Zwei Seiten einer Münze

Aus konkretem Anlass schreibe ich mal ein wenig mehr über meine derzeitige BDSM Situation, die derzeit aus einer nichts mit BDSM zu tun habenden Partnerschaft und zwei Top-Down Bindungen besteht, beide überwiegend online, wobei ich eine der beiden nun auch regelmäßig offline treffe (eine dritte "Sub", die ich nicht mehr ausbilde, die aber immer ein Teil von mir mit sich führen wird, habe ich ebenso, sie ist stets gute Freundin von mir und ich ihr Hort, wenn es ihr schlecht geht... doch bin ich in konkreter Hinsicht nicht ihr dauernder, sohin ihr Herr).

Auf die Frage "Moment, deine Sub ist nicht deine Partnerin?" kann ich nur bejahend nicken und auf die nachfolgend logische Frage, wie das denn möglich sei und warum meine Partnerin mir das gestattet, könnte ich eine Menge an Antworten geben... im Endeffekt würden einige zutreffen und einiges wäre einfach nur (un)glücklich geraten.
Fakt ist, dass es irgendwie nun so ist, dass es sich irgendwie bis zum jetzigen Zeitpunkt so entwickelt hat. Wie jeder Mensch habe ich stets versucht, alles irgendwie so hinzubekommen, dass ich einerseits niemanden verletze und andererseits meine eigenen Wünsche zu erfüllen versuche und oft genug bin ich damit gestrauchelt (kürzlich gerade erst wieder).
Bin ich toll, weil ich Freundin und Top-Down Bindung getrennt laufen lassen kann, jeder vom andren weiß und trotzdem alles läuft? Nein, ich bin nur jemand, der versucht, alles auf die Reihe zu bekommen, wie die meisten von uns... und ich mache dabei auch viele Fehler, über die ich mal besser mal schlechter drüberhinweg spielen kann.
Aber egal was man auch tut, man kann immer nur so sein, wie man eben ist. Nicht mehr, nicht weniger.

Die interessante Frage dabei ist aber doch eigentlich, warum die Beziehung zu meiner Freundin, kurzum also meine (gleichrangige) Partnerschaft, überhaupt noch besteht, wo man doch in fast allen Foren davon liest, dass Vanillas und BDSMler in ihren Beziehungen einfach nicht zusammenpassen und das zwangsweise nicht auf Dauer gutgehn kann, mal ganz davon abgesehen, dass es für meine Partnerin doch recht schwer zu ertragen ist, dass da noch jemand ist in meinem Leben, mit dem ich eben "intim" werde, nur eben in einer ganz anderen geistigen Einstellung zu dieser Person (nämlich eben gerade nicht gleichrangig, sondern basierend auf meiner eigenen Überordnung, die mir freiwillig durch mein submissives Gegenüber eingeräumt wird über sie).

Ich denke, dass es einfach damit zusammenhängt, was man vom Partner und der Partnerschaft erwartet, sowie was für den jeweiligen Partner unverzichterbarer Teil der Partnerschaft darstellt. Jede Frau erwartet ein Exklusivitätsrecht an ihrem Partner und erhofft sich dadurch ein immerwährendes gemeinsames Glück.
Glück in Form von lieben und geliebt zu werden... und durch welche "Geste" zeigt man mehr seine Liebe, als den Partner seine Wünsche zu gewähren, selbst und gerade eben wenn diese vom anderen Partner nicht oder nicht völlig erfüllt werden können oder wollen?

Natürlich hängt auch viel davon ab, welches Partnerschaftsmodell, welche geistiche Sichtweise man mit den Begriffen Gefühle, Bindung, Partner, etc verbindet, ob man eine monogame Einstellung vertritt, eine polyamoure oder gar etwas ganz anderes... doch jetzt auch noch darüber zu sprechen, würde wohl den Rahmen jetzt sprengen.
Vielleicht komm ich ja nochmal dazu über meine persönliche Bindungssichtweise zu sprechen, fürs Erste denk ich aber, werde ich mich - nachdem ich mich nun einem sehr persönlichen, teils nicht meine Rolle als Top betreffenden, Aspekt von mir gewidmet habe - fürs nächste Mal wieder auf meine Seite als Herr konzentrieren und diese Seite wieder ins Blickfeld stellen.


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    Retro
    Salü. an alle die dort draußen sind und dies gerade lesen. Nachdem gentledom mir freundlicherweise die Möglichkeit angeboten hat, auch Einträge von mir, reTro, zu veröffentlichen, komme ich dem doch gerne mal nach. Auch wenn ich dabei jemand bin der gerne
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