Vorwort

Als Mutter von drei ebenso unterschiedlichen als auch wunderbaren Kindern kann ich ein Lied davon singen, welchen Schwierigkeiten, aber vor allen Dingen Hindernissen man in der Ausübung seiner Sexualität/Neigung gegenübersteht. Nicht immer sind diese Hindernisse amüsant und stoßen auf ungeteiltes Verständnis von Seiten der Elternschaft. Und auch wenn jetzt einige naserümpfend ihr Haupt schütteln und es für verwerflich halten, räume ich gerne ein, dass es in den letzten 26 Jahren durchaus Momente gegeben hat, in denen ich mit einem lachenden und einem weinendem Auge auf mein Elterndasein herabsah. Neidvoll auf all diejenigen schielte, die ihre Sexualität/Neigung nach Herzenslust und ungeachtet kleiner und großer Monster ausleben konnten. Als Mutter/Vater ist man, auch wenn viele es nicht für möglich halten, kein(e) Heilige(r). Man ist ein Mensch mit Wünschen und Träumen, aber vor allen Dingen Bedürfnissen, die erfüllt werden möchten. Ich bin gerne Mutter. Nicht, dass das jetzt falsch verstanden wird. Schließlich hab ich mich ganz bewusst und mit allen Sinnen für Kinder entschieden. Dennoch kann es frustrierend sein, wenn man wieder und wieder seine eigenen Bedürfnisse nach hinten schieben muss. Irgendwann werden sie schal und geraten in Vergessenheit. Dennoch, gegen sexuelle Freiheit würde ich meine Kinder nie eintauschen wollen …

Moment … nicht so voreilig …
Würde ich nicht? Na ja, vielleicht doch, manchmal, hin und wieder, nur so ein klein wenig und auf alle Fälle immer dann, wenn es zum x-ten Mal im Hause Mustermann heißt: „Geht nicht, können wir nicht, der Große hat Besuch, der Jüngste ist noch wach, die Große ist am Wochenende doch da, und ganz wundervoll sind die Varianten: „Dachte, Du wolltest erst morgens nach Hause kommen“ oder „Wie, die Party findet nicht statt?“ Denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Wenn man als Eltern glaubt, eine sturmfreie Bude zu haben, passiert garantiert etwas, womit man nicht rechnet. Und weil es so ist möchte ich mit einer kleinen Abwandlung eines, wie ich finde sehr treffenden Zitates von Erich Kästner, mein Vorwort zum eigentlichen Artikel abschließen: „Seien wir doch mal ehrlich, Leben mit Kindern ist immer gefährlich.“ Für die Humanisten unter uns wandle ich aber gerne das Wort „gefährlich“ in „unvorhergesehen, spannend und voller Überraschungen“ um.

Am Anfang steht immer der Beginn

Als die Brut noch klein war, gab es bei Mustermanns noch kein BDSM. Ich glaube auch nicht, dass wir es jemals zur Zufriedenheit hätten ausleben können. Selbstredend gab es natürlich so etwas wie Sexualität. Manches Mal heimlich und still, und wenn wir organisatorisch auf der Höhe waren, auch mal wild und leidenschaftlich. Wobei letzteres eher die Seltenheit geblieben ist. Es war eher Blümchensex - dennoch einzigartig und wundervoll. Wundervoll natürlich nur dann, wenn wir neben durchwachten Nächten, plärrenden Kindern, aufreibenden Tagen wie Nächten und dem alltäglichen Wahnsinn es noch schafften, Zeit für uns zu finden. Denn im Grunde ist es vollkommen egal, ob Sex mit Blümchen oder mit Dornenbusch. In beiden Fällen ist und bleibt die Durchführung suboptimal bis hin zu überhaupt nur selten machbar. Ob es gefällt oder nicht: Sobald Kinder vorhanden sind und diese weniger als den ganzen Tag schlafen, wird die eigene Sexualität zu einem Spiel mit unbekannten Variablen und halbherzigen Kompromissen. Wie sagte schließlich meine Freundin so treffend, als ich mich mal wieder über mangelnde Zeit zu zweit bei ihr ausheulte: „Ich hab‘s dir gleich gesagt, der Spaß bleibt auf der Strecke.“

Nun, ganz so düster hab ich es nie gesehen. Allerdings - und das ist keine selbsterdachte These, sondern eine unumstrittene Tatsache - bleibt die Lust, das hemmungslose, wild animalische und nur von seinen Trieben geleitete aufeinander Einlassen viel zu oft auf der Strecke. Jeder, der Kinder hat, weiß, dass es für die eigene Lust nicht förderlich ist, wenn man während des Aktes mit halbem Ohr auf Geräusche in Nebenzimmer achtet, den Partner ermahnt, nicht lauter als unbedingt nötig zu sein und obendrein auch noch befürchten muss, dass just im Augenblick der höchsten Ekstase das Kind im Türrahmen steht und weinerlich durch den Daumen nuschelt: „Mama, ich kann nicht schlafen“. Getoppt werden kann dies nur durch die Erfahrung, beim Liebesakt vom eigenen Kind erwischt zu werden. Also ich habe geschlagene zwei Tage meiner Tochter nicht in die Augen sehen können … Egal, ob nun gestört oder beobachtet: Auf alle Fälle werden so aus zwei ineinander verschlungenen Liebenden von einer Sekunde zur anderen zwei ertappte Leidensgenossen. Und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Männer auf dieser Weise ihre ersten Erfahrungen in Sachen „Koitus Interruptus“ machten. Davon, dass wir Frauen auch unter gewissen Empfindlichkeiten leiden, will ich erst gar nicht anfangen. Mir jedoch vorzustellen, dass ich in der Zeit damals schon BDSM hätte betreiben wollen, daran möchte ich lieber nicht denken. Ich fand, es war auch so schon schwierig genug, seine „Blümchen“ zu pflücken.

Was kann komplizierter sein als zwei pubertierende Kinder und ein kleiner Hosenmatz?

Nur die Tatsache, dass man zwischenzeitlich und nach endlosen Fragen nach dem warum, wieso und weshalb die Tür zum BDSM geöffnet hat. Als meine eigenen Kinder kleiner waren, hab ich mich oft reden hören, dass alles besser, einfacher und wesentlich leichter zu handlen ist, wenn sie erst mal älter sind. Und als sie dann älter waren, habe ich mich gefragt, was mich bloß geritten hatte anzunehmen, dass es einfacher wird. Vielleicht darf man sich als Eltern zugute halten, dass man die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen hat und sich somit das Recht vorbehält, auch einfach mal im Irrtum zu sein. Abgesehen davon kann Wunschdenken auch herrlich beflügelnd wirken. „Rechne immer mit dem Unmöglichen und gehe niemals davon aus, dass deine Pläne nicht durchkreuzt werden“ ist seitdem der Leitfaden meiner Sexualität im BDSM-Kontext. Hatte man zuvor nur Schwierigkeiten, seinen Blümchensex auszuleben, erscheint einem die Aussicht auf ein erfüllendes Leben mit BDSM als beinahe unmögliches und unüberwindbares Problem.

Woher die Zeiten nehmen, wenn man so gut wie nie alleine ist? Wie soll man es in dem ganzen Chaos schaffen, so etwas wie eine D/S-Beziehung zu führen, wenn man nicht mal die Gelegenheit hat, sich in der Küche innig zu umarmen, ohne das es gleich drei Augenpaare mitkriegen, oder der gesamte Freundeskreis deines heranwachsenden Sohnes. Ganz zu schweigen von der Frage danach, wie man es am geschicktesten anstellt, die Schläge, nach denen man sich selbstredend sehnt, möglichst geräuschlos vom Partner zu erhalten. Fragen über Fragen, die dir zusätzlich zu den alltäglichen im Kopf herumfliegen und deren Beantwortung du meistenteils auf einen späteren Zeitpunkt verschiebst. Weil, egal wie du das Blatt drehst und wendest, du deine Wünsche mit den machbaren Möglichkeiten in einen halbwegs zufriedenstellenden Konsens bringen musst. Alles andere ist Wunschdenken. Und niemand fliegt gerne, wenn er immer befürchten muss auf den Hintern zu fallen!

Was, wenn das normale Familienleben sich durch die Neigung eines Partners ändert? Nicht jedem Paar ist es vergönnt, seine Neigung gleichzeitig zu entdecken. In manchen Beziehungen entdeckt entweder nur einer seine Lust am BDSM, oder es passiert zu unterschiedlichen Zeiten. In meinem Fall geschah das letztere. Mein Anfang war alles andere als normal. Als ich die Tür zum BDSM öffnete, war ich 42 Jahre alt, hatte eine 16-jährige Tochter, einen 14-jährigen Sohn und einen Nachzügler von 5 Jahren im Hause. Alle Altersstufen, die das Projekt „Leben mit BDSM“ zum Scheitern hätten bringen können, waren somit vorhanden. Aber bedingt durch Umstände, die meinen Mann und mich betrafen, hatte ich zunächst die Möglichkeit, außerhalb meiner häuslichen Umgebung die ersten Schritte zu unternehmen. Was im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass es keine Probleme gab. Allerdings bezogen die sich nicht auf die fehlenden Freiräume, um BDSM auszuleben. Da ging es vielmehr um Fragen wie: „Warum trägst du das jetzt?“ und „Wieso gehst du eigentlich immer ohne Papa aus?“. Nachdem ich das einfallsreich habe klären können, stand zunächst meinem Drang nach sexueller Freiheit nichts mehr im Wege. Die eigentlichen Probleme stellten sich erst sehr viel später ein und zwar in dem Moment, als mir bewusst wurde, dass sich nicht nur mein Familienleben langsam einem Abgrund näherte, sondern auch meine bis dato einwandfrei funktionierende Ehe. Es ist ein Fehler zu glauben, dass BDSM einen nicht verändert. Zwar kann man es nicht gleich mit der wundersamen Auferstehung von Phönix aus der Asche vergleichen, aber dennoch bin ich von Monat zu Monat wie eine Blume erblüht. In den vielen Monaten, in denen ich meine neu entdeckte Leidenschaft auf vielerlei Weise ausprobieren konnte, entwickelte ich ein vollkommen anderes „Ich-Gefühl“. Mit der Frau, die ich war, bevor ich dir Tür zum BDSM öffnete, hatte ich nur noch selten wirklich etwas gemein.

Mein häufiges Weggehen (ohne Ehemann), die Blind Dates, meine himmelhoch jauchzenden und dann wiederum zu Tode betrübten Launen, meine rasanten äußerliche Veränderungen und nicht zuletzt auch mein latent vorhandenes schlechtes Gewissen meinem Mann und den Kindern gegenüber blieben weder ihnen noch meinem Mann verborgen. Zwar heißt es, die eigenen Eltern sind für die meisten Kinder eher so etwas wie Unisexpersonen und teilen ihr Bett nur deshalb, weil sie keine Lust haben, alleine zu schlafen. Doch ich glaube, dass das einer der größten Irrtümer ist. Das mag vielleicht für frühere Generationen gegolten haben. Die heutigen heranwachsenden Kinder und Jugendlichen wissen ganz genau, wie der Hase läuft. Mein Problem war nicht mein jüngstes Kind. Das schlief zu den Zeiten, zu denen ich mich für eine Veranstaltung umzog und war mit meinen Ausreden, wenn ich manches Wochenende mal nicht zu Hause war, immer zufrieden. Das eigentliche Problem waren die zwei Größeren. Wobei ich unbedingt feststellen möchte, dass Kinder, egal wie alt sie sind, schon immer über feine Antennen verfügt haben, um augenblicklich und mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks kleinste unterschwellige Probleme ihrer Eltern zu erkennen. Mein größter Trugschluss war zu glauben, dass Kinder und erst recht Heranwachsende sich mit einfachen Erklärungen abspeisen lassen. Sie nutzen ihre Ohren und Augen ohne dass wir es so richtig mitbekommen, um feinste Nuancen genauestens und präzise zu deuten. Im Prinzip kann so gut wie nichts vor ihnen geheim gehalten werden. Ihnen dennoch weiszumachen, dass man die High Heels und den schwarzen Lederrock nur anzieht, um mit seiner Freundin ins Kino zu gehen, ist absolut dumm. Es beleidigt nicht nur ihre, sondern auch die eigene Intelligenz. Abgesehen davon, dass es auch nicht das gegenseitige Vertrauensverhältnis fördert und die eigene Glaubwürdigkeit ad absurdum führt.

Butter bei die Fische

Ich möchte niemanden davon überzeugen, sich seinen Kindern gegenüber zu outen, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben. Ich denke, dass man das in erster Linie als Eltern bzw. Elternteil selber entscheiden muss. Grundlage für seine Entscheidung kann da nur die eigene Familiensituation sein und ggf. das subjektive Bedürfnis, wie man selbst vor seinen Kindern dastehen möchte. Kleine Schwindeleien erleichtern einem zwar das Leben, doch bei großen Lügen hört für mich das Verständnis auf. Und ja, wenn man so will haben mein Mann und ich in einer sonst intakten Familie Baron und Baronin Münchhausen gemimt. Nicht jedem ist der Mut zum Teilgeständnis gegeben und manches Mal ist ein Outing nicht nur fehl am Platz, sondern vollkommen überflüssig.

In unserer spezifischen Situation sind mein Mann und ich um ein Teil-Outing nicht herumgekommen. Welche Lüge soll man seinen Kindern auftischen, wenn die Frage kommt, ob man sich scheiden lassen will? Allerdings - und darüber bin ich sowohl damals, als auch heute mehr als froh - blieb unser Teil-Outing für uns ohne Folgen. Im Gegenteil: Im Nachhinein kann ich sagen, es war das Beste, was wir für uns als Familie tun konnten. Zum einen brachte es für mich eine gewisse Freiheit, was meine kleinen Abenteuer anging, und später, als wir uns entschieden hatten, BDSM als Paar gemeinsam auszuleben, die zusätzliche Freiheit, dass wir keine Ausreden und Schwindeleien mehr benötigten, wenn wir Veranstaltungen besuchten oder Freunde aus dem BDSM-Bereich zu Hause hatten. Es war für uns nicht nur eine enorme Erleichterung, sich nicht mehr irgendwelche Märchen ausdenken zu müssen, sondern erleichterte unser Leben auf wunderbare Weise und brachte ein völlig neues Vertrauensverhältnis zwischen uns und unseren älteren Kindern zum Vorschein. Das unfreiwillig-freiwillige Outing hatte somit für uns einen unschätzbaren Wert. Aber wie bereits erwähnt - Outing ist etwas, dass jeder für sich selbst entscheiden muss. Wir haben es getan und es niemals auch nur einen einzigen Tag bereut.

Anmerken möchte ich in diesem Zusammenhang: Outing bedeutet nicht, dass Kinder explizit wissen, was man genau macht und welche Praktiken man bevorzugt. Es bedeutet auch nicht, dass sie dich als Elternteil in der gewählten „Rolle“ als Sub oder Herr sehen oder wahrnehmen konnten. Es bedeutet lediglich, dass sie einen gewissen Überblick über verschiedene Möglichkeiten der Sexualität erhalten. Das Wissen darum kann für die Akzeptanz, Toleranz und die Achtung für und vor Andersdenkenden durchaus förderlich sein.

Wachsen oder doch eher verzweifeln

Seit sieben Jahren leben wir nun in einer BDSM-D/S-Ehe. Natürlich haben wir unzählige Stunden mit Überlegungen verbracht, wie wir ohne großes Aufsehen unsere Neigung in unser Familienleben einbinden können. Schließlich haben wir uns für eine Lebensform entschieden, die nicht alltäglich ist, die wir dennoch wollten und für die wir bereit waren, auch Kompromisse einzugehen. Dennoch stoßen wir seit sieben Jahren trotz zahlreicher Lebensmodelle an Grenzen, die nur deshalb vorhanden sind, weil wir Kinder haben. Häufiger als uns lieb ist, stehen wir vor Hindernissen und müssen uns zwangsweise mit den Gegebenheiten arrangieren. Dass dabei die Lust auf der Strecke bleibt, ist verständlich. Eltern, die BDSM leben, tragen ungewollt und öfter als ihnen lieb ist einen Kampf zwischen dem Machbaren und den eigenen Wünschen aus. Das ist nicht nur zermürbend und anstrengend, sondern kann als letzte Konsequenz eine wochenlange Inaktivität auslösen. Was für kinderlose Paare selbstverständlich scheint, ist für uns nur mit einem Höchstmaß an Organisation, Nachsicht und Rücksicht möglich. Wer sich einmal Gedanken gemacht hat, wie man den Spagat zwischen normalem Partnerumgang und dem hinbekommt, wie es zwischen Herr und Sub sein sollte, ohne dass die Kinder etwas merken, weiß, wovon ich schreibe.

Während kinderlose Paare schon bei der Kür sind, sind wir noch beim Pflichtprogramm, versuchen hinter das Geheimnis zu kommen, wie man geräuschlos eine Session abhält, klären tage- und nächtelang die Frage, ob es sinnvoller ist, nur aktiv zu werden, wenn man alleine ist, oder ob man es trotz Kindern wagen kann, wenigstens leise und subtil zu spielen. Wer BDSM lebt, weiß, wie laut Paddel und Co, auf nacktem Fleisch sein können. Das Fazit der vergangenen Jahre ist ziemlich ernüchternd und keinesfalls das, wovon wir geträumt hatten. Dass man verdammt viel Geduld benötigt, um nicht zu verzweifeln, und genug Ausdauer besitzen muss, um immer wieder von vorne zu beginnen, war uns am Anfang nicht so bewusst. Gottlob sind wir von Natur aus mit reichlich Geduld, Ausdauer und, was viel wichtiger ist, einem erfrischendem Humor gesegnet, denn sonst hätten wir wohl folgende Situationen weniger leicht empfunden.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Als wir glaubten, dass keines unserer Kinder im Hause sei (der Jüngste schlief bei einem Freund, und die Großen waren on tour) und ich oben ohne vor meinem Mann kniete, während er mir meine Brüste zwiebelte, und unser großer Sohn plötzlich im Wohnzimmer stand.

Als mein Mann ein Bad nehmen wollte und ich auf dem Fussboden kniete und meine Tochter plötzlich reinkam und mich irritiert ansah.

Als unser großer Sohn von einer Feier Stunden früher nach Hause kam und wir im Schlafzimmer eine kleine Session hatten.

Als wir an einem freien Abend zuerst ein erotisches Bad nehmen wollten, um uns dann dem bizarren Spiel hinzugeben, und noch vor dem gemeinsamen Einseifen der Große wieder zu Hause war, weil die Verabredung geplatzt war.

Als mein Mann mir im Bad die fällige Ohrfeige verpassen wollte und wir dachten, dass alle in ihren Zimmern beschäftigt wären, und unser Jüngster „müssend“ vor der Badzimmertür stand und sich nicht traute, etwas zu sagen.

Als uns die Lust kalt erwischte und wir im Schlafzimmer im Bett liegend darauf warteten, dass unser Jüngster (13 Jahre) den Computer ausmacht und endlich zu Bett geht und wir vor lauter Warterei eingeschlafen sind.

Geraubte Hoffnung

Als die Party kurzfristig abgesagt wurde und unser Sohn stattdessen drei Freunde zu sich einlud. Wir hatten einen Durchgangsverkehr wie im Maschen.

Als die Große nach einem Jahr wieder zurückzog und wir unser Schlafzimmer räumen mussten und seitdem nur durch eine dünne Wand von ihr getrennt schlafen.

Als der Jüngste doch nicht bei seinem Freund übernachten konnte, weil dieser krank wurde.

Als alle drei zu Hause waren, weil keiner der Freunde Zeit für sie hatte, obwohl sie eigentlich alle weg sein wollten. Der Fernsehabend mit allen war auch sehr nett.

Wenn die Kinder später ins Bett gehen als wir und bis frühmorgens hellwach am Computer sitzen, während wir uns vor dem Einschlafen beruhigend zuflüstern: Alles wird gut!

Als wir uns auf eine wundervolle Veranstaltung freuten und unser jüngster Sohn mit Fieber und „Mir geht’s so schlecht“ den Nachmittag einläutete und wir zuhause bleiben mussten.

Als mein Mann sich zig Mal einen freien Tag nahm und wir dann anstatt im Schlafzimmer bei IKEA waren, weil entweder die Uni ausfiel oder der Unterricht an der Schule.

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