Erstes Gedicht oder Hybrid aus Gedicht und prosaischer Erzählung, aus einer Reihe von zusammenhängenden Beiträgen.
Mir das Ausmaß Deiner Blöße,
liegt's am Herzen zu betrachten.
Vordergründig weht die Fahne,
unterm Maste Dich zu achten,
doch nicht 'hört zu meinem Plane,
bloß nach Deiner Scham zu trachten.
Daher meinem Ziel abtrünnig,
bin getrieben, mich zu schmiegen,
an Dein'm Fleische gar so sündig,
mir die Kräfte am versiegen.
Deine Haut, wie samtig Vlies,
möcht' anrühren Deine Hülle,
ich gewillt, und über dies,
auch mich 'freu'n an Deiner Fülle.
Hernach, auf den Weg mich mache,
einzig richte meinen Finger,
hinterm Rücken ich Dir lache
und 'visiere Dich im Zimmer.
Überbordend ganz Dein Wesen,
gar vergönnt vor Augen mir,
kühn vermag ich es zu lesen,
im Begriff zu steigen Dir,
an, der Puls, in Deinem Mieder
und den Stiefeln, 'fasst aus Leder,
offen wär'n die Augenlider,
damit stieren kann ein jeder.
Aufgelegt sodann der Finger,
prüfend gleitet er dahin,
derweil bebt Dir nicht geringer,
's Herze, als schon ohnehin.
Auf dem Weg zum Sitzbein droben,
höht die Last auf Schultern, Deinen.
Emotionen in Dir toben,
als denn auch in Einsicht', meinen.
Betont, beengt Du im Korsett,
der Atem schwer, doch Dir bequem,
frohlockst Du leise, recht adrett,
aus meiner Sicht Dir angenehm.
Fünf Glieder bloß auf Deiner Haut,
weitreichend so mich mehr getraut,
in gleisend Lichte es dann rücke,
mir mein Mannes bestes Stücke...
...und mache mich auf, dir an einen deiner Halbmonde zu packen. Daraufhin erschrickst du, drehst dich zu mir um, und mit einem verlegen, doch gleichwohl, wütenden Gesichtsausdruck, trittst, in gänzlicher Verwunderung, aus unserer beider Perspektiven, du mir volle Kanne in die Leistengegend. Dein Notschrei, bei Ausführung des Vorstoßes, erregt, für einen Außenstehenden, umso mehr den Anschein, Dich von mir, ohne beidseitigem Einverständnis, belästigt gefühlt zu haben. Vor Schmerzen, welche in meinem ganzen Unterkörper andauern, kauere ich auf dem Boden und halte mir die Familienjuwelen. Es steht, zu meiner Befremdnis, mir das Glied in voller Größe - härter, als vor dem Unglück. Geistesabwesend denke ich so bei mir, ob ich nicht doch 'Maso' bin?! (!! IDIOT !!).
Endlich aus deiner Lethargie gelöst, bist du dir des Fiaskos bewusst und lässt dich zu mir hernieder. Mir bedeutend, wie Leid es dir doch tut und meinen 'Zwillingen im Laufstall', 'nichts böses gewollt' und hoffentlich keine 'einschneidende Schäden' verursacht zu haben, bist du vollends besorgt mir deine Hände, an besagter Unfallstelle, aufzulegen - als ob Linderung verheißend. Da die davor irritierende Erektion bereits kurz nach deinem Schuldbekenntnis abgeklungen ist, ist es mir erspart geblieben, dir eine unangenehme Erklärung schuldig zu sein.
Ungeachtet dessen sind nicht nur die Leidtragenden drauf und dran sich schon wieder aufzuplustern, als das ungehorsame Weibsstück sie sanft in einer Hand wiegt - Von meinen geschwollenen Eiern ist natürlich die Rede. Daraufhin wende ich mich schnell zur Seite, um ihrem Griff zu entkommen und ihr den Beleidigten vorzuspielen. Um sogleich die Gelegenheit zu ergreifen, ihre, sie weiterhin, belastende Missetat tilgen zu können, offeriert sie mir ihr 'den Hintern prügeln zu dürfen'. Das würde ich ja liebend gerne, wenn ich denn, am andauernden Abend, noch in der Lage wäre, aufrecht zu stehen oder zumindest zu sitzen. Nehmen wir einmal an, ich gehe dem unmoralischen Angebot nach und zahle ihr, die nicht mehr ganz so leidige Schmach heim. Hoffentlich?! Irgendwie. Ganz bestimmt!
Und die Moral von der Geschicht'?! Ohne Fesseln spielt man nicht!
Im Viereck,
Ed van Schleck
Die Szenerie habe ich mir aus dem Manga 'Nana & Kaoru' (Band 1, Kapitel 2&3) entliehen, um eine alternative Geschichte, in Kombination von reimenden Versen und Prosa-Erzählung zu erstellen. Einiges ist abweichend ausgelegt worden, aber weitestgehend bin ich dem Ablauf des Originals treu geblieben. Eine Buchrezension zu der Manga-Serie findet sich hier auf gentledom.de unter Lounge, Bücherecke. Die Buchbesprechung gibt einen guten Einblick in die Serie, ist aber an manchen Stellen etwas ungenau bzw. falsch in der Auslegung der Inhaltsangabe, erläutert jedoch die japanische Mentalität hinter dem, für westliche Leser womöglich befremdlichen Kontext, innerhalb der Geschichte, recht verständlich.
Ich bin mir sicher, nicht jede Spielzeit geht ohne Pannen und Missgeschicke aus und es gibt - zumindest mit etwas zeitlichem Abstand betrachtet - jede Menge für die Beteiligten zu Lachen.