Einsteigerinfos zum Thema FemDom/ MaleSub beantwortet von drei dominaten Damen. :-)

Liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs,

wir haben uns einige Gedanken gemacht wie wir den Anfängern unter euch den Einstieg in die Welt der dominaten Damen und unterwürfigen Herren etwas näher bringen können und wie wir euch einen kleinen Einblick geben können. Wie funktioniert das besser als zu Fragen? Das haben wir getan und einige unserer FemDoms und MaleSubs befragt. Unsere Antworten werden wir hier im Blog als dreiteiligen Beitrag mit euch teilen und zum Abschluss haben wir noch ein kleines Schmankerl für euch.

Warum ist es so wichtig mit dem Sub/ Partner zu sprechen?

Blanca: So einfach wie simpel: Weil man sonst keine Ahnung hat, was er wirklich fühlt und möchte. Wünsche und Vorstellungen können sich im Laufe der Zeit ändern, da reicht meiner Meinung nach kein einmaliges Erstgespräch. Ein ständiger Dialog ist für mich wichtig, um auch auf aktuelle (mit aktuell können auch längere Zeitspannen von einigen Wochen gemeint sein) Befindlichkeiten reagieren zu können. Auch für Sub. Wenn ich ihn z.B. plötzlich nicht mehr hauen mag, soll er auch wissen, woran das liegt, sonst kommt es nur zu Missverständnissen. Wie dann im Einzelfall weiter verfahren wird, kann auch nur in einem gemeinsamen Gespräch geklärt werden. Das kann ich nicht mit mir selber im stillen Kämmerlein ausdiskutieren.

Rozabel: Grundsätzlich sollte eigentlich jedem klar sein dass es immer wichtig ist mit seinem Partner zu sprechen ganz egal ob Sub oder nicht. Keiner kann in den Kopf des anderen hinein sehen und somit auch nichts über Wünsche, Vorstellungen und Grenzen oder Tabus wissen. Bevor man also überhaupt anfängt sollte man reden und das ausgiebig und vor allem BEIDE denn auch Sub muss ja wissen was in seiner Dom vorgeht ^^ Damit wäre die Frage ja eigentlich schon hinreichend beantwortet. Keiner kann hellsehen. Aber ist das wirklich alles? Aus meiner Sicht keineswegs. Für mich beinhaltet reden noch viel mehr… Zum einen gebe ich Sub damit das Gefühl das er mir wichtig ist, das mich interessiert was er will, wie es ihm geht usw. Zum anderen gelingt es mir persönlich sehr gut auch zwischen den Zeilen zu lesen, Nuancen wahr zu nehmen die nicht so offensichtlich sind und damit lässt sich meist sehr gut arbeiten. Durch Gespräche, ganz egal ob Auge in Auge oder via Telefon, Skype etc. gelingt es mir ein Gefühl für Sub zu bekommen. Aber es ist nicht nur wichtig zu Beginn miteinander zu reden sondern man sollte dies aufrechterhalten. Als Anfänger ruhig auch während der Session, so bekommt und gibt man Sicherheit was auch immer wichtig ist. Und natürlich ist es auch wichtig nach der Session zu reden. Wie war es, wie hat Sub es empfunden, was war besonders gut, was eher im Grenzbereich, was darf gerne wiederholt oder gar gesteigert werden usw.… im Gegenzug aber bitte nicht vergessen auch selbst seinem Sub mitzuteilen wie die Session empfunden wurde. Nur durch miteinander reden kann man unglaublich viel erreichen und auch ganz besonders negative Dinge vermeiden. Reden ist das A und O auch noch nach Jahren. Immerhin verändern/entwickeln sich Menschen im Laufe ihres Lebens immer wieder… Reden ist Silber… Schweigen ist Gold… ich bin still und leide mit Stolz… nein, in diesem Bezug ist das ganz und gar nicht ratsam. Daher… Reden ist Gold… pures, glänzendes und unbezahlbares Gold…

Wie geht ihr mit Vorlieben um, die nur einseitig vorhanden sind?

Blanca: Da muss erstmal unterschieden werden: Sind es meine Vorlieben und er kann damit nichts anfangen oder hat er eine Fantasie, die ich nicht “bedienen” kann bzw. möchte? Im ersten Fall ist es für mich selbstverständlich, dass ich als Dom Rücksicht auf meinen Sub nehme und Respekt vor seinen Grenzen habe. Eventuell lässt sich ein abgeschwächter Kompromiss finden, der für uns beide gangbar ist. Bei einer Vorstellung, die mir nicht behagt, hat er leider erstmal Pech gehabt. So ist das halt, was ich nicht will, tue ich nicht/lasse ich nicht tun. Auch hier ist die Möglichkeit eines Kompromisses gegeben!

Rozabel: Nun, zuerst einmal… es wird immer wieder vorkommen dass nicht alle Vorlieben zusammen passen. Wir Menschen sind eben verschieden und so individuell wie kaum etwas anderes. Und genauso individuell ist der Umgang denn es kommt auf die beiden Personen an und darauf was sie für Vorlieben bzw. Abneigungen haben. Was für den Einen die Erfüllung sämtlicher Träume bedeutet ist für den Anderen evtl. das Schlimmste überhaupt.
Für mich bzw. bei mir ist es so:
Hat ein(e) Sub eine spezielle Vorliebe die mir so gar nicht liegt dann denke ich darüber nach wie ich eben (je nach Vorliebe) damit umgehe. Entweder versuche ich mich dann dieser Vorliebe anzunähern oder ich erlaube Sub sie anderswo sprich mit anderen auszuleben oder aber ich erwarte das Sub verzichtet. Wobei, ein Kompromiss lässt sich eigentlich immer finden wenn man nur will.  Ich erinnere mich an einen Sub der mich, durch seine Vorliebe zu Frauenkleidung, zum ersten Mal mit dem Thema Crossdressing, Feminisierung usw. in Berührung brachte (lang lang ist´s her ^^). Also, was tat ich? Ich unterhielt mich mit ihm darüber, fragte ihn warum wieso und weshalb, welche Intension dahinter steckt etc. und ich informierte mich im Internet darüber. Ich bemerkte für mich das mich dieses Thema neugierig machte also vertiefte ich mich und natürlich ließ ich somit zu das dieser Sub seine Vorliebe bei/mit mir ausleben konnte. Ich habe aber auch schon eine spezielle Vorliebe eines Sub strikt abgelehnt, habe ihm ganz klar gesagt dass dies mit mir definitiv nicht möglich ist weil es mich persönlich einfach nur furchtbar anekelt. Ich habe ihm freigestellt seine Vorliebe anderweitig auszuleben und sagte ihm dass ich diesbezüglich auch keine näheren Infos von ihm haben will. Der eine mag dies, der andere was anderes und ich bemühe mich darum jeden so leben zu lassen wie er/sie/es es will. Immerhin und das sollte nicht vergessen werden… auch Dom kann eine Vorliebe haben die Sub so gar nicht anturnt. Auch hier ist reden wichtig, abklären wie dringlich diese Vorliebe ist, ob sie ausgelebt also bedient werden muss oder nicht. Die Möglichkeiten sind die Gleichen. Versuchen, anderswo aus leben oder verzichten. Wie in allen Bereichen des BDSM oder besser gesagt des Lebens ist miteinander reden, offen und ehrlich sein, zu sich selbst stehen… einfach unerlässlich.

Habt ihr Tipps für die Grundausstattung einer FemDom?

Blanca: Das kommt doch schon ein wenig auf die Ausrichtung der Spielbeziehung an. Ist Bondage ein fester Bestandteil einer Session? Steht Sub auf Schmerzen oder graust es ihm davor? Und so weiter.

Ich persönlich würde Folgendes in einen imaginären Urlaubskoffer packen, um Spaß zu haben:

- Sein Halsband. Ohne geht nicht.

- Mindestens ein Schlagwerkzeug, bevorzugt einen Flogger mit mehreren weichen Lederriemen. Der kann sanft sein, aber auch richtig ordentlich zwiebeln.

- Einen Umschnalldildo/Share o.ä. plus Gleitgel – sehr beliebt bei mir und meinem Mann. Alternativ einen Plug, Analbeads oder sowas.

- Nach Belieben 2-3 kürzere Seile für die kleine Bondage unterwegs. Oder Fesseln.

- Was Schickes zum Anziehen.

- Optional: Etwas Vibrierendes, was nur mir Spaß macht. Wichtig: Motor vorher leerspielen oder Batterien rausnehmen! Sonst vibriert der Koffer ;)

Cat: Grundsätzlich bin ich Liebhaberin des Minimalismus, von daher braucht man nicht viel um gemeinsam Spaß zu haben. Das schönste Instrument hat Frau immer dabei und das ist die Hand. Damit kann man mehr anstellen als nur zuhauen: streicheln, kitzeln, drücken, kneten, massieren, kratzen, reizen, zwicken, einführen… Spucke und auch die Füße sind immer da (mit denen man schön auf Sub steigen kann. :-))

Wer allerdings auf die Gerätschaften wert legt, der könnte sich einen Flogger anschaffen. Dazu noch eine „nette“ Peitsche. Ich mag Katzen ganz gerne, zudem kann man den Griff auch mit einsetzen.

Zum Fixieren reichen Seidenschals (auch zum Nehmen der Sicht) für die Anfänge, eine Ausstattung für Fixierungen kann man sich mit der Zeit nach und nach anschaffen. Es gibt ganz viele unterschiedliche Spielsagen, wie Dildatoren, KG-Käfige, Blugs usw. die an für die Anfänge erst einmal nicht benötigt. Schaut erst einmal gemeinsam was euch gefällt und legt euch solche speziellen Sachen nach und nach zu.

Was zieht Frau währenddessen an?

Blanca: Ein kleines Schwarzes mit passenden Schuhen macht sich immer gut. Ich mag gerne Bleistiftröcke im strengen 50s-Pinup-Stil. Dazu dann Strümpfe mit Naht. Sexy Dessous gehen natürlich auch, eine Corsage statt BH ist da dann eine nette Variationsmöglichkeit.

Cat: Das kommt ganz darauf an ob das Spiel/ Session mit genügend Vorlauf geplant ist oder nicht. Wenn ich direkt aus der Firma komme trage ich Businesskleidung (Kleid, halbhohe Schuhe). Wenn ich vorher Zeit habe dann bekommt mein Mann auch was zum anschauen (wenn ich ihn währenddessen lasse *gg*)sprich: Corsage, sexy Wäsche, Highheels oder auch mal was nettes aus Leder.

Erlaubt ist was euch gefällt. Wichtig ist das ihr euch darin wohl und sexy zugleich fühlt. Die Sachen sollten gut passen und nicht zu eng sein, damit ihr euch gut bewegen könnt und nicht laufend zurecht zupft.

Wie geht ihr mit Fehlverhalten eures Subs/ Partners um?

Blanca: Er wird bestraft. Entweder direkt oder – wenn das nicht möglich ist – führt er ein Strafbuch, in das er Vergehen (auch selbsttätig ohne meinen Hinweis) einträgt und das ich ab und zu heranziehe und “abarbeite”. Es gibt allerdings bei uns auch mal Situationen, in denen ich aufgrund persönlicher Umstände gnädiger bin und mehr durchgehen lasse als normalerweise.

Cat: Das kommt ganz darauf an was es betrifft, fällt es in die Beziehung dann hat es im „Schlafzimmer“ nichts zu suchen und wir sprechen darüber. Sind es Kleinigkeiten aus dem Alltag wie zum Beispiel das falsche Handtuch zu benutzen, dann kommt das auf den Merkzettel und es gibt eine kleine Strafe dafür beim nächsten Spiel/ Session oder kommt er zum Beispiel später als angekündigt nach Hause, gibt es eine bestimmte Anzahl Schläge auf die Oberschenkelinnenseite.

Wie habt ihr eure erste Session umgesetzt und was ist dabei zu beachten?

Blanca: An unsere/meine allererste Session kann ich mich ehrlich gesagt gar nicht mehr richtig erinnern... Der Übergang vom Ausprobieren einzelner Sachen während dem Sex hin zu einer vollständigen Session war bei uns fließend.

Zu beachten ist auf jeden Fall, dass es ein Safeword gibt, das beide Parteien bei Unbehagen nutzen können. Anfangs ist weniger mehr. Sich langsam an Dinge herantasten, statt direkt volles Pfund loszulegen und damit einen Absturz riskieren. Es sollte ebenfalls klar sein, dass man sich vor der ersten Session über die Vorstellungen beider Seiten unterhält. Ist Sub bereit, das zu tun, was ich mir vorstelle? Sind seine Fantasien mit meinen Interessen vereinbar oder braucht er Dinge, die ich nicht geben kann?

Cat: Damals war ich 15 und hatte absolut keine Ahnung. Mein Partner dafür glücklicherweise. Er switchte und konnte mir Tipps zur Herangehensweise geben, mir erklären was er empfindet und fühlt. Ein paar Tipps für die Anfänge habe ich im Artikel Was würdest du für die Liebe tun? zusammengetragen.

Stellt ihr euren Subs/ Partnern Aufgaben für zwischendurch?

Blanca: Ja. Er darf nur nach vorheriger Frage einen Orgasmus haben. Falls ich nicht daheim bin, haben wir eine E-Mail-Adresse eingerichtet, über die wir nur für diesen Zweck schreiben. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass er nette kleine Aufgaben erledigen muss, bevor oder während er masturbiert. Oder er bekommt ganz unerwartet eine Aufgabe gestellt.

Cat: Nein, eher weniger. Im Alltag sind wir ein ganz normales Ehepaar. Wie bereits bei der Frage zum Fehlverhalten geschrieben wird höchstens mal ein Kleinigkeit gestraft, ansonsten habt BDSM wenige Berührungspunkte zu unserem Alltag und das ist für mich auch gut so. Ich brauche einen starken Partner an meiner Seite, der auch mich mal auffangen kann. :-)

Das war es für heute. Teil zwei könnt ihr in der nächsten Woche hier im Blog lesen.

Liebe Grüße von Blanca, Rozabel und Cat