014 Wahre Liebe

Über Beziehungsprobleme und einer deren zuverlässigsten Schlichtungen

 

 

Mir gegeben, Dein Versprechen,
schwebt Dir vor doch dann zu brechen,
uns're Zeit Dir nicht mehr wichtig,
Deinem Range uneinsichtig,
unzulänglich, mir zu reichen,
liegt es nun an zu begleichen.

"Du hast vor mich zu velassen,
ohne sich dem Ernst im Klaren?!
Wart's nur ab, werd' mich befassen,
vorerst hängst an Deinen Haaren."

Deiner Brust ein' Strick gedreht,
all der Last' ihr auferlegt,
angekettet Dir das Bein,
doch darauf die Last sehr klein.

Hängst zur Buße Du nun dort,
plärrst in einer Tour hinfort,
dass der Marter Du nicht verdient
und es Deiner nicht geziemt.

"Was Dir gebührt entscheide ich,                  
nun nach wie vor ist's meine Pflicht,
Dir Ungehorsam auszutreiben
und gleich es mir dann einverleiben."

"Im Glauben wiegen, doch nicht in echt,
und nach Verrat, als ob nur schien?!
Im Flunkern bist Du aber schlecht
und nicht anmutet feminin."

Bei dein'm Anblick küsst's die Muße,
angedeien Dir meinem Gruße,
gilt die Absicht nicht dem Schmusen,
malträtier'n möcht' Deinen Busen.
Denn es wäre so kein Tadel,
wenn durchstößt's nicht mit der Nadel,
eingeführt Dir in die Seite,
bis's durchdringt in ganzer Breite.

Angespornt durch Dein Geschrei,
liegt es nun mehr weiter frei,
ob der Gnade ich Dir schenke
und in Deinem Sinn einlenke.

Ein' der Ballen perforiert,
schwebt am Haken, blau am Strich.
Ist der Busen stranguliert,
spürst Du kaum den nächsten Stich.

Die zwei, die drei und dann die vier,
notier' ich mir in mein Brevier.
Die fünf, die sechs, die sieben, acht,
führ' ich Dir ein in Anbetracht
des Euters Milch, althergebracht,
vermengt in weiß und rot ganz sacht.

Der Ohnmacht nah, die Brust entbunden,
doch keine Zeit - zu 'n nächsten Runden.
Bereits die Hüfte Dir gebunden
und abgetastet Deine Wunden.

Nicht soll vergönnt Dir hier zu rasten,
drangsaliert nur Dein Brustkasten,
nun mehr stetig Dir jetzt weiter,
bis ich an Dein'm Leiden scheiter.

Doch keine Sorge, bin hart im Nehmen,
so leicht werd' ich Dir nicht vergeben.
Die, die uns'ren Schwur missachtet,
bin ich es der Dir nun trachtet,
nach Dein'm jetzig schnöden Leben.

Keine Angst, noch nicht vergeben!
Als nächstes hängst du über'm Scheine,
entstanden durch die Flamme reine -
genaugenommen, Deine Glocken,
über'd' Kerze, hängen trocken.

Dir der Busen gar versengt,
windest Dich höchst angestrengt,
auch die Warzenhöfe Deine,
leiden müssen nicht alleine.
Deine Zitzen aufgerichtet,
baumeln dort, als ob verpflichtet.
Wenn man'd' Unglück so bedenkt,
Deine Arme rücks verschrenkt,
keine Lage zum entrinnen,
einzigst Wahl Dir bleibt '; bei Sinnen.

Wie Dir versprochen, bist nicht entkommen,
gewähnt es nicht voreingenommen.
Dann folglich grinst Du ganz benommen...

Schlussendlich konnt' ich's somit meistern
und Dich für mich aufs Neu' begeistern.

Großer Schreck,
Ed van Schleck!


Die Idee, mit dem vermeintlichen Verrat, und der darauf folgenden, unberechtigten Strafe, ist meinem eigenen Oberstübchen entsprungen. Einzig bei der ausführenden Bestrafungspraxis habe ich mich an einer animierten Szene - in der es wohl nicht in gänzlicher Einvernahme des passiven Parts einher ging - eines japanischen Zeichentrick-Pornos, inspirieren lassen. Der Titel dieses sogenannten 'Hentai-Animes' lautet 'Ail Maniax' und besteht aus insgesamt drei Episoden. Mir diente die entliehene Szenerie lediglich als Mittel zum Zweck.

Ich, mit meiner einfältigen Sichtweise, glaube ja, dass es bei einer Beziehungstrennung, zwei gegensätzlicher Pole, welche in ihrem Alltag einem nicht geringen Anteil, BDSM-Praktiken frönen, wie bei einem Paar ohne besagtem, abenteurlichem Zusatz oder gelebter Extravaganz - je nach Meinung des ein oder anderen - einhergeht. Die Einen gehen friedlich und einvernehmlich auseinander, wohingegen Andere sich dem Grunde des Scheidens - dem abgeneigten Part im Sinn - aufs Äußerste erwehren und diesem nachstellen oder womöglich bedrohend radikalere Methoden der Schikane anwenden mögen.

Im obigen Gedicht ist die freilich, gänzlich unterwürfige und ungeladene Person noch glimpflich davongekommen. Wenn man denn so will, könnte man den Schluss der unregelmäßigen Verse sogar als 'Happy End' bezeichnen - ganz dem Titel des Blog-Beitrags verschrieben. Oder etwa nicht!? Nun ja, dies ist Auslegungssache und jedem selbst überlassen, wie es einem als gültig erscheint, zu interpretieren.


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    Ed van Schleck
    Bin zwar völlig, unerfahren, in Praxis 'ruchter, Spielerei, nötig halt' ich's, jedoch zu wahr'n, jene Themen, 'künden frei, und Dir, dem Leser, angedeih'n, in Form vorrangig, hier zum Reim.
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  •   Vicky Vanilla schrieb am 02.11.2014
    Eine nette Geschichte, Ed, besonders das Ende. Überhaupt eine gute ... [mehr]