Outing beim Partner – und dann?

Nur keine Angst mit der Wahrheit.

Die Entdeckung der BDSM Leidenschaft ist etwas sehr Besonderes, denn Gefühle und Wünsche setzen sich wie ein Puzzle zusammen und warten förmlich darauf ausgetestet zu werden. Neben Spielbeziehungen, lernt man irgendwann auch Personen kennen, dessen inneres Verlangen man vielleicht nicht wirklich einschätzen kann. Gerade durch die negative Berichterstattung gelangt die Szene leider immer mehr in Verruf, sodass viele bei dem Gedanken an diese sexuelle Auslebung negative Gefühle assoziieren. Welche Gedanken der Partner gegenüber hat, kann man erst erahnen, wenn man seine Wünsche kundgibt. Möchte man seine Leidenschaft weiter ausleben muss irgendwann Klartext gesprochen werden – spätestens, wenn man eine Beziehung mit der Person anstrebt. Doch das Klartextsprechen ist nicht so einfach, wie es klingt, zumal man nicht weiß, wie die Reaktionen der Person gegenüber sein werden.

Es schwirren viele Gefühle durch den Kopf. Angst, dass der Partner mit dieser Art von Tendenz nicht leben kann und gar nicht darauf eingeht oder auch Hoffnung, denn vielleicht hat der Partner dieselben Tendenzen. Fest steht – man möchte sich outen, denn wenn ein gemeinsamer Weg gepflastert werden soll, müssen mit dem Outing die ersten gemeinsamen Steine hierfür gelegt werden. Optimal wäre der Ausgang, dass der Partner selber ebenfalls den selben Herzschlag für diese Leidenschaft teilt. Blöd ist es jedoch, wenn er noch nichts mit der Thematik am Hut hatte. Und tatsächlich kann es passieren, dass der Partner auch weiterhin mit der ganzen Thematik nichts am Hut haben will und es schlimmstenfalls sogar als „krank“ ansieht. Persönlich gilt es zu entscheiden – kann ich damit leben oder nicht? Hierbei ist abzuwägen, wie wichtig einem diese Leidenschaft in der Beziehung wirklich ist.

Gleichzeitig gibt es aber auch offene Partner, die zwar absolut keine Ahnung haben – sich aber dennoch mit dem Thema auseinandersetzen wollen. Mittlerweile gibt es nicht nur Foren, in denen genau auf das Thema eingegangen wird, es gibt auch Kurse (hier immer darauf achten, dass es sich um seriöse Kurse handelt), die einem Neuling das Handwerk näher bringen. Die wichtigste Zutat dabei ist die Zeit und der Wille. Abhängig ist das von beiden Partnern. Es gibt viele Paare (mag es jetzt verheiratet sein, oder nicht) die sich dieser Thematik erfolgreich gestellt haben. Die Zeit und Wille darin investiert haben gemeinsam die weite und vielseitige Welt zu entdecken und zu betreten.

Vorausgesetzt für all ist ein Outing – und wer weiß, mit was der Partner so überrascht. 


Kommentare:


Gorn1234 schrieb am 04.10.2017


Hallo Ceerny,

dieses Thema ist wirklich sehr schwierig. All die Gedanken die man sich vorher macht gehen schließlich immer vom Schlimmsten aus.
Ich habe es vor einem halben Jahr gemacht.
Ich habe meiner Partnerin gesagt worauf ich stehe und dass ich es, bevor ich sie kennengelernt habe, auch gemacht habe.
Sie sieht mich, zum Glück, nicht als krank an auch wenn sie damit nichts anfangen kann.
Für sie war es eine Erklärung warum ich so bin wie ich bin.
Ich habe ihr auch gesagt warum ich den Entschluss gefasst habe damit aufzuhören.
Es zu verdrängen war eine der schwersten Entscheidungen in meinem Leben.
Die schwerste war es ihr zu sagen.
Ich Lebe mit meiner Entscheidung, ich muss damit Leben, auch wenn es mich doch nicht vollständig los lässt.

Danke das du dieses Thema auch angesprochen hast.
Grüße


Antwort auf diesen Kommentar

Hey Gorn,

danke für deine ehrlichen Worte. Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es für dich ist. Aber Hut ab, dass du den Entschluss gefasst hast.

Ich drücke dir die Daumen.

 

Ganz liebe Grüße

Mia

Sheridan schrieb am 23.08.2017


Hallo Ceerny,

ja, Farbe bekennen ist nicht einfach. Mit meinem Ex hab ich BDSM diskutiert, aber er wollte es bei Blümchensex belassen und selbst der Versuch neue Wege zu gehen/auszuprobieren, war nichts für ihn. Das war hart für mich. Denn ich wollte mehr. Mehr Lust, mehr Emotionen, mehr "kink", mehr Wahrheit, mehr Reden. Schwierig, wenn einer sich weiter entwickelt und der andere "stehen" bleiben will. Wir haben uns getrennt. Denn ich kann niemand sein, der ich nicht bin. Und er kann nicht mehr sein, als er ist.
Lieben Dank für Deine Ehrlichkeit :-)

Bunte Grüße
S.


Antwort auf diesen Kommentar

Hi Sheridan,

 

danke für deine ehrlichen Worte. :-)

Das kann ich absolut verstehen. Mir ging es da mal ähnlich wie Dir. Es ist toll, dass Du dabei auf Dich gehört hast und so den richtigen Weg gefunden hast.

 

Liebe Grüße

Mia

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    Ceerny
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