Kathyyy (23)

Stell dich bitte kurz vor:

Also, in der SZ bin ich unter Kathyyy zu finden, ich bin 23 Jahre jung und bin dev/maso veranlagt.


Seit wann reizt dich BDSM, gab es einen Auslöser?

Zu sagen, dass es den Auslöser irgendwo in meiner Kindheit gab, wäre falsch, denn ich denke, dass Kinder einfach anders denken.
Mich reizt es seit ca. 2 Jahren und der Auslöser war ein sehr interessantes Profil eines Mannes, der dort offen über seine Neigungen geschrieben hat, er war in der Gruppe „Wenn du auf meinem Profil bist, musst du diesen Fragebogen ausfüllen“ vertreten, nun gut, es war ein sehr, wie soll ich sagen, auf sexuelle Angaben bezogener Fragebogen, den ich ausgefüllt und ihm zugeschickt habe. Und je mehr wir geschrieben und telefoniert haben, desto mehr Gefallen fand ich daran, es zu testen..


Was genau reizt dich an dem sehr weiten Feld BDSM?

Eben dass es so ein umfangreiches und weites Feld gibt.
Bei mir ist der größte Reiz wahrscheinlich, dass ich für diese Zeit die komplette „Verantwortung“ abgeben und mich hingeben kann, da ich beruflich selbstständig bin. Es ist dieser Gegensatz, im Laden die dominante und „böse“ Chefin und privat dann die kleine und „brave“ sich unterwerfende Sklavin.


Falls du BDSM inzwischen auslebst: Hat sich „dein“ BDSM im Lauf der Zeit verändert?

Ja hat es :-)
Iich bin einerseits viel offener zu mir selbst (ich hätte nie gedacht, mich mal vor einem Partner/Dom selbst zu befriedigen) und andererseits wesentlich frecher und provozierender geworden ;-)
Nun gut, und mein Schmerzempfinden ist nicht mehr so gering :-)


Welchen Stellenwert hat BDSM für dein Leben und für deine Beziehung?

Es hat einen hohen Stellenwert, aber ich brauche es nicht zwangsläufig! Wenn ich einen Partner habe (wie es momentan der Fall ist) , der damit nichts anfangen kann, außer „kratzen, beißen, Haare ziehen und Luftabdrücken –ich nenne es bewusst nicht Atemkontrolle-„ dann ist das ok für mich, solange vorher abgesprochen ist, was ist, wenn ich das Verlangen habe, zu „spielen“ und da es das ist, stellt es keine Probleme da. Man sollte halt immer nur ehrlich sich und dem Partner gegenüber sein und VORHER darüber reden.


Wie lebst Du BDSM in deiner Beziehung aus, beziehungsweise wie würdest du es ausleben wollen?

Momentan lebe ich es gar nicht aus, es sei denn ich möchte „spielen“. Mein Traum wäre natürlich eine 24/7 Beziehung. Allerdings eine, in der man sich auf gleicher Augenhöhe bewegt, die Rollenverteilung aber dennoch permanent da ist.
Sprich, ich möchte einerseits mitentscheiden können, welche Farbe das neue Sofa hat z.B., andererseits möchte ich mir meiner Aufgaben und Pflichten als Sklavin bewusst sein und das auch merken.


Gab es eine ganz besonders intensive, lustige, oder auch nur ungewöhnliche Situation in deinem Leben, die einen BDSM-Kontext hatte?

Hmm…Intensiv war meine 1. Ohrfeige von meinem 1. Dom bei unserem 1. Treffen, weil es für mich in dem Moment einfach nur sehr erniedrigend war. Und so etwas kannte ich nicht. Ich habe ihm lediglich die Zunge rausgestreckt und aus Mails und Telefonaten wusste ich, wie er reagieren würde, aber ich wollte es nicht glauben und habe ihn böse provoziert…typisch ich eben ;-)
Lustig war, dass er mich mit einer Dame bekannt gemacht hat, die hier in der Umgebung ein eigenes Domina Studio betreibt. Ich wollte zu dem Zeitpunkt Fotos machen lassen und hatte mich mit ihr in Verbindung gesetzt. Kurz nachdem die Fotos gemacht waren, konnte wir einige der Räumlichkeiten zum „spielen“ verwenden, jedoch haben „Jeanne“ und ich erstmal die Spielzeuge aussortiert und als wir später mit allen in der Küche saßen zum Kaffee trinken und Sie die blauen Flecke auf meinem Hintern gesehen hat, hat Sie ihm erstmal eine gehauen :-) …Man hat der verdutzt geschaut ;-) ein köstlicher Anblick.


Hast du mit deiner Neigung gehadert? Wenn ja, warum und wie bist du damit umgegangen?

Nein, nicht einen Moment lang. Warum auch? Einige sammeln Porzellanpuppen, die anderen Tupperware und ich spiele halt gerne auf diese Art und Weise.


Welche Erfahrungen hast du mit der Partnersuche gemacht?

Es ist sehr schwierig. Bei meinem 1. Dom war es halt Zufall und Glück. Habe mich später in der SZ angemeldet und gemerkt, dass so einige Herren der Schöpfung nicht mal einen Hauch von Anstand besitzen, sondern einen gleich mit „Hallo Sklavin“ etc. begrüßen. Und mich darf weiß Gott nicht jeder dahergelaufene Möchtegern-Dom Sklavin nennen. Also habe ich aufgehört zu suchen. Ich bin zwar noch in so einigen Communitys angemeldet, aber nun gut.


Was bietest du und was erwartest du von deinem Partner?

Ich biete Vertrauen, Hingabe, das Versprechen immer weiter an mir zu arbeiten, ich kann mich fallen lassen und Treue!
Ich erwarte das Gleiche von meinem Partner, dass er vertraut und sich der Lust hingibt, mir treu ist und mich nie fallen lässt, sondern mich kurz vorm Sturz durch seine Verantwortung wieder auffängt.


Was ist dir an deinem Partner am wichtigsten?

Vertrauen, Verantwortung und Treue, mehr Worte bedarf es hier nicht.


Willst du den Lesern noch etwas mitteilen, was hier nicht angesprochen wurde?

Auch in einer Beziehung, in der kein BDSM gelebt wird, weil einer der Partner es nicht möchte, kann man „spielen“; es ist nur eine Sache der Absprache und des Vertrauens.