Von Schweinchen und Ponys

geschrieben von Ruby

 

Ein Beitrag über Petplay und auch ein paar Blicke in mein Nähkästchen. ^^

Bevor ich euch  gleich mein erstes und zweites Pony-Erlebnis zeige bzw. davon berichte, geht es erst um das Hauptthema:  Petplay.

Was ist Petplay, worum geht es und wie sieht das aus?

Für diejenigen, denen „Petplay” kein Begriff ist:

Zitat Wiki: Unter Petplay (engl. Pet = (Haus-)Tier, play = Spiel), Animal Play (engl. Animal = Tier) oder auch Zoomimik versteht man ein erotisches Rollenspiel, bei dem mindestens ein Partner die Rolle eines Tieres spielt. Üblicherweise wird das Petplay zu den Sexualpraktiken des BDSM gezählt. Klassische Elemente des BDSM, beispielsweise Machtgefälle, Unterwerfung, sexuell stimulierende Erniedrigung und sadomasochistische Praktiken können Bestandteil des Spieles sein. Diese Rollenspiele finden grundsätzlich zwischen einvernehmlichen Partnern statt (vgl. SSC). Nicht zum Petplay gehört das sexuelle Spiel mit echten Tieren, das als Sodomie oder Zoophilie bezeichnet wird. Ebenfalls abgegrenzt vom Petplay im BDSM werden die Furries, bei denen zwar anthropomorphe Tiere im Mittelpunkt stehen, allerdings nicht zwangsläufig in einem sexuellen Kontext.

Im Artikel „Evermore” habe ich Petplay schon etwas erklärt,  allerdings mehr in der Art, wie es ausgeführt werden könnte, aber nicht worum es in dem Spiel eigentlich geht oder wie es funktioniert. Selbst kenne ich es als Human-Pet (Menschliches Tier) als Pony und aus ein paar „Petplay-Elementen” , die in meiner damaligen Spielbeziehung immer auftauchten. Dazu dann aber später mehr.

Wo gehört Petplay dazu?

Aus eigener Sicht und Empfindung würde ich es definitiv zu der Kategorie D/S, also „Dominanz und Submission” zählen. Wobei hier der devote Part das Tierchen ist und Dom/Herrin folglich die „Rolle” Herrchen/Frauchen oder  den Besitzer  dann den dominanten Part darstellt. Ist Petplay ein Fetisch? Es kann sehr wohl ein Fetisch (Definition Fetisch) sein, aber es kann genauso nur einfach eine von vielen verschiedenen (Rollen-) Spielarten sein die man auslebt. Hier kommt es darauf an, wie intensiv man es auslebt und in welcher Form.

Welche Formen gibt es?

Die bekannten sind Katze …. Pony/Pferd …. Hund ….. Schwein …..

Wenn ein Meister eine Sklavin hat, so hat Frauchen ihren Wauzi, ihr Schweinchen ^^ oder welches Tier es eben immer sein mag. Es gibt verschiedene Stufen des Umsetzens, es kann ein Pony im vollen Outfit mit Hufen, Kopfgeschirr, Trense, Harnisch, Sattel und einem Plug mit Rossschweif sein . Es kann auch eine Katze in einem schwarzglänzenden Catsuit mit Fell -Tatzen/Pfoten,  Ohren, Schwanz  mit und ohne Plug sein. Für das Hündchen gibt es dies auch alles. Es gibt auch sogenannte „Gimpsuites”, ich bin irgendwann mal über diesen Begriff gestolpert als ich auf der Suche nach Hentai-Bildern war. Man muss sich das wie einen Bodysuite vorstellen, in den  man mit angewinkelten Armen und Beinen gesteckt  wird. Kann man auch mit Seilen machen, dadurch kann man sich nur noch auf den Ellbogen und auf den Knien fortbewegen.

Diese zusätzlichen Dinge sind aber nicht zwingend notwendig, sondern nur schönes Equipment, ein gewöhnliches Halsband und eine Leine erfüllen auch ihren Zweck.
Die Bezeichnung des Tops kann hier sehr variieren, dies kann Herrchen ….. Besitzer ….. Trainerin ….. Dompteurin ….. Pflegerin .... Tierärztin (wenn man den Klinikbereich mag) oder eine Drachenbändigerin sein.

So kann man durchaus auch sagen: „Jedem Tierchen sein persönliches Pläsierchen”
Wenn jemand ein Haustier hat, weiß er nur zu gut, dass manche Tierarten eine gewisse Persönlichkeit besitzen. Hunde spielen gerne und sind frech,  Katzen machen nur das, was sie wollen, Pferde gehören gezähmt und sind freiheitsliebend und wenn Sub nun das Tierchen spielt, ist es genauso. Jeder setzt es anders um und lebt es anders aus. Also Vorsicht vor kratzenden Katzen, bissigen Hunden und tretenden Ponys. ^^

Worin liegt der Reiz in Petplay?

Gut, dies ist eine Frage, die ich besser erklären kann, da ich D/s liebe und Petplay genau betrachtet nur eine weitere andere Form davon ist.

Ich sehe diese Spielart als sehr tiefgehend an, man kann alles „Menschliche” ablegen, das Spiel geschieht mehr auf der „nonverbalen” Ebene, das heißt, es braucht nicht viele Worte. Wie meine ich das …. Tiere können sich nicht in Wörtern ausdrücken wie wir.  Sie sprechen auch nicht unsere Sprache, somit ist man gezwungen, einen anderen Weg  zum Kommunizieren zu finden. Man versteht zwar sein Frauchen oder sein Herrchen, aber darf nur in Tierlauten antworten, wie z.B. Jaulen, Bellen, Miauen oder Wiehern. Ansonsten funktionieren auch verschiedene Gesten bei der Verständigung. 

„Nicht  den traurigen Hundeblick machen, weil man jetzt doch sprechen will.”

Ihr habt dies sicher schon mal gehört bzw. wer ein Haustier hat kennt es, wenn ein Hund bettelt und diesen berühmten Hundeblick macht oder wenn eine Katze um den Fuß des Herrchens oder Frauchens streicht. Man tauscht sich auf einer ganz anderen Ebene aus. Es wird gekuschelt, Streicheleinheiten werden verteilt, es gibt Belohnungen, wenn man etwas richtig gemacht hat oder wird geschimpft, bzw. bekommt einen Schlag mit dem Schock-Halsband oder eins mit der Zeitung übergebraten, wenn man unartig war. Aber geschlagen, wie man einen Sub schlägt, werden Tiere nicht! Dies kann durchaus auch bedeuten, aus dem Napf zu essen oder zu trinken. Auch Leckerlis gehören als Belohnung dazu (bitte keine echten Hundekekse verwenden, man kann diese auch selber backen für sein Haustierchen, vielleicht sogar in Knochenform). Tiere schlafen auch nicht im oder auf dem Bett, sie haben ein Plätzchen, einen Korb oder eine Hundehütte. 

Und dann gibt es natürlich auch das Thema Sex. Es kommt immer darauf an, wie man es ausleben möchte, genau wie bei anderen Spielarten auch. Für mich persönlich würde ich sagen: „Nein, ein Pet hat keinen Sex mit Frauchen, mit anderen Artgenossinnen ja.”,  und ich würde das auf der Stufe auch nicht wollen. Aber das ist nur meine Meinung. Pony Play unterscheidet sich ein wenig von Hund, Katz und Co., weil es ein anderes Gefühl bietet. Also richtiges Pony Play habe ich noch nicht auf meiner Erfahrungsliste stehen, aber so etwas Ähnliches. Somit ist die Überleitung zu meinen Erfahrungen geschafft und ich erzähle euch jetzt von meinen Erlebnissen.

  • Ein Schweinchen das zu Ruby wurde:

Dabei muss ich immer an eine Aussage von einer Freundin denken, die ich bei meinem ersten richtigen Crossdressing-Erlebnis hatte, denn als sie mich endlich, nachdem sie zum vierten Mal an mir vorbeigelaufen war, erkannt hatte und wir dann plauderten, meinte sie: „Er ist als Schwein gegangen und als Frau wieder zurück gekehrt.”  Und so war das damals auch.

Wer meine „erste Session Erfahrung” gelesen hat, kann sich vielleicht noch an das Grunzen erinnern. Ich weiß zwar bis heute nicht, warum es ein Grunzen sein musste, aber für meine Herrin war ich dann oft ihr Schweinchen. Eigentlich war ich eher eine Mischung aus Schwein + Hund + Katze, das miauen und einen Hundeblick machen konnte. Hm, vielleicht war ich einfach ein Chimären-Schweinchen. Jedenfalls gab es hin und wieder in unseren Sessions das Schweinchen, entweder nur auf verbaler Basis oder eben dann auch irgendwie aktiv. Zum Beispiel das mein bestes Stück in rosafarbenes Bondage Tape verpackt wurde und ich mich einen weiteren Abend meinen restlichen Freunden wieder vorführen habe lassen. Und dann noch von mehreren zu hören: „Er hat aber ein süßes rosa Schwänzchen.”, empfindet man nur noch als Demütigung. Aber ich glaube, dass es gewollt war. Es sollte peinlich für mich sein und ich sollte mich dabei schämen. So gab es eben damals „Ein Schweinchen, das noch nicht Ruby hieß”.

Aber ich kann auch auf zwei Kutschenponytage zurückgreifen, das war einmal im Juni 2007 und einmal 2008 als ein Pony der Libertine Wien das eine Kutsche mit anderen Ponys zog, auf der Wiener Regenbogen Parade. Die Regenbogen Parade ist so etwas wie der Chistopher´s Street Day, nur auf wienerisch und da sind auch die BDSMler vertreten.

Bild: Ich als "Pony-2007" und "Bild: Pony-2008" und "Pony3

Bis auf die unerträgliche Hitze an diesen Tagen war es wirklich lustig, obwohl es auch recht anstrengend war. Die Strecke, welche die Kutschen (und damit meine ich echte Fiakerkutschen) gezogen werden ist ca. 9,5 Kilometer lang und ca. 8 Kilometer davon werden im Stopp - 5 Minuten in der prallen Hitze stehen - 10 Meter weiter fahren - Stopp – Verfahren zurückgelegt. Um 10 Uhr geht es da meistens los vom Standplatz der Kutschen bis zur Ringstraße und dann wartet man, bis es los geht. Wie das dann aussieht seht ihr hier.

Bild: Unsere Gruppe "Pony4 und Pony-5"

Angesprochen wird man immer nur als Pony und ob es uns gut geht. Dann werden auch immer Karotten oder Apfelstücke verteilt und auch genügend Wasser, nicht dass ein armes Pony einen Kreislaufkollaps bekommt, ja es gab sogar auch Würfelzucker für uns. Wie ihr auf den Bildern erkennen könnt, trägt jedes Pferdchen auch ein schönes Kopfgeschirr mit einer großen roten Feder und eine geniale Trense aus Gummi ,  die wie man sehen kann auch wirklich mit den Zügeln verbunden sind. Damit kein Pony verloren geht. 

Da war ich ja wirklich noch ein blutjunger Junge kann man sagen. Jung und dumm, denn das erste Mal war ich ein Latex-Pony. Latex-T-Shirt in rot/schwarz wie ihr sehen könnt, dazu eine Latex- Jeans und intelligenter Weise „New Rocks” Plateaustiefel, von denen einer allein gute 1,5 kg auf die Waage bringt und das auch noch bei 35 Grad im Schatten. Glaubt mir, das mache ich nie wieder! Am tollsten fand ich dann auch die Wasserdusche am Schluss, wo ich mit 3 Litern Mineralwasser übergossen wurde. 

Irgendwo bin ich sicher exhibitionistisch veranlagt, denn ich fand das echt geil, wenn tausende Menschen einem zusehen und man sogar auch kleine Kinder zur Großmutter sagen hört, schau da sind Ponys und man einfach nur grinsen muss. *ggg*

2007 schaffte ich es sogar ins Fernsehen und war genau 5 Sekunden lang in einem Fernsehbericht zu sehen und am nächsten Tag war sogar von unserer Kutsche ein Bild in der Zeitung, das so groß war, dass man mich erkennen konnte. Den hatte ich mir eigentlich auch aufgehoben ... hm ... dürfte beim Umzug irgendwo verschwunden sein. 2008 war es leider nur eine Frage eines Radiosenders und auf einigen Videos im Internet und hunderten Fotos waren wir auch zu sehen, wie bereits im Jahr zuvor.

Aber um auf 2008 zurückzukommen, ihr könnt ja sehen, dass ich in einem schönen Dienstmädchen Kleidchen da unterwegs bin. Kleider sind im Sommer etwas echt Geniales. Nun, am Tag zuvor hatte ich eine Session mit meiner Herrin und da wurden mein Rücken und vor allem meine Schulterblätter bearbeitet. Fazit war, dass man das am dem Tag  noch immer schön sehen konnte, der Rücken war ja frei. Netterweise hat mich keiner darauf aufmerksam gemacht, dass ich richtige Flügerl am Rücken trug. Irgendwann auf halber Strecke bin ich auch meiner Herrin begegnet, die mich dann plötzlich nur böse ansah und mir als Begrüßung gleich ordentlich auf den Rücken klatschte. Dann musste ich mir eine Standpauke anhören, was ich mir einbilden würde, ihre Spuren so zur Schau zu stellen und so weiter, aber auch, dass sie das Kleidchen an mir sehr niedlich fände.  Die Bestrafung dafür folgte dann abends und glaubt mir, ich war so tot von dem Tage, dass selbst wenn ich gewollt hätte, meine Füße nicht mehr fähig gewesen wären, weg zu laufen.

Ich fand diese Erlebnisse echt toll, sie waren sehr schön und alle hatten ihren Spaß dabei. Also, wer auf sowas mal Lust haben sollte und auch die Möglichkeit hat: Macht es, es wird unvergesslich sein! Und habt keine Angst, ihr könntet von jemandem erkannt werden.Ich war zur Hauptsendezeit (kurz vor 20:00 Uhr) in einem Magazin zu sehen, dass sich sehr viele Menschen angesehen haben, auch genügend Leute die ich persönlich kannte und kenne. Doch ich wurde nicht erkannt, noch nicht mal, als ich in der meistverkauften Tageszeitung zu sehen war, hat mich jemand erkannt. Die Wahrscheinlichkeit, wirklich erkannt zu werden ist sehr gering,  in den meisten Fällen habt ihr dann ja noch ein Outfit an.    

Zwei wunderschöne Tage und zum Schluss … Ich finde Petplay ist eine sehr innige, lustige, interessante Art, um sich kennen zu lernen, um Vertrauen zu einander aufzubauen, zu lernen ohne Worte zu kommunizieren, auf Körpersprache, Mimik und Gestik zu achten und diese auch deuten zu können. Für Anfänger und auch eingesessene alte Hasen immer wieder eine schöne Spielart.

Ruby


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