Die Bewährungsprobe

Sie kniete bereits seit drei Stunden nackt auf dem Laminatboden, der terrakottafarbenen Fliesen nachempfunden war. Verbissen arbeitete daran, die Schmerzen zu ignorieren und stöhnte leise, als sie erfolglos versuchte, eine bequemere Haltung zu finden.
Sie schloss die Augen, wohl wissend, dass er sie beobachtete. Ihr war bewusst, dass dies hier eine Bewährungsprobe war und sie war fest entschlossen, diese zu bestehen. Koste es, was es wolle.
Sie verkrampfte unwillkürlich die Hände, so dass ihre Fingernägel in die Handinnenflächen schnitten. Ein Blutstropfen fiel auf den Boden. Wie lange würde sie noch warten müssen?

Sie war so konzentriert, dass sie nicht hörte, wie er vom Sofa aufstand und sich ihr näherte. Als sie seine warme Hand auf der Schulter spürte, hätte sie vor Erleichterung aufschreien können, beherrschte sich jedoch.
„Ich bin stolz auf dich“, sagte er leise und augenblicklich empfand sie keine Schmerzen mehr.

Verfasserin Jolinar


Der Geburtstagswunsch

Langsam streicht seine Hand an meinem Hals herunter. Dabei berührt er den silbernen Ring um meinen Hals und der o-förmige Anhänger klirrt leise. Sein Atem streichelt mich.
„Da ich heute Geburtstag habe, wirst du mir einen ganz besonderen Wunsch erfüllen, nicht wahr?“ Der Satz ist zwar als Frage formuliert, doch am Klang seiner Stimme ist unschwer zu erkennen, dass es eher als Befehl zu verstehen ist.
Ich atme aus und verlagere mein Gewicht von einem Bein auf das andere. Er liebt High Heels, nur ihm zuliebe habe ich diese unbequemen Mördertreter angezogen. Das Gleiche gilt für die halterlosen Strümpfe, die Strapse und das Dessousset mit der Hebe, das er mir mal geschenkt hat.

Er geht um mich herum, um mich genau zu betrachten. „Nun?“, er erwartet eine Antwort von mir und wird langsam ungeduldig.
„Jeden, den du willst“, antworte ich ihm mit fester Stimme und sehe ihm direkt in die Augen. Sein zufriedenes Nicken belohnt mich. Seine Blicke fixieren meine Brüste, die sich unter der engen Bluse deutlich abzeichnen. Er lächelt stolz.
„Du siehst sehr sexy aus“, raunt er mir zu und zieht mich an sich. Kurz drückt er seinen Körper gegen meinen und ich spüre seine Erregung an meinem Schoß. Für einen Augenblick hoffe ich, dass er mich hier auf der Stelle nimmt, doch er löst sich wieder von mir und gibt mir einen Klaps auf den Po.

„Zieh dir deinen Mantel über, wir haben heute noch viel vor“, weist er mich an. Gehorsam schlüpfe ich in meinen schwarzen Wintermantel, während er eine Jacke überstreift. Dann schiebt er mich aus der Wohnung.
Ich zittere vor Anspannung, denn ich habe keine Ahnung, was er mit mir vor hat. Ein Kribbeln breitet sich in meinem Schritt aus. Ich bin aufgeregt und ängstlich zugleich, aber ich vertraue ihm, weil ich ahne, dass er mich und meine Grenzen gut genug kennt und weiß, was er von mir verlangen kann …

Verfasserin Jolinar

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