Der Abend, der stets im Verborgenen blieb (2)

Zweiter Teil - was geschah.

Teil 1 der Geschichte findet ihr hier.

Einatmen.

Ausatmen. 

Sehr oft vergesse ich diese doch so lebenswichtige Funktion des Körpers, wenn die Nervosität alle Zellen beansprucht. Würden Ben und Felix kommen? Sie hatte oft mit Felix über diese Fantasie gesprochen, nie aber mit Ben. Obwohl sie mit Felix ein viel besseres Verhältnis gehabt hat, war Ben trotzdem nie ganz aus dem Kopf verschwunden. Wieso nicht mit den zwei besonders wichtigen Menschen aus der Vergangenheit einen Abend teilen?

Die Gedanken schwirren wirr durch den Kopf, während ich auf ein Geräusch warte. Schritte. Ein Kratzen. Das Öffnen der Tür. 

Aber: Stille. Jede Zelle meines Körpers ist angespannt.

Dann kommt endlich das erste Geräusch. Ich möchte meinen Kopf heben und schauen wer hereinkommt, doch die Nervosität sitzt wie eine schwere Kugel im Nacken und lässt mich in meiner Position verharren. 

Ich lausche. 

Es sind mehrere Schritte. „Beide sind hier“ - während mir der Gedanke durch den Kopf schießt, fällt ein Stein von meinem Herzen und ich muss instinktiv lächeln.    Ein Windstoß fährt durch den Raum, während die Tür wieder geschlossen wird. Unwillkürlich bekomme ich eine leichte Gänsehaut. Noch immer verweile ich in der gleichen Position. Ein paar Schritte kommen näher und ich sehe im Augenwinkel zwei Beine, die näher kommen und letztlich vor mir stehen bleiben. 

Eine Hand packt in meine offenen blonden Haare und zieht mich hoch. Ich schaue hoch in das Gesicht von Felix, während meine Arme immer noch hinter meinem Rücken verschränkt sind, senke aber sofort wieder den Blick. 

„Sieh‘ mich an“ – sein Blick bleibt standhaft, während seine eine Hand noch immer in meinen Haaren verweilt und die andere Hand langsam über die Lederhose fährt. Während sich ein Kribbeln im ganzen Körper ausbreitet, packt mich trotzdem die Neugierde und ich schaue erst zu ihm und dann kurz durch den Raum. Ben sitzt bereits in einem der zwei ledernen Sessel und beobachtet uns neugierig. Whiskey in der einen Hand, während die anderelässig über der Armlehne liegt. Er schaut mich verschmitzt an. Felix Hand zieht meinen Kopf unsanft in seine Richtung und ich zucke unwillkürlich zusammen. Seine zweite Hand legt sich feste um meinen Hals. 

„Entschuldigung“, flüstere ich leise und Felix schaut langsam in Bens Richtung und nickt.

Warum nickt er?

Ben erhebt sich langsam aus dem Sessel und geht durch den Raum. Felix führt mich hingegen zu einer an der Decke befestigten Stange und bindet dort meine Hände fest. Durch die Geräusche im Hintergrund gehe ich davon aus, dass Ben gerade eine Peitsche aussucht, traue mich aber nicht mich umzudrehen und zu schauen. Während ich nervös warte, fährt Felix sanft über meinen nackten Oberkörper und schließe genussvoll meine Augen. Mit einer Hand öffnet er die Lederhose, zieht sie langsam runter und stellt sich hinter mich. Ich spüre seinen warmen Atem in meinem Nacken und bekomme sofort Gänsehaut. Seine Finger fahren über das innere meiner Beine und dringen erst langsam, mit der Zeit aber immer schneller in mich ein. Ich schließe die Augen und muss augenblicklich stöhnen. Seine Finger massieren mich immer stärker und ich merke, wie der Höhepunkt immer näher kommt. Mit einem zarten Kuss im Nacken verschwinden die Finger plötzlich und verwirrt öffne ich die Augen. Auch meine Beine sind fixiert, ohne, dass ich es gemerkt habe. Die Fesseln strecken mich jetzt in die Länge und ich habe kaum Spielraum mich zu bewegen. 

„Da es eben nicht geklappt hat, üben wir es nochmal. Sieh mich an.“ Während Felix sich vor mir in den Sessel setzt und sich genussvoll eine Zigarre anzündet, und sich ebenfalls ein Glas einschüttet, spüre ich die ersten sanften Schläge auf meinem Hintern. Seine Augen sind auf meine fixitert und die ersten Minuten fällt es mir noch leicht in Felix Augen zu schauen. Auch die Schläge sind zu der Zeit noch sanft. Mit der Zeit werden die Schläge aber heftiger und als der Rohrstock zum Einsatz kommt, zucke ich unwillkürlich zusammen und muss mir einen Schrei verkneifen. Ich ziehe an meinen Fesseln, bewege mich aber kaum einen Zentimeter. Jeder Schlag trifft auf die nackte Haut und brennt. Während Felix amüsiert dem Blick standhält, blicke ich zwischendurch zu Boden oder schließe die Augen, um mit dem Schmerz zu kämpfen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hören die Schläge auf und Ben setzt sich in den Sessel neben Felix. 

Beide schauen mich an.

Minuten vergehen. 

Rauch von Felix Zigarre steigt in die Luft, formt sich zu einer kleinen Wolke und verschwindet so schnell, wie er gekommen ist. 

Der Schmerz pocht noch immer nach, während sich mein Atem langsam beruhigt. 

Beide Blicke ruhen noch immer auf meinem Körper. 

Das Eis in Felix Glas klackt, während er es auf den Tisch stellt und zu mir rüberkommt. Er bindet mich los, zieht die Hose wieder an und ich gehe sofort auf alle Viere. Ben schaut mich erwartungsvoll an und ich krabble langsam auf ihn zu. 

Die Lederhose quietscht leise unter der Bewegung. 

Ben öffnet seine Hose, greift mit seiner Hand in meine Haare und zieht mich langsam zu ihm. Meine Augen sind auf seiner Augenhöhe und er schaut mir lange in die Augen. Wie durch eine Zeitmaschine habe ich das Gefühl wieder an einem Ort von vor 5 Jahren zu sein und auch er scheint so zu empfinden, denn der Augenkontakt wird durch einen kurzen aber intensiven Kuss durchbrochen. Danach drückt er meinen Kopf mit einem leisen Stöhnen in seinen Schritt. Ich nehme seinen Schwanz tief in meinen Hals und spüre wie seine Hand meinen Hals außen umgreift. 

Stöhnen. 

Ich will nach Luft schnappen, weiß aber, dass ich noch ein paar Sekunden aushalten muss. Dieses Spiel geht noch einige Minuten, bis er in meinem Hals kommt und seine Hand sanft über meine Haare streicht. 

Ich bleibe einige Minuten kniend vor Ben sitzen. 

„Zieh deine Hose aus.“ Felix Stimme druchbricht die Stille im Raum und ich stehe langsam auf, um ins Bad zu gehen. Dort angekommen sehe ich im Spiegel, dass meine Schminke etwas verschmiert ist, ziehe aber nur schnell meine Hose aus und kümmer mich nicht weiter drum. Die Heels lasse ich an und trete komplett nackt aus dem Raum. 

Felix wartet bereits, fesselt meine Hände hinter dem Rücken und legt ein ledernes Halsband an. 

„Geh ein Stück für mich.“ Er lächelt mich auffordernd an und setzt sich zurück in den Sessel. Mit gesenktem Blick gehe ich den Raum auf und ab, während ich die Blicke auf meinem Körper spüre.

Meine Heels klackern laut auf dem Boden.

Was sie wohl gerade denken ?

Nach einer gefühlten Stunde steht Felix wieder auf, stellt sich vor mich und legt seinen Finger unter mein Kinn um meinen Kopf anzuheben. 

„Es wäre schade um die vielen Seile, würden wir sie heute nicht ausprobieren, oder?“ Mit einem Augenzwinkern schaut er direkt in meine Augen. Er setzt mir eine Augenbinde auf, während er mich durch den Raum führt. Ich genieße jedes einzelne Seil auf meiner Haut und ehe ich mich versehe, hänge ich auch schon in der Luft und kann mich nicht mehr bewegen. Es ist ein wunderbares Gefühl von Freiheit und ich sauge es in mir auf. Ich spüre Felix Hände auf meinem Körper und habe sofort wieder Gänsehaut. Das Gefühl des Schwebens macht sich in mir breit, während ich plötzlich ein Vibrieren in mir spüre. Leise stöhne ich auf. Neben einigen festen Schlägen spüre ich immer wieder seine Hände auf meinem Körper und werde eins mit den Schmerzen, der Lust und der Zärtlichkeit. Ich vergesse die Umgebung und die Zeit und lebe in diesem Augenblick. Mit ihm, den Seilen und meinem Körper. In einer ungeahnten Wucht rollt der Orgasmus über meinen Körper und ich liege nur noch zitternd in den Seilen. Die Augen immer noch geschlossen und nicht bereit diesen Augenblick jemals wieder gehen zu lassen...


Kommentare:


lippenstrolch schrieb am 25.04.2020


eine mitreißende Fantasie. Schön geschrieben. Dankeschön


Antwort auf diesen Kommentar

Danke Dir! :-)

Intruder schrieb am 24.02.2020


Wenn Mercury die eine Person verkörpert würde ich gern die andere sein.

Sehr schön geschrieben. Danke dafür.


Antwort auf diesen Kommentar

Danke dir für das tolle Kompliment. :-)

Mercury schrieb am 10.01.2020


Deine Phantasien sind sehr lebensecht, toll geschrieben.
Da wäre ich gern in der Person von Felix oder Ben und würde es geniessen, dich fliegen zu lassen


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Mercury,

 

vielen lieben Dank über dein tolles Feeback. Ich habe mich riesig darüber gefreut ! :-)

 

Viele Grüße

Mia

Flippersengel schrieb am 03.01.2019


Sehr schön geschrieben... liebe Grüße


Antwort auf diesen Kommentar

Danke dir. :-)

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    Ceerny
    Willkommen auf dem Blog der unendlichen Vielfältigkeit, mit einen guten Mix aus Realität und Fantasie. Setzt den Teekessel auf und habt viel Spaß beim Lesen. :)
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    Sehr schöne Idee! :) Ich hatte das auf einer anderen Plattform so ... [mehr]
  •   lippenstrolch schrieb am 25.04.2020
    eine mitreißende Fantasie. Schön geschrieben. Dankeschön [mehr]