Virtual Reality und BDSM – geht das überhaupt?

Einen kleinen Einblick in die Welt von Virtual Reality

Ich beschäftige mich derzeit sehr viel mit zukunftsorientierten Techniken, die wohl früher oder später unser Leben verändern werden. Immer wieder stoße ich da auf spekulative Prognosen. Grund hierfür: Virtual Reality – also eine virtuelle Realität, die zum Beispiel mit Brillen erlebt werden kann. Es wird gesagt, dass die Technik das Leben, das wir heute kennen, revolutioniert. Wir werden anders leben, anders agieren und anders kommunizieren. Und in ein paar Jahren – ob man es glaubt oder nicht, soll unser Alltag nicht mehr von Computern oder Smartphones beeinflusst werden, sondern nur von Brillen oder Kontaktlinsen, die unseren Alltag dominieren. In der Pornobranche laufen Investitionen bereits schon auf Hochtouren. Wie würde und könnte Virtual Reality im BDSM-Bereich aussehen? Wäre eine Session auch trotz großer Distanz miteinander möglich?

Denken wir mal ein paar Jahre und technische Fortschritte voraus. Wir besitzen keine Smartphones mehr, sondern unser digitales Leben wird über Kontaktlinsen in dem Raum projiziert. Wir können uns 360 Grad Videos anschauen und sind quasi mittendrin, können mit Menschen telefonieren, indem wir sie als Hologramm in Lebensgröße in den Raum projizieren lassen (wurde bereits heute schon entwickelt). Wir können als Avatare in virtuellen Räumen kommunizieren und und und.

Theoretisch wäre es also möglich, dass wir, wenn der Dom zum Beispiel auf Geschäftsreise ist, dennoch eine Session machen können, indem sich beide Personen als Hologramm zum jeweils anderen projizieren lassen. Selbstverständlich leider ohne körperliche Komponenten. Auch für blutige Anfänger und Personen, die sich manche Dinge nicht trauen, gäbe es eine Lösung. Eine virtuelle Person (zum Beispiel ein Mentor) könnte in den Raum projiziert werden und Dinge erklären oder anleiten. Vielleicht gibt es dann sogar die Möglichkeit die Kräftigkeit des Schlags messen zu lassen, um dann von dem Mentor bewertet zu werden. Auch die Angst, im Bezug darauf seine Neigung mit mehreren Leuten auszuüben, kann geschmälert werden. Es gäbe somit die Möglichkeit in einen Raum mit vielen virtuellen Menschen zu projizieren. Quasi einen BDSM- Party – nur eben in einer anderen Realität. Die Technik wird bis dahin so fortgeschritten sein, dass sogar eine Kommunikation mit virtuellen Personen möglich ist. Nach ein paar Testgängen, kann man dann vielleicht auf ein reales Zusammentreffen gehen. Manch einen reizt es auch Vorführungen in der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen. Auch das wäre möglich. Mitten auf einem virtuellen, aber dennoch belebten Platz.

Es gibt noch etliche Ausführungen, die genannt werden können. Hier ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. Das, was für uns unvorstellbar ist, wird für die Generationen nach uns vermutlich Alltag werden. Für mich persönlich handelt es sich dabei um eine doch recht gruselige Zukunft und es wirft einige vor allem auch ethische Fragen auf. Was meint ihr? Könntet ihr Euch vorstellen in solch einer Zukunft zu leben? Würde sich die Szene durch Virtual Reality tatsächlich ändern, oder bleibt einfach alles beim Alten? 


Kommentare:


topaz schrieb am 28.07.2017


Hallo Ceerny,

ich bin 1964 geboren. Heisst, ich bin in einer Welt ohne Handys, Smartphones, Computer usw. grossgeworden.
Ich musste mich hineindenken in diese "neue"Welt. Gott sei Dank auch berufsmässig.
Das hat mir den Einstieg leichter gemacht.
Viele Menschen meiner Generation oder auch darüber hinaus tun sich sehr schwer damit.

Ich liebe es, vom Sofa aus kommuniziren zu können, einzukaufen, Reisen zu buchen...
Ich lese gerne, auch virtuell.

ABER! Ich gehe immer noch gerne in Buchhandlungen, liebe es nach wie vor, echte Bücher in die Hand zu nehmen.

Ich bin ein Fan von "Raumschiff Enterprise" und "Star Trek"...
...aber Bezehungen virtuell zu leben, ohne Körperkontakt, ist für mich gerade unvorstellbar.

So weit geht meine Fantasie dann doch nicht.
Aber wer weiss, ich bin ja lernfähig.

lg,

Ute


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Ute,

 

ich danke Dir für deinen Kommentar. :-)

Mir geht es so wie dir und ich schätze die haptischen Dinge sehr, deswegen tue ich mich mit der neuen Technik auch noch ein wenig schwer.

Wir lassen uns einfach mal überraschen.

 

Ganz liebe Grüße

Mia

Pinguin schrieb am 18.07.2017


Für mich wäre das auch eine eher einschüchternde Vorstellung. Doch die eigentliche Frage wäre doch, wann in der Zukunft wird es sowas für die breite Öffentlichkeit geben?
In einem Bericht, den ich vor längerem mal im Fernsehen gesehen habe, wurde das mit dem Hologramm mal gezeigt und erklärt, doch wie lange bis es für jeden zugänglich ist?
Ich sehe auch ein Problem darin, dass die Technik bereits jetzt schneller voran schreitet, als wir tatsächlich bereit sind mitzugehen oder auch nur zu verstehen.

Dennoch ein interessanter Gedanke
Liebe Grüße


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Pinguin,

 

vielen Dank für Deinen Kommentar!

Tatsächlich ist die Technik heute schon ziemlich weit und es wird auch wahnsinnig viel in sie investiert. Das Problem sind bisher noch die Endgeräte, allerdings soll dies wohl in wenigen Jährchen der Vergangenheit angehören.

Ich gebe Dir vollkommen Recht, dass die Technik vermutlich schneller voranschreitet, als wir bereit sind mitzugehen & bin wirklich gespannt wie das weitergeht. :-)

 

Liebe Grüße

Mia

handschlag schrieb am 18.07.2017


Natürlich wird es tiefgreifende Veränderungen geben, die KI's werden durch neuronale Netze, mit Ansätzen wie Deep Learning und immer größere Datenbestände trainiert und werden auch in diesem Bereich Dinge ermöglichen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.
Es ist aber wie mit allem - an sich ist das so neutral wie ein Messer, ich kann es für das Schneiden von Tomaten verwenden oder....
Das hat auch (für mich) mit Ethik wenig zu tun, ist Fernsehen ethisch?
Natürlich wird es auch Menschen geben, die diese Form für sich ablehnen und lieber mit menschlichen Partnern spielen. Ob das dann am Ende nur die "alternativen Freaks" sind oder ob es die Mehrheit bleibt, wird spannend zu beobachten sein.


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo handschlag,

 

ich danke Dir für Deinen Austausch. :-)

Du hast Recht, es kann irgendwann als Unterstützung zum Alltag dienen, oder eben als Alltag selber. Es bleibt die Frage was wir wollen und wer wir sind, wenn wir es nicht wollen.

All das steht natürlich noch in den Sternen - bleibt aber, wie Du schon gesagt hast, spannend zu beobachten.

 

Liebe Grüße

Mia

Gentledom schrieb am 17.07.2017


Hallo Neubloggerin :)

Ich denke in der Zukunft ist auch die körperliche Komponente möglich, warum nicht zur VR-Brille noch die passenden Spielzeuge für den Unterleib kaufen, die gibt es jetzt schon, also Vagina- und Penissimulator bei dem über Sensoren das an das jeweilige Gerät übermittelt wird, was der andere gerade mit seinem macht... wobei die Technik derzeit noch nicht günstig und sehr nah an die Realität herankommt. Aber man ist auf dem Weg und warum sollen Sexroboter nicht die Bewegungen des Partners simuieren die er gerade macht während er eben auf seinem Sexroboter hockt :D

Im Bereich Internet ist zudem seit Jahren Second Life eine Plattform auf der es auch in Sachen BDSM wohl recht heiß hergeht. Für mich wäre das alles ehrlich gesagt nichts aber jeder wie er mag :)

Sind wir einfach gespannt was die Zukunft bringt und ob wir Spaß dran haben :D


Antwort auf diesen Kommentar

Hi Gentle,

 

danke, dass Du dich zu dem Thema geäußert hast! Ich finde diese Technologie ist ein wahnsinnig spannender und interessanter Gedanke. Allerdings würde mir vermutlich nach wie vor die persönliche Nähe fehlen, aber wer weiß, vielleicht gibt es auch hierfür in Zukunft noch einige Lösungsansätze.

 

Abwarten, Tee trinken und schauen, was die Zukunft noch so bereit halten wird. :D

 

Liebe Grüße

Mia

 

 

Corina schrieb am 17.07.2017


Hallo Ceerny,

interessanter aber auch wie du schon erwähnt hast, ein gruseliger Gedanke. Könnte ich mir das vorstellen? Ja sicher, bei dem Fortschritt in der Technologie ist das nicht von der Hand zu weisen. Würde ich es befürworten? Ein ganz klares Nein. Ich liebe es in der Natur zu sein, frische Luft zu atmen, zu beobachten, zu erforschen. Das alles kann man bestimmt auch in der virtuellen Welt darstellen, aber es wär halt nur ein Bühnenbild, nichts Lebendiges, Greifbares. Ich will mir meine Welt aber nicht nach meinen Wunschdenken erschaffen. Ich möchte, wie schon gesagt, sie erforschen, neues entdecken. Mich überraschen lassen. Wo ist bei einer perfekt gestylten Welt noch eine Überraschung möglich?

Meine Befürchtungen sind, dass der Mensch durch diese vielen Erleichterungen immer fauler und träger wird. Sich vollkommen in seine Welt zurückzieht und nicht mehr zwischen real und virtuell unterscheiden kann, seine Skrupel verliert und wo bleiben die Gefühle, die Emotionen, die man mit einem echten Menschen teilt? Ich genieße es Wärme und Nähe zu spüren, zu fühlen zu geben. Es nur einer Simulation/Projektion von einem Menschen zu geben, erzeugt bei mir keinen Genuss auf das Leben. Die Lust seine Gefühle, Erfahrungen, nicht mehr in der Realität ausleben zu können, führt dazu das sie verkümmert.

Sicher ist es spannend, was man alles mit der Technologie erreichen kann, aber es sollte sich im Rahmen halten und nicht den Menschen und seine Gefühlswelt verkümmern lassen. Es ist erwiesen, dass gesunde Menschen, die sich nicht regelmäßig bewegen, eine kürzere Lebenserwartung haben. Wenn jetzt alles ins "Traute Heim" projiziert wird, wo bleibt da noch die Bewegung? Es gäbe kein Antrieb mehr, warum auch, es wird ja alles Frei Haus geliefert. Ich gebe zu, ich bin keine Shopping- Enthusiastin. Ich suche mir online aus, was ich mag. Kein Stress, kein furchtbares Licht in der Umkleidekabine, kein Herumgerenne, etc. und Co. Ja, das genieße ich aaaber neulich war ich außer der Reihe mal bummeln, ja so richtig ohne Hast und auch das hat mir Spaß gemacht. Ich habe einige Schnäppchen entdeckt und dieses Entdecken hat mir Freude bereitet. Ich mag es nicht, ständig und überall erreichbar zu sein, ich brauch auch eine Auszeit und die nehme ich mir. Sich von der Technologie vollständig abhängig zu machen halte ich für einen Fehler. Sie als einen Teil zum Erleichtern/Bereichern des Lebens anzusehen, ist für mich nachvollziehbar aber sie kann und sollte nicht unser GESAMTES Leben übernehmen/bestimmen und den Genuss seine Sinne zum prickeln zu bringen verdrängen.

Sorry für die Länge meines Kommentars aber irgendwie kam immer mehr. :)

LG

Corina



Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Corina,

 

danke für Deinen Kommentar. Es freut mich, dass Du so viel zu dem Thema geschrieben hast. :-)

Ich gebe Dir Recht und finde auch, dass echte und greifbare Dinge viel wertvoller sind. Zudem gibt es viele Dinge, die man genießen kann. Mag es eben die Natur sein oder eine Shopping-Tour. Irgendwie gehört all das zum Leben dazu. :-)

Ich bin mal sehr gespannt, wie das ganze Thema VR in Zukunft noch weitergeht.

 

Ganz liebe Grüße

Mia

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    Ceerny
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