Squirting – wenn die Feuchte zum Nass wird

Lange Zeit hatte „es“ keinen Namen, doch in der heutigen Zeit des Internets findet man alles und auch jeden. Nachdem ich nach jahrelanger Enthaltsamkeit durch eine eher langweilige Ehe plötzlich eine ganz andere Sexualität entdeckte, stolperte ich auf diversen Erotikseiten auch über den Begriff „Squirting“ - die weibliche Ejakulation.

Ich erinnerte mich an ein Erlebnis, das ich mit ca. 14 Jahren hatte. Im Kleiderschrank meiner Eltern hatte ich ein Prachtexemplar eines Dildos gefunden und heimlich auch benutzt. Als nach dieser doch sehr erregenden Aktion mein Bett nass war, dachte ich doch tatsächlich, ich wäre eben mal kurz „inkontinent“ gewesen. Vor 20 Jahren wusste ich es nicht besser, jetzt schon.

Mit der neu entdeckten Lust am Sex, an meinem Körper und an diversen Praktiken, die bisher nur in meiner Fantasie existierten, veränderte sich auch meine Wahrnehmung. Ich lebte meine geheimen Wünsche und Sehnsüchte aus und bekam immer mehr Gefühl für meinen Körper. Ich konnte mich nun sehr gut fallen lassen und blockierte entstehende Empfindungen nicht mehr. Oft stellte sich vor einem Orgasmus der Gedanke ein: Wäre ich ein Mann, würde ich nun abspritzen. Lange Zeit blieb es jedoch bei diesem Gedanken – bis ER kam.

Ich weiß bis heute nicht, wie er es so schnell geschafft hat, dieses unendliche Vertrauen aufzubauen. Schon bei unserem „ersten Mal“ erlebte ich den Himmel auf Erden – und die ersten Spuren danach auf meinem Po. Immer neue Gefühle und Empfindungen stellten sich ein und es dauerte einige Zeit, bis ich sie in Worte fassen konnte.

Schon des Öfteren hatte ich das Gefühl, an einer Weggabelung zu stehen und mich für einen Weg entscheiden zu müssen. Wählte ich Weg A, würde es mir einen himmlischen Orgasmus bescheren. Wählte ich Weg B – ich hatte keine Ahnung, was dann passieren würde. Immer entschied ich mich in dieser Situation für Weg A, eben der „sichere“ Weg für mich. Irgendwie hatte ich einfach Angst vor Weg B – obwohl ich wusste, dass es nichts „Schlimmes“ sein konnte und obwohl ich fühlte, dass es mit diesem Gefühl des Abspritzens zu tun haben musste.

Eines Tages lag ich nackt auf dem Küchentisch. Er stimulierte mich mit seiner Zunge und sofort fiel ich in einen Zustand der Erregung. Und er versteht es ausgesprochen gut, mich dabei hoch zu peitschen und dann immer wieder zappeln zu lassen. Diesmal reizte er mich sehr lange und ich war wirklich kurz vor dem Betteln. Doch plötzlich tat sich vor mir wieder diese Weggabelung auf: Weg A oder B? Nachdem ich aber schon so sehr im Rausch der Erregung gefangen war, konnte ich nicht wirklich über eine Entscheidung nachdenken und ließ es somit einfach passieren.

Ich entspannte meine Beckenmuskeln, hatte das dringende Gefühl des „Pressens“. Es wurde heiß zwischen meinen Schenkeln, es wurde nass. Ich spürte, wie warmer Saft über meine geschwollenen Schamlippen lief. Wie aus weiter Entfernung hörte ich IHN sagen: „Mein Gott, ist das geil!“ Er schob mir zwei Finger in meine nasse Spalte und fand einen sehr empfindlichen Punkt in meinem erregten Inneren. Wieder spürte ich, wie sich diese heiße Flüssigkeit aus mir ergoss; begleitet von einem Gefühl, dass sich so ganz anders anfühlte als ein Orgasmus: intensiver, langanhaltend, unbeschreiblich.

Der zusätzliche Druck auf meine Klitoris mit seinem Daumen bescherte mir dann den erlösenden Höhepunkt, der meinen Körper förmlich vom Tisch abheben ließ. Sehr benommen lag ich da und spürte die leichten Nachbeben meines Körpers. Sein leises Lachen ließ mich jedoch aufschauen. Er hielt das große Sofakissen in den Händen, das vor dem Tisch gelegen hatte, damit er nicht auf dem harten Boden knien musste. Entsetzt riss ich erst mal die Augen auf und konnte nicht glauben, was ich da sah: Das Kissen war nass, richtig nass. Man konnte teilweise einzelne Tropfen sehen und einen eindeutigen, dunklen und großen Fleck.

„Das ist mit Sicherheit nicht von mir!“, sagte er grinsend. „Und es ist auch keine Wasserflasche ausgelaufen.“

Staunend lag ich da und nun wusste ich also, was Weg B war: Squirting. Nachdem ich nun also wusste, zu welchen „Schandtaten“ mein Körper bereit war, wenn ich ihn nur ließ, passierte es immer wieder und immer öfter. Ich musste mich nicht mehr wirklich konzentrieren, ich ließ es quasi „einfach laufen“.

Und trotzdem gibt es ja von allem immer eine Steigerung. Nun, da ich mich nicht mehr für einen Weg entscheiden musste, es einfach geschehen ließ, passierte wirklich noch etwas, mit dem ich nicht wirklich gerechnet hatte: Das unbeschreiblich geile Gefühl beim Squirting vereinte sich mit einem klitoralen Orgasmus – mein Denken war komplett ausgeschaltet, heftige Zuckungen durchzogen meinen Körper, ich spürte, wie „es“ aus mir sprudelte – eine Erfüllung nicht nur meines Körpers, sondern auch meines Geistes und meiner Seele.

Während dieses Blogeintrag schon einige Zeit in meinem Kopf geisterte und reifte, wurde an anderer Stelle über das Thema „Squirting“ diskutiert. Viele der Frauen, die das Squirting zum ersten Mal erlebten, sind Mitte 30 bis Ende 40. An was liegt es, dass Frauen erst „so spät“ in den Genuss dieser Spielart kommen? Nehmen ältere Frauen ihren Körper anders war? Muss dieses besondere Gefühl erst reifen? Braucht man einfach nur den passenden Partner, bei dem man sich wirklich fallen lassen kann? Oder muss man einfach nur mit seinem Körper in völligem Einklang sein, um es zuzulassen?

Wenn auch ihr schon Erfahrung mit dem Thema habt, hinterlasst einen Kommentar. Interessiert euch das Thema und ihr seid noch nicht in den Genuss der weiblichen Ejakulation gekommen, schreibt einen Kommentar. Seid ihr männlich und wollt uns an euren Erlebnissen zum Thema teilhaben lassen ? Kommentarfunktion.

Liebe Grüße
Subito


Kommentare:


seine_C schrieb am 28.03.2013


eigenes Erleben

Ich bin Ende vierzig und habe vor ein paar Jahren erst meine Neigung entdeckt. Jetzt habe ich neben meinem Ehemann, der leider mit BDSM nicht wirklich viel anfangen kann, noch einen wahnsinnig aufmerksamen und erfahrenen Dom.
Er hatte schon mal eine Partnerin, die sehr spritzig war, es war ihm also nicht unbekannt, als ich bei einer Session plötzlich den Boden benetzte. Ich war zu dem Zeitpunkt nicht ganz zurechnungsfähig ;-) und habe nicht bemerkt, was da geschehen war.
Beim zweiten Mal habe ich dann dieses irre Gefühl dem Abspritzen zuschreiben können, da ich mich in der Zwischenzeit im Internet schlau gemacht hatte. Ich kann mich bei meinem Herrn wunderbar fallen lassen und vertraue ihm total.
Er hat eine Spitzen-Fingertechnik und er mag es natürlich sehr, wenn ich mich über seine Finger ergieße! Es ist schon verwunderlich, zu welchen Flüssigkeitsmengen frau in der Lage ist!
Ich denke, es liegt am Können des Partners, der jeweiligen Situation (Kopf muss völlig frei sein) und dem Vermögen, sich fallen lassen zu können. Scham ist völlig fehl am Platz!
Im www. gibt es genug Filmchen mit sehr jungen Frauen, die lustig und munter durch die Gegend spritzen...also kann es nicht am Alter liegen!
Das Thema ist ja auch in der letzten Zeit erst richtig in den Vordergrund getreten und da outen sich eben immer mehr.
Bis vor kurzem gab es haarsträubende Artikel von Sexualkundlern über die weibliche Sexualität.
Uns wurde der vaginale Orgasmus abgesprochen und Squirting gab es nicht...basta!
Ich genieße jedenfalls meine neu entdeckte Sexualität und bin sehr glücklich!


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo seine_C,
vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung. Dieses Gefühl ist wahrlich schwer zu beschreiben und einfach unglaublich intensiv. 
Ich wünsche dir eine gute Zeit und schicke liebe Grüße
Subito

Gentledom schrieb am 13.12.2012


RE

Wird das hier ein zweites Forum ;-)

Also ich denke die Technik ist schon sehr entscheidend. Ich weiß wie ich das mit meinem Lieblingsdildo (zum Glück kostet der ohne Zwischenhändler fast nichts und ich kann immer neue nutzen) schaffe und auch wie es mit den Finger (naja eher Hand) geht... Hilfreich ist zudem die richtige Situation denn zum Abspritzen muss man erst einmal den Kopf der Frau wirklich abstellen...

Hartnäckigkeit bringt da wohl eher wenig, wenn Man(n) die richtigen Punkte nicht trifft kann Man(n) so viel ackern wie Man(n) will... Die Männer die Frauen (aber sicher eben auch nicht jede) zum Abspritzen bekommen haben damit meist ein wenig Erfahrung. Ich habe es selbst vor Jahren bei einer Affäre entdeckt als ich meine Hand in ihr hatte ;-) tja wobei ich ziemlich sprachlos war da sie mich wirklich angespritzt hat und ich das ja eigentlich anders herum mag :-D


Antwort auf diesen Kommentar

Lieber Gentledom,

ich freu mich doch immer, wenn du deinen "Senf" dazu gibst. :-)

Den Kopf ausschalten trifft es ziemlich genau. Solange Frau auch nur einen einzigen klaren Gedanken fassen kann, steht sie sich bei gewissen Techniken selbst im Weg. Wie gut, dass man das "Sich-fallen-lassen-kann" trainieren kann und dabei spielt für mich wieder der richtige Partner eine große Rolle. 

Und noch mal zur Hartnäckigkeit: Sicherlich nutzt diese nichts, wenn man immer am Zielpunkt vorbei rauscht. Aber wenn man ihn mal gefunden hat und dann hartnäckig stimuliert, kann frau irgendwann wohl gar nicht mehr anders *g*

Liebe Grüße

Subito

Gentledom schrieb am 12.12.2012


Kommentar

Dann versuche ich mal einige Fragen aufzugreifen.
Vorweg, meiner Erfahrung nach ist der Großteil der Frauen zum Squirting nach einer intensiven vaginalen Stimulanz fähig. Aber das liegt vielleicht auch einfach daran, dass das meine Technik ist ;-)
An was liegt es, dass Frauen erst „so spät“ in den Genuss dieser Spielart kommen?
> Ich denke es liegt vor allem an der Situation, die letzte Frau die bei mir abgespritzt hat war 23 Jahre alt, also noch recht weit entfernt von der dreißig oder vierzig. Ich denke aber ich helfe auch etwas nach und ohne diese Hilfe ist Frau vielleicht erst nach vielen Jahren soweit sich und ihren Körper selbst auf dieses Experiment einzulassen. Angeblich werden Frauen ja mit den Jahren immer offener und im Gegensatz zu den Männern steigert sich ihre Potenz und baut nicht ab.
Nehmen ältere Frauen ihren Körper anders war?
> Ja das denke ich schon. Aber das wäre eher eine Frage die eine Frau beantworten sollte.
Muss dieses besondere Gefühl erst reifen?
> Nein, man muss nur offen sein und sich fallen lassen... tja und eben auch dazu fähig sein, wobei ich glaube dass es die meisten Frauen sind.
Braucht man einfach nur den passenden Partner, bei dem man sich wirklich fallen lassen kann?
> Nur, nein aber es ist ein sehr wichtiger Faktor
Oder muss man einfach nur mit seinem Körper in völligem Einklang sein, um es zuzulassen?
> s.o. es sind im Leben selten Einzelfaktoren die zu etwas eher Ungewöhnlichem führen.
Liebe Grüße
Gentledom


Antwort auf diesen Kommentar

Lieber Gentledom,

es freut mich, auch die Erfahrungen der Männer über das Squirting zu lesen. Da stellt sich mir aber gleich die nächste Frage: Braucht Frau einen erfahrenen Mann, der sie "zum Spritzen" bringt? Oder muss er "nur" hartnäckig sein, um es "heraus zu kitzeln"?

Mein Mann hat gestern den Satz in den Raum gestellt: Ein Mann kann nur so gut sein, wie es die Frau zulässt. Da ist sicherlich auch etwas Wahres dran. Vielleicht mache ich aus diesem Satz auch noch einen eigenen Blogeintrag, da gibt es sicherlich einiges zu schreiben. :-)

Liebe Grüße

Subito

Schildmaid schrieb am 11.12.2012


Ein Wahnsinnserlebnis

Ich bin Mitte 40 und hatte immer nur Frust, dass ich kaum mal zum Orgasmus kam, egal wie die Herren der Schöpfung sich bemühten. Dann traf ich IHN und als ich dachte, das gibt wieder nichts, hat er meinen Widerstand ignoriert. Und es passierte. Ich spritzte im weiten Bogen und hatte nicht mal die Zeit, verlegen zu sein, denn es passierte noch mal und nochmal.
Danach konnte er das jedesmal hervorrufen und es fiel mir jedesmal leichter und ihm hat es ebenfalls Spaß gemacht :-)
Ich würde sagen, dass ich meinen Körper jetzt besser kenne als früher und möchte diese Erkenntnisse nutzen, denn man lebt nur einmal. Der passende Partner spielt natürlich auch eine große Rolle und wahrscheinlich die Tatsache, dass ich meine Neigungen jetzt ausleben will.
Es ist ein so tolles Gefühl.


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Schildmaid,

manchmal muss man wirklich zu seinem Glück "gezwungen" werden *g*

Das Gefühl ist wirklich einzigartig und wenn man sich mit seinem Körper eingehend beschäftigt, sich fallen lassen kann und neue Empfindungen zulässt, dann ist noch viel mehr möglich.

Dir noch viel Spaß bei deiner Entdeckungsreise und schöne Grüße

Subito

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