Was würdest du für die Liebe tun?

...Gedanken und Erfahrungen über die Beziehung, Liebe und BSDM geschrieben von Cat

Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie kennt keinen Neid, keine Selbstsucht, sie prahlt nicht und ist nicht überheblich. Liebe ist weder verletzend noch auf sich selbst bedacht, weder reizbar noch nachtragend. Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Diese Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles und hält allem stand.

(Auszug aus 1.Korinther 13)

Was würdest du für die Liebe tun? Oder: Aller Anfang ist schwer?!

Würdest du BDSM aufgeben und ohne diese sexuelle Spielart eine Beziehung eingehen?

Ich möchte euch von meiner persönlichen Sichtweise berichten, diese muss natürlich nicht für andere zutreffen. Ja, ich nenne es sexuelle Spielart, denn für mich ist BSDM genau das und keine essentiell lebenausfüllende, allumfassende Lebensweise. Wir laufen Zuhause nicht mit einem Post-It „FemDom“ und „MaleSub“ auf der Stirn herum. *gg* Wir sind in unserer Beziehung beziehungsweise im Alltag „auf gleicher Augenhöhe“ wie man so schön sagt, obwohl er größer ist als ich… und das ist weiß Gott nicht so schwer und wer mich kennt kann das sicher bezeugen. ^^ Im Alltagstrott sind wir ein normales Ehepaar, dass sich auch mal streitet, in dem einer mal bockig ist, jeder von uns hat seine eigenen Hobbys, wir gehen durchaus auch mal getrennt aus und unternehmen etwas ohne den anderen. Wir entscheiden gemeinsam was gekocht wird, diskutieren über berufliche Entscheidungen und neue Wege, beratschlagen uns über Neuanschaffungen fürs Eigenheim und wir haben auch ganz normalen Blümchensex, mal zärtlich und auch mal etwas wilder. Letzteres sogar häufiger als BDSM-Sex, den gibt es bei uns wohl dosiert, wenn wir Lust und genügend Zeit haben. Die „Spielzeit“ wird bei uns genossen und in vollen Zügen ausgekostet, das braucht bei uns seine Zeit und geht nicht zwischen Tür und Angel. Ich bin Genießerin und mag nicht gerne gehetzt werden bzw. auf die Uhr schauen müssen um zu einer bestimmten Zeit fertig zu sein. *hust* Trotzdem spricht nichts gegen ein kleines Spielchen zwischendurch.

Als ich meinen Mann in grauer Vorzeit (sind ja schon 12 Jahre – Himmel wo ist die Zeit hin!) kennenlernte, hatte er noch keine Erfahrungen als Sub gesammelt, für ihn war das absolutes Neuland. Wir haben uns damals sehr viel über das Thema unterhalten und verschiedene Themengebiete besprochen. Er wurde neugierig und wollte es mal versuchen. Gesagt – getan. Wir haben langsam angefangen und geschaut was ihm gefällt und was nicht, Grenzen gefunden und Tabus entdeckt, die ihm vorher noch nicht so klar waren…

Hätte er mir gesagt das BDSM nichts für ihn ist, dann wäre das ebenso gewesen und wir hätten es gelassen. Für mich stand damals schon fest, dass er mir wichtiger ist als eine sexuelle Spielart. Sex kann man in sehr vielen anderen Varianten haben, auch ohne dass er sich mir unterwirft. :-D

Wenn ich uns und unser BDSM in eine Schublade stecken müsste, dann würde diese mit „24/7 Liebesbeziehung mit BDSM-Anteilen“ beschriftet werden… oder doch lieber der Post It auf der Stirn?

Jedem/ Jeder der in einer ganz normalen Beziehung ist, sei es nun egal ob Dom, Sub oder Switcher, und sich vielleicht nicht traut mit der Sprache heraus zu rücken, dem kann ich nur raten: Springt über euren Schatten, redet mit eurem Partner darüber was euch beschäftigt und teilt eure Fantasien und Vorlieben eurem Liebsten mit. Reden ist Gold und das stimmt meiner bescheidenen Meinung nach auch. Nur wer sich mitteilt kann etwas ändern und bewegen. ;-) Allerdings sollte man dem Partner Zeit lassen und nichts übers Knie brechen wollen, mit Druck und Drängen kommt man schlacht an das angepeilte Ziel. Klar ist man am Anfang euphorisch und möchte es auf der Stelle umsetzen, jedoch bracht der Partner oft Zeit um sich mit dem Gedanken anzufreunden ggf. auch um sich über die Thematik zu informieren und um die Wünsche und Neigungen des Partners zu verarbeiten. Es könnte natürlich auch so kommen, dass der Partner damit nichts anfangen kann und sagt das er es nicht mitmachen möchte, da würde ich raten: Was ist dir wichtiger – eine funktionierende Beziehung mit Aussicht aufs Glücklich sein oder weiter nach dem passenden BDSM-Kick suchen und ihn eventuell nicht finden? Ich würde mir das wirklich sehr gut durch den Kopf gehen lassen.

Das hier wird sicherlich kein Ratgeber für BDSM-Einsteiger, aber ein paar wenige Tipps möchte ich interessierten Pärchen trotzdem mit auf den Weg geben:

  • Einfach mal machen und schauen was dabei raus kommt ist KEINE gute Idee. Sprecht vorher offen miteinander über eure Wünsche, Träume, Fantasien und vor allem auch über Dinge die euch nicht gefallen, denn das kann ganz schnell nach hinten losgehen. Überlegt euch was ihr wollt, wie weit ihr am Anfang gehen könnt (diese Grenzen erweitern sich eventuell mit der Zeit noch etwas – Gut Ding will Weile haben ^^) und was ihr ganz klar nicht wollt.
  • Auch als Dom solltest du dir Gedanken machen wo der Weg dich und Sub hinführen soll und bedenke: Du hast die Verantwortung über Sub und diese darf nicht missbraucht werden.
  • Überlegt euch ein Safeword und ein Safezeichen das eingesetzt werden kann wenn Sub durch Knebelung, Maske ect. nicht in der Lage ist zu sprechen.
  • Fangt langsam an, ein Motor braucht auch Zeit um sich aufzuwärmen. Von 0 auf 100 geht nicht. Das Tempo mit dem Partner immer wieder etwas steigern und ein neues Element einfließen lassen macht Spaß, bringt Lust und das wichtigste: euch wird so schnell nicht langweilig werden.

Wenn ich an unsere Anfänge zurück denke muss ich sagen, dass wir uns sehr viel Zeit gelassen haben, immerhin spielen wir nicht täglich und auch nicht jede Woche – das lässt unser Alltag nicht zu. Auch heute noch probieren wir mal was Neues aus… Toys, Outfits, Rollenspiele, Ort an denen man ungestört sein kann usw. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und es gibt so viele verschiedene Dinge, da wir einem auch nach Jahren nicht langweilig. :-D

Wenn du dich nun selbst fragst „Was würdest ich für die Liebe tun?“ dann freue ich mich sehr, denn ich habe ich mein beabsichtigtes Ziel mit diesem Artikel erreicht. Nun wünsche ich allen eine angenehme Zeit und sage bis zum nächsten Mal.

Liebe Grüße Cat

P.S.: Noch was in eigener Sache: Schatz, du wirst das hier sicher lesen, alter Stalker… ich bin sehr froh, dass du mich gefunden hast. *Prost* ;-)


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