Faszination Lustschmerz

Warum mag der masochistische Part Schmerzen und warum fügt der dominant/sadistische Part sie ihm zu?

Nun, ich verfüge nicht über die Neigung, die es mir erlaubt, Schmerzen in Lust umzuwandeln, aber ich habe mich viel mit Partnern und auch Dritten unterhalten, die diese Lust verspüren.
Für jemanden ohne diese Neigung mag es schwer vorstellbar sein, aber der Masochist genießt den Schmerz wirklich. Der Schmerz verursacht ein intensives Gefühl in ihm, dass er in der richtigen Stimmung in pure Lust umwandeln kann. Daher kommt auch die Bezeichnung Lustschmerz (bzw. weniger gebräuchlich Schmerzlust).

Vieles hängt demnach von der Stimmung ab. Sich das Knie anzuhauen tut auch einem Masochisten weh, denn er war in diesem Moment nicht bereit, diesen Schmerz in Lust zu verwandeln. Ganz anders ist es, wenn der Schmerz von einem Partner zugefügt wird, dem er vertraut und bei dem er sich sicher sein kann, dass er in guten Händen ist.
Auch jemand, der nicht masochistisch und nur devot ist, kann sich an dem Schmerz erfreuen, jedoch aus ganz anderen Gründen. Der devote Part empfängt den Schmerz, auch wenn er vielleicht keine sexuelle Erregung daraus zieht. Ihm geht es darum, die Macht seines Partners zu spüren, die er über seinen Körper ausübt. Er möchte sich dem Willen des dominanten Parts beugen und ihm gefallen, wenn dieser Lust dabei empfindet. Er erfreut sich daran seinem Dom zu dienen. Auch benötigt er das Wissen, dass es diesen Schmerz gibt, wenn er sich nicht an die Regeln hält, die für ihn gelten.

Die Frage, was den dominanten Part daran reizt, jemandem Schmerzen zuzufügen kann ich, da ich sowohl die dominante als auch eine gewisse sadistische Seite in mir trage, leichter beantworten.
Zwar ist grundlegend die sadistische Ader bei mir bei weitem nicht so stark ausgeprägt, wie die dominante, aber mit einem sehr masochistischen Partner gehe ich auch in diesem Bereich recht weit.

Der Spaß am Züchtigen entsteht durch die Macht, die darin zum Ausdruck gebracht wird. Sehr erregend ist es zudem, die Lust, die es dem Partner bereitet, zu spüren und eben auch die Hingabe des anderen, wenn er die Schmerzen für einen erträgt.
Kurz, es ist das Spiegelbild dessen, was den Lustschmerz ausmacht. Die Partner benötigen einander und bilden eine Einheit. Hier sieht man die Gleichwertigkeit der Partner, denn niemand kann ohne den anderen diese „seine“ Lust empfinden.

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