Pranger

Rubys „Pranger namens Taurus“ – Sweet Innocent version

Ich habe vor kurzem mittels Rubys praktischer Anleitung einen Pranger als Geschenk angefertigt. Mich hat es schon lange irgendwie gestört, dass BDSM-Möbelstücke so oft in dunklen Farben (klassisch eben schwarz/rot) gehalten sind oder direkt an mittelalterliches Kerker-Equipment erinnern. Das kann natürlich durchaus auch seinen Reiz haben, aber in meinem gemütlichen, bunten Zuhause möchte ich dann doch gerne etwas stehen haben, das zu meiner restlichen hellen Schlafzimmereinrichtung passt. Daher hier für Euch meine unschuldige, weiße Version des Prangers mit einigen Abwandlungen.

Auf meine Körpergröße (1,60m) angepasst, ist mein Pranger insgesamt 1,20m hoch und 80 x 60cm lang und breit. Größere Personen sollten das gegebenenfalls entsprechend höher und/oder breiter anpassen.

Material:

TIPP: Lasst Euch das Holz direkt im Baumarkt schon zuschneiden. Das kostet normalerweise nichts extra und spart Euch viel Zeit und Arbeit! Ich habe die drei folgenden Hölzer folgendermaßen zuschneiden lassen:

• 1 quadratischer Holzbalken 3 Meter Länge (meiner ist 7,3cm breit)
- 2x 1,20m Länge + Rest in 4 gleich lange Teile.

• 3 Leimholzbretter 80cm Länge / 20cm Breite
- hiervon wird eines an beiden Enden mittig gleichmäßig entsprechend der Breite des Holzbalkens (bei mir 7,3cm) eingeschnitten (siehe Fotos)

• 1 Rahmenholz – 3 Meter Länge/ 9,7cm Breite/ 2cm Höhe
- 2x 80cm Länge, 4x 55cm Länge ? Das übrigbleibende Holzstück wird nicht gebraucht.

Weitere Materialien:

• 24-30 Winkelverbindungen aus Metall
• 100er Pack Schrauben, flacher Kopf
• 14 Decksplatten – ca. 5cm Länge Tipp: Die sind im Baumarkt teilweise sehr, sehr teuer. Bestellt Euch frühzeitig welche online, da gibt es bei diversen Händlern genau so gute für einen Bruchteil des Preises.
• 8 Ringschrauben
• 1x Schleifpapier mittlere Körnung, 1x feine Körnung
• 1 Dose Schnellspachtelmasse für Holz
• 1 Dose Buntlack, wasserfest (!)
• Pinsel
• Akkubohrschrauber wenn vorhanden, normaler Schraubendreher
• Plastikplane oder viel Zeitungspaper zum drunter legen
• mindestens 4 Filzgleiter/Möbelgleiter, selbstklebend

Zunächst wird der Rahmen für den Pranger mit je 2 Brettern L55cm und L80cm grob zusammen gelegt. Die 80cm Bretter sind dabei „außen“.

Jetzt kommen die 4 Reststücke des Holzbalkens zum Einsatz. Diese werden wie auf dem Foto in die vier Ecken des Rahmens gelegt.

Die Holzstücke werden mit je 2 Winkelverbindungen an den Brettern verschraubt. (Siehe die nächsten Fotos) Es hilft, sich die Bohrlöcher vorher mit einem Bleistift aufzuzeichnen. VORSICHT bei den Rahmenbrettern, dass ihr die nicht aus Versehen durchbohrt und die Schrauben nicht zu lang sind!

Jetzt kann bereits eine erste Probe gemacht werden, ob die oberen, aufliegenden Holzbretter auch passen und der Rahmen die korrekten Maße hat.
Das Brett mit den eingeschnittenen Enden kommt dabei in die Mitte.

Auch die langen Holzbalken L 1,20m sollten ziemlich genau passen.

Jetzt habe ich die Bretter des Rahmens noch an den Enden mit längeren Schrauben verstärkt. Der Akkuschrauber hat die Vorarbeit geleistet, aber VORSICHT, dass das Holz nicht splittert so wie bei mir. Ansonsten sind aber alle Schraubverbindungen bei meinem Pranger „unsichtbar“, da sie sich unten in dem „Boden“ verbergen.

Wenn alles stabil steht, dreht den „Boden“ wieder um. Jetzt werden die beiden übrigen Bretter L 55cm noch gleichmäßig eingesetzt und ebenfalls mit Winkeln verschraubt. WICHTIG: Meine drei oben aufliegenden Bretter (80x20cm) waren von der Höhe her wenige Millimeter kleiner als die des äußeren Rahmens! Bohrt hier nicht zu tief und nehmt, wenn nötig etwas kürzere Schrauben , sonst schraubt ihr Euch unter Umständen Eure Unterlage kaputt und durch die Bretter durch!Verschraubt die Winkel in gleichmäßigen Abständen, so dass alle Bretter einen festen Halt haben.

Jetzt das Ganze wieder richtig herum stellen und mit der Holzschnellspachtelmasse eventuelle Astlöcher, Zwischenräume, und andere Schönheitsfehler zu spachteln. Ich habe das Holz vorher etwas glatt geschliffen, wo es nötig war. Auch die Astlöcher an den Holzbalken kann man jetzt schon zu spachteln und Unebenheiten durch Schleifen beseitigen.

Gegebenenfalls muss man mehrere Schichten der Spachtelmasse anwenden. Zum Schluss werden diese, wenn alles getrocknet ist, glatt geschliffen.

Nachdem alles soweit getrocknet ist, werden die beiden L 1,20m Balken vorsichtig von der Seite eingesetzt und ebenfalls mit jeweils 3 Winkeln verschraubt.

So sollte das Ganze nun etwa aussehen:

Jetzt kann man bereits ungefähr erahnen, wie das gute Stück dann aussehen wird. Ein erster Belastungstest ist nun ebenfalls möglich. Ich bin vorsichtig drauf gestiegen und – Jippie! Alles hält wunderbar stabil.

 

An dieser Stelle hat meine Kamera dann leider keinen Strom mehr gehabt, daher fehlen Bilder der letzten Schritte.

Ihr könnt jetzt ein letztes mal Unebenheiten, hervorstehende Stückchen, Splitter, etc. sorgfältig wegschleifen. Dann wird die Farbe mit dem Pinsel aufgetragen. Meine verwendete weiße Farbe war sehr schnell so trocken, dass ich weitere Farbschichten auftragen konnte. Insgesamt habe ich drei Schichten verwendet.

Wenn die Farbe getrocknet ist, werden die Decksplatten und die Ringschrauben angeschraubt. Dabei kommen je eine in jede Ecke auf dem Rahmenbau, jeweils eine direkt oben auf die Balken und die anderen werden gleichmäßig an den Balken verteilt (ausmessen!) An jeden Balken kommen in gleichmäßigen Abständen noch jeweils vier Ringschrauben. Achtet beim Kauf darauf, dass das Schraubengewinde sich möglichst tief eindrehen lässt.

Zu guter Letzt empfiehlt es sich noch, selbstklebende Filzgleiter in die vier Ecken der Unterseite des Prangers zu kleben. Fertig ist das selbst gebaute Möbelstück.

Getestet wurde der Pranger übrigens auch schon und er hat sehr viel Freude auf beiden Seiten bereitet. ;) Er eignet sich wohl am besten für Anfänger und aufgrund seines mittleren Gewichts für Subs, die bei Bestrafungen selbst nicht ganz so extreme Kräfte und heftige Gegenwehr aufbringen.

Viel Spaß beim Nachbauen und dickes Bussi an Baumeister Ruby für die tolle Inspiration!

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