Lange Zeit war es still um Subito – den ganzen langen Sommer über. Das Thema BDSM war eine kurze Zeit sehr beherrschend in meinem Leben, doch plötzlich änderte sich meine kleine glückliche Welt.

Durch eine Knie-OP war ich mal wieder außer Gefecht gesetzt und ich war gerade dabei, mich davon zu erholen, als mein Freund ins Krankenhaus kam. Diagnose: Nierenstein und als Zufallsbefund ein Nierentumor.

Tagelang saß ich von morgens bis abends im Krankenhaus. Not-Op, ein irre hoher Blutdruck, eine gestaute Niere durch den Stein und mein frisch operiertes, schmerzendes Knie – ich war teilweise am Ende meiner Kräfte. Spätabends saß ich völlig erschlagen am Küchentisch und fragte mich: „Bin ich im falschen Film? Wie viel kann ein Mensch aushalten?“

Immer tiefer drang in mein Bewusstsein, wie schnell ein Menschenleben vorbei sein kann. So viel Zeit verbringen wir mit unwichtigen Dingen, regen uns über Kleinigkeiten auf, jagen mit Lichtgeschwindigkeit durch das Leben – blind für die Schönheit der Natur; falsch gesetzte Prioritäten; einsam in der Herde der Menschheit. Warum muss man erst ein einschneidendes Erlebnis haben, um zu erkennen, dass das Leben kostbar ist?

Wenn dir jemand das Glück vor die Türe legt, dann mach sie auf, ehe es wieder davon läuft.

Das waren wohl auch die Gedanken von meinem Freund, als er mit sehr hohem Blutdruck in seinem Krankenhausbett lag und mich an seinem Bett sitzen sah. Sein Blick sprach Bände und ich wusste, dass er die Tür öffnen würde – und ich würde nicht davon laufen. Seine Frage, ob ich seine Frau werden wollte, machte mich glücklich und mein „Ja“ ließ ihn strahlen.

Drei Wochen blieben uns nach seiner Entlassung, bis er an der Niere operiert wurde. Drei Monate nach unserem Kennenlernen saßen nur wir beide vor dem Standesbeamten und versprachen uns ein gemeinsames Leben. Gemeinsam würden wir alles erleben und bestehen, was das Leben für uns bereit hält. Wir sind uns so ähnlich und ergänzen uns doch. Wir teilen vieles miteinander und auch BDSM wird wieder eine größere Rolle spielen, wenn wir beide wieder ganz gesund sind.

Glücklicherweise hat er seine große OP schon hinter sich, aber auch ich werde wohl noch eine größere OP vor mir haben, denn auch ich habe einen Tumor, der zwar als gutartig eingestuft wird, mit dem ich aber nicht leben kann.

Sicherlich wird es kleinere Ausflüge in die Welt des BDSM geben, aber erst, wenn es gesundheitlich passt, werde ich mein Ziel erreichen: Mein Halsband.

Ein paar Erlebnisse werde ich in den nächsten Tagen und Wochen hier einstellen. Ich freue mich sehr über Kommentare von euch.

Liebe Grüße
Subito