Gleich und Gleich gesellt sich gern!

Das kann bedeuten, dass ein BDSMler einen anderen BDSMler als Partner sucht, aber auch hier kann es manchmal mit dem gleich und gleich noch weiter gehen. Wo die Liebe hinfällt, das kann man nur sehr schwer bis gar nicht selber beeinflussen. Immer wieder kommt es vor, dass zwei Partner nicht nur die gleiche Vorliebe, sondern auch die gleiche Neigung teilen.
Aber auch in abgeschwächter Form kann diese Diskrepanz auftreten, eben wenn ein Dom oder auch Sub mit einem Switcher zusammenkommt. Kann eine solche Beziehung zwischen zwei dominanten oder auch zwei devoten Personen überhaupt funktionieren?

Eine Neigung wird man auf Dauer nie wirklich unterdrücken können, somit müssen andere Wege gefunden werden. Oftmals versucht dann einer oder auch beide für den anderen in die jeweils gewünschte Rolle zu schlüpfen, zum Teil begleitet von der Hoffnung, der Wechselnde wird schon Gefallen an der neuen Rolle finden. Gerade für Partner ohne große Erfahrung mag dies sogar seinen Reiz haben, genauer der Reiz des Neuen. Dies mag anfänglich vieles übertünchen, denn die Sehnsucht wird nun zumindest in Teilen befriedigt, indem man in das Gebiet BDSM überhaupt einmal vorstößt. Die Personen, die ihrer eigenen Vorliebe aber wirklich bewusst sind und bewusst für den Partner wechseln, werden an diesem Spiel keine Freude haben.

Wird ein rein dominanter Partner in die devote Rolle gedrängt, so ist der Schmerz oder die Erniedrigung, die er erfährt von realer und unangenehmer Natur, denn er erträgt es und genießt es nicht. Der andere Part wird wohl schnell ein schlechtes Gewissen haben seinen Partner in dieser Art und Weise auszunutzen. Wird ein devoter Part in die dominante Rolle gedrängt, so will er den anderen gar nicht schlagen oder erniedrigen und es dürfte für ihn eher unangenehm sein dies zu tun. Zudem sieht er den devoten Part, wie sich dieser an seiner Dominanz erfreut und dieses kann zusätzlich den Wunsch verstärken selber dominiert zu werden. Wenn der devote Part weiß, der andere spielt diese Rolle nur, wird er auch kaum wirkliche Dominanz verspüren, denn diese hat auch etwas mit Authentizität zu tun.

Spielt nur einer von beiden die ihm nicht liegende Rolle, so wird sich bei diesem mit der Zeit das Gefühl einstellen, ausgenutzt zu werden, da seine eigenen Bedürfnisse unbefriedigt bleiben. Aber auch der andere wird auf Dauer nicht glücklich werden mit dieser Art des Spiels, zumindest wenn er kein reiner Egoist in diesem Kontext ist. Der Rollentausch mag gerade bei zwei devoten Partnern eine Zeit lang funktionieren, dauerhaft ist es jedoch auch keine Option.

Also entweder man importiert das Fehlende in die Beziehung oder die Beziehung wird auf Dauer einen Teil dessen, was benötigt wird, nicht bieten und dies führt fast immer zum Scheitern der Beziehung oder dazu, dass dieses Bedürfnis heimlich befriedigt wird.

Würde es an Liebe, Vertrauen, einer gemeinsamen Zukunft oder etwas anderem Fundamentalem fehlen, würde ich nie dazu raten die Beziehung (fort-)zuführen. BDSM, wie auch jede andere Form der Sexualität, in eine Beziehung zu importieren ist möglich, wenn auch mit großen Risiken verbunden. Gerade der devote Part kann sich leicht in seinen Dom verlieben.
Das „betroffene“ Paar kann sich nun zusammen auf die Suche begeben nach dem/der passenden Dom(-ina) bzw. Sub oder beide machen es getrennt. Der Vorteil des gemeinsamen Suchens liegt auf der Hand. Beide wissen genau, was der andere macht, es kann sich abgesprochen werden und keiner muss sich irgendetwas ausmalen.

Natürlich können sie auch getrennt auf die Suche gehen. Hier sollte dann aber vorher recht genau abgesprochen werden, was erlaubt ist und was nicht. Meist sind die externen Personen reine Affären und geliebt wird nur der eigene Partner.
Es gibt aber durchaus auch die Konstellation einer Dreiecksbeziehung. Wer einen dieser Wege einschlagen will, sollte mit dem Partner sehr offen reden und die Auflagen mit jedem, der beteiligt ist abklären. Möglich ist es aber sicherlich.

Ich habe selber eine 5,5 jährige Beziehung mit jemandem geführt, der mit BDSM nichts zu tun hatte und bei der ich diese Komponente extern importieren musste. Auch waren meine letzten beiden Beziehungen Switcherinnen und wir nahmen ab und an eine weitere Frau dazu, die wir beide dominiert haben.

Die Absprache muss auf einem soliden Fundament aus Vertrauen, Liebe und Offenheit stehen, um diese Belastung (da sollte man sich nichts vormachen) unbeschadet zu überstehen. Da gerade eine BDSM Beziehung besonderes Vertrauen und auch Offenheit voraussetzt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es gut geht hierbei viel höher, als bei einer ganz „normalen“ Beziehung.

Die Fallstricke die es auch in einer Dom/Sub Partnerschaft gibt werden in dem folgenden Artikel behandelt.

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