wir mit den Armen weitergemacht. Diese habe ich wie schon beschrieben so verpackt, wie ich es bei mir probiert hatte. Danach lies ich ihn wieder aufstehen und kurz „gehen“. Sinn des Ganzen, ich wollte sehen ob sein Kreislauf mitmacht und ob er sich mit den Binden bewegen kann. Nachdem sein Lächeln breiter wurde lies ich ihn stehen und habe den Torso verpackt. Den Genitalbereich hatte etwas ausgespart und auch nicht so fest gezogen wie an den Beinen und Armen. Hier brauchte ich für später noch eine Zugangsmöglichkeit. :-D Zum Schluss umwickelte ich ohne größeren Druck, um die Blutzufuhr und Atmung nicht zu behindern, noch Subs Kopf mit Mullbinden. Die Augen bekamen einen Sehschlitz, damit er sich im Spiegel anschauen konnte und ich achtete natürlich darauf, dass er auch durch Mund und Nase atmen konnte.  Ein Glas Wasser mit Strohhalm hatte ich parat, falls er zwischendurch Durst bekam. Nachdem ich den ganzen Kerl eingepackt hatte, fragte ich ihn ob es so ist wie er es sich vorgestellt hat, er sagte nicht viel… es war nur ein leises „besser“ zu hören.

Daraus entwickelte sich noch eine kleine Session mit meiner Mumie, die für ihn sehr intensiv war. Im Anschluss habe ich ihn wieder aus seinen Bandagen befreit und trotz Schaumstoffpolster hatte er schöne Abdrücke in der Haut. Es war eine interessante Erfahrung, gekickt haben mich die Bandagen an sich allerdings weniger. Mittlerweile mache ich Mumifizierungen nur noch mit Folie. Gefällt mir persönlich besser und es fühlt sich besser an, wenn man mit der Hand über die glatte Oberfläche streicht und die warme Haut darunter fühlen kann.

Falls ihr diese Spielart ausprobieren möchtet, behaltet bitte den Blutdruck und Puls im Auge. Die Bandagierung ist nicht ohne und ein erheblicher Mehraufwand für das Herz-Kreislauf-System. Wickelt die Bandagen immer in Richtung Herz, damit sich keine Gewebsflüssigkeit rückstauen kann. Mit Überhitzung hat man hierbei weniger Probleme, da die Bandagen gut Luft durchlassen und es somit auch nicht zu nasser Haut kommen kann. (Bei Folienmumifizierung kann der Schweiß nicht verdunsten, abfließen usw.) Packt den Oberkörper bei voller Lunge ein, damit Platz genug ist zum Atmen, legt euch eine Bandagenschere (abgewinkelt und abgerundete Enden) in Greifnähe, damit ihr Sub im Notfall schnell befreien könnt und lasst euren Sub nicht alleine. Passt auf, dass nirgendwo etwas einschneidet und ihr im schlimmsten Fall etwas abschnürt und dies gar nicht bemerkt.

Was ihr noch bedenken solltet: Lasst ihr die Bandagierung über längeren Zeitraum an Ort und Stelle, solltet ihr im Hinterkopf behalten, dass Sub auch irgendwann vielleicht Stuhlgang bekommt oder Urin absondern muss.

Viel Spaß beim Ausprobieren und liebe Grüße, Cat^^


Kommentare:


subkutan schrieb am 14.10.2016


Hallo, Cat!

Ich mit meinen fesseln, bandagieren, fixieren Ding, was soll ich da zu sagen.
Wann und wo ;-)
Hatte diese Phantasie, doch nie umgesetzt.

Hast du wirklich gut beschrieben. Deine Erfahrung einfliesen lassen was Mullbindemeter, anderes Material und andere Fakts betrifft. Denn ob frau/man das will oder nicht, das Beschäfigen auch mit diesem eher trockenen Teil ist bei so einem speziellen Vorhaben unumgänglich. Auch wenn die Vorbereitung schon zum Spiel, Erlebnis gehören, für mich. Dafür kann der Spass sicher auch sehr speziell sein.
Ja sicher für mich erlebenswert. Da war sicher Weihnachten und Ostern zugleich für subilein:-)

Danke cat


Antwort auf diesen Kommentar

Hey Subkutan,

 

Danke für dein Feedback. :-)

Du hast recht, für ihn war das ein ganz besonderes Erlebnis und insofern für mich auch, da ich ganz andere Dinge daraus gezogen habe als er. Besonders anders eben. :-D

 

Liebe Grüße, Cat^^

Emilia schrieb am 14.10.2016


Danke für diesen interessanten Bericht liebe @Cat.
Hätte mich sehr gereizt. Aber dafür bin ich aus verschiedenen Gründen nicht geeignet :-( Eine teilweise Mumifizierung ist wohl auch nicht möglich?
LG Emilia


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Emilia :-)

 

Natürlich kann man auch nur Teile mumifizieren. Arme, Beine (auch nur Unterschenkel oder Unterarme), nur Kopf oder Torso. Ganz worauf man Lust und Laune hat. Mein damaliger Sub wollte eine komplette Mumie sein und hat diesen Wunsch erfüllt bekommen. :-)

Wenn du es mal versuchst, würde ich mich über dein Feedback freuen. :-)

 

Liebe Grüße, Cat^^

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  •   Sin schrieb am 17.02.2016
    Na endlich nachdem ich dich jetzt solange damit genervt hab hast du ... [mehr]
  •   Silbermond schrieb am 17.02.2016
    Ein schöner Bericht <3 Danke dafür [mehr]
  •   Sin schrieb am 09.02.2016
    Kurz und knapp, vielen Dank für die lieben Kommentare :) Gruß Sin [mehr]