Sexspielzeug

Was ist das eigentlich?

Sexspielzeug gibt es schon lange, wie lange lässt sich nicht genau sagen, aber auf jeden Fall schon mehr als 2500 Jahre. Die frühste Form waren einfache Dildos aus Holz, Ton, Stein, oder auch (im schon immer einfallsreichen Land der Mitte) Porzellan.
Heute hat sich eine ganze Industrie in diesem Bereich entwickelt, die verschiedenste Produkte vertreibt. So sind Vibratoren, Liebeskugeln und Dildos sicher jedem ein Begriff, nur was versteckt sich dahinter und was gibt es sonst noch?

Die BDSM-Spielsachen wie Fesseln und Peitschen werde ich vorerst ausklammern, aber auch normale Spielsachen können mit und ohne den Kontext BDSM das Liebesleben beider Partner bereichern. Früher mag ein Vibrator das Übergangsspielzeug einer gelangweilten Frau gewesen sein, aber in diesem steckt noch bei weitem mehr für beide Parteien.

Woher bekommt man so etwas überhaupt?

Es gibt Sexshops, in denen man sich beraten lassen kann und es gibt zudem den anonymen Internetversand. Welcher Weg bevorzugt wird, ist Geschmackssache. Die meisten, die ich kenne, bestellen jedoch im Netz. Zum einen, weil es meist, trotz der Versandkosten, günstiger ist und zum anderen hat der ein oder andere damit Probleme einen Sexshop zu betreten.

Einbinden ins Liebesspiel

Bei Vibrator oder Liebespuppe, da denken viele an einen einsamen Menschen, der seine Lust irgendwie befriedigen will. Bei einer Gummipuppe mag es meist auch stimmen, bei einem Vibrator muss dies nicht so sein.

Viele Menschen haben Lust, neues in der Sexualität auszutesten. Zumindest solange kein Druck dahinter steckt, wird sich kaum jemand gegen ein solches Liebesspielzeug weigern. Am besten spricht man das Thema im Vorfeld an, um den anderen nicht zu überrumpeln. Bevor es dann in den Praxistest geht, schadet es nicht, wenn das Gerät vorher kurz begutachtet werden kann und sei es nur visuell.

Ob nun der eine oder der andere aktiv wird, ist Geschmackssache. Ich selber stimuliere gerne meine Partnerin mit einem Vibrator, aber genieße es auch, ihr dabei zuzusehen, wobei ich mich dann meist nicht lange zurückhalten kann und über sie herfalle.

Ein gutes Sexspielzeug kann einen Orgasmus hervorrufen und den ein oder anderen normalen Orgasmus zusätzlich verstärken. Gerade Frauen, die klitoral und vaginal für Zärtlichkeiten empfänglich sind, können mit den richtigen Geräten (damit ist diesmal nicht Zunge oder Genital des Mannes gemeint) einen sehr schönen Höhepunkt erleben.
Falls nun ein Mann dabei ist, der den Unterschied zwischen klitoral und vaginal nicht kennt, hier sollte man(n) sich zügig informieren. Die meisten Frauen sind klitoral viel empfänglicher als vaginal, auch wenn viele Männer anscheinend glauben, dass bei jeder Frau die harte schnelle Penetration entscheidend ist.

Den Partner zu fixieren, kann den Einsatz von Sexspielzeug zusätzlich intensivieren. Gerade devote Partner können sich so oftmals viel besser fallen lassen. Es ist jedoch falsch zu denken, jedes Liebesspielzeug, das beim Akt zu zweit oder auch zu dritt eingesetzt wird, stimuliere sexuell nur die Frau. Ein Penisring mit Vibration oder, falls man z.B. die Stimulans der Prostata mag, ein kleiner Vibrator können auch dem Mann Freude bereiten.

Das Liebesspiel kann zudem dank mancher Geräte auch in der Öffentlichkeit vollzogen werden. So gibt es Vibrationseier, die mittels einer Fernbedienung zu steuern sind und welche somit ohne weiteres bei einem Kino- oder Restaurantbesuch mitgeführt und eingesetzt werden können. Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, wie das Tragen von leichten Klammern oder auch Liebeskugeln.

Der Vorteil von Sexspielzeug ist, dass solange die Akkus voll sind, sich Frau keine Sorgen machen muss, dass das Spiel endet, bevor es enden sollte. Beim ersten Kontakt z.B. mit einem Vibrator sollte dieser nicht zu kalt sein und nur wenig vibrieren. Nachdem er eingeführt ist, kann die Vibration und Bewegung langsam gesteigert werden.

Ähnlich sieht es auch bei anderen Sexspielzeugen aus, herantasten ist besser als z.B. zu versuchen, den Riesendildo gleich ganz im Partner zu versenken. Auch wenn der Vibrator fast immer an zwei oder drei Stellen eingesetzt wird, sollte auch der Rest des Körpers nicht vernachlässigt werden. Ein Streicheln oder Küssen von Brust/Hals etc. kann zusätzlich sehr anregend wirken.

Ich persönlich finde es nervig, dass so viele Sexspielzeuge auf niedlich getrimmt werden und Formen wie Delphine und Marienkäfer sowie bunte Farben und Glitzer sehr oft vorkommen. Da Geschmäcker aber verschieden sind, muss ich eben etwas länger nach dem passenden Spielzeug suchen oder die Verniedlichung übersehen.
Wer Spaß an Sexspielzeug entwickelt, welches Batterien voraussetzt, der nutze doch bitte Akkus. Zum einen ist es auf Dauer günstiger, zum anderen ist es einfach umweltschonender. Auch sollte die Hygiene nicht außer Acht gelassen werden.

Die Sexspielzeuge im Überblick

Es kamen immer wieder Fragen zu den gängigen Sexspielzeugen auf, daher hier mal eine kleine Übersicht. Ein Gegenstand oder Körperteil sollte niemals von dem Anus in die Vagina geführt werden, da dieses körperliche Schäden verursachen kann. Anders herum ist es hingegen, soweit mir bekannt ist, kein Problem.

1. Vibrator

Der Vibrator ist ein elektrisches Gerät, welches meist durch eine interne Stromquelle (Akku) betrieben wird und auf jeden Fall das Gerät in Vibration versetzt. Es gibt aber auch andere zusätzliche Funktionsweisen, von Drehungen des Geräts bis hin zu Effekten wie leichten Stromstößen (keine Angst, das ist dann gewollt und die Geräte sind recht teuer und deswegen speziell gekennzeichnet).

Vibratoren dienen der klitoralen, vaginalen oder auch analen (Mann und Frau) Stimulation. Der Vibrator dürfte damit wohl das vielfältigste und beliebteste Sexspielzeug sein. Die Ummantelung kann verschiedenst sein. Günstige Modelle sind oft aus Hartplastik, teurere aus speziellem PVC oder Silikon.
Nun ein kleiner Lustkiller: Vibratoren, besonders die aus Jellymaterial, sollen gesundheitlich bedenklich sein. Auch andere Tests berichten von diesen Problemen. Logisch wären damit auch möglicherweise die folgenden Sexspielzeuge (Dildo, Ringe etc.) betroffen.
Da ich kein Arzt bin, kann ich nur auf diesen Umstand hinweisen. Was genau die Gefahren sind, wäre auch für mich eine interessante Frage. Da nirgends die Gesundheitsbehörden im größeren Stil eingeschritten sind und auch die Presse sich relativ zurückhält, dürfte das Risiko meines Erachtens überschaubar sein.

Der große, rote und schwarze Vibrator sind ganz normale Vibratoren, wie sie handelsüblich sind. Der kleine Vibrator kann sehr gut zur klitoralen Stimulation eingesetzt werden. Zudem kann er wegen seiner eher geringen Größe gut zusätzlich beim Sex eingesetzt werden. Natürlich sollte nicht das gleiche Loch penetriert werden, aber wenn er anal eingeführt wurde, kann er den ganz normalen Sex zusätzlich intensivieren.

Der große Vibrator hat einen Aufsatz und Kugeln. Die Kugeln bewegen sich und erzeugen so neben der Vibration eine weitere intensive Reibung. Der Aufsatz ist wie eine kleine Hand geformt und liegt, wenn der Vibrator eingeführt ist, auf der Klitoris, diese wird durch die Gesamtvibration zusätzlich stimuliert.

Zudem kann er eingeführt werden, um beim Sex zusätzlich zu stimulieren.

2. Dildo

Die wohl älteste Form von Sexspielzeug, aber nach den Vibratoren immer noch die beliebteste. Es gibt je nach Vorliebe sehr unterschiedliche Arten.

Links sieht man einen Dildo, der auch zu den Liebeskugeln gezählt werden kann. Abgrenzungsmerkmal ist dabei die Starrheit der Verbindungselemente. Meist wird dieser Dildo anal verwendet und beim Sex eingeführt und kurz vor dem Orgasmus langsam oder schnell herausgezogen, um den Penisschaft oder auch die Vagina zusätzlich zu stimulieren.
Dies ist möglich, da nur eine dünne Haut beide Bereiche voneinander trennt und Stimulans der einen Region auf die andere wirken kann.

Der nächste Dildo ist gespreizt, um gleichzeitig anal und vaginal penetrieren zu können. Der naturfarbene hat einen Saugnapf und kann somit an glatten Flächen befestigt werden, zum Beispiel auf einem Glastisch oder einem Holzstuhl.

Die kleinen Dildos drüber sind allesamt speziell für den Anus konzipiert. Der linke ist mit einem kleinen Vibrator ausgestattet und der Schließmuskel umfasst die Verjüngung am Ende, was ein Rutschen verhindert und eine dauerhafte Stimulierung einer Stelle ermöglicht. Der kleine hat eine Schlaufe am Ende, die für einen Finger gedacht ist, so dass er nicht im Anus verschwindet und der Letzte hat anstelle der Schlaufe einen Ring, der ein vollständiges Eindringen selbstständig verhindert.

Der letzte Dildo ist eine Mischung aus Doppeldildo (dieser dient dazu, dass zwei Frauen sich jeweils mit einem der Enden befriedigen) und einem Dildo, der gleichzeitig vaginal (größeres Ende) und anal (kleineres Ende) eingesetzt werden kann.

Auf dem zweiten Bild sieht man zwei Glas- und einen Stahldildo. Glas und Stahl sind besser zu säubern und enthalten keine gesundheitsgefährdenden Stoffe. Zudem können sie leicht erwärmt oder auch abgekühlt werden, um mit Hitze oder Kälte zu spielen.
Eine weitere Option mit Dildos zu spielen sind Eisdildos und Gemüsedildos.

3. Liebeskugeln

Diese werden auch als Lustkugeln bezeichnet. Meist sind es zwei Kugeln, die mit einer Schnur verbunden und innen hohl sind und zwei kleinere Kugeln beinhalten. Durch Bewegung schlagen die inneren Kugeln gegen die Äußeren, wodurch ein Vibrieren entsteht.

Auf dem Bild sieht man zwei massive Stahlkugeln, die vergoldet und nicht verbunden sind sowie eine Kugelkette, ebenfalls Stahlkugeln. Letztere wird meist anal benutzt, ich verwende sie jedoch wenn dann vaginal.
Schwere kleine Kugeln sind gerade vaginal schwer zu halten und es kann eine kleine Aufgabe sein, diese bei einer Session nicht herausfallen zu lassen.

4. Vibrationseier und Co.

Eine interessante Kombination aus den Eigenschaften einer Kugel und eines klassischen Vibrators sind zum Beispiel Vibrationseier.

Die vier verbundenen Kugeln sind jeweils mit einem Vibrator ausgestattet, der über die Bedienung am Ende der Kette gesteuert wird. Genauso funktioniert auch das andere beigefarbene Gerät mit eben nur einem Vibrationsei.
Die beiden silbernen Elemente sind ein großes Vibrationsei und die dazugehörige Fernbedienung, die eine Reichweite von etwa 15 Metern hat.

Das mittlere Gerät ist ein Butterfly, der mittels einer Art String am Körper befestigt wird und ebenfalls vibriert. Auch er wird mittels der Bedienung gesteuert und die Flügel liegen auf den Schamlippen, die beiden Enden auf der Klitoris und dem Anuseingang. Hierdurch werden viele unterschiedliche Bereiche des weiblichen Schambereichs gereizt.

Das kleine silberne Vibrationsei wird erst mittels eines Knopfes angestellt und dann eingeführt. Da es keine Rückholschnur gibt und es nicht so groß ist, benötigt es ein wenig Geschick, es ab und an wieder herauszuholen, wirklich kompliziert ist dies jedoch nicht.

5. Umschnalldildo

Dieser wird häufig auch als StrapOn bezeichnet und ist einfach gesagt ein Dildo zum Umschnallen. Mit Hilfe dieses Spielzeugs kann eine Frau eine andere Frau oder auch einen Mann penetrieren. Letzteres ist gerade im Bereich der Beziehung Herrin/Sklave verbreitet.

Der Dildo ist vorliegend an einer Art Unterhose befestigt, die angezogen und mittels verstellbarer Bänder auf die Trägerin angepasst wird. Männer tragen solch ein Gerät eher selten, da ihr Penis hinter der Vorrichtung gequetscht werden würde.

Es gibt aber spezielle hohle Dildos, in denen der Penis während des Tragens lagert. Diese Spielzeuge gibt es mit verschiedenen Modifikationen, so mit Vibration oder auch einem Vibrator o.ä. in der Innenseite, wodurch auch die Trägerin stimuliert wird.

6. Sonstiges

Die Vielfalt der Spielzeuge ist sehr groß, daher hier noch einige andere Beispiele.

Beim ersten Bild ist das linke Spielzeug ein Sleeve. Dies sind Überzüge für Finger oder Penis, die meist Noppen haben, um die Frau damit zu verwöhnen.

Die beiden mittleren Elemente sind Penisringe. Aus weichem Material wie jene, haben sie keinen wirklichen Effekt, außer dass an ihnen kleine Vibratoren befestigt sind. Stabilere Ausführungen (starres Gummi, Stahl etc.) nennt man meist Cockring, diese sollen die Erektion verstärken.
Besonders harte Cockringe und lange Tragezeiten sind nicht ganz ungefährlich, hier sollte sich im Vorfeld sorgfältig informiert werden.

Das letzte Element ist ein Parfümzerstäuber, der zum Beispiel mit Ingwersaft gefüllt werden kann. Das Aufsprühen verursacht im Geschlechtsbereich ein Brennen und eine damit verbundene erhöhte Erregbarkeit (Heißer Reiz).

Beim zweiten Bild sind links Magneten zu sehen. Diese funktionieren ähnlich wie die danebenliegenden Klammern.

Gerade Anfänger sollten jedoch vorsichtig mit der Tragezeit und der Belastung sein. Zu großer Druck oder zu lange Tragezeit kann zu Schäden führen.

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