Wenn ich sage Heute , dann sage ich ...

Wie, was? Das ist wirklich so wichtig, so bedeutsam? Gut das wusste ich nicht...

So ist das nun mal, man setzt sich etwas in den Kopf und dann boxt man es durch. Doch was ist, wenn diese Entscheidung nicht nur eine Person fällen muss , sondern zwei oder drei usw. 
In den letzten zwei Jahren habe ich viele Dinge erlebt oder sind mir bewusster geworden, die mir damals als selbstverständlich galten. Vorstellungen von Leben und Liebe, die so auf meine Sicht projiziert waren, dass andere Sichtweisen und Modelle nie wirklich Platz hatten. Doch wie ist es denn wirklich, es gibt viele Gesichter und viele Formen und alle haben ihr Recht zu sein. 
Immer wieder geht man in Reflektion und betrachtet, bewertet und wägt ab. Dies kann natürlich gut sein, aber in einigen Fällen ist es dann nicht wirklich angebracht und macht mehr kaputt als ganz.
In letzter Zeit spitzte sich für mich ein großer Moment zu und den Weg dahin möchte ich nun etwas erzählen. 
Ich hätte eigentlich eine Überschrift wählen sollen nach dem Motto "Wie komme ich dazu mir Halsbänder anzuschauen". Aber immer das Geheimnis gleich in der Überschrift zu erwähnen, dass macht doch schon die Spannung kaputt. Doch genau darum geht es. Mein Weg zu einem Halsband. 
Was viele von mir wissen ist folgendes, ich bin seit über 14 Jahren schon ein Gothic. Gut ist heute nichts besonderes mehr, ist doch jeder immer etwas anderes. Doch hier beginnt mein Weg schon, denn hier wurden Spuren gelegt, die letztendlich mir gezeigt haben, das eben meine Sicht der Welt nicht das "Normal" ist und das sich auch sehr alte Ansichten drehen können. Warum erwähne ich, das ich ein Gothic bin. Meine Szene hat sich ja auf die Fahne geschrieben, alles was in der Gesellschaft ein Tabuthema ist ordentlich und im vollem Umfang, zuweilen sprichwörtlich auszuschlachten :-D. (wehe hier denkt einer an Schwarze Messen jetzt, dass verbiete ich mir!!) Somit wurden viele Bereiche oder Szenen von der unsrigen geschluckt, oder eben die vermeintlich besten Elemente einer anderen genommen und für sich genutzt. Da blieb es natürlich nicht aus, sich auch dem BDSM zu nähern und fast vollständig in sich einzusaugen. Ist es doch ein wunderbares Tabuthema "gewesen". Doch da es eben nur ein weiteres Thema ist und man nicht auf alles sich fokussieren kann, blieb es mir immer etwas fern und auch gewollt fern (hier wird es keine Info geben darüber). Sagen wir es so, ich wollte eigentlich nichts damit zu tun haben.
Aber das Leben ist komisch und wir Menschen sind es erst, das könnte ich ganz dick unterschreiben. Es sind immer Zeit und Umstände, die einen anders werden lassen oder Neugier wecken, wo vorher keine war. Unter uns die Zeit ja, aber Umstände (bei den meisten Männern sind es die Frauen *grins*). Gut die Zeit war gekommen und der Umstand kam dann auch dazu *lach*. Doch das sich der "Umstand" als etwas herausbilden sollte, was ich so nicht geahnt hatte, lässt mich heute sagen. Es ist einfach nur wunderbar, das alles so gekommen ist, wie es heute ist!
Lustlosigkeit ist etwas schlimmes, gerade für mich als sexuell sehr aktiver Mann. Wenn ich in einen Zustand verfalle, da ich keine Lust auf eben jenes habe, dann ist es bei mir echt duster. Diese düstere Zeit hatte mich gerade in dem Zaum genommen und ich wusste nicht, ob ich je wieder Ansporn finde. Ich habe einiges mitgemacht, was bestimmte sexuelle Aktivitäten angeht und war auch noch so gezeichnet, das ich für neue Abendteuer nicht wirklich die Lust aufbringen konnte. Dann passierte etwas Merkwürdiges.
Eine Person trat in mein Leben. Am Anfang nicht wirklich bewusst aber mit der Zeit immer mehr auch bei mir ankommend. Neue Wege taten sich auf und ich begann mich wirklich mit BDSM zu beschäftigen. Doch dazu will ich jetzt einmal weniger verlieren, vielleicht wird das mal ein anderer Blogeintrag. 
Als sich diese Person immer mehr in mein Leben eingenistet hatte, kamen Themen auf, die ich vorher nie ansatzweise angedacht oder im Kopf gehabt hätte. Worte wie Macht, Besitz, Eigentum, Hingabe, Untertan sein, Schmerzen, Quälen usw. bekamen neue Synapsen in meinem Kopf. Es war auf einmal eine Neugier da und diese Person wusste oder weiß genau, wie sie dahingehend meinen Kopf ansteuern kann. ;-) Leere Räume wurden gefüllt oder sogar erst regelrecht geschaffen. Grenzen der Vorstellung geräumt und eine Erweiterung der Lust und auch der Gedanken immer mehr gegeben. Stück für Stück wurde meine Welt anders, ich begann bestimmte Dinge mehr zu achten, als ich es vorher gemacht habe. Doch hier machte ich einen großen Fehler. Ich blieb zu sehr in der digitalen Welt und das reale Leben ging an mir vorbei. Ich lies meine Umwelt nicht im Unklaren, was mit mir passierte, aber ich selbst entfernte mich immer mehr aus meiner "gewohnten" Welt und das konnte auf lange Sicht nicht gut gehen. Von daher musste eine Pause kommen, UNAUSWEICHLICH. Eine Pause, ja mehr ist es nicht, wenn ich zurück blicke. 
Jede Pause hat einmal ein Ende und diese hier auch. Zurück und ein wenig die Erde geschnüffelt, nach der Bauchladung. Kraft gesammelt und dann der Neustart. 
Alles kreiste, doch auch das alte blieb immer noch da, aber mit der Zeit, war das Alte zu einen Schatten geworden. Hier beginnt nun der bewusste Weg. 
Das Thema Halsband war beim mir und meiner Sklavin immer mal wieder gewesen. Meine ersten Gedanken dazu waren ganz klar, so wie ich es eben kannte und warum ich sagte ich bin Gothic. Halsbänder sind hier ganz normal. Es sind, so wie ich es sah immer nur Halsschmucke, Gegenstände die anrüchig sind usw. Sie wurden angelegt und abgenommen, wie es dem Träger gefiel oder auch nicht. Wer hier Tiefe suchen wollte und Bedeutungen erwartet, war ganz klar fehl am Platz. Jetzt sah ich mich mit dem genauen Gegenteil konfrontiert bei meinem Kätzchen. Eine Lappalie ist dieses "Schmuckstück" nicht und die Bedeutung wurde bei ihr als bedeutungsschwanger deklariert. Lange Gespräche folgten und auch Erinnerungen kamen zum Vorschein und wie es immer passiert, begannen sich auch meine Ansichten zu drehen. Leere wurde zu etwas vollem und ich kann nicht mehr sagen, wann der Punkt erreicht war. Doch das Halsband bekam für mich Bedeutung. Je mehr ich hörte, um so mehr wollte ich wissen, wie es ist so eines zu vergeben. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt, einen Menschen damit in meinem Besitz zu wissen und das man damit ganz klar nach außen zeigt, dieser Mensch ist jetzt Mein. So folgten Vorbereitungen, wie soll es aussehen, wann soll es passieren usw. Es sollte etwas werden, was nicht alltäglich ist und seinen Besonderheit genauso hat, wie unsere Beziehung zueinander ist. 
Wochen vorher hatte ich eine Idee, die dann auch durch geschickte umgesetzt werden sollte und nun begann das warten und natürlich geht man in dieser Zeit auch noch einmal durch, ob es auch die richtige Person ist, die man erwählt hat. (von beiden Seiten) 
Denn ich muss ganz ehrlich sagen, noch einmal werde ich dieses Symbol nicht vergeben! Jetzt können einige sagen, deine erste Beziehung im Rahmen des BDSM und gleich in die Vollen gehen. Ich antworte da gelassen, als ich ich mich für meine Frau entschied, also die Heirat, war es so, das sie auch meine erste Richtige war. (in vielen Belangen) Warum sollte ich mich, nachdem wir (also ich und mein Kätzchen) so viel durchgemacht haben, nicht auch genauso verfahren, ich weiß doch, das es geht!

Um die Worte von einem berühmten Mann zu sagen:

"Hier steh ich nun und kann nicht anders..." Besser ich will auch nicht mehr anders. Es ist geschehen, am 12.08.2013 habe ich das Halsband meiner Sklavin angelegt. Es nicht das Ende eines Weges, wie man jetzt meinen könnte. Nein! Es ist der wunderbare Anfang einer gemeinsamen Reise, die nur ein Ende haben soll ...


EpisodE II (31028041)

PS: und jetzt bin ich im wissen und fühlen angekommen! dein Patron


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    EpisodE II
    „Quaeque via primo passo incipit.“ (Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.) Dieses Zitat finde ich persönlich sehr gut, da es beschreibt, wie ich einmal angefangen habe, in die Welt des BDSM einzutauchen.
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