Anonym (27)

Seit wann reizt dich BDSM, gab es einen Auslöser?

BDSM als Begriff reizt mich seit ca. 2 1/2 Jahren, aber meine Neigung hatte ich schon in früher Kindheit bemerkt, dort aber natürlich noch nicht zuordnen können. Der Auslöser, der mich dann letztendlich zu BDSM brachte, war eine Erfahrung mit einem Jungen, der mich ans Bett fesselte und kleine Wachsspiele mit mir machte. Alles noch sehr harmlos, aber danach dachte ich mir: Jepp, das ist es.


Was genau reizt dich an dem sehr weiten Feld BDSM?

Die Phantasie. Denn damit ist einfach alles möglich, es gibt kaum ein Gebiet, auf dem man sich sexuell so kreativ ausleben kann :). Alles ist möglich und keine Session gleicht der anderen.
Was mich sonst noch reizt in Kurzform: Hingabe, Schmerz, Bondage, Spanking, Submission, Bestrafung in allen Varianten und Pet Play.


Falls du BDSM inzwischen auslebst: Hat sich "dein" BDSM im Lauf der Zeit verändert?

Ja, sehr. Es ist intensiver und "greifbarer" geworden und ich traue mich inzwischen, meine Phantasien wirklich auszuleben und sie auszusprechen.


Welchen Stellenwert hat BDSM für dein Leben und für deine Beziehung?

Für mein Leben: es nimmt einen immer höheren Stellenwert ein, da ich inzwischen gerne SM Clubs und Bars besuche und damit der Kontakt zur Szene immer intensiver wird. In meiner (offenen) Beziehung ist SM ein wichtiger Teil, am Liebsten ist es mir, wenn in den Alltag kleine BDSM Elemente miteinfließen :).


Wie lebst Du BDSM in deiner Beziehung aus, beziehungsweise wie würdest du es ausleben wollen?

Ich würde es am Liebsten täglich ausleben, gerne auch mal 24/7 mit richtiger Erziehung und allem drum und dran. Kleine Rituale, die auch in der Öffentlichkeit gespielt werden können, ohne dass andere was davon mitbekommen, finde ich auch recht reizvoll :).


Gab es eine ganz besonders intensive, lustige, oder auch nur ungewöhnliche Situation in deinem Leben, die einen BDSM-Kontext hatte?

Ja, als ich durch Zufall erfuhr, dass mein bester Freund ebenfalls auf BDSM steht.


Hast du mit deiner Neigung gehadert? Wenn ja, warum und wie bist du damit umgegangen?

Ja, habe ich. Am Anfang dachte ich: ich bin pervers, krank etc. Das ist normal. Aber ich konnte nicht mehr davon lassen, ich brauchte es. Also habe ich mich immer mehr damit auseinander gesetzt und mich informiert.
Und Tadaaa: es ist ja gar nicht pervers, die Medien/Eltern/Freunde/Religionen wollen es uns nur einreden. Die Gesellschaft braucht halt ihre Menschen-Zoos, in denen sie sich über Perverse lustig machen, um ihre eigenen Schwächen überspielen zu können.


Welche Erfahrungen hast du mit der Partnersuche gemacht?

Es ist schwer. Es tummeln sich viele Arschlöcher in der Szene, die erstmal aussortiert werden müssen. Ich hatte bis jetzt relativ viel Glück, aber manche Subs geraten an wirklich böse Doms... Den Schaden kann man oft nicht mehr gut machen.


Was bietest du und was erwartest du von deinem Partner?

Was ich biete: Ungewöhnliches und nicht Alltägliches *g. Ich werde garantiert nicht so schnell langweilig, was die BDSM-Beziehung angeht. Das kann man ruhig positiv und negativ betrachten.
Was ich erwarte: Verständnis und Phantasie und dass ich auch mal Zeit für mich brauche. Und eine strenge Hand ;).


Was ist dir an deinem Partner am wichtigsten?

Uff, das in ein paar Sätzen zu formulieren ist schwierig. Er muss vor allem meine kleinen Eigenheiten und verrückten, vielleicht nicht immer nachzuvollziehenden Handlungen tolerieren. Ich bin oft nicht leicht im Umgang und manchmal mehr als nervig. Leider.


Willst du den Lesern noch etwas mitteilen, was hier nicht angesprochen wurde?

Jede Neigung ist einzigartig und kann völlig anders ausgeprägt sein, einfach ausleben, was Spaß macht und sich nichts vordiktieren lassen. Schon gar nicht von Dresscodes und anderen Formen der künstlichen Uniformität.