Die Entjungferung

Richard Henning erledigte die meisten Dinge gründlich und penibel.
Das tat er auch jetzt.
Seine hagere Gestalt beugte sich über den Straßengraben vor dem Reihenhäuschen, das er mit seiner alten Mutter bewohnte.
Er war ein stets korrekt gekleideter Beamter mittleren Alters mit Halbglatze und Hakennase, der seinen Humor irgendwann am Schalter verloren hatte.
Missmutig blickte er auf einige Blätter, die am Boden lagen.
Für ihn war es ein unentschuldbares Vergehen, die Kehrwoche nicht korrekt zu erledigen.

Sarah Berger, seine für seinen Geschmack viel zu ausgeflippte Untermieterin, war ihm schon lange ein Dorn im Auge.
Und diese Blätter waren der Gipfel der Frecheit.
Jetzt wollte er sie endgültig in ihre Schranken weisen!
Entschlossen und verärgert klingelte er an ihrer Tür und starrte sie dann entsetzt an.
Mit einem Nichts von Stringtanga und einem pinkfarbenen T-Shirt bekleidet stand sie vor ihm.
Ihr Erdbeermund und die verwuschelte grellrote Punkfrisur verwirrten ihn.
Der Ärger war plötzlich wie verflogen.

Sein Blick wanderte über die zarten Brustspitzen, die sich unter dem Stoff verführerisch abzeichneten, über die braungebrannten Oberschenkel und wieder zurück zu den kleinen Brüsten. Frech und spitz standen sie ab. Wie weich sie sich wohl anfühlen mussten...
Eine heiße Welle der Schamesröte erfasste sein Gesicht und er starrte sie einfach weiter an.
Lässig lehnte sie im Türrahmen und blickte ihn aus grünen Katzenaugen erwartungsvoll und provozierend an.

"Ähm... also... die Kehrwoche... so geht es nicht, Frau Berger... Sie müssen sauber kehren...", stammelte er.
"Kommen Sie doch herein, Herr Henning... dann reden wir drinnen weiter", antwortete sie freundlich und zog ihn einfach in die Wohnung.
Das kleine Wohnzimmer war düster und laute Rockmusik dröhnte in seinen Ohren.
Ohne sich zu bedecken, schlenderte sie zu einem riesigen, satinüberzogenen Bett und streckte sich lässig darauf aus.
Ihr Shirt rutsche etwas hoch und gab den Blick frei auf einen glattrasierten Venusberg, der nur spärlich von dem winzigen Tanga verdeckt wurde.
Sie lag seitlich und ihre süßen, pink lackierten Zehen spielten miteinander.

"Ich weiß, ich hatte keine Zeit... Sie wissen, mein Studium... ich hatte Arbeiten zu schreiben", erklärte sie ihm lächelnd.
Wie angewurzelt stand er da, wusste nicht,wo er hinschauen sollte, versuchte verzweifelt,i hre nackten Beine und die kleinen Brüste zu übersehen und kämpfte mit dem verräterischen Zucken in der Hose...
Sarah hatte seine Erregung sofort bemerkt.
Er war nicht attraktiv, doch ihr gefiel das Spiel mit der weiblichen Macht so sehr, dass sie es bis zum bitteren Ende spielen wollte...

"Was sollen die Nachbarn denken, wenn der Bürgersteig so schmutzig ist", meinte er, immer noch um die Oberhand ringend.
Mit einer blitzschnellen Bewegung stand sie auf und sah ihm direkt in die Augen.
"Nun... ich persönlich habe Besseres zu tun, als diese blöde Kehrwoche zu machen... Bleib locker, Richard und zieh dich endlich aus!", befahl sie plötzlich.
Er war so geschockt, dass sein Körper ihm nicht mehr gehorchte.
Seine Knie zitterten und er dachte, sich verhört zu haben oder wahnsinnig zu werden.
Fassungslos starrte er sie an und schüttelte ungläubig den Kopf.
Nein!Sie musste die Wahnsinnige sein!
Doch sie schaute ihn jetzt streng an und wiederholte mit unnachgiebiger Stimme: "Zieh dich aus!"

Mit einer unerträglichen Erregung, die ihn überkam wie eine heiße Welle,
emporschießend aus seinen Lenden bis ins Herz und wieder zurück,
zog er sich auf der Stelle aus.
Sie musste eine Hexe sein. Sie hatte ihn verhext.
Anders konnte er sich seinen Gehorsam nicht erklären...
Als er stöhnend und zitternd bäuchlings vor ihr auf dem Bett lag, glaubte er, alles sei ein Traum, aus dem er gleich erwachen würde.
Doch erbarmungslos glitt ein zarter Finger in ihn, dann eine Hand...
Und als sie ihn viel später mit einem Strapon entjungferte, schrie er wie ein wildes Tier, das erlegt wird.
Und an diesem Abend war es ihm egal, was seine Nachbarn von ihm dachten...

Verfasserin Painlady
Webseite der Verfasserin: bizarrelust.blogspot.com/2009_01_25_archive.html

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