ALLES WEGEN GINA (MALEDOM, FEMSUB)

Ich sitze am Tresen der Bar und bin immer noch wie betäubt. Sie ist gegangen. Einfach so. Oder habe ich sie fortgeschickt? So genau weiß ich das nicht mehr. Sie ist keine zehn Minuten fort und ich vermisse sie schon. Dabei hatte alles so schön begonnen. In einer ekelig kalten Novembernacht...

Gina Gambretta. Meine mandeläugige Nachbarin aus dem Süden Italiens stand eines Abends vor meiner Tür. Sie hatte tolle lockige Haare und ein bildschönes Gesicht, um all ihre Attribute von äußerlicher Anmut zu beschreiben. Ansonsten war sie annähernd so groß wie ich und auf hohen Schuhen würde sich mich sicher überragen. Dazu kam noch eine üppige Leibesfülle, die nun so gar nicht meinem Schönheitsideal entsprach. Wir nannten sie hinter vorgehaltener Hand „Das Pizzagrab“.

Wir hatten uns hin und wieder in meiner Motorradkneipe getroffen und ein paar Mal miteinander gesprochen; Gina studierte nach eigenem bekunden Biologie und wenn sie erstmal ein Thema hatte, dann konnte es ein langer Abend werden.
Ich fand sie nicht übermäßig lästig, aber ganz mein Ding war sie nicht. Nein. Gina war nett und hilfsbereit, aber und nun steckte sie offenbar in der Klemme.

>Mein Wohnungsschlüssel! Ich habe ihn abgebrochen und komme nicht hinein!< Zum Beweis hielt sie mit den Rest des Sicherheitsschlüssels vor die Nase.
>Und nun? Wie soll ich dir helfen? Ich kann die Tür höchstens eintreten, und den Hauswart kriegst du erst morgen zu fassen!<
>Ich habe gedacht, ich kann von dir aus den Schlüsseldienst anrufen?<
>Diese Gangster? Dann kann ich die Tür auch gleich eintreten und du bezahlst sie. Komm erst mal rein!< Selbst das Treppenhaus war heute eiskalt.
Gina setzte sich an den Küchentisch und rief drei verschiedene Dienste an. Ich sah, dass sie fror, weil ihre Jacke viel zu dünn für die Temperaturen war. Sie tat mir ein bisschen leid und ich kochte Tee für uns. In meinem Junggesellenhaushalt war sonst nichts zu finden.

Der erste Schlüsseldienst war wenig motiviert, um 23:00 Uhr noch loszufahren. Beim zweiten plärrte ein Anrufbeantworter mit einer Stimme, dessen Akzent so grässlich war, dass Gina genervt auflegte. Der dritte versprach zu kommen. Irgendwann. Sie gab ihm meine Adresse, und wir zogen in mein Wohn/Schlaf/ Bastelzimmer um. Ich nahm ihre Jacke und reichte ihr eine Wolldecke. Meine einzige.
>Ach, hier steht dein Motorrad. Ich hatte mich schon gefragt, wo du es geparkt hast!< Sagte sie fröhlich und streichelte die Armaturen meiner Moto Guzzi, die ich in drei Teile zerlegt und zum Überwintern in meinen größten Raum getragen hatte. Seither roch es leicht nach Öl in meinen vier Wänden.
Gina ließ sich in einen der Sessel plumpsen und machte einen ausgesprochen heiteren Eindruck.
>Ich denke, das wird wohl nichts mehr heute. Was ist? Kannst du eine Tür aufbrechen?< Lachte sie und meinte es hoffentlich nicht ernst.
>Wenn du willst, kannst du heute Nacht hier bleiben!“ Bot ich leichtfertig an, in der Hoffnung, dass der italienische Fleischberg eh die Kurve kratzen würde. Alle Italienerinnen waren katholisch und gingen als Jungfrauen in die Ehe. Dachte ich zumindest. Also keine Gefahr für unsereins.
 >Nee. Geht nicht!< Wehrte sie ab. >Ich habe morgen eine Klausur in Botanik. Wenn ich die versaue, fehlen mir die Punkte für das Semester!<

Sie erhob sich aus dem Sessel und ging mit der Tasse durch mein Miniwohnzimmer. Ihre Hände strichen über das schwarze Balkenkreuz, das neben meinem Bücherregal angebracht war. Neugierig spielte sie mit den verchromten Ringen.
 >Interessante Wohnung hast du!< Lachte sie hintergründig. Sollte mir das jetzt peinlich sein? Ihre roten Fingernägel zogen eine alte Videokassette aus dem Regal. Ausgerechnet die Story der O`.
>Man tut, was man kann. Noch einen Tee?< Am besten gar nicht darauf eingehen.
>Hast du Wein?< Sie sah mich nicht an, sondern hatte zielsicher eine Schlagzeile aus dem Stapel Motorradzeitschriften gezogen, die meinen improvisierten Wohnzimmertisch bedeckte.
Wein? Ich hatte irgendwo einen Rest Whisky. Aber Wein? Das Zeug nahm man bestenfalls als Frostschutzmittel für Güllepumpen. Pfui Spinne.
>Chivas Regal. Aber nur Pur!< Sie nickte und ich holte zwei, leidlich saubere Gläser aus dem Küchentresen Gina hockte sich vor den Tisch und schien ganz vertieft in die Zeitschrift. Sie nahm mir das Glas aus der Hand und nippte vorsichtig.
>Ein tolles Foto!< Sagte sie fröhlich und zeigte auf das Hochglanzpapier. Es zeigte eine nackte kniende Frau mit kurzem blondem Haar, deren Arme in einem eng geschürten ledernen Monohandschuh steckten. Alle Wetter. Gina hatte Geschmack.
Die alte Ausgabe lag eigentlich nur wegen dem absolut geilen Foto dort. Die anderen Ausgaben waren aus Platzgründen in den Keller verbannt worden. SM war schon lange mein Ding, aber für eine längerfristige Beziehung hatte es noch nicht gereicht. Kunststück, wenn man eigentlich ständig nach Altöl oder Fisch roch. Schrauber hatten es eben nicht leicht.
>Schon mal probiert?< Grinste ich, und beobachtete sie. Kein Zeichen von Schreck oder Widerwille. Gina leckte sich die Lippen und schaute mich treuherzig an.
>Aber Herr Schmied? Ich? Wer sollte das wohl mit mir tun?< Lachte das Luder etwa hintergründig? Sie nippte an dem Drink und schüttelte spielerisch ihre üppige Oberweite. Teufel, hatte das Weib tolle „Ohren“.

>Na ja, Modelle werden immer gesucht!< Lachte ich ausweichend.

Das Telefon unterbrach unser Gespräch. Der Schlüsseldienst rief an und sagte ab. Hurra. Meine Befürchtungen wurden Wirklichkeit. Das Pizzagrab würde wohl heute Nacht hier bleiben. Mittlerweile fand ich es gar nicht mehr so schlimm. Immerhin schien sie auf SM Fotos zu stehen. Man konnte es übler treffen. Doch wohin mit ihr?
>Kann ich mal auf deine Toilette?< Gina griff nach der Schlagzeile und ich wies ihr den Weg. Hoffentlich war die Dame nicht zu „Hygienisch“! Herrenklos hatten so ihre Eigenarten. Hatte das Mädel echtes Interesse an SM? Wer nahm schon so ein Blatt mit aufs Klo?
Ich suchte einen zweiten Bettbezug aus dem Gewühl, das meinen Kleiderschrank darstellte. Wohin mit ihr? Eine Couch gab es nicht und meine Nachtgefährtinnen parkten eigentlich immer neben mir. Der Fußboden erwies sich als untauglich, dafür war der Teppich gewöhnlich zu schmutzig. Sollte ich die beiden Sessel zusammenschieben? Auch eher Mist. Während ich über neue Varianten nachdachte, erschien Gina und grinste mich an.

>Draußen gießt es wie aus Eimern. Sieht so aus, als müsste ich dein Angebot annehmen. Kann ich mich irgendwo flachlegen?< „Flachlegen“? Hatte die eine Ahnung. Ich sah mich um und öffnete resigniert die Arme.
>Ich kann dir nur einen Platz in meinem Bett anbieten. Du siehst ja. Ich bin nicht wirklich auf Besuch eingerichtet!<
>Ist schon okay. Ich haue morgen früh um sechs ab. Eine Freundin hat Frühschicht in der Marktpassage. Da kann ich bei Kaffee und Kuchen auf den Hausgeist warten.<
>Ich habe morgen Spätschicht im Fischereihafen. Brauchst du ein Nachthemd? Ich habe noch ein altes...!<
>Nö. Ich schlafe nackt. Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht?< Gurrte sie, und zog sich den Pulli über den Kopf.

Gott hatte die Frau riesige Möpse. Bemerkenswerterweise trug sie nicht mal einen BH, trotzdem standen die Dinger ab wie angeklebt. Jeans und Slip fielen, und Sekunden später stand sie nackt vor mir. Ich atmete schwer. Verdammt. Ihre Bauchpartei hing in zwei Speckringen um sie herum und gab ihr den Anschein eines riesigen Michelinmännchens. Oh man wie ätzend.
Sie nahm die Schlagzeile und krabbelte aufs Bett. Die Frau hatte offenbar nicht die geringsten Berührungsängste. Vorsichtig reichte ich ihr die Decke und hielt sorgfältig Abstand. Dieser Bauch war echt der Hammer. Bloß keine Hoffnungen bei ihr wecken.
>Wo machen diese Leute das? Ich meine, was muss man tun, um da mitzumachen?< Fragte sie, und zeigte auf ein Bild, das zwei Frauen zeigte, die an Hundeleinen durch eine Partygesellschaft geführt wurden.
>Du musst eine Sklavin werden!< Ich zog mich aus, und schielte nach dem Whisky. Eine Nacht mit Gina würde ich nur im Brand überstehen. Selbst wenn nichts mit ihr lief. Sie warf die Decke zur Seite und griff sich ihr Glas. Wieder der Bauch. Oh Gott war die dick Mann!
>Wie Sklavin? So richtig mit verkaufen und so?<
>Nein Unterwerfung. Es ist ein Spiel. Erziehung .Demütigung. So etwas in der Art?< Ich verschwand ins Bad, und stocherte mit der Zahnbürste lustlos vor mich hin. Wenn einer meiner Kumpel mitkriegen würde das Gina in meinem Bett..... Oh No. Dann konnte ich auch gleich auswandern. Finger weg von dem Weib. Schwor ich mir vor dem Spiegel.

Ich füllte beide Gläser erneut voll und legte mich zu ihr. Auf dem Foto war ein Mann in Lederkleidung zu sehen, der einen Stock über den entblößten Po einer Frau hielt.
>Und du? Wie stehst du dazu?< Fragte sie ohne aufzusehen.
>Ich bin ein Dom. Ein Herr. Mir unterwirft sich eine Sklavin!< „Wenn es denn so wäre“, dachte ich und trank einen tiefen Schluck. Gina rückte näher und ihre Haut berührte mich. Sie fühlte sich toll an. Trotzdem. Neeeeeeeeein…
>Und? Hast du eine? Eine Sklavin meine ich?< Verdammt war die neugierig.
>Nein derzeit nicht!< Zur Hölle. Das Gespräch machte mich an und mein Slip begann sich zu langsam zu füllen. Zum Glück lag ich unter der Decke. Sie blätterte um und las eine Abhandlung über Schlaginstrumente.
>Schlägt man eine Sklavin?<
>Wenn es Teil des Spiel ist, ja. Aber beide müssen es wollen, sonst funktioniert es nicht!<
>Und? Hast du schon mal?<
>Ja. Aber die Beziehungen haben nicht gehalten!< Antwortete ich enttäuscht, und erzählte ihr von meinen Erfahrungen. Warum, weiß ich bis heute nicht. Wahrscheinlich war es der verdammte Whisky, und die Tatsache, dass ich immer geiler wurde.

Dreimal hatte ich geglaubt, den Haupttreffer zu landen. Eine bildschöne Ukrainerin suchte einen Heiratspartner, um in Deutschland bleiben zu dürfen. Zum Glück merkte ich es rechtzeitig, dass sie nur ein Fake war. Die Zweite zog ins Ausland und beinahe wäre ich ihr nach Neuseeland gefolgt. Die Dritte spielte eine Weile mit, bis wir beide merkten, dass es nicht ihr Ding war. Sie stand nicht auf Schmerz und fand Fesseln lästig. Man konnte eben nicht immer gewinnen.
Gina rückte zur Seite und die Decke gab ihre gewaltigen Brüste frei. Schamgefühl war ihr anscheinenden völlig fremd. Gut, es gab schlimmeres als solche Möpse anzustarren.
>Und wie wird man eine Sklavin?<
>Man geht in bestimmte Lokale und sucht nach einem Partner. Oder man annonciert in solchen Zeitungen. Aber dabei kommt meistens nur Müll raus. Die Szene ist zwar groß, aber leider auch voller Spinner. Du musst echt Glück haben. Verdammt viel Glück!<
>Muss eine Sklavin ihren Dom lieben?< Ihre Stimme klang nachdenklich. Die wollte es aber genau wissen.
>Nicht notwendigerweise. Es gibt viele Partnerschaften, die ausschließlich etwas mit dem Spiel zu tun haben. Aber die Trennung ist nicht einfach. Schließlich hat es etwas mit Sex zu tun!<
Ich schlürfte den Rest Whisky herunter. Mein gutes Stück hatte mittlerweile seine vollen Ausmaße erreicht. Ihr Bein berührte mich unter der Decke und blieb an mir kleben. Konnte sie nicht endlich aufhören, über SM zu reden.

Ich rückte etwas von ihr ab und bemerkte, dass ich die Breite meines Schlafplatzes überschätzt hatte. Noch eine Bewegung des Pizzagrabes und ich läge auf dem Teppich. Das nächste Bild zeigte eine kunstvoll gefesselte Frau auf einem Bett.
>Kannst du so etwas auch?< Fragte sie, und klang aufgekratzt wie ein Kind.
>Das ist klassisches Bondage. So wie die Japaner es machen. Ich bevorzuge die praktischen Anwendungen!<
>Ist es schwer. Ich meine zu lernen? Was braucht man denn so dafür?< Sie verlagerte ihre Haltung weiter in meine Richtung. Ich hatte keine Wahl. Näher rücken oder raus fallen. Ich rollte mich dichter an sie heran und spürte ihre Wärme. Gina schien es zu gefallen und grinste breit. Bloß nichts anmerken lassen.
>Du brauchst Seile. Hanf eignet sich ganz gut. Nylon ist eher schlecht. Sieht zwar ganz gut aus, schneidet aber wie Teufel. Wenn du es lernen willst, kannst du zu Workshops gehen. Es gibt Bücher und Filme. Das Grundsätzliche beherrsche ich wohl, aber solche Fesselungen sind was für Profis!< Sie schwieg einen Moment, und ich hoffte das ihr das Thema langsam überdrüssig wurde. Aber weit gefehlt.
>Ich würde das gerne mal ausprobieren. Nur so !< Wahnsinn. Was redete die da? Noch so einen Satz und ich würde das Pizzagrab anspringen. Mein Unterleib bewegte sich, ohne dass ich es recht kontrollieren konnte.
>Du willst dich fesseln lassen?< Meine Stimme klang wie ein Aufforderung. Wollte ich das wirklich? Nein, nicht mit Gina, aber nun war sie schon mal da und dazu noch ausgesprochen willig. Irgendetwas ging wohl gerade mit mir durch.

>Ja. Als wäre ich deine Sklavin. Nur mal so zum Probieren?<
>Als Sklavin?< Plötzlich war ich so aufgeregt, als würde ich meinen ersten Joint rauchen. Sie nickte und ich sprang aus dem Bett, um meine „Tüdeltasche“ aus den Motorradpacktaschen zu holen. Ein dutzend Seilrollen warteten dort auf ihre Verwendung.
>Wie soll ich mich hinlegen? Auf den Bauch?< Gina schob die Decke mit den Füßen nach unten und legte ihre üppigen Formen frei.
Eine makellose Haut, auf der zwei Tätowierungen zu sehen waren. Eine Rose rankte sich an ihrem linken Bein nach oben in Richtung Oberschenkel. Auf dem Rücken entfaltete sich ein handbreiter Schmetterling, der aber noch nicht zu Ende gestochen war. Sehr hübsch. Eigentlich voll mein Ding, wenn da nicht der Hintern wäre, der wie ein gestrandeter Halbmond in meinem Bett lag.
Ich band ihr die Hände zusammen. Schön sanft. Es war schließlich ihr erstes Mal. Ihr Po war trotz der beachtlichen Größe recht knackig, bemerkte ich und hockte mich über ihre Schenkel. Mein pochendes Geschlecht hatte ich beinahe vergessen.
> Du scheinst dich ja auch zu freuen!< Lachte sie, während ich ihre Füße fesselte. Das Mädel kannte wohl gar keine Hemmungen. Mist. Na ja. Es ließ sich nicht mehr verbergen. Na warte.
Ein Strick verband Hände und Füße miteinander und ich zog sie langsam zusammen. Gina protestierte nicht, bis ihre Hände die Füße berührten. Trotz der Leibesfülle war sie erstaunlich gelenkig. Ich ließ das Bondage wie es war und setzte einen Halteknoten.
>Und? Gefällt es dir?< Gina nickte und hatte die Augen geschlossen. Genoss sie die Situation tatsächlich? Etwas in mir drohte gleich zu platzen.

Ich streichelte sanft ihren Rücken, und erntete eine zufriedenes Grunzen. Ich ließ meine Finger weiter wandern und Gina schien ein wenig auf Touren zukommen. Seltsam. Die meisten waren beim ersten Bondage viel zu aufgeregt für echte Erotik.
Vorsichtig rückte ich nach oben und nahm ihren Kopf, um ihn auf einem Kissen zu platzieren. Mal sehen, wie lange sie es aushielt? Ich griff mir die Zeitung und las darin, bis ich glaubte, dass sie eingenickt war. Sanft strich ich ihr die Haare aus dem Gesicht.
Tat ich das wirklich oder erlebte ich gerade einen dieser Wachträume, die man nach dem Genuss von schlechtem Stoff bekommen konnte? Lag ich wirklich mit dem gefesselten Pizzagrab im Bett und schaute auf ihren wehrlosen Körper herab, der sich gerade ausgesprochen wohl zu fühlen schien?
Gina schnurrte wie eine Katze und rekelte sich in den Fesseln. Leise schlürfte ich den Rest Whisky und stieß sie sanft an.

>Hallo? Möchtest du das ich dich losmache?<
>Nein! Ich ... möchte noch ein bisschen... genießen. Ich...!< Dann war sie wieder eingepennt. Wahnsinn.
War das Bondage mit dem vermutlich letzten lebenden Saurier auf Erden eben wirklich passiert? Ich löste den Strick, der ihre Arme und Beine verband und legte mich hin. Das gab es doch gar nicht. Eine Frau, die sich so offen anbot. Als Sklavin? Nun Ja. Zu einer Sklavin gehörte mehr, aber der Anfang war mehr als viel versprechend. Oder war alles nur ein „Probieren“ wie sie sagte? Probieren ob sie meine Sklavin sein konnte? Nein. Das war keine Sklavin. Es war das „Pizzagrab“, das dort neben mir lag. Ganz sicher nicht meine Sklavin oder sonst etwas.
Eine Episode in meinem Leben die spätestens Morgen zu Ende wäre und an die ich wahrscheinlich hinterher nicht mehr erinnert werden wollte. Die Flasche war leer und irgendetwas in meinem Kopf redete sich damit raus, dass ich immerhin zwei Gläser schottischen Weihwassers intus hatte.

Ich schlief unruhig. Eigentlich schlief ich gar nicht, sondern musste immer wieder das Pizzagrab beobachten. Mit den Händen auf dem Rücken, und zusammengebundenen Füßen lag sie neben mir und schlief, als ob es das Normalste der Welt wäre. Wahnsinn.
Warum musste sie bloß aussehen wie ein Verschlusstopfen für Stauseen? Alles andere würde doch super passen. Als der Wecker sechs Uhr zeigte, weckte ich sie und mit einem geilen Grinsen auf dem Gesicht wand sie sich mir zu.
 >Guten Morgen. Alles Okay?< Fragte ich sie und löste den Knoten an den Füßen.
 >Ja. Alles Top. Danke, dass du mich geweckt hast. Ich hätte noch lange so liegen können!< Gähnte sie und hielt mir die Hände hin.
 >Gut. Keine Spuren. So hatte ich mir das vorgestellt!< Bemerkte sie trocken, mit Blick auf ihre Handgelenke und verschwand im Bad.
Ich hatte zwar Spätschicht, stand aber trotzdem auf. Frühstück oder sonstige Mahlzeiten fanden nie bei mir zuhause statt, sondern in der Marktpassage. Auf diese Weise hatte man weniger Abwasch. Sollte ich sie begleiten? Sie kam nackt aus dem Bad und suchte sich ihre Sachen zusammen.

>Sag mal diese Zeitung? Kann ich mir die mal ausleihen?< Hölle, hatte die viele Haare im Schritt. Ich reichte ihr die und zwei weitere Ausgaben. Peinlicherweise ziemlich ausgefranst, weil ich sie so oft gelesen hatte.
>Ich gehe in die Passage frühstücken. Willst du mit?<
>Ich habe keine Kohle dabei!< Lachte sie und verpackte ihre Möpse unter dem Sweatshirt. Aha. Ich überdachte die Höhe meiner Barschaft. Hoffentlich stand ihr Frühstückshunger nicht im Verhältnis zu ihrem Gewicht. Dann konnte ich einen Kredit aufnehmen. Ich lud sie ein, und wir sprachen im Cafe über die Nacht.
>Und hast du es genossen?< Der Kaffee war heute heftig stark.
>Es war schön. So anders. Irgendwie als hätte ich einen langen Traum gehabt!<
>Es gibt Anleitungen zum Selbstfesseln. Oder Handschellen mit Zeitschlössern!<
>Und wozu?<
>Na, dann kannst du es dir in Zukunft selbst besorgen!< Es sollte ein Scherz sein, aber sie lachte nicht.
>Wenn du mehr wissen willst, kannst du mich gerne fragen. Ich kenne mich ein wenig aus!<
>Wie wird man Sklavin?< Fragte sie, und verbrauchte die letzte Butter. Warum wollte sie das wissen? War sie vielleicht wirklich interessiert?
>Man lernt sich kennen und tauscht sich über die gegenseitigen Vorstellungen aus. Wenn man sich beschnuppert hat, spricht man über No goes und fängt an zu spielen. Der Rest ergibt sich dann!<
>Wie hast du deine erste Sklavin kennen gelernt?<
>Im Kaiserkeller. Aber die erste war eine Katastrophe!< Murrte ich, und sah verdrossen in meine Tasse. Gina schaute auf die Uhr.
 >Ich muss los. Der Hausgeist kommt sicher bald. Verdammt, dann schaffe ich es nicht mehr in die Vorlesung!< Gina sah mich an und schien plötzlich irgendwie gehetzt.
>Hast du niemanden, der den Hauswart empfangen kann?<
>Du Scherzkeks. Ich kenne doch hier kaum jemanden. In meinem Haus sind fast alle auf der Arbeit und außerdem möchte ich nicht jeden in meiner Bude haben?<
>Aber im Easy Livin“ bist du doch auch. Die Leute ....!<
>Die Leute? Komm lass gut sein. Ich weiß, was ihr in eurem Laden von mir sagt. Das Pizzagrab kommt. Oder. Seht zur Tür. Braucht noch jemand ein transportables Mittelgebirge? Vergiss die Leute!< Sie wirkte plötzlich sehr traurig.

Eine Glastür knallte und lenkte ihren Blick zum Glück von meinem Gesicht das gerade vor Scham rot anlief. Verdammt. Kränken wollte ich sie nicht.
>Weißt du was? Ich habe Spätdienst und muss erst mittags im Hafen sein. Ich werde die Sache für dich übernehmen. Natürlich nur, wenn du willst!< Gott, was machte ich hier? Das Pizzagrab war mir doch eigentlich völlig egal. Doch das schlechte Gewissen schien mich zu manipulieren. Gina strahlte, und zeigte mir ihre schneeweißen Zähne.
 >Das wäre furchtbar nett von dir. Ich muss jetzt los Dann schaffe ich noch die Vorlesung. Danke. Ich melde mich heute Abend. Versprochen!<

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