Warum ich monogam leben kann

Vor vielen Jahren hatte ich eine Partnerin, die mich (wie auch alle ihre Ex-Freunde) betrogen hat. Im Unterschied zu ihren Ex-Partnern war ich aber scheinbar der einzige, der sie dabei ertappte bzw. sie zur Rede stellte. Es hörte sich etwas schizophren an als sie mir erzählte, da sei ein wildes Tier in ihr und wenn sie nicht aufpasse, würde es ausbrechen. Sie wollte lernen, es an die Kette zu legen und so die Beziehung retten. Wer aber schon sein ganzes Liebesleben betrügt, kann sich nicht über Nacht ändern und so scheiterte die Beziehung schnell, trotz einer zweiten Chance.

Ich habe zwar nicht das Gefühl in mir lebt ein wildes Tier, welches ich nicht (immer) kontrollieren kann, aber ja mein Wesen als Dom unterscheidet sich wirklich deutlich von meinem Alltagsich (siehe Metamorphose). Dass ich in Beziehungen in den letzten drei Jahren monogam lebte, habe ich hier auf der Seite aus gutem Grund nie erwähnt, denn als Dom entspricht es nicht meinem Naturell.

Trotz meiner - neudeutsch wohl serialen - Monogamie meine ich noch immer, dass es für einen Dom, der eben kein Sadist oder Knotenkünstler ist, sondern der Lust an Macht, Erziehung und Benutzung hat, zumindest nach seinem Selbstverständnis als Herr, recht natürlich ist, mehrere Subs zu haben.

Jeder, für den der Aspekt Macht eine wesentliche Rolle spielt, wird immer einen Machtzuwachs anstreben, denn das ist das Wesen dominanter Elemente, egal in welchem Kontext dies betrachtet wird. Dom und Sub das ist eine hierarchische Struktur, aber bevor ich hier zu viel sinniere, ich habe meine Ansichten vor mehr als fünf Jahren niedergeschrieben und sie finden sich am Ende des Artikels „monogame Doms“.

Was mich von einem Tier unterscheidet sind meine moralischen Werte, ich denke der Herr wird immer in mir stecken und wenn er kann und ich dazu in der Stimmung bin, lebt er sich vortrefflich aus. Würde ich bei dem Bild eines wilden Tieres bleiben, so wäre mein Tier nie wirklich von der Kette gelassen worden, denn um mich wild auszuleben, bedarf es der Erlaubnis meiner Partnerin oder eben des Fehlens selbiger (also der Partnerin nicht der Erlaubnis). Mein „Tier“ kennt somit nicht die ungezügelte Freiheit, sondern lebte stets an der Leine, mal einer sehr kurzen, mal einer sehr langen, doch es hatte nie die Kontrolle inne.

Ich glaube, dass wer einmal anfängt zu betrügen, sehr schnell die Kontrolle darüber verliert und ein Tier welches die Freiheit (das Fehlen der Leine/Moral) genossen hat, wird immer wieder danach streben.

Also bis hierhin könnte man meinen, dieses Mysterium des monogamen Doms gibt es doch, sorry nun kommt für alle BDSM Romantiker ein großer Dämpfer. BDSM ist für mich wild und animalisch, etwas bei dem ich meine Urtriebe auslebe. Je kürzer die Leine aber ist, umso mehr verkümmert dieser Trieb in mir. Was ich früher nie gedacht hätte, ich kann sehr gut monogam leben - nur dann ohne BDSM. Ist der Trieb verkümmert, so fehlt er mir auch nicht, selbst in meinen (Tag-)Träumen spielt BDSM keine Rolle mehr und wird durch die ganz „normale“ Sexualität ersetzt. Problematisch ist dies natürlich, wenn die Partnerin ein wildes Tier im Bett will und dann eben den normalen deutschen Kuschelbären mit all seinen typischen Marotten bekommt.

Da der Herr nur einen kleinen Teil meiner gesamten Persönlichkeit ausmacht kann ich demnach sehr gut monogam leben und bin darüber nicht einmal unglücklich. Glück in einer Partnerschaft definiert sich für mich nicht hauptsächlich über den sexuellen Aspekt sondern vor allem darüber was beide füreinander empfinden. Wäre es anders, so würde ich primär Affären und nicht eine Beziehung suchen bei der ich das Gefühl habe angekommen zu sein. Daher war ich in den beiden letzten Beziehungen durchaus, auch ohne den ganzen BDSM Kram, glücklich und an diesem Aspekt scheiterten beide Beziehungen ganz sicher nicht.


Kommentare:


Johanna schrieb am 18.07.2017


Hallo gentledom,

Seit gestern klebe ich an deiner Seite und kann gar nicht aufhören zu lesen. Das ganze Thema ist noch komplett neu und echt überfordernd für mich. Ich bin glaube ich noch nicht mal komplett mit meinem inneren Outing fertig. Im Moment möchte ich auch keine monogame Beziehung, im Moment möchte ich mich selbst kennen lernen. Und da ist dieser Teil in mir, der sich gerade massiv in den Vordergrund drückt. Mein "erstes Mal" als Sub hatte ich schon, auch wenn da noch bissl Gesprächsbedarf bezüglich hinterher fangen etc. ist. Nur werde ich ja nicht ewig Single bleiben wollen. Ich glaube aber nicht, dass ich die devote Seite an mir wieder unterdrückt kriege. Bleibt mir also im Prinzip nichts anderes, als meinem Dom Gespielinnen zu "erlauben" um ihn bei mir zu halten? Ehrlich gesagt macht mich das gerade massiv unsicher und ich überlege, dem ganzen den Rücken zu kehren bevor ich zu tief eintauche und mich im Strudel verliere... ixh weiß nämlich nicht, ob ich den Mann, den ich vllt irgendwann liebe, teilen kann. Auch wenn das ihm zu liebe wäre... puh... harter Tobak...
Liebe Grüße und danke für diese Seite


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Es gibt sicher auch monogame Doms, nach meiner Beobachtung sind es aber nicht allzuviele und der Großteil der es am Anfang sagt, der ist es später nicht mehr. Wo es häufig klappt, dass sind eben Beziehungen bei denen Dom vorher noch keine wirkliche Erfahrung in diesem Bereich gesammelt hat, Neulinge bekommt man auch auf Domseite weitaus häufiger zur Monogamie als eben andere.

Cloe schrieb am 21.03.2017


Sei gegrüßt Gentledom,
Deine Ansichten lassen einen noch mehr über den Tellerrand hinweg blicken.
Viele Dinge, die man eigentlich ständig vor Augen hat, nimmt man dann erst bewusster war. Somit auch in diesem Artikel.
Ich selber kann die Männer/Doms auch noch aus einem anderen Blickwinkel verstehen. Vielleicht ist das auch schon so in der Beschreibung des "animalischen Triebes" mit inbegriffen.
Ich sehe es so:
Versetzt man sich mal ein paar 1000 Jahre der Evolution zurück, wird man feststellen, dass Sex zur Fortpflanzung diente und die Männchen ihre Gene an so viele Weibchen wie möglich, weiter geben wollten /mussten. ( wie auch immer )
Also ist Sex/Fortpflanzung eines der Urgrundbedürfnisse, des Menschen.
Warum sollte man genau diesen Trieb unterbinden, nur weil es gesellschaftlich so vorgesehen ist ,Monogam zu leben?
Man kann die Triebe nicht abstellen auch wenn man liebt.
Damit möchte ich nicht sagen, dass es nicht "die Löwin für den König" geben wird,bzw. Möglich ist.
Unter Ihr und dem Dom befinden sich eben ein paar weitere Gespielinen, welche eben auch nur dafür "benutzt" werden.
Aber die Liebe gilt nur der Einen.
( allerdings halte ich gleiches Recht für alle Beteiligten am sinnvollsten- ist also auch auf den devoten Part bezogen.)
Wie man sich das gestaltet, muss jeder für sich entscheiden.
Die Natur weiß schon was sie tut. Und das zu unterbinden zu versuchen, wird auf Dauer scheitern.
Wer sich dessen bewusst ist, wird meiner Meinung nach ruhiger und in dem Punkt auch glücklicher leben.

Das ist zumindest mein größtes Ziel. ..
" Ein glückliches und erfülltes Leben zu führen "

In diesem Sinne Danke ich euch noch für die tollen Artikel.
Sie geben mir recht viel Aufschluss als BDSM Neuling. ..

Eine schöne Zeit

Gruß Cloe



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Danke fürs Feddback und deine Sicht der Dinge, spannend wie oft dieser alte Blogbeitrag gelesen wird :) Und dein Ziel ist genau jenes das man anstreben sollte (ohne anderen dabei zu sehr zu schaden, natürlich). Liebe Grüße Gentledom

Thomas schrieb am 24.02.2017


Hallo Gentledom,
ich finde du hast leicht reden, als Dom, dem diese Seite gehört, dürftest du zig Angebote pro Woche erhalten. Stell dir aber bitte einmal vor du bist ein ganz normaler Dom und musst selber suchen. Dann macht es eben einen gewaltigen Unterschied, ob du schreibst, du seist monogam oder eben nicht. Wie du selbst angemerkt hast wünschen sich die meisten Subs eigentlich einen monogamen Dom und mindestens acht von zehn der suchenden Doms behaupten genau das von sich. Wenn ich es nicht auch behaupten würde, dann hätte ich gegen die anderen 80 % der Doms kaum eine Chance bei der Partnersuche.
Liebe Grüße
Thomas


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Was ist denn heute hier los, so viele Kommentare bei alten Blogbeiträgen gabs ja lange nicht mehr :)

 

Hallo Thomas,

zuerst einmal finde ich es super auch mal eine solche Ansicht hier zu lesen. Ich verstehe dein Problem, wobei ich glaube, dass man mit Ehrlichkeit wie du sie hier gerade bewiesen hast, auch anderswo punkten kann. Du hast mich darum gebeten mir vorzustellen, ich hätte diese Seite nicht, das ist kein Problem, es gibt sie seit 2008 und ich bin seit 1999 BDSMler, kurz gesagt aktuell habe ich noch mehr Seite ohne als mit der Seite auf dem Buckel :) Auch früher habe ich offen kommuniziert was ich suche und was nicht und natürlich schreckte das einige ab, für einige war es aber eben auch erfrischend anders und somit gab es eigentlich nie Probleme eine BDSM Partnerin zu finden und zig Angebote bekomme ich wegen der Seite sicher nicht, es ist eher eines pro Monat und das ist auch ungefähr die Anzahl von Anschreiben die ich woanders incognito unterwegs bin :)

Also hab einfach mal den Mut dich abzugrenzen, es ist dann eine ganz andere Art der Suche. Man hat sicher weniger Kontakte, diese können dafür aber mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zum Ziel führen :)

Da ich deine Ansicht erfrischend anders finde, bin ich gespannt ob ich noch weitere Kommentare von dir erhalten werde, ich würde mich auf jeden Fall freuen.

Liebe Grüße

Gentledom

Mia Setus schrieb am 24.02.2017


Monogame Doms, die gibt es wirklich so gut wie nicht. Leider wurde ich inzwischen schon so oft deswegen enttäuscht, dass ich zwar noch daran glaube, dass es ihn gibt, jedoch große Zweifel habe "ihn" zu finden. Fast alle Doms sind scheinbar nicht monogam, dennoch kommunizieren die wenigsten Doms diesen Umstand oder behaupten dreist das Gegenteil. Klar monogam als Angabe und es gibt eine weitaus größere Auswahl. Die meisten von uns Subs wünschen sich den einen der nur für uns da ist. Inzwischen kann ich mir eine nichtmonogame Beziehung vorstellen aber nur, wenn es mir vor der Beziehung bereits kommuniziert wurde und auch nur, wenn ich nicht das Gefühl hätte durch die Dame ersetzt werden zu können. Behalt deine Art bitte bei! Sie versperrt dir vielleicht einiges, aber sie ist weitaus ehrlicher und damit bei der Suche nach der einen Frau zielführender, als eben das typische Domgebahren.


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Ich finde Chancen die auf einer Lüge aufbauen sind keine echten Chancen sondern Minenfelder in denen man leicht drauf geht. Wobei ich die Doms ein wenig in Schutz nehmen will. Gar nicht so wenige Doms die sagen, sie würden monogam leben wollen glauben wirklich an ihre eigene Aussage. Oftmals nehmen sie es sich durchaus vor monogam zu leben und erst mit der Zeit verfallen sie in den alten Trott. Ich habe das selbst im Bekanntenkreis schon erlebt wo eben frisch verliebte Doms meinten, diesmal wird alles anders und es war in den ersten Monaten auch so, erst danach wurde der Vorsatz langsam aufgeweicht. Es war also keine vorsätzliche Lüge sondern einfach nur eine Fehleinschätzung, was aber die Auswirkung für den Partner natürlich nicht wirklich besser gemacht hat. Dennoch ist es für mich ein Unterschied, ob jemand vorsätzlich lügt oder etwas behauptet an das er glaubt, das er aber später doch nicht einhalten konnte.

 

Wie immer aber ein kleiner Ratschlag, wenn du wirklich so sehr einen monogamen Dom willst dann schnapp dir einen Anfänger ohne BDSM Erfahrung und entwickel mit ihm zusammen euer BDSM. In den Konstellationen klappt das öfters mit dem monogamen Dom. Doms die sich schon ein wenig ausgelebt haben sind dagegen für so einen Plan weniger geeignet.

Nadine schrieb am 07.12.2012


wow

Solche Worte hätte ich von einem Dom einfach nicht erwartet, die meisten spielen sich einfach nur auf aber das hier ist wirklich ganz anders. Meinen Respekt und ich hoffe die Frau, der du dein Herz schenkst, wird dich in allen Bereichen deines Lebens glücklich machen!


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Danke

Kassandra schrieb am 27.11.2012


Nach fünf Jahren

Nach fünf Jahren als Sub habe ich die Illusionen längst verloren. Ein wirklich dominanter Mann will immer ein kleines Rudel unter sich haben, wenn er mir den Platz an seiner Seite einräumt und ich über den anderen stehe kann ich es inzwischen akzeptieren. Natürlich hat es seinen Preis den Partner zu teilen aber ich habe gemerkt, dass mich ein normaler Partner nicht wirklich erfüllen kann.


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Hallo Kassandra,

Beziehungen setzen immer gewisse Kompromisse voraus, für mich sollten sich aber beide Seiten aufeinander zu bewegen. Ich denke, dass es für einen dominanten Mann gar kein Problem sein sollte an seiner Seite eine starke Frau zu wissen und ihr einen anderen Stellenwert einzuräumen als seinen Gespielinnen.

Liebe Grüße

Gentledom

Anastasia schrieb am 27.11.2012


So nutzt man Arbeitspause

Hallo, Gentledom

zwei unterschiedliche Beiträge an einem Tag? Das klassische Problem des sich-nicht-entscheiden-könnens? :) Ich lasse mal die Orgie unkommentiert, ich schätze für meinen monogamen Verstand ist das zu befremdlich.
Was den Artikel oben betrifft...natürlich haben viele Frauen diese romatisierte Vorstellung : Dom und gleichzeitig sanfter Liebhaber, Freund, der aufregend aber auch verlässlich und treu ist. Die jenigen, die so denken haben sich im Internet (und allgemein) nicht lange genug umgesehen, sonst würden sie feststellen, dass die meisten Doms mehrere Subs haben und noch mehr wollen. Das kommt davon, wenn man weltfremde Bücher liest *lach*

Ich persönlich würde liebendgerne auf den Dom ganz verzichten wenn ich dafür einen Mann kriege der mich liebt und den ich liebe.


VG

A.


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Hallo Anastasia,

auch vor Shades of Grey wollten viele Frauen den von dir beschriebenen Typ Mann, wobei durch das Buch nun sicher einige glauben das sei der typische dominante Mann, jedoch die meisten wissen sicher, dass es eben eine Fiktion ist. So viele Multimillionäre mit 26 Jahren und dann noch selfmade gibt es auch nicht ;-)

Ich denke wer auf den Dom verzichten kann, sollte den lieben normalen Mann lieber außerhalb des Kontextes BDSM suchen, denn hier ist er weitaus seltener als anderswo zu finden. Wem der Punkt Dom aber wichtig ist der wird dafür woanders sicher nicht so leicht fündig. 

Ich glaube schon, dass es den monogamen Dom gibt, aber eben sehr selten. Häufiger dürfte er unter den Sadisten und natürlich den Riggern (Bondageliebhaber) zu finden sein. Ein Mann den das Spiel um Macht und Unterwerfung reizt, das stelle ich mir sehr schwer vor, denn dieser will ja erobern und unterwerfen und sich nicht auf ein Gebiet beschränken. Jene dominanten DSler von denen ich gehört habe, sie wären monogam, sind interessanterweise alles Anfänger. Ich denke wer im Kontext BDSM einen dominanten Mann haben will, der zudem noch monogam ist, sollte sich einen Anfänger nehmen und ihn nicht mit anderen BDSMlern in Kontakt bringen ;-)

Liebe Grüße

Gentledom

Ana schrieb am 26.11.2012


Erkenntnisse einer Sub

Hallo Gentledom,

nenne mich eine naive Sub, aber ich will genau das was du schreibst, für dich nicht möglich sei. Einen Dom im Spielzimmer , einen Geliebten im Bett und einen Freund an meiner Seite.
Ist es für einen Dom wirklich zu schwer beides zu sein ?

Ich habe natürlich auch Beziehungen ohne BDSM gelebt, aber als Frau kann man schon, ab und zu, den Blümchensex aufwerten , aber eben nicht auf Dauer...

Ich glaube für Menschen die Ihre Neigungen schon mal ausgelebt haben, ist es um so wichtiger Jemanden neben sich zu haben, der nicht schreiend weg läuft, nur weil man mal das Bedürfnis hat, sich ans Bett fesseln zu lassen.

Ich denke vielmehr für wahre Monogamie, also auch die Treue der Gedanken, braucht es schon einen Partner, der auch in sexueller Hinsicht die Erfüllung darstellt.
Zumindest wünsche ich mir das ......


Nun ja, ich hoffe es gibt Sie da draußen noch die Multitaskingfähigen Doms und werde, denke ich mal, deine Kontaktanzeigen Seite in den nächsten Tagen nutzen. Freu mich schon auf deine Kommentare zu meiner Anzeige, den meist, sind die Kommentare köstlich ;-)

Dein Seite ist sehr gut gemacht und ich freue mich, Sie gefunden zu haben .

Ana



Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Ana,

naiv nenne ich dich sicher nicht, du weißt was du willst und wirst es entweder finden oder deine Schlüsse daraus ziehen. Ich wünsche dir, dass du genau diesen Mann findest. Ein dominanter, körperlich und selbst vom Kopfkino her treuer Mann, da hast du dir auf jeden Fall sehr viel vorgenommen.

Meiner Erfahrung nach gibt es bereits die körperlich treuen und dennoch dominanten Männer sehr selten, ich kann mich ja auch nicht dazu zählen, entweder bin ich treu, dann verschwindet der Dom in mir aber mit der Zeit oder eben ich bin, in dem mit der Partnerin abgesprochenen Rahmen, untreu und sie hat mich in jenem Kontext nicht 100% für sich allein.

Dann bin ich mal gespannt auf deine Anzeige ;)


Liebe Grüße

Gentledom

Sonja schrieb am 26.11.2012


Monogam

Hallo Gentledom,

ich bin schon etwas länger Sub und kenne daher das Problem monogame Doms. Noch viel größer sehe ich aber das Problem der fast ebenso oft vertreten inkonsequenten Doms an, bei einem konsequenten und aufrichtigen Dom kann ich es akzeptieren, dass ich nicht seine einzige Sub bin. Natürlich hatte auch ich am Anfang den Wunsch unbedingt einen Dom ganz für mich allein zu haben, aber irgendwie hast du Recht, damit lege ich ihn an die Leine und er verliert das was einen echten Dom ausmacht. Frau kann also, zumindest als Sub, nicht alles haben.

Übrigens, dass gerade Du monogam gelebt hast, bei den vielen Möglichkeiten die sich sicher über deine Seite ergeben, wundert mich schon etwas ;-)

Liebe Grüße

Sonja


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Sonja,

puh nun musste ich echt überlegen und bin mir nun sicher dass du weder meine Lektorin, gute Freundin noch letzte Affäre bist, denn alle drei sind Sonjas  warum denken nur immer alle mein Mailpostfach wäre voll mit eindeutigen Angeboten, ein wirklich eindeutiges Angebot war dieses Jahr noch gar nicht dabei. Natürlich gibt es ab und an aber doch mal Anfragen welche die Intention verfolgen mich real kennenzulernen, dennoch glaube ich die meisten die das gerne würden trauen sich einfach nicht 

Dass du etwas enttäuscht bist, zumindest klingt es zwischen den Zeilen an, kann ich gut verstehen, dass du aber erkannt hast was dir wichtig ist und Kompromisse für dich möglich sind sollte es dir aber ermöglichen den richtigen Mann irgendwann zu finden und glücklich zu sein. 

Liebe Grüße

Gentledom

Elias schrieb am 26.11.2012


Der Gentledom

Dann will ich dein Militärbeispiel aufgreifen. Gentledom ist also ein Napoleon, mit Charme und Geschick strebt er nach der Macht über viele. Verliert er bei Waterloo gegen die Liebe, so wird er auf eine kleine Insel verbannt und harrt dort aus, bis er eine neue Chance sieht die Welt zu erobern ;-)


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Elias, Napoleon setzte aber auch Kanonen ein und nichts liegt mir ferner als Waffengewalt bei meinen Eroberungen. Da sehe ich mich in diesem Kontext lieber als den charismatischen Führer wie ihn Max Weber einst beschrieben hat ;-) zudem gegen die Liebe will ich mich gar nie erheben, hat sie mich besiegt gehe ich mit Freuden mit ihr vom Schlachtfeld und in die Verbannung aber ansonsten ein sehr schöner und durchaus treffender Vergleich. Liebe Grüße Gentledom

EpisodE II schrieb am 26.11.2012


Monogamie - wer es kann gut so , ich nicht :-)

Hallo Gentledom,

Einen interessanten Gedanken den du damit anstößt, denn Monogamie kann man schon leben, aber es würde bedeuten, dass man alles in einer Beziehung hat. Doch dem ist leider weniger so. Man geht viele Kompromisse ein und wenn man dann sich etwas besinnt, ist es eher so, das man die Leine sich selbst kürzer gemacht hat. Das \"Tier\", wie du so schön meinst, ist immer gewillt auszubrechen. Doch kontrolliert dieses ausbrechen zu lassen, heißt dann die Leine Stück für Stück frei zugeben. In vielen Momenten ist das aber eher fad und ich persönlich sehe mich dann schnell in einem Käfig wieder. Dabei spielt der Aspekt des Dom Seins weniger die Rolle, sondern ich kann mich schlecht frei entfalten.
Dein letzter Blog beschreibt es doch zu gut, was wollen wir denn haben? Eine Hure usw. ? Ich sage, wir wollen alles meist vereint, doch der Alltag zeigt uns immer wieder das dies nicht möglich ist. Von daher sind bestimmte Vorlieben eben nur mit Zweitpartnern überhaupt umsetzbar. Die Freiheit seinen Treiben den Lauf oder Neudeutsch Flow zu verpassen, heißt doch dem Alltag zu entfliehen und nicht daran zu denken, was soll heute noch eingekauft werden oder was gibt es zum Essen am Abend. Wenn man sich einen Spielpartner sucht, dann haben diese Dinge keinen Belang und man kann sich eben nur seinen Gelüsten hingeben.
Interessant in diesem Zusammenhang war einmal, was mein Meister gesagt hatte, den ich in meiner Ausbildung hatte. Er fragte mich einmal unverblümt, wieviel Frauen braucht der Mann das er zufrieden bzw. glücklich ist? Seine Antwort war darauf vier. Eine für den Haushalt, die andere für den Spaß, die nächste für die Kultur und eine letzte für die Kinder.
Zu dem damaligen Zeitpunkt fand ich diese Aussage sehr ungewöhnlich, aber je älter ich werde, umso mehr muss ich sagen, dass ich ihm Recht geben muss. Denn wenn man es so aufteilt, kann man sich dann, dem was man will und möchte gut folgen und hingeben. Jede der benannten Personen hat dann das, was ihr gefällt und keiner kann in Gewissenskonflikte geraten. Wenn z.B. die Frau die für die Kinder da ist, einmal in die Rolle derjenigen springen soll, die für den Spaß da ist (in dem Falle die vielleicht \"Hure\") kommen dann schnell Problem auf, denn sie muss immer an die Kinder denken und kann sich selbst nicht so dem Spaß öffnen. Wobei ich selbst sagen muss, wer sich vier Frauen wirklich so \"halten\" kann, Hut ab, ich nicht :-). Denn dann würde ich irgendwann mal die Übersicht verlieren.
Monogamie ist ein anstrebenswerter Gedanke und er wird scheinbar auch umgesetzt, doch zu welchen Lasten oder Einschränkungen führt er? Ich selbst sage, nein ich kann es und will es auch nicht. Doch dazu sollte ich auch noch sagen, dass ich es nicht mit betrügen versuche. Nein! Ich kommuniziere mit meinem Partner alles ganz offen und wenn eine ablehnende Haltung da sein sollte, dann werde ich mich auch zügeln.
Solange aber dies nicht der Fall ist, werde ich eine Polyamorie oder auch ganz speziell eine Bigamie immer anstreben. Um mit meinen Forderungen die ich an eine Person habe, sie nicht zu überlasten und kann jeder das geben, was sie will. Eine klare Trennung von Bett und Herd ist somit möglich und jeder der in dieser Konstellation ist, KANN dabei glücklich werden. Das Tier in mir kann sich in Freiheit fühlen und das Seil muss nicht angelegt werden :-).

Lieben Gruß EpisodE II


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo EII,

vielen Dank für diesen sehr interessanten Einblick. Fast jeder will erst einmal das Beste für sich aber Liebesbeziehungen sind geprägt durch Kompromisse, der eine geht mehr ein der andere weniger. Für mich hatte die Sexualität bis vor einigen Jahren einen sehr hohen Stellenwert, das hat sich mit der Zeit geändert von daher fällt es mir inzwischen bei weitem leichter hier Kompromisse einzugehen. Früher hätte ich nie gedacht monogam leben zu können, ich glaubte nur immer ehrlich sein zu können. Zwar würde ich heute auch nicht beschwören ich könnte mein Leben lang treu sein, wer kann schon in die Zukunft sehen, aber wenn das der Preis ist den ich zahlen müsste für eine starke Partnerin die mit mir auf einer Wellenlänge ist, mit der ich meine Zukunft planen, Kinder bekommen willl und die mich als Mensch einfach fasziniert, dann bin ich gerne bereit monogam zu werden. In diesem Fall wäre das mein Geschenk an sie, ob sie es annimmt oder nicht ist ihre Sache und sicher hätte dies für sie Vor- aber ganz sicher eben auch Nachteile.

Liebe Grüße

Gentledom

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