Meine Freundin/Sub und ich haben uns vor zwei Wochen getrennt und nun war sie direkt wieder bei ihrem ehemaligen Dom. Bin ich ein schlechter Dom, weil sie direkt nach der Trennung mit einem anderen spielt?
Das muss gar nichts mit dir zu tun haben.
Jeder Mensch geht anders mit einer Trennung um. Ich kann da von mir reden, in den meisten Fällen habe ich mich nach einer Trennung auch erst mal wieder etwas ausgelebt. Dies kann ein Ventil sein und solange man dafür niemanden etwas vorspielt, ist es ein legitimes und menschliches Verhalten, auch wenn es sicher bessere geben mag.
Oft besteht zwischen einem Dom und seiner Sub auch nach Ende der Spielbeziehung ein gewisses Band. Dies kann gerade in DS Beziehungen, die sehr intensiv waren, eine Art Prägung der Sub sein. Zudem hat man einiges zusammen erlebt und wenn es gut auseinandergegangen ist, wird da immer eine gewisse Verbundenheit und Vertrauen bleiben.
Weil sie nun mit ihrem Ex spielt, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass du ein schlechter Dom oder auch ein schlechterer Dom als er es ist bist. Er kann für sie gerade einfach Lückenbüßer, Vertrauter, Sexbuddy oder was auch immer sein.
Sich als Dom zu hinterfragen, ist übrigens nicht verkehrt, man sollte dies ruhig immer mal wieder tun, und nicht nur in solchen Situationen. Lass ein wenig Gras über die Sache wachsen und wenn ihr ein halbwegs gutes Verhältnis nach der Trennung habt, dann frag sie in einigen Wochen oder Monaten nach ihrer Meinung zu dir als Dom.
Haha Gentle-Sommer gefällt mir. :D Also, jetzt die Frage, bleibt ein Fetisch bzw. eine Vorliebe für immer?
Nein, aber ich denke es muss sehr, sehr viel passieren, damit man zum Beispiel eine sexuelle Neigung wie dominant oder devot wirklich dauerhaft verliert ;) Je weniger wichtig einem die Vorliebe ist, umso leichter dürfte das werden.
Ich hätte Interesse an einem Andreaskreuz, allerdings werde ich in Shops nicht wirklich fündig. Nicht einmal im Internet. Bleibt einem nur der Eigenbau oder habe ich etwas übersehen? Vielleicht nennt man es noch bei einem anderen Namen?
Davon gibt es eigentlich eine Menge zu kaufen, wobei die meist überteuert sind... Ich kann dir da nur raten, es selber zu bauen. Es ist leicht und macht eine Menge Spaß, mein gesamtes Spielzimmer inklusive die tragenden Balken habe ich selber gebaut/angebracht.
Könntest du einen Link zu einem Sklavenvertrag zum Ankreuzen posten? Ich will mir sowas mal ansehen.
Ich halte nichts von solchen 08/15 Verträgen. Wenn man schon einen Vertrag macht, sollte der individuell sein und keiner von der Stange, den man in 5 Minuten ausfüllen kann. Wer sich nicht die Mühe macht selbst zu überlegen, was dort wie geregelt sein soll, der sollte die Finger davon lassen oder es als lustiges Rollenspiel für ´nen Halloweenabend nehmen. Ich stehe dem ganzen Vertragszeug recht kritisch gegenüber. Wenn beide wirklich wissen was sie genau wollen und es als schönes Symbol ihres BDSMs sehen, dann ist es aber vollkommen in Ordnung.
Beeinflussen psychische Krankheiten wie zum Beispiel Depressionen eine „Beziehung” zwischen einem Dom und einer Sub und würdest du eine Sub nehmen, die an Depressionen leidet?
Mit Sicherheit, und BDSM kann viel sein, aber eine Therapie ist es ganz sicher nicht.
Für Menschen mit einer solchen oder auch ähnlichen Krankheit kann BDSM sogar recht gefährlich sein, eben weil gerade auf Subseite sehr viele Emotionen ins Spiel kommen können.
Bei Depressionen kommt es auf den Grad der Erkrankung an und ob die Person in Behandlung ist oder gehen will. Ich würde es mir auf jeden Fall sehr gut überlegen, ob ich mich darauf einlassen würde. Ich hatte einmal eine Freundin mit einer solchen (damals aber angeblich nicht akuten) Erkrankung und nach der Trennung hatte ich sehr viel Stress wegen Suizidversuchen und Co. Ich fühlte mich für sie auch nach der Trennung noch verantwortlich und es war alles andere als eine gute Zeit. Ich schließe eine Beziehung nicht aus, wie gesagt, würde ich es mir aber sehr gut überlegen und BDSM unter Umständen erst einmal vollkommen ausklammern.
Guten Tag, ich habe mal eine Frage an dich. Ist es möglich, das eine Frau Männern gegenüber devot ist und Frauen gegenüber dominant? (Ich hoffe, die Frage kommt verständlich rüber).
Das kommt sogar recht häufig vor. Zwei von meinen letzten drei Liebesbeziehungen waren so gestrickt. Ich denke, das hat durchaus etwas mit unserer sozialen Prägung zu tun, und natürlich ist es bei einem Spiel zu Dritt als Partnerin schön, zwar unter dem Partner, aber über der zweiten Frau zu stehen.
Sind diese „Tunnelspiele” nicht ein Verstoß gegen das Menschenrecht? Habe mich grad im Internet darüber informiert, man 'muss' also alles ertragen ohne aufhören zu können?
Gott auf welchen Seiten hast du dich bitte zu dem Thema informiert ;)
Ein Beispiel für ein typisches BDSM Tunnelspiel:
Es wird auf eine Hautstelle etwas aufgetragen, das brennt (Alkohol, Ingwer, Brennnessel etc). Die Wirkstoffe ziehen nun in die Haut. Selbst wenn man nun den Wirkstoff entfernt, ist dieser erst mal in der Haut drin und entfaltet seine Wirkung. Man muss da nun durch, und so eine Brennnessel kann echt lange jucken... Wer es machen will beachte bitte eines: Immer mit sehr kleinen Dosen anfangen. Zum einen könnte es eine Allergie geben und zum anderen wisst ihr gar nicht, wie euer Körper darauf reagiert und ihr könnt es dann nicht mehr abbrechen. Fetthaltige Substanzen (je mehr Fett umso besser), die zudem kühl sind, können dabei die Schmerzen etwas lindern. Stellt euch ruhig zur Sicherheit so etwas in den Kühlschrank.
Wenn der Part, der den Wirkstoff aufgetragen bekommt, weiß was geschehen wird und er damit zum Zeitpunkt des Auftragens einverstanden ist, dann ist das in Deutschland vollkommen legal. Wäre es illegal, wäre ich in diesem Sommer ein echter Verbrecher gewesen, meine Ex-Sub stand total auf Brennnesselspiele und ich habe das sehr gerne gemacht...
Lügen Doms im Internet häufig?
Im Internet wird bei der Partnersuche häufig gelogen. Ich denke, das ist nicht nur ein reines Problem, welches BDSMler haben. Da mal ein paar Jahre jünger, ein paar Kilo leichter, ein paar cm größer, ein besserer Job, mehr in der Hose, ein älteres Bild, usw. viele versuchen, sich besser darzustellen als sie es sind. In der Tendenz habe ich das Gefühl, im Kontext BDSM kommt es häufiger vor. In meinen Augen liegt es daran, dass es auch mehr Felder gibt, die dem anderen wichtig sind. Wer fragt schon sonst nach Tabus, sexueller Erfahrung, Monogamie, usw. bei einem "normalen" Kennenlernen? Geht es um Beziehungen mit BDSM, werden die Fragen mitunter gestellt und einige haben eben Angst, bei der "falschen" Antwort ausgesiebt zu werden. Am krassesten ist diese Sorge wohl bei dominanten Männern beim Thema Monogamie vorhanden. Sind sie solo, sind über 90% angeblich monogam, sind sie vergeben, ist es aber nur noch ein kleiner Prozentsatz, merkst du etwas? ;) Entweder bekommen monogame Doms keine Frauen ab (wobei diese sich das sehr oft wünschen) oder ein größerer Teil muss bei dieser Angabe geschummelt haben ;)
Gelogen wird im Netz häufig, macht es denn auch Sinn?
Geht es nur um einen kurzzeitigen Spaß: Ja, wenn man kein entsprechendes Gewissen und Selbstbewusstsein hat
Geht es um etwas Langfristiges: Nein, es kommt raus und dann wird es kompliziert
Aber bitte dieses Problem nun nicht auf die BDSMler beschränken, das kommt auch überall anders auf unterschiedliche Arten vor.
Gehören Beleidigungen und verbale Erniedrigung durch den Dom zum BDSM dazu?
BDSM hat viele Facetten, das ist eine davon. Man muss aber nicht alle Facetten ausleben. Ich bin da ein recht gutes Beispiel, mit Bondage habe ich nur bedingt etwas am Hut. Zudem ist die Frage zu klären, was unter einer Beleidigung zu verstehen ist.
Bei SM ist es ja auch so, dass man ihn in der Regel so betreibt, damit beide ihren Spaß daran haben. Eine Beleidigung sollte daher nicht persönlich verletzen, sondern eben dem Spiel dienen. Jemanden, der ein Problem mit seiner Figur hat „fette Kuh“ zu nennen, wird die Person mit Sicherheit verletzen. Sagt der Dom aber zu ihr „na meine kleine Hure“, kann das für beide erregend sein und gehört einfach zum „Dirty Talk“ oder aber zu den jeweiligen Rollen.
Wie viel ist eine Sub wert?
So viel wie ein Mensch wert ist. Weder Sub noch Dom oder ein NichtBDSMler haben einen größeren oder kleineren Wert. Zudem ist es eh sehr schwer, einem Menschen einen Wert zu geben. In was wollen wir ihn aufwiegen?
Fast jeder Mensch ist wertvoll! Ja fast jeder, ich glaube es gibt Menschen, die schaden der Gesellschaft in der sie leben so sehr, dass sie keinen wirklich positiven Wert haben, dies ist aber zum Glück extrem selten.
Ist es denn komisch, wenn ein Dom zum besseren Verständnis auch mal die andere Seite kennen lernt? Ich beschäftige mich nämlich schon länger mit SM bzw. BDSM und bin eigentlich auch Dom.
Also zuerst einmal, niemand ist zu 100% devot oder dominant. Menschen, die das von sich behaupten, lügen sich damit selbst in die Tasche. Trägt also jeder beide Seiten in sich, ist es nur eine Frage der Ausprägung. Ich für meinen Teil habe keine devote Seite, die ich im Kontext BDSM ausleben könnte, sie ist sexuell einfach zu schwach ausgeprägt. Beim normalen (also kein BDSM) Sex hingegen kann ich durchaus in die devote Rolle wechseln, auch wenn es recht selten vorkommt und dazu bei mir Liebe und Vertrauen gehört.
In einem Teil der Schwulenszene war es früher üblich, dass man auf der passiven Seite begann und irgendwann auf die dominante Seite wechselte. Auch gibt es den schönen Spruch: Wer führen will, muss erst mal lernen zu dienen.
Ich denke die Eindrücke, die man auf der devoten Seite sammelt, können einem durchaus helfen, eine/n Sub später selber besser zu führen.
Wenn du dich auf der devoten Seite nicht unwohl fühlst, probier es aus. Wenn du dich sogar wohl auf dieser Seite fühlst, bist du eben ein Switcher mit einer dominanten Tendenz.
Wie erzieht man eine Sub richtig?
Da gibt es kein Patentrezept.
Jeder Mensch ist ein Individuum mit Stärken, Schwächen, Wünschen, Ängsten und noch sehr viel mehr.
Was jede „Erziehung” haben sollte, ist Konsequenz, Empathie, faires Verhalten und Respekt.
Frag dich, was du mit der Erziehung erreichen willst.
Frag sie, was sie erreichen will.
Lern die Person kennen und dann behalte die Bedürfnisse von euch beiden im Auge.
Was sind die unschönen Dinge, die du in den letzten zwei Monaten mit BDSM in Verbindung bringst?
Mein BDSM ist in diesem Jahr noch gar nicht unschön gewesen. OK, von dem kleinen Unfall abgesehen, als der Rohrstock nicht den Po meiner damaligen Sub, sondern meinen Hoden getroffen hat. Das tat echt weh...
Leider bekomme ich als Ansprechpartner für BDSMler viel Mist mit. In den letzten zwei Monaten waren das folgende Dinge:
- Heimliches Filmen einer Session
- Jochbeinbruch bei einer Sub
- Ausgekugelte Schultern (ja beide) nach einem missglückten Bondage bei Sub
- Sexueller Missbrauch bei Sub
- Zwei mal schwerer psychischer Missbrauch bei Sub
- einige Subs, die verzweifelt sind, weil sie keinen passenden Dom finden
- Sub die sich zum Kauf anbietet, nur weil sie keinen Dom findet
Das war das, was ich in den letzten zwei Monaten so mitbekommen habe. Ich glaube, die Leiterin unseres Patenteams könnte da noch mehr dazu schreiben.
BDSM ist alles andere als ungefährlich, passt auf was ihr da mit wem macht!
Ab wann ist man für dich devot? Was zeichnet devot sein aus?
Im sexuellen Kontext, wenn die Person Lust dabei empfindet, einer anderen Person zu dienen/gehorchen und/oder sich benutzen und/oder erniedrigen zu lassen. Stark devot wird es dann, wenn jemand seine eigenen Bedürfnisse immer oder zumindest überwiegend hinter denen des Partners zurückstellt und die eigene Befriedigung stark von der Befriedigung des Partners abhängig macht. Außerhalb des sexuellen Kontextes einfach Wikipedia fragen.
Wenn mich ein Dom nach meinen Tabus fragt und ich denke dann an etwas nicht, darf er das dann machen? Einer Freundin ist das passiert, er hat sie gefilmt, weil es seiner Meinung nach erlaubt war, da es nicht auf ihrer Tabuliste stand.
In Deutschland ist es so, dass man aktiv zustimmen muss, wenn man auf seine Rechte verzichtet. Also wenn Filmen nicht auf der Tabuliste steht, bedeutet dies rechtlich nicht, dass es erlaubt ist. Dieser „Dom” hat sich daher strafbar gemacht und deine Freundin könnte ihn anzeigen. Sie sollte sich dafür vorab einmal an den Weißen Ring (Opferschutzorganisation) wenden oder, wenn sie es sich leisten kann, bzw. einen Beratungshilfeschein (mal beim Amtsgericht vor Ort fragen) hat, zu einer Opferanwältin gehen und sich beraten lassen. In der Regel werden solche Filme nicht ins Netz gestellt, ausschließen kann man es aber leider nicht.
Diese Masche (unvollständige Tabuliste – erlaubt ist alles, was nicht draufsteht) ist leider recht beliebt bei den schwarzen Schafen.
Was sind Tunnelspiele?
Spiele, die man aus Gründen, die keiner von beiden zu beeinflussen vermag, nicht beenden kann. Es ist wie bei einer Autofahrt durch einen Tunnel, du musst dann bis zum Ende fahren.
BDSM ausleben und Feminist/In sein. Ist dies in deinen Augen möglich oder schließt es sich gegenseitig aus? Warum? ?
Feministin zu sein bedeutet doch, frei zu sein und selbstbestimmt zu leben. Weder Männer noch Frauen sollten dir in deine sexuellen Vorlieben reinreden dürfen. BDSM ist für mich reine Emanzipation, weder Geschlecht, noch Bildung, Stand oder Geld entscheiden, auf welcher Seite du dich wiederfindest. Allein deine persönliche Veranlagung und deine Entscheidung dafür, diese auszuleben, führen dazu, dass du Dom oder Sub bist.
Ausführlicher kannst du es aber hier nachlesen:
http://www.gentledom.de/schlagwoerter/warum/der-reiz-der-devoten-rolle/
http://www.gentledom.de/blog/Blogartikel/Offener-Blog/feminismus-und-sexualitt-451/
Sei eine selbstbewusste Feministin, aber lass dir bitte nicht deswegen den Spaß an deiner eigenen Sexualität verbieten ;)
Hat Dominanz etwas mit Selbstbewusstsein zu tun? Oder kann man auch ein guter Dom sein und außerhalb einer Session total „unselbstbewusst?”
Es soll solche Leute geben, die nur in ihrer Rolle als Dom selbstbewusst sind. Ich kenne aber keine solche Person und kann mir nicht wirklich vorstellen, dass das wirklich klappt. Einige dürften aber aus dem einen oder anderen Grund die Rolle eines Doms spielen.
Viele behaupten ja, dass Frauen halt submissiv seien, von Natur aus... was meinst du dazu?
Schwachsinn...
Wer das als Mann behauptet ist dämlich oder hat echte Komplexe, die er versucht zu kompensieren...
Ach ja, wer ist nochmal Chefin von Deutschland... Andreas Merkel... ach ne ist ja eine Frau Angela Merkel :D
Wenn du merkst, dass deine Sub in der Session sehr angespannt ist, wie gehst du dann vor? brichst du die Session ab oder gestaltest du die Session anders? ?
Beides ist möglich, ein Patentrezept gibt es nicht... BDSM bietet aber viele Facetten, körperlich, geistig, sexuell, hart, sanft, usw...
Es ist sehr schade, dass du den Roman Shades of Grey nicht gelesen hast, dennoch habe ich die Hoffnung, du kannst mir meine Frage beantworten. Ist es wirklich BDSM in dem Roman? Mir wird des Öfteren gesagt, dass SoG nichts mit BDSM zutun hat. Wie ist deine Sicht dazu?
Es gibt kein Gremium, das festlegt was nun BDSM ist und was nicht. Wenn jemand einen Flogger nutzt, den anderen ans Bett fixiert, usw. ist das in meinen Augen BDSM. Ob alles was im Buch steht auch vernünftiges BDSM ist, wäre eine andere Frage. Die kann aber nur jemand beantworten, der es auch gelesen hat. Dennoch es ist ein Unterhaltungsroman und kein neues Handbuch von Herrn Grimme, an welches ich in Bezug auf die Sachinhalte eben ganz andere Ansprüche stellen würde ;)
Der Begriff „Sklave” hat ja einen ziemlich unschönen geschichtlichen Hintergrund, wird aber in der BDSM-Szene (u.a. wahrscheinlich genau deswegen) rege benutzt. Wie stehst du dazu? ?
Ziemlich unschön ist eine recht große Untertreibung und was vielen gar nicht bewusst ist, auch heute gibt es noch echte Sklaverei, dies ist leider kein Phänomen aus der dunklen Vergangenheit. Dennoch war die Sklaverei in unserem Kulturkreis eher wenig verbreitet und wir hatten bedingt durch eine sehr späte Kolonialisierungstätigkeit damit nie wirklich viel am Hut. Da würde ich mir in den USA eher Gedanken drüber machen. Ich definiere Sklavin sehr eng, für mich sind fast alle devoten BDSMler Subs, Sklave ist in meinen Augen schon eine sehr extreme Art einer BDSM Beziehung. Überbewerten sollte man diesen Begriff dennoch nicht, sonst fände ich irgendwelche Rollenspiele wie Lehrer/Schüler oder Rapegames, etc. viel schlimmer, denn diese Art des Missbrauchs gibt es derzeit immer noch. Also in meinen Augen kann sich jeder Herr, Meister, Lord, Sklave, Sub oder Knecht nennen, solange man damit kein echtes Opfer vor den Kopf stößt.
Ich mag Erniedrigung, reize aber gerne meinen Partner, bin aufmüpfig bis ich mich ergebe, akzeptiere keine andere Frau neben mir, mag Bondage, würde nie aus einem Napf essen, mag Atemkontrolle, will aber die Kontrolle nicht ganz abgeben. Ich glaube ich bin keine Sub, aber mag dennoch BDSM. Geht das?
Es gibt kein Schema, was oder wie eine Sub sein muss. Es gibt nur dein (euer) BDSM und es gibt eben nur passende und unpassende Partner. Also wenn du Spaß hast und dein Partner auch, sollte es euch doch vollkommen egal sein, wie man das nun nennt ;) Genießt es und macht euch keinen Kopf.
Dürfen deine Subs sich selber befriedigen?
Bei mir in aller Regel schon...
Zum einen ist es überhaupt die Frage, ob ich ihr das verbieten darf (diese Entscheidung obliegt ihr und nicht mir). Andererseits, warum sollte ich es ihr verbieten? Unbefriedigte Frauen sind meist weniger erträglich als befriedigte ;) Ich würde mir also womöglich selber damit keinen Gefallen tun... aber ja, es kam schon mal vor, dass ich einer Sub das verboten habe, als Strafe noch nicht, aber damit sie sich noch mehr auf das gemeinsame Wochenende freut, schon ;)
Wie soll das eigentlich mit „den Höhepunkt erlauben” funktionieren?
Option 1: Man verbietet ihr, ohne Erlaubnis zu kommen und vertraut auf ihre Selbstbeherrschung und Ehrlichkeit
Option 2: Man bricht die Stimulation ab, kurz bevor die Frau zum Höhepunkt kommt und macht erst weiter, wenn die Frau um Erlaubnis gefragt hat, einen Höhepunkt haben zu dürfen.
Frauen sind in der Regel nun nicht so schwer zu lesen. Die Atmung, Puls, Körperspannung, Muskelkontraktion, Gänsehaut, usw.. Nicht immer ist es bei jeder Frau gleich, aber mit etwas Aufmerksamkeit kann man bei den meisten Frauen den Grad der aktuellen Erregung recht gut ablesen ;)
Ich bin daher für Option 2 ;)
In einer Beziehung mit einem intensiveren Machtgefälle erwarte ich aber danach ein Dankeschön.
Gibt es richtige Ausbildungen zum/zur Dom/ina oder Sub? Oder kann man sich „einfach so” so bezeichnen?
Trotz aller Bemühungen haben wir BDSMler es noch nicht geschafft, endlich eine TÜV Zertifizierung durchzusetzen :D Also nein, jeder darf sich so nennen, sollte es aber auch ein wenig ausfüllen, sonst wird es schnell lächerlich...
Hattest du schon mal Subs, die während einer Session vollkommen abgehoben sind und wenn ja, wie hast du diese dann zurückgeholt? ?
Abgehoben ist für mich ein positiver Effekt, das Gegenteil wäre ein Absturz.
Wenn jemand während einer Session fliegt und somit ganz in diese eintaucht und alles andere an Bedeutung verliert, kann man sehr intensive Erlebnisse haben, nicht nur als Sub sondern auch ich als Dom. Jedoch muss man dann auch bei der Landung helfen.
Ist es eine Session, die von Lustschmerz geprägt ist, geht der Körper dabei vielleicht sogar an seine Grenzen, dann bedeutet Auffangen wirklich neben ihr zu stehen, sie loszumachen und sie zu stützen damit sie nicht auf den Boden klatscht.
Für mich ist das ein intensives gemeinsames Erlebnis, das oft kuschelnd im Bett unter einer dicken Decke beendet wird. Dicke Decke, weil während so einer Session unglaublich viel Adrenalin ausgeschüttet werden kann, dies sorgt für ein Hochgefühl und Wärme. Nach der Session baut es sich aber schnell ab und dann wird der Person nach diesem Adrenalinkick rasch kalt...
BDSM sollte auf jeden Fall die Komponente Nähe haben, in diesen Situationen ist das besonders wichtig.
Kann eine Frau auch der Dom sein?
Natürlich. Eine Neigung hat doch nichts mit dem Geschlecht zu tun.
Wenn eine Frau gerne dominant sein will wird sie Dom, wenn sie lieber devot ist, dann wird sie Sub und wenn sie beides mag, Switcherin.
Eine Frau sollte sich nicht von Männern (Frau kann keine Domse sein, da alle Frauen devot sind) noch von Frauen (devote Frauen sind Verräterinnen an der Emanzipation) in ihre Sexualität hinein reden lassen.
Sei das, was zu dir passt :)
In wie weit hast du BDSM auch schon außerhalb der eigenen 4 Wände ausgelebt? Ich finde, dass ein schöner sonniger Tag im Wald mit Bondage-Session sich zum Beispiel unglaublich schön anhört. Deine Gedanken und vielleicht auch Erfahrungen würden mich interessieren. :) ?
Ich habe ein paarmal auf BDSM Partys gespielt und auch mal in der freien Natur. Bäume, ein paar Stahlketten und eine Spreizstange, und schon hat man alles was man so braucht. Ich denke eh, man muss es nicht übertreiben mit den Spielsachen. Eine Session kann man auch mit einer hübschen Frau, Fantasie, den eigenen Händen und was es in der Natur gibt, haben. Ich mag Weidenruten und Brennnesseln zu diesem Zweck. So eine Brennnessel kann auch im Höschen getragen werden, während man durch die Stadt oder Natur spaziert... Wenn du Sexspielzeug magst, dann kann ich dir nur ein Vibroei mit Funkfernbedienung ans Herz legen, damit kann man lustige Dinge machen ;)
Zu Spielen in der Öffentlichkeit, hier ein Link, was meine Vorlieben anbelangt:
http://www.gentledom.de/gblog/Blogartikel/Gentledoms-Blog/spiele-in-der-ffentlichkeit-445/
In einigen Filmchen kommt es so rüber, als ob es das Ziel wäre, eine „Sub” mit möglichst vielen, aufeinanderfolgenden und heftigen Orgasmen zu „strafen”. Ist das eine besondere „Spielart” oder verstehe ich den Sinn einfach nicht? Ich dachte, Dom wolle seinen Spaß... (klar, auch Sub aber in 1. Linie?)
Filme stellen nur sehr selten die Realität dar, selbst bei Dokumentationen sollte man nicht alles glauben...
Es gibt aber durchaus diese Spielart, wobei sie eher selten bei weiblichen Subs und eher bei männlichen genutzt wird... ist die erste, zweite und vielleicht noch dritte Ejakulation schön wird es von Mal zu Mal unangenehmer.
Ich persönlich halte nichts von dieser Spielart. Ein Orgasmus, den ich meiner Sub besorge, ist ein Geschenk und keine Strafe und damit immer positiv besetzt.
Viele Subs kriegen zu hören „Als Sub bist du weniger Wert, als der Dreck unterm Schuh vom Dom” Wie siehst du das? ?
Was ist denn ein Dom der keine Sub hat? Nichts! Er hat keine Sub, also kann er sich nicht ausleben.
Wir Doms sind ebenso von euch abhängig, wie ihr von uns... ohne den anderen können wir unsere Neigung nicht ausleben.
Ohne ein Machtgefälle (DS) sind Dom und Sub absolut gleichberechtigt, mit einem Machtgefälle mögen sie dies nicht mehr sein, dennoch sind sie als Mensch gleichwertig.
Ein Dom, der Subs nicht schätzt, hat in der Regel echt große Komplexe (meist Verlustängste oder Probleme damit, normal mit Menschen zu interagieren) oder ist einfach nur ein Trottel.
Ich denke mal, damit habe ich grob umschrieben, was ich von solchen „Doms” halte, weil ich mich aber auch gerne über sie lustig mache, hier noch zwei kleine humorvolle Seitenhiebe:
und
http://www.gentledom.de/aus-dem-leben/dummdom-award/dummdomaward-2014/obst-und-milchbauer-walter/