Eine Fantasie aus der Realität

...

Ich warte. Gekniet, den Kopf gesenkt. Meine Hände liegen auf den Oberschenkeln. Der Boden unter mir fühlt sich kühl an. Ich warte. Suche nach einer Position, die weder meine Knie, noch meine Füße schmerzen lassen. Trotz der optischen Schönheit meiner Heels, sind sie für diese Position wohl eher nicht geeignet. Ich atme tief ein und merke wie sich meine Aufregung in jeder Zelle meines Körpers einnistet. Ein dezentes Kribbeln durchfährt meinen Körper. Wo bleibt er?

Es fühlt sich an wie Stunden, bis die Tür endlich geöffnet wird. Ein Windhauch überstreift meinen nackten Körper und beschert mich mit einer Gänsehaut. Seine Hände fahren über meinen Rücken und ich schließe genussvoll die Augen. Ich höre wie er das Spielzeug für heute hinter mir ausbreitet und unterdrücke den Drang mich umdrehen zu wollen. Der Geruch des Leders kommt zu mir hinübergeschlichen, setzt sich in meiner Nase fest und entlockt mir ein kleines Lächeln. Ich habe unsere bittersüße Peitsche in der letzten Session vermisst. Stille.

Mein Herz pocht, mein Atem geht schneller. Ich spüre wie er seine Hände langsam um meinen Hals legt, auch wenn ich frei atme so spüre ich wie mein Puls steigt und frage mich, ob seine Finger dies wohl gerade spüren. Es löst seine Hände und legt mir das Halsband an und noch mehr als vorher fühle ich mich dadurch als Sklavin enger mit ihm verbunden. Ich merke, wie er um mich herum kommt und den mit Plastik überzogenen Rohrstock vor mich legt. Er hebt mit seinen Fingern mein Kinn an und schaut mir tief in die Augen.

„Die heutige Regel Nummer eins wird sein, dass ich bestimme, wann du kommst. Verstanden?“ Ich nicke.

„Ja, Herr.“ Ich weiß zu gut was das heißt. Komme ich zu früh, muss ich davon ausgehen, dass er mich mit so vielen Schlägen, wie er gerade möchte, bestraft. Ich weiß auch, dass dieser harmlos wirkende Stock mehr Schmerzen in mir auslösen kann, als jedes andere Spielzeug in diesem Raum. Ich kann nur hoffen und beten, dass unser Massagestab heute nicht zum Einsatz kommt. Könnte ich mich nur umdrehen und nachschauen. Er nimmt meine Hände und verbindet sie geschickt vorne zusammen und befestigt das Seil in einem Karabinerhaken an der Decke. Meine Beine fixiert er mit einer Spreizstange. Nun stehe ich aufrecht in dem Raum, kann mich aber trotzdem nicht bewegen. Dann setzt er sich auf den Sessel, der direkt vor mir steht und schaut mich an. An der Auswölbung seiner Hose sehe ich, wie erregt er mittlerweile ist. Seine Blicke fahren über meinen Körper und ich merke, wie ich untenrum nasser und nasser werde.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt er wieder zu mir, kneift in meine Brüste und lässt seine Finger in mich gleiten. Ich kann mir ein lustvolles Stöhnen nicht verkneifen. Seine Finger, gleichzeitig auf meiner Klit und in mir, lassen mich kurz wegdriften. Ich stöhne und versuche mich, trotz fesseln, noch mehr an seine Hände zu schmiegen. Kurz vor dem Höhepunkt hört er auf. Einerseits zu meinem Bedauern, andererseits zu meinem Glück, wenn ich an den Rohrstock denke. Mein Atem geht immer schneller und ich spüre einen festen, kräftigen Schlag seiner Hand auf meinem Hintern. Der Schmerz und auch eine Wärme macht sich langsam in meinem Körper breit. Noch ein Schlag.

Irgendwann wechselt er von der Hand zur Peitsche. Ich höre ein zischen und fahre unwillkürlich zusammen. Noch ein zischen. Wo bleibt der Schmerz? Stille. Er fährt mit der Peitsche langsam über meinen Körper und wieder habe ich Gänsehaut. Das kühle Leder auf der Haut beruhigt meine Atmung. Ich komme langsam runter, entspanne wieder. Plötzlich spüre ich seine Hände im Nacken und Dann der erste Schlag. Noch gefangen von der inneren Ruhe, zucke ich unwillkürlich zusammen. Es klatscht auf meiner Haut und der Schmerz wandelt sich in eine bittersüße innere Geilheit. Ich würde mich jetzt verdammt gerne anfassen, wenn ich nur könnte und vor allem dürfte. Nach einigen Schlägen setzt er mir eine Augenbinde auf.

Plötzlich steigt meine Aufregung wieder. Ich versuche herauszuhören, was er als nächstes vor hat. Ich spüre seine Hände in mir, die aber plötzlich wieder verschwinden. Es fängt an in mir zu vibrieren. Ich genieße es, spüre aber gleichzeitig einen stechenden Schmerz an den Brüsten, als ich merke, dass er mir Klammern anlegt. Ich stöhne leise und merke, dass es auch plötzlich an meiner Klit vibriert – und zwar nicht wenig. Ich stöhne und winde mich in meinen Fesseln, kann aber nicht fliehen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt fliehen will. Am Oberschenkel spüre ich einen stechenden Schmerz. Das Nervenrad? Ich nehme es nicht mal mehr als Schmerz wahr. Es vermischt sich alles zu Einem. Ich fühle mich wie in Watte eingepackt, und scheine nur noch aus Vibrationen, Schmerzen und Geilheit zu bestehen. Es ist wie in einer anderen Welt – wie in einem Paralleluniversum, das ich am liebsten nie wieder verlassen würde. Vollends meiner Lust hingegeben spüre ich, wie mich die Welle der Erlösung überkommt. Es vergehen ein paar Minuten, bis ich den ernsten Blick meines Herrn sehe. Er schaut mich böse an. Seine Hände fassen fest an mein Kinn.

„Habe ich dir das erlaubt? Wir hatten heute nur eine Regel.“

„Nein, Herr. Es tut mir wirklich leid.“ Er löst meine Fesseln und die Spreizstange und befestigt mich am Boden, sodass ich mich kaum noch bewegen kann. Seine eine Hand liegt in meinem Nacken und drückt mich runter.

„Bereit?“ Ich atme noch ein paar Mal tief ein und aus. „Ja“, sage ich dann schließlich. Ich spüre wie der erste Schlag meinen Po trifft und zucke zusammen. Der Schmerz dringt durch jede Faser meines Körpers und löst in mir das Verlangen aus, zu schreien. Noch ein Schlag. Ich versuche nicht zu zucken. Trotz des Schmerzes werde ich untenrum erneut geil. Noch ein Schlag. Mittlerweile brennt es ganz schön – trotzdem schließe ich die Augen und genieße diese Hassliebe – oder versuche es zumindest. 


Kommentare:


Malehena schrieb am 05.11.2017


Die Geschichte fasziniert mich sehr. Ich stehe noch ganz am Anfang meines Weges, meiner "Ausbildung", bin aber zum Glück an einen sehr erfahrenen Dom geraten, der die Intensität von Mal zu Mal steigert und ich bin so gierig auf das nächste Mal.


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Malehena,

 

danke, dass du diese Geschichte kommentiert hast. Es freut mich, dass dich diese Geschichte fasziniert. :-)

Wie schön (und auch sehr wichtig), dass du an einen erfahrenen Dom geraten bist! Ich wünsche dir noch sehr viel Freude in deiner "Ausbildung".

 

Liebe Grüße

Ceerny

Femi Delmar schrieb am 07.08.2017


Ein sehr schönes Kopfkino, welches mir Gänsehaut und Lust sendete.
Lg FD


Antwort auf diesen Kommentar

Vielen Dank, FD! :-)

Maffin schrieb am 19.07.2017


Dein Text berührt mich und ich bekomme Gänsehaut.
Freue mich auf Mehr :)


Antwort auf diesen Kommentar

Hi Maffin,

 

das freut mich sehr zu hören ! Ich danke Dir :-)

 

Ganz liebe Grüße

Mia

Laure schrieb am 17.07.2017


Superschön geschrieben! :)


Antwort auf diesen Kommentar

Ich danke Dir Laure :-)

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    Ceerny
    Willkommen auf dem Blog der unendlichen Vielfältigkeit, mit einen guten Mix aus Realität und Fantasie. Setzt den Teekessel auf und habt viel Spaß beim Lesen. :)
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    eine mitreißende Fantasie. Schön geschrieben. Dankeschön [mehr]