Die Prostatamassage: How To

‚Not in my backyard‘ – die Angst vor dem eigenen Po
Für viele Männer ist der eigene Hintern ein heikles Thema: Auch wenn die Gesellschaft analen Spielen inzwischen eindeutig offener gegenübersteht, würden die meisten heterosexuellen Männer nicht öffentlich dazu stehen, dass sie auch gerne einmal etwas von hinten eingeführt bekommen. Dieses Tabu ist ein echtes Problem, denn wer seinen Hintern nicht entdecken möchte, erhält auch nur sehr schwer Zugang zur Prostata, dem „G-Punkt des Mannes“ – und damit auch zum intensiven Orgasmus, den Prostatastimulation auslösen kann.

Wo sitzt die Prostata?
Zunächst einmal ein Blick ‚unter die Motorhaube‘: Die Prostata ist von außen nicht sichtbar. Sie liegt unter der Harnblase des Mannes und kann vor allem durch den ‚Hintereingang‘ im Rektum ertastet werden. Dort sollte sie in ca. 5-7 Zentimetern Höhe an der Innenseite des Rektums als kleiner Knubbel zu spüren sein. Vor allem bei Erregung ist sie durch die stärkere Durchblutung besser zu ertasten, es schadet also nicht, vor einer solchen Suche gleich einige entspannende Aufwärmübungen zu machen.

Die anale Stimulation der Prostata
Vor allem wenn einer oder beide Teile eines Paares noch keine anale Erfahrung haben, ist das langsame Herantasten an die Prostata Pflicht. Denn der Anus selbst ist eine empfindliche Körperpartie, die vorsichtig an Berührung und Penetration gewöhnt werden muss: Deshalb gelten hier die selben Regeln, wie bei der Vorbereitung für Analsex: Langsam, hygienisch und vorsichtig: Nachdem Ihr sichergegangen seid, dass Ihr ‚leer‘ seid und euch durch den großzügigen Einsatz von Gleitmittel mit einem Finger langsam und vorsichtig an den Anus gewagt habt, kann es losgehen:

Ein oder zwei Finger (kurze Fingernägel und/oder medizinische Handschuhe sind aus medizinischen und Hygienegründen zu empfehlen) dringen in den Anus ein und massieren nach dem Auffinden der Stelle (siehe oben) langsam und vorsichtig die Prostata und ihre Umgebung. Dabei könnt ihr nach einer Weile die Geschwindigkeit und Intensität der Bewegungen verstärken. Selbst dann passiert noch nicht nach 30 Sekunden ein Wunderorgasmus – die Stimulation braucht ihre Zeit und bringt am meisten, wenn man mit der anderen Hand gleichzeitig den Penis oder andere empfindliche Körperteile des Partners (dank Nippelklemmen kommt man auch an diese weit entfernten Stellen) stimuliert.

Da diese manuelle Form der Stimulation einiges an körperlicher Gelenkigkeit bzw. Muskelausdauer erfordert, gibt es mittlerweile allerlei Spielzeug, mit dem sich ‚Mann‘ selbst ohne Verkrümmungen an der Prostata befriedigen kann bzw. das man als Partner/Dom in ihm deponiert (bitte nichts, was man nicht auch problemlos wieder herausbekommt!) und sich derweil anderen Teilen seines Körpers zuwendet. Die Sextoyindustrie hat sich diesen Markt schon mit großem Enthusiasmus erschlossen: Unter anderem gibt es eine große Auswahl anatomisch angepasster Vibratoren, die anal eingeführt werden und parallel auch von außen über den Damm durch Vibration stimulieren.

Der Weg von Außen
Aber es muss auch nicht immer gleich zur Penetration kommen: Auch die Stimulation des Damms allein kann für viele Männer erregend sein. Leichtes Drücken, Massieren oder Kraulen des Bereichs zwischen Skrotum und After ist hier meist schon ausreichend, um einen zusätzlichen Lustgewinn zu erzielen, der vielleicht nicht mit direkter Stimulation mithalten kann, aber dafür um einiges unkomplizierter zu bewerkstelligen ist. Da man hier keine Finger oder (für die ganz, ganz Fortgeschrittenen) Hand im Partner hat, ist man auch sehr viel flexibler, was spontane Positionswechsel oder Griffe an andere Körperstellen angeht.

Das Abmelken
Für Doms und Subs ist eine Spielart der Prostatamassage vielleicht besonders interessant, nämlich das sogenannte ‚Abmelken‘ oder die ‚Zwangsentsamung‘ bzw. ‚-entsaftung‘. Beim Abmelken geht es darum, durch die Massage der Prostata das von ihr produzierte Sekret zu „melken“, welches normalerweise mit dem Sperma vermischt das Ejakulat bildet. D.h. es kommt zur Ejakulation ohne Erektion und ohne Orgasmus. Der so bearbeitete Sub wird fachmännisch ‚geleert‘, bleibt aber trotzdem unbefriedigt und quälend spitz.

Lust auf Prostataspiele bekommen? Sehr gut, die Prostata ist nämlich eine Schatztruhe aufregender sexueller Erfahrungen! Aber ob im Rahmen einer Spielszene oder außerhalb, Sicherheit und Vertrauen sollten auch hier die Grundlagen jeder Handlung sein. In diesem Sinne: Viel Spaß!

 

Zur Verfügung gestellt von Paradisi

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