Im Hotel - Vorfreude (Juni 2009)

Wie verabredet, warte ich in der Lobby des Hotels. Plötzlich klingelt mein Handy. Eine SMS: „Checke ein, gehe auf das Zimmer und smse mir die Zimmernummer“ Aha, na dann wird er sich wohl verspäten. Gut, dass ich etwas zu lesen dabei habe. Ich hole den Zimmerschlüssel und gehe in den 4. Stock, wo sich das gebuchte Zimmer befindet. Groß ist es nicht. Ob der Platz wohl reicht?

Ich fange an, meine Tasche auszupacken. Langsam und genüsslich nehme ich einen Gegenstand nach dem anderen aus der Tasche und lege ihn auf den Schreibtisch. Leise lache ich in mich hinein. Der junge Mann an der Rezeption würde sich sicher wundern, was ich so alles aus meiner Tasche zaubere.
Der Schuhlöffel Onesorg von Ikea (irgendwie finden die immer die passenden Namen), eine Fliegenklatsche von Tchibo (was man da immer so findet), ein Kochlöffel vom Weihnachtsmarkt, noch ein Schuhlöffel diesmal aber einer aus Holz, Wäscheklammern...
Alles spannende Dinge. Und so praktisch.

Ich grinse in mich hinein und packe weiter aus. Als nächstes fällt mir meine Springgerte in die Hand. Ich schwinge sie kurz und lausche dem Geräusch. In mir fängt es an zu kribbeln. Die Gerte findet ihren Platz bei den anderen Sachen.
Als nächstes fische ich etwas ganz besonderes aus der Tasche… Pferdehaare. Schön fühlen sie sich an, weich, wenn man den ganzen Büschel greift. Ich weiß aber auch, wie es sich anfühlt, wenn sie mit Wucht auf dem Körper aufprallen. Feine, stahlharte Fäden, die sich in die Haut beißen. Ich schüttele mich.
Wie werde ich sie heute spüren? Streichelzart? Hart beißend? Versunken nehme ich den Peitschenstil in die Hand und lasse die Rosshaar über meinen Oberkörper gleiten. Ein leichtes Stöhnen verlässt meine Lippen. Vorfreude pur.

So langsam leert sich die Tasche. Noch eine Neunschwänzige mit harten Lederriemen und die Metallerne mit dem schönen Kugelkopf. Hartes, glattes Material. Kühl fühlt es sich an. Beißend kann es auf dem Körper sein. Vorsicht ist geboten, denn schnell ist sie mehr als schmerzhaft. Mit Feingefühl und sparsam muss man sie benutzen, damit sie Lust bringt.
Wobei…Ich betrachte lächelnd den Kugelkopf. Sie kann auch anders sein. Und ohne Schmerz unglaublich erregend sein.

Langsam ist der Schreibtisch voll. Ein Dildo, der Plug und ein paar weitere Kleinigkeiten finden noch ihren Platz. Jetzt hätte ich doch fast meinen Liebling vergessen. Den Gürtel. Schnell öffne ich ihn und ziehe ihn aus dem Hosenbund.
Hach…Leder. Weich und nachgiebig und doch hart und stabil. Rauh und ganz glatt. Ganz sanft streiche ich mit der glatten Seite über die Innenseite meiner Arme. Ich spüre wie sich jedes Häärchen an meinem Körper aufrichtet. Und mir die Erregung in mein Lustzentrum schießt.

Ich bin bereit.

Ich nehme mein Handy und versende die Zimmernummer. Die Antwort kommt sofort. „Das hat aber lange gedauert.“
Ist da etwa jemand ungeduldig? Ich grinse in mich hinein. Bei denn nächsten Zeilen vergeht mir mein Lachen.
„Öffne die Tür und lehne sie an, so dass ich Zutritt habe. Zieh dich aus. Lege die Handriemen an. Verbinde dir die Augen und fessle deine Hände hinter dem Körper. Warte so auf mich.“

Huch, was ist das denn für ein Einstieg? Wir haben uns lange nicht gesehen und dann gleich in die Vollen? Puh. Aber allein der Gedanke erregt mich. Ich ziehe mich aus und..ach duje. Handriemen? Die habe ich doch gar nicht ausgepackt, habe ich sie etwa vergessen? Hektisch durchforste ich meine Tasche. Ha, da sind sie ja. Erleichterung.
Langsam werde ich hektisch. Nur Ruhe. Durchatmen. Ich ziehe die Lederriemen an. Dann nehme ich meinen Schal und verbinde mir die Augen. Ich verschränke meine Hände auf dem Rücken und versuche sie mit dem Karabiner zu verbinden. Gar nicht so einfach.
Und was mache ich jetzt? Stehen bleiben? Hinsetzen? Hinlegen? Nein, stehen bleiben ist blöd. Wer weiß, wie lange ich warten muss. Was ist für ihn der schönste Anblick?
Ich beschließe, mich auf die Bettkante in Richtung Tür zu setzen. Die Beine leicht gespreizt, so das ein wenig meiner Scham zu sehen ist und meine Brüste gut zugänglich sind.

Ich warte. Stille. Wann kommt er? Wie lange muss ich hier sitzen? Ist es auch wirklich er, der da kommt? Oder kann es nicht doch jemand anderes sein? Leichte Panik steigt in mir auf. Was mache ich hier überhaupt? Bin ich bescheuert? Was da nicht alles passieren kann. Und doch die Erregung in mir.
Soll ich nicht doch besser gehen? Noch ist es nicht zu spät. Die Handriemen kriege ich irgendwie auf und dann gehe ich einfach. Und dann die ganzen Sachen, die ich da ausgebreitet habe. Was da alles passieren kann. Bin ich denn bescheuert? Aber es kribbelt so. Angst, aber vor allem auch Erregung.
Hilfe, ich glaube ich bin jetzt schon feucht. Kann ja wohl nicht wahr sein. War da ein Geräusch? Nein, falscher Alarm Da ich nichts sehe, nehme ich alle Geräusche um mich herum viel intensiver wahr. Boah, aber was soll ich tun? Will ich das überhaupt? Ich kenne ihn ja kaum. Wer weiß was er mit mir anstellt. Ein flaues Gefühl habe ich schon.
Da, war das nicht die Tür?

Ich höre wie sie sich langsam die Tür öffnet und schließt. Jemand kommt näher. Auch wenn der Teppich die Schritte verschluckt, spüre ich es ganz deutlich. Jetzt ist er direkt vor mir. Ich werde stocksteif. Ein Hauch von Panik ergreift mich.
Am liebsten würde ich wegrennen. Und was wird er denken, wenn er die ganzen Spielsachen so schön auftrapiert sieht? Warum muss ich nur immer den Mund so voll nehmen? Musste ich das alles dahinlegen? Warum tut er nichts?
Er steht nur da. Stille. Nur ein leises Atmen. Ganz nah bei mir. Jetzt ist es zu spät. Jetzt kann ich nichts mehr ändern. Ich bin ausgeliefert. Ihm und dem was da kommen mag. Höre ich eine Bewegung? Ich bin wie erstarrt.

Plötzlich eine Berührung. Ganz zart. Er berührt mein Gesicht. Kaum spürbar, aber doch deutlich zu merken. Ganz sacht streicht er mit seinen Fingerspitzen über mein Gesicht, den Hals hinab. Die Hand gleitet an meiner rechten Seite hinab und wieder hoch. So sanft, dass ich sie kaum spüre. Und doch merke ich, wie ich Gänsehaut bekomme.
Die Hand umspielt mittlerweile zärtlich meine Brüste. Langsam werde ich ruhiger. Ich spüre wie ein Finger um meine Brustwarze kreist. Und dann sacht den Nippel berührt. Plötzlich ein fester Zug, fast schmerzhaft. Dann gleitet die Hand zwischen meinen Brüsten hinab, den Bauch entlang an meine Scham. Er bahnt sich den Weg zwischen meine Schamlippen.
Ich höre ein leises Lachen. Verflixt, ich muss schon triefnass sein...


Kommentare:


Noch keine Kommentare.

Einen Kommentar schreiben:

Bitte alle Felder ausfüllen!

Die e-mailadresse wird nicht veröffentlicht!
Dein Kommentar wird erst sichtbar nachdem er von einem Moderator freigeschalten wurde!
    FREKKJA
    Kurz zu den Fakten: Ich bin 1973 geboren und habe Anfang 2006 angefangen „mein“ BDSM zu leben. In meinem Blog möchte ich euch ein wenig an meinen Gedanken zum Thema BDSM teilhaben lassen.
Die neusten Artikel
     
  •   Die Sache mit der Erziehung (März 2019)
    Nach einem langen Erziehungswochenende mit Sonnenschein, Arschweh, ... [mehr]
  •   EinBlick
    Ein Blick in Seine Augen und die Welt um mich herum verschwindet. ... [mehr]
  •   Abendliche Strenge (September 2013)
    Da stand sie nun – oder besser balancierte sie – denn ein wirkliches ... [mehr]
  •   Nur ein Ziel (September 2013)
    Sie hat ein Ziel: Ihm zu gehorchen. Denn Sie weiß, dass es Ihn ... [mehr]
  •   Ds aus Subsicht - Ein Erklärungsversuch (Mai 2013)
    Es ist ein ziemlich schwieriges Unterfangen Ds erklären zu wollen. Zum ... [mehr]
Neue Kommentare
     
  •   Maria Himmelbauer schrieb am 14.11.2020
    Vielen Dank für die leichtfüßige SM-Fibel! Sehr informativ und ... [mehr]
  •   Inamorata72 schrieb am 13.11.2019
    Ja, diese intensiven „Erziehungszeiten“ oder wie immer man sie ... [mehr]
  •   Rosenknospe schrieb am 25.01.2016
    DANKE für diese prickelnde Geschichte... die unendlich Lust darauf ... [mehr]
  •   rubbi64 schrieb am 27.12.2015
    Danke! Ich habe erst seit 4 Monaten meine erste SM-Beziehung. ... [mehr]
  •   jo do schrieb am 06.03.2014
    Aus subsicht Liebe Frekkja, mich fesselt Deine Art zu schreiben und aus Deiner ... [mehr]