Vor kurzem war ich mit meinem Schatz und meiner kleinen Schwester (na ja, so klein ist sie nun auch nicht mehr;-) auf dem Weihnachtsmarkt und wir unterhielten uns über die Aussage von Symbolen. Weiß der Henker, wie es passierte, aber irgendwie kamen wir plötzlich auf Triskeln und den Ring der O.
Ich überlegte noch, was ich sagen würde, wenn sie nach der genauen Bedeutung fragte, als plötzlich SIE anfing, mir alles über die Bedeutung, die Geschichte der O und die Art und Weise, wie der Ring zu tragen war, zu erzählen, fast so, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt.
Ich war total platt; mein Partner und ich sahen uns etwas verwirrt an und überlegten später noch, ob man das jetzt als Outing werten könne. Ich entschloss mich, bei nächster Gelegenheit noch einmal genauer nachzuhaken.
Am nächsten Abend war Familienfeier und da wurde es richtig lustig. Wir kamen vom Hundertstel ins Tausendstel und quer über den Tisch unterhielten meine Mutter und ich uns über Internetbekanntschaften. Also erzählte ich ihr in abgespeckter und stark verharmloster Version von meiner Fahrt in die ferne Stadt.
Meine Schwester wiederum bewies dann auch ganz fix, dass sie in der Lage ist, eins und eins zusammen zu zählen, indem sie zwischen zwei Bissen ganz beiläufig einwarf: „Du hast den aber nicht zufällig in der SZ kennengelernt?“ Mir fiel fast die Gabel aus der Hand; damit hatte ich dann wirklich nicht gerechnet;-)
Ich bin es nicht unbedingt gewöhnt, dass Leute in meiner Umgebung wissen, was die SZ überhaupt ist. Also erzählte ich ihr in verschlüsselter Form, was ich an diesem WE wirklich getan hatte...
Das Lustigste war, dass wir den Rest des Gesprächs zwischen Oma, Opa und all den anderen Leuten einfach weiterführen konnten, denn es wusste ja eh niemand, wovon wir sprachen. Als wir das Gespräch später bei mir zu Hause fortsetzten, kam heraus, dass sie sich in der Theorie schon einige Jahre mit dem Thema BDSM auseinandersetzte, bisher allerdings noch nicht die Gelegenheit gehabt hatte, sich „live“ auszuprobieren.
Ich fand es wirklich sehr schön, so offen mit ihr über das Thema reden zu können – ein solches Gespräch dürfte zumindest in meiner Familie seinesgleichen suchen;-)
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