Der Detektiv

Es sollte ein richtig entspannter Einkaufsbummel werden. Ich hatte mir einen Tag freigenommen, keine Verabredungen mit irgendjemandem getroffen und beschlossen, einfach mal nur das zu machen, worauf ich Lust hatte.

Nach dem Durchstöbern einiger kleiner Läden und einem Zwischenstopp in meinem Lieblingscafé landete ich in einem großen Kaufhaus, wo ich allein in der Bücherabteilung schon eine halbe Stunde herumlief, bevor ich mich dann über Klamotten und Schuhe hermachte.
Schon nach kurzer Zeit hatte ich das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden; ich sah mich verstohlen um, aber der einzige Mensch in meiner Nähe war ein Mann im schwarzen Anzug, der angelegentlich ein Paar Lederschuhe begutachtete. Mit einem Achselzucken versuchte ich, das Gefühl abzuschütteln und ging einen Gang weiter.

Als ich mich gerade so richtig in der Dessousabteilung vergraben hatte und unschlüssig verschiedene Tangas miteinander verglich, wurde ich plötzlich von der Seite angerempelt; weil der Schubs so überraschend kam, verlor ich beinahe das Gleichgewicht, wurde aber am Arm festgehalten, so dass ich nicht umfiel.

„Entschuldigung, ist alles in Ordnung?“ Es war der Mann aus der Schuhabteilung. Aus der Nähe betrachtet, erwies er sich als schlanker, fast hagerer, ziemlich großer Typ, deutlich kein Dreißiger mehr. Irgendwie wirkte er mit seinen stechenden Augen unsympathisch, obwohl er sehr gepflegt war und auch seine Stimme nett und höflich klang.

„Nichts passiert, keine Sorge“, erwiderte ich automatisch, in Gedanken eher mit der Frage beschäftigt, was der wohl bei der Damenwäsche suchte. Ein Geschenk für seine Frau? Oder trug er so was selbst?
Die Vorstellung von dem Fremden im rosa BH drängte sich mir einfach auf und ich musste sehr an mich halten, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Zum Glück entschuldigte er sich nur noch mal und verzog sich dann, anscheinend peinlich berührt, bevor ich ihn durch Lachen noch weiter in Verlegenheit hätte bringen können.

Nach einer Weile gab der Laden für mich nichts mehr her, ich ging zur Kasse, bezahlte dort einige Kleinigkeiten und machte mich dann auf den Weg zum Ausgang.
Kurz vor der Drehtür spürte ich auf einmal einen festen Griff oberhalb des Ellenbogens, jemand zog mich so rasch und unerbittlich in einen Seitengang, daß ich erst dazu kam, in ihm den Mann von vorhin zu erkennen, als er anfing zu sprechen.

„Einen Moment mal, junge Frau! Sind Sie sich wirklich sicher, alles bezahlt zu haben, was Sie mitnehmen wollen?“
Obwohl ich sicher wusste, dass ich nichts gestohlen hatte, empfand ich dieses peinliche, ängstliche Kribbeln überall, das ich noch von den seltenen Momenten aus der Schulzeit kannte, in denen ich mit unerledigten Hausaufgaben oder bei mangelnder Aufmerksamkeit erwischt wurde.
Aber Stopp, ich war schließlich keine zehn Jahre mehr alt und hatte außerdem nicht das Geringste getan! So eine Frechheit, was erlaubte der sich eigentlich?

„Was soll das heißen? Natürlich habe ich alles bezahlt! Wer sind sie überhaupt?“
„Ich bin der Kaufhausdetektiv hier“ - blitzschnell hielt er mir ein Ausweismäppchen unter die Nase. Zu schnell, so dass ich außer einem verschwommenen Eindruck seines Fotos nichts davon mitbekam - „und ich bin mir ganz sicher, dass ich fündig werde, wenn ich jetzt in deine Handtasche schaue…“
Merkwürdigerweise fiel es mir sogar in dieser Situation auf, daß er plötzlich zum „du" übergegangen war, aber ich war zu perplex, um ihm deshalb die Leviten zu lesen.

Da ich mir keiner Schuld bewusst war, nahm ich wortlos die Handtasche von der Schulter und hielt sie weit auf, nur um einen riesigen Schreck zu verspüren - ganz obenauf, als wollte sie mit Absicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, lag eine Schachtel mit dem Bild einer Armbanduhr, das Preisschild schien fast zu brüllen: „109 €!“ Mir wurden einen Augenblick lang die Knie weich, und alles drehte sich ein wenig.

Plötzlich lief vor meinem inneren Augen die Szene in der Dessousabteilung noch mal ab. Der Rempler war von rechts, der Seite, an der ich die Tasche hängen hatte, gekommen.
Dieser Dreckskerl versuchte, mir etwas anzuhängen!
„Sie haben mir die Uhr in die Tasche gesteckt, als sie mich vorhin gestoßen haben, geben Sie es sofort zu!“
Leider fiel sogar mir selbst auf, dass meine Stimme keineswegs empört oder bestimmt geklungen hatte, sondern eher panisch und flehend. Ich glaubte, in den Augen des Mannes große Belustigung zu sehen.

„Das ist ja mal eine richtig rotzfreche Nummer, erst klauen und dann mir die Schuld geben wollen. So was ist mir ja noch nicht untergekommen! Entweder kommst du jetzt ganz brav mit in mein Büro, oder ich rufe auf der Stelle die Polizei, damit auch jeder hier im Laden mitbekommt, daß du lange Finger gemacht hast!“

Mir wurde himmelangst. Wie sollte ich denn beweisen, dass ich die Uhr nicht genommen hatte? Und auf gar keinen Fall durfte ich hier mit der Polizei gesehen werden. Wenn da nun Kollegen oder andere Bekannte zusahen, das wäre nicht auszudenken!

„Bitte, ich habe wirklich nichts getan, aber lassen Sie uns das in Ihrem Büro besprechen, bitte, keine Polizei hier herrufen!“
Ein wenig schämte ich mich wegen meines Gebettels, aber ich konnte nicht anders; viel zu groß war die Angst, bloßgestellt zu werden.
Mit einem süffisanten Grinsen deutete er eine leichte Verbeugung an.
„Aber gerne doch, bitte hier entlang. Wenn du so nett wärest, voranzugehen…“

Er blieb einen halben Schritt hinter mir und dirigierte mich durch den festen Griff um meinen Arm den Gang entlang, bis zu einer Tür, die zu meiner Überraschung auf der Gebäuderückseite ins Freie führte. Fragend sah ich mich zu ihm um, doch er schob mich weiter.
„Mein Büro ist in einem anderen Gebäude, los jetzt!“ Mehr als diese knappe Erklärung bekam ich nicht zu hören.

Wir gingen eine kleine Gasse entlang, er ging sehr schnell, so dass ich mich beeilen musste, mit ihm Schritt zu halten. Schließlich hielt er vor einem unscheinbaren Haus an. Es sah aus wie ein Bürogebäude und die Fenster waren alle dunkel.
Er schloss die Tür auf, stieß mich hindurch und ich landete in einem Vorraum, von dem mehrere Türen abgingen. Wir nahmen die rechte, und gelangten in ein Treppenhaus, wo wir zwei Stockwerke hinaufstiegen, bevor er mich am Ende eines Ganges durch eine Tür lotste.
Hinter uns schloss er ab, sobald er Licht gemacht hatte und mir wurde plötzlich sehr mulmig zumute. War die Situation vorher noch vor allem peinlich, aber auch irgendwie unwirklich gewesen, fühlte ich mich jetzt, als sei ich in Gefahr.

Ich versuchte, mich zu beruhigen, und sah mich erst einmal verstohlen um. Wie ein Büro sah das nicht aus: Es war ein relativ kleiner Raum ohne Fenster, als einzige Möbel gab es einen Schrank an der linken Wand und einen Holzstuhl mit Armlehnen, der merkwürdigerweise mitten im Raum stand.

Einen Augenblick lang hatte ich merkwürdige Assoziationen zu Filmszenen aus alten Gangsterstreifen, eine vage Erinnerung an Darstellungen von Verhören, und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter.
Dann blieb keine Zeit mehr für wirre Gedanken, er nahm mir die Tasche einfach weg und schüttete ihren Inhalt auf den Boden. Außer der Uhr waren nur meine eigenen Sachen darin, und ich fühlte mich unerklärlicherweise beschämt, als Geldbeutel, Taschentücher, Schlüssel, Handy sowie die tausend Kleinigkeiten, die sich in so einer Handtasche finden, über den Boden kullerten.
Es war, als sei ich plötzlich nackt vor diesem Fremden, der mich abschätzend musterte und mir dann befahl, meinen Geldbeutel aufzuheben und ihm zu geben.

Ich versuchte noch einmal, die Situation zu ändern, mich zu wehren und blieb stehen, wobei ich erneut darauf hinwies, dass er mich hereingelegt habe und dass es außerdem nicht rechtens sein könne, dass er mich so behandelte.
Er sah mich an und erklärte mir dann, ohne auch nur im Geringsten auf meine Ausführungen einzugehen, dass ich jetzt genau zwei Möglichkeiten hätte, wie es weiterginge und dass die Entscheidung nur bei mir läge.

„Möglichkeit eins: Ich rufe jetzt die Polizei. Ab einem Wert des Diebesguts von über 100 € besteht das Kaufhaus auf einer Anzeige. Das wird also auf jeden Fall Folgen haben. Es lässt sich übrigens auch problemlos so einrichten, dass sie dich drüben abholen, am besten an der Kasse, damit es auch wirklich jeder in dem Laden sieht. Und dann kannst du ja den Beamten erklären, dass du nicht geklaut hast.“

Mir wurde übel bei dem bloßen Gedanken an dieses Szenario, das alles konnte doch gar nicht wahr sein, das passierte mir doch nicht wirklich? Plötzlich bemerkte ich, dass ich schon die ganze Zeit panisch den Kopf schüttelte und zwang mich, wieder still zu stehen.

„Möglichkeit zwei: Du und ich, wir regeln das unter vier Augen. Ich werde mich überzeugen, dass du nicht noch mehr Sachen genommen hast und wenn du dich so verhältst, dass ich an deinen guten Willen glauben kann, lasse ich dich danach laufen.“
Bei diesem Vorschlag läuteten in mir sämtliche Alarmglocken. Das klang völlig unlauter und abstoßend, aber was war die Alternative? Ich konnte doch nicht zulassen, dass man mich vor aller Augen abführte wie eine Diebin?

Er schien auf etwas zu warten, mir Zeit für eine Entscheidung zu geben, die doch längst gefallen war, weil ich keine echte Wahl hatte. Zunächst wollte ich mich aufs Betteln verlegen, aber als ich ihn ansah und den Mund öffnete, legte er einen Finger über meine Lippen und schüttelte den Kopf, begleitet von einem arroganten Lächeln, für das ich ihm unter anderen Umständen liebend gern den Kopf gewaschen hätte. Mich verließ der Mut, und im selben Augenblick fiel mir ein, worauf er wartete.

Es kostete mich sehr viel Überwindung, mich nach meinem Geldbeutel zu bücken, noch mehr, mich wieder aufzurichten und ihn ihm zu geben, überstieg fast meine Kraft - es fühlte sich an wie eine Kapitulation.
Das schien er ganz ähnlich zu sehen, denn plötzlich lachte er laut auf und gab mir eine Ohrfeige. „Das hat mir zu lange gedauert!“
Jetzt war es mir zuviel, ich erwachte aus der inneren Erstarrung, drehte mich um und rüttelte an der Tür, doch sie war fest abgeschlossen.
„Genug getobt, kommen wir zu den Spielregeln“.

Langsam drehte ich mich um, er war lautlos ganz nah an mich herangekommen, so dass ich jetzt zwischen ihm und der Tür förmlich eingequetscht war. Ängstlich sah ich zu ihm hoch.
„Es ist ganz einfach. Du bleibst einige Stunden hier, in dieser Zeit sagst du kein Wort und tust, was ich dir sage. Wenn du das schaffst, lasse ich dich laufen. Andernfalls hole ich die Bullen.“
Ich überlegte fieberhaft. Dass es hier nicht mit rechten Dingen zuging, war klar, aber solange die Gefahr bestand, dass er mich tatsächlich anzeigte, musste ich ernsthaft darüber nachdenken, ob ich nicht lieber machte, was er wollte. Andererseits, was würde er schon wollen? Darauf konnte ich mich doch nicht einlassen!

„Keine Angst, ich habe übrigens nicht vor, dich zu ficken“, fügte er hinzu, als hätte er meine Gedanken gelesen. Damit war meine Entscheidung gefallen. Ich senkte den Kopf und versuchte, mich zu entspannen.
Er öffnete meinen Geldbeutel, zog den Ausweis heraus, sah ihn sich genau an und steckte ihn wieder an seinen Platz. Dann warf er den Geldbeutel einfach wieder auf den Haufen mit den anderen Sachen.
„Zuerst muss ich mich natürlich vergewissern, dass du nicht noch mehr geklaut und an dir versteckt hast, also zieh dich aus!“
Das war absolut lächerlich, was sollte ich denn bitte unter dem dünnen Sommerkleid versteckt haben, ein Blatt Papier vielleicht? Schon hatte ich den Mund geöffnet, um zu protestieren, da hörte ich ihn.
„Nicht vergessen, kein Wort, nur gehorchen!“

Der Mut verließ mich so rasch, wie ich ihn zuvor wiedergefunden hatte. Ich biss mir auf die Lippe und dachte nach, fand aber keinen Ausweg. Als ich das Kleid auszog, bemerkte ich, dass mir die Tränen über die Wangen liefen, aber ich wischte sie nicht weg. Es war mir einfach egal. Schnell stand ich im Tanga vor ihm, den würde ich sicher nicht ausziehen, was sollte sich darin denn verbergen lassen.

Schnips - er hatte am Bund des Höschens gezogen und ihn mir dann auf den Bauch knallen lassen, dabei schnalzte er missbilligend mit der Zunge. Resigniert zog ich auch dieses letzte Stück Stoff aus. Merkwürdigerweise hatte mich diese kleine Geste weit mehr und schneller unter Druck gesetzt, als wenn er noch etwas dazu gesagt hätte.

„Setz´ dich da auf den Stuhl.“
Ich wollte protestieren, verlangen, mich erst wieder anziehen zu dürfen, aber im letzten Moment erinnerte ich mich daran, dass ich ja nichts sagen durfte. Also schloss ich den Mund wieder, ging zur Zimmermitte und setzte mich hin. Er stellte sich vor mich und ragte bedrohlich über mir auf.
„Einen Augenblick, ich werde dir ein wenig helfen, damit du dich nicht verplapperst.“

Mit diesen Worten ging er zum Schrank und öffnete ihn. Ich wagte nicht, aufzusehen, erst als er wieder vor mir stand, sah ich zu ihm hoch. Sofort drückte er etwas auf meinen Mund, zu schnell, als daß ich den Kopf noch hätte wegdrehen können. Es fühlte sich an wie Klebeband.
Verängstigt heulte ich auf, was mir aber nur eine weitere Ohrfeige einbrachte. Mittlerweile war mein ganzes Gesicht voller Tränen, die zu einem guten Teil von der Angst kamen; die war so groß, dass ich sogar froh war, auf diesem Stuhl zu sitzen, weil ich spürte, wie wackelig meine Beine waren.

„Halt einfach still. Du kannst nichts mehr ändern an dem, was passiert und irgendwann ist es auch vorbei. Also reiß dich jetzt einfach zusammen und steh es durch.“
Seine Worte berührten irgendetwas in mir. Sie ließen mich resignieren. Beinahe entspannt, innerlich jedoch wie eingefroren vor Angst, saß ich da und wartete darauf, was passieren sollte.

Wieder ging er zu dem Schrank und diesmal hielt ich meinen Blick nicht aus Furcht gesenkt, sondern weil es mir so unwichtig schien zu wissen, was er jetzt holte. Gleich darauf war er hinter mir, zog meine Arme zu sich und das metallische Klacken bestätigte mir, was mir eigentlich der kalte Stahl an meinen Handgelenken bereits verraten hatte: Er legte mir Handschellen an, die meine Arme hinter der Lehne fixierten.
Dann ging er um mich herum, bückte sich vor mir, packte plötzlich meine Fußknöchel und zwang mich, die Beine seitlich über den Armlehnen zu spreizen, wo er dann auch die Füße mit schwerem Metall fixierte.

„Nun wollen wir doch einmal sehen, ob du wirklich nichts mehr versteckt hast!“
Da ich mir, auch aufgrund der Position, in die er mich gebracht hatte, nur zu gut vorstellen konnte, wo er jetzt suchen wollte, überkam mich noch einmal die Panik, ich zerrte an den Fesseln, aber die schnitten so schmerzhaft in meine Gelenke, dass ich schnell wieder aufgab. Außer einer weiteren Ohrfeige brachte mir das Manöver nichts ein und so saß ich schnell wieder still und erwartete das Unvermeidliche.

Er ging vor mir in die Hocke, so dass sein Gesicht genau auf Höhe meines Unterleibes war und mir schoss der nebensächliche, plötzlich so logisch scheinende Gedanke durch den Kopf, dass es schon seinen Sinn habe, dass ich immer zu weiblichen Gynäkologen gehe - in dieser Haltung vor einem fremden Mann, das ist einfach nicht richtig.

Richtig oder nicht, der Kerl vor mir war offenbar kein Frauenarzt und hatte außerdem kein Spekulum, sondern fasste mit den bloßen Händen zu. Mit der linken griff er direkt zwischen meine Schamlippen und spreizte sie auf, was aufgrund der Trockenheit eher unangenehm war, dann stieß er den rechten Zeigefinger sehr grob in mich hinein. Ich verkrampfte mich sofort.

„Wenn du dich entspannst, tut es nicht so weh.“ Seine Stimme war leise und unnachgiebig und hatte irgendetwas an sich, das mich fast hypnotisierte; ohne bewussten Entschluss machte ich mich locker und fühlte, wie er tiefer in mich eindrang, wie seine Fingerspitze sich tastend in mir bewegte und urplötzlich hatte ich das deutliche Gefühl, nass zu werden.

Das konnte nicht sein! Das hier machte mir ja keinen Spaß, das bildete ich mir sicher nur ein. Sein höhnisches Lachen belehrte mich eines Besseren.
„Du willst es mir wohl besonders leicht machen, du Schlampe oder gefällt dir das am Ende noch?“
Wimmernd schüttelte ich den Kopf. Nein, natürlich gefiel es mir nicht. Er sollte aufhören, auf der Stelle!
Er lachte weiter, steckte erst zwei Finger in mich hinein, dann drei und bei vieren dachte ich, er würde mich aufreißen. Dann zog er seine Hand aus mir heraus und stützte sich auf den Armlehnen des Stuhles ab, so dass er drohend über meinen weitgespreizten Beinen aufragte.

"Eigentlich wollte ich dir nur noch ein wenig Respekt vor fremdem Eigentum einbläuen, aber ich glaube, mir fällt da etwas ein, das dich bei diesem Lernprozess ein wenig unterstützen kann."
Was mir in diesem Augenblick mehr Angst machte, die Aussicht auf Schläge oder die Andeutung von irgend etwas unbekanntem, kann ich nicht sagen; in Erinnerung an die Schmerzen von den Fesseln konnte ich aber diesmal den Impuls, herumzuzappeln, unterdrücken.

Noch einmal ging er an den Schrank und als er wiederkam, hielt er einen dünnen Stock in der einen und in der anderen Hand hatte er - nein, das bildete ich mir jetzt sicher nur ein - einen ziemlich dicken Dildo, den er mir grinsend vor die Nase hielt.
„Was meinst du? Wenn wir dir den hier schön tief reinstecken, hältst du sicher richtig still oder nicht?“
Heftig schüttelte ich den Kopf, was er allerdings überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen schien. Wieder hockte er sich vor mich, wieder spreizte er mich auf, und wieder hörte ich seine Stimme:
„Los, entspann´ dich nochmal, dann wird es leichter.“

Ich stellte mir vor, ich läge bei meiner Frauenärztin auf dem Stuhl, machte mich so locker wie möglich und schon spürte ich, wie der kühle Kunststoff zentimeterweise in mich eindrang. Langsam, aber unaufhaltsam dehnte er mich auf, bis er hinten anstieß und ich mich fühlte wie ein aufgespießter Schmetterling.
„So ist es brav. Der bleibt jetzt da drin, bis ich mit dir fertig bin“, hörte ich ihn sagen, als er den Stock, den er zuvor beiseite gelegt hatte, wieder zur Hand nahm.
„Das wird jetzt ein bißchen wehtun.“ Es klang fast sanft, wie er das sagte.
Aber was er dann tat, fühlte sich nicht sanft an. Er schlug mich fest auf die Brüste, die Schenkel und zuletzt auch zwischen den Beinen, da, wo die Haut gespannt war von dem dicken Ding, das in mir steckte und das er immer wieder fest hineindrückte.

Wie lang er mich schlug, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht aufhören konnte zu weinen, dass meine Hand- und Fußgelenke von den Fesseln, gegen die ich mich nun doch unwillkürlich wehrte, wehtaten und dass er immer wieder lachte.

Irgendwann hörte er auf.
„Das sollte dich lehren, in Zukunft nichts mehr mitgehen zu lassen, meinst du nicht?“
Mir tat alles so weh, dass ich lieber müde nickte, als noch mehr Schläge zu provozieren.
Wie zur Belohnung zog er nun auch den Dildo aus mir heraus, wobei mir das schmatzende Geräusch die Röte auf die Wangen trieb und legte ihn weg.
„Nun will ich aber auch noch etwas davon haben, dass ich dich auf den rechten Weg zurückgebracht habe oder bist du anderer Meinung?“

Diese Frage riss mich aus meiner Lethargie. Er hatte doch gesagt, er wolle mich nicht… Warum machte er jetzt seine Hose auf? Er hatte einen Ständer; das hatte ich bemerkt, bevor ich den Blick senken konnte, aber er machte keine Anstalten, in mich einzudringen. Vielmehr schien er sich selbst zu befriedigen. Er würde doch nicht…
Mein Winseln kam nicht richtig durch das Klebeband, das immer noch über meinem Mund lag und wegen der Fesseln konnte ich auch nicht ausweichen, also bekam ich seine ganze Ladung ab; im Gesicht, auf den Brüsten, zwischen den Beinen. Nun schluchzte ich nur noch haltlos, wenn er mich gefickt hätte, hätte es nicht schlimmer sein können.

„Nun hast du es hinter dir, Kopf hoch!“, meinte er nicht unfreundlich, dann löste er die Fesseln und schloss die Tür auf.
„Sobald du meinst, du kannst wieder laufen, ziehst du dich an und gehst nach Hause“, hörte ich ihn noch und dann war er weg.
Nach einer Ewigkeit stand ich auf, sammelte meine Sachen ein, säuberte mich notdürftig mit einigen Taschentüchern und zog mich an. Auch wenn das mit Sicherheit kein richtiger Detektiv gewesen war, würde ich dieses Kaufhaus nicht wieder besuchen. Oder würde ich?

Verfasserin ligeia (SZ-NR 159270)

- Erstveröffentlichung im Mag -

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