Gespräche in der Küche

„Ich hab mal wieder was zu erzählen … Das glaubst du nicht … Die Zwei wieder …“

„Was du mit den beiden immer hast. Ich versteh dich nicht. Was interessiert dich denn bitte so sehr an denen?“

„Ich finds einfach nur geil, den beiden zuzusehen. Die ist ja auch ein Stück … Ich interessier mich halt für sowas.“

„Das hatte ich mir schon gedacht. Und du nutzt das natürlich auch schamlos aus, dass du ’nen guten Blickwinkel hast und eh nur die meiste Zeit unbeschäftigt rumhängst. Irgendwie bist du der totale Spanner. Und damit nicht weniger pervers als die beiden.“

„Was kann denn ich dafür, dass ich in deren Schlafzimmer schauen kann? Da kann doch jeder reingucken. Und Du findest das pervers, wenn ich zusehe?“

„Wenn du’s wissen willst: Ja.“

Betretenes Schweigen.

„Also ich finde es schon unnormal, wenn man sich gegenseitig schlägt.“

„Ist doch nicht gegenseitig. Er schlägt sie. Und sie macht das an. Die stöhnt, keucht und anscheinend …“

„Verschon mich doch bitte mit Details! Ich will’s nicht wissen!“

„Echt jetzt?“

„Echt jetzt.“

Wieder Schweigen.

„Es will mir aber auch nicht in den Sinn, was man daran toll finden kann …“

„Ich soll aufhören mit dem Thema und du fängst wieder damit an. Scheint dich ja ganz schön zu beschäftigen. Sicher, dass du nicht doch drüber reden willst?“

„Irgendwie … ach, ich weiß auch nicht …“

„Bist du etwa prüde?“

„Was hat das denn damit zu tun?“

„Ich weiß nicht. Ich hab schon den Eindruck.“

„Ein bisschen vielleicht … Das Thema ist mir ein wenig unangenehm.“

„Soll ich dir vielleicht doch mal ein bisschen was erzählen?“

„Ich weiß nicht … Irgendwie … Ach, was soll’s. Erzähl!“

„O. k. Der hat ihr letztens den Hintern versohlt mit der blanken Hand. Und das so lange, bis ihm die wohl weh getan hat. Dann hat der Kerl allen Ernstes den Kochlöffel genommen und mit dem weitergemacht. Die hat vielleicht geschrien … Aber deswegen hat der nicht aufgehört. Ganz im Gegenteil. Der hatte dann erst richtig Spaß, wenn ich seinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet hab. Und ich glaub sie ist richtig geil dabei geworden. Und weißt du was? Ich würd das gern selber mal probieren.“

Schweigen. 

„Jetzt bin ich mir sicher, dass du echt pervers bist.“

„Pssst, ich glaub er kommt grad.“

Dann öffnete sich der Geschirrspüler, und er stellte den Kochlöffel in den Besteckkorb zum Bratenwender und zum Kartoffelschäler. Dann schloss sich die Klappe wieder.

„Leute“, sagte der Kochlöffel. „Ich war heut wieder nicht zum Kochen draußen, sondern wieder mittendrin …“

„Lass hören.“, forderte der Bratenwender ihn auf, während das Teeei entrüstet versuchte nicht zuzuhören.

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