Ehrlichkeit

Für mich hat Ehrlichkeit im BDSM Kontext mehrerer Bedeutungen und wenn man der Geschichte von Pinocchio Glauben schenkt, würde sich eine lange Nase mit der anderen messen können.

Der Grundstein meiner Beziehung zu meinem Herrn beruht auf Ehrlichkeit, Vertrauen und Freiwilligkeit.
Aber auch unter Freunden und in Partnerschaften steht die Aufrichtigkeit zum anderen an erster Stelle.
Es ist für mich ein Zeichen von Respekt und den habe ich gegenüber jedem Menschen.
Ob Mann oder Frau, Kind oder ältere Dame, jeder hat Respekt verdient.
Ohne Ehrlichkeit wären all diese Beziehungen zum Scheitern verurteilt.
Durch meinen Herrn weiß ich, wie es sein muss und wie wichtig es ist,immer die Wahrheit zu sagen.

Wieso ist man aber unehrlich?
Darüber habe ich mir viele Gedanken gemacht und die Grundsteine liegen in dem Leben eines jeden einzelnen.
Viele sind mit ihrem Leben nicht zufrieden und wo kann man ein anderes Leben besser vortäuschen als in der virtuellen Welt:
Im world wide Web!!!
Keine Fragen, keine Erklärungen, jeder kann einfach so sein, wie er schon immer sein wollte.
Aber viele Beziehungen bleiben nicht nur virtuell und dann spielt man diesen Menschen, dieses Leben auch in der Realität.
Ist in den Stunden eine Person, die man schon immer einmal sein wollte, aber niemals sein wird.
Wieso aber spüren wir eine Zuneigung zu einem Menschen?
Es sind doch nicht die Statussymbole, die uns zu dem Menschen machen der wir sind.
Die inneren Werte, unserer Charaktereigenschaften, die uns so einzigartig machen, vergessen viele vollkommen.
Mein Haus, mein Auto mein Geld...
Warum meinen viele, dass es darum geht?
Und gerade hier fängt die Unehrlichkeit an und zieht sich wie ein roter Faden, wie ein Fremdkörper, mit durchs Leben.
Ich habe diese Erfahrungen machen müssen und weiß daher genau wovon ich rede.
Meine letzte SM Beziehung bestand aus einer Lüge und sie hieß:
MEIN HERR
Immer wieder stelle ich mir die Frage, wieso ich das so lange ertragen habe.
Ich liebte einen Schatten, eine Lüge, auch wenn ich eine kluge Frau bin, habe ich mich vollkommen blenden lassen.
Ich täuschte mich selber und auch als ich wusste, was er tat, habe ich all seine Geschichten angehört und ihn seine Lügen weiter auftischen lassen.
Tat so, als ob ich ihnen Glauben schenkte.
Aber jeder Mensch, der die Unwahrheit sagt, wird sich in ein Lügennetz verstricken.
Das Netz, dass sich enger und enger um den Brustkorb schnürt.
Wenn es so fest ist, dass einem die Luft wegbleibt, zerplatzen auch die Trugbilder wie Seifenblasen.
Wer dann wen vorführt,ist die andere Sache.
Befriedigend ist es auf jeden Fall, aber keine Erfüllung.

Aber man kann sich auch auf andere Art und Weise etwas vormachen.

Wie geht es dir, hat dir das gut getan?
Viele Subs oder Sklavinnen kennen diese Frage nur zu gut und wenn wir ehrlich sind, sagen wir auch hier nicht immer die Wahrheit.

Aber wieso?

Aus Angst den anderen zu enttäuschen?
Aus Angst nicht belastbar oder willig zu sein?
Aus Angst aussortiert zu werden, weil man nicht alle Wünsche erfüllen kann.

Muss man denn alle Wünsche erfüllen?

Ich habe sehr viel gelernt, um zu sagen:
NEIN, das muss man nicht. Eines darf man niemals außer Augen verlieren:
Sich durch Emotionen täuschen zu lassen.
Wir sind in erster Linie Menschen und erst dann sind wir Mann oder Frau, Herr oder Sklavin.
Wieso haben wir aber diese Ängste?
Ich denke, es ist die Gesellschaft, die uns zu Lügen treibt.
Kann man seinem Chef denn immer sagen, was man auf dem Herzen hat oder benutzt man nicht auch hier Notlügen, um den Job zu behalten?
Belügt man nicht auch einmal den Nachbarn, weil man sich wegen vieler Dinge schämt?
Ist es nicht das Leben selber, was uns eine Lüge leicht über die Lippen kommen lässt?
Ängste treiben uns dazu, unehrlich mit uns und unseren Mitmenschen zu sein.
Ich kann jedem nur ans Herz legen, sich nicht selber in die Irre führen zu lassen.
Seinen Weg zu gehen und morgens in den Spiegel schauen zu können und zu sagen:
DAS BIN ICH, ohne Schwindel oder Unwahrheiten.
Einfach ein Mensch, der auf sich stolz ist wie er ist.
Ohne Dinge, die niemals die Realität sein werden. Dann führt man ein glückliches Leben und wird mehr erreichen, als man meint, erreichen zu können.


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    Lita
    Lita ist die Sklavin in mir, aber auch der Mensch der all seine Phantasien und Träume in Worte fasst und zu einem Text formt. Seitdem ich vor circa drei Jahren angefangen habe zu schreiben, begleitet er mich.
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