Über das Sinnen und Werden
Da es mir schwer fällt über Sachverhalte in unverklärender Weise zu berichten - in meinem Fall wohl eher zu erdichten - von welchen mir der Erkenntnis nie bemächtigt, folgt denn nun eine kleine Geschichte oder auch, aufschlussreiche Fabel über die meine Laune und dem Titel dieses Beitrags gerechten Umstands, der mir persönlich von Wichtigkeit und unter anderem den Grund für meinen Besuch von gentledom.de darstellt.
Es war einmal ein kleiner Giftpilz. Blutrot sein Schild und flüchtig dem Aufreiz gezolltem, weißem Gewichte, hatte er sich befohlen gefühlt, von Jenen, in seiner ihm gereichten Umgebung, welche er nicht zu seiner Gattung zählte - dessen Umstand er rein äußerlich, ihm im Sinn gewahr, zu beurteilen - sich diesen Nachbarn - Giftpilz oder nicht - in wie weit es die Umstände ihm erlaubten, fern zu halten. Aus der Distanz, unter dem Blätterwerk einer mächtigen Birke, hatte er zwar heimlich ihm zusagende - wie er befunden hatte - ähnlich veranlagte Zeitgenossen - so dürftig knapp über dem mit Laub übersäten Boden - zum hell und unerreichbar entfernt scheinenden Waldrand hin, bewundert. Nie getraut sich dort hin aufzumachen - wie denn auch, schließlich wähnte er sich fest verwurzelt, gleich in Nachbarschaft mit schnöden Steinpilzen, welche aber, ihm gänzlich unbekannt, womöglich sogar seiner anhaltenden Ignoranz zuzuschulden, in heißer Jahreszeit gar nicht so fad aufgelegt, wie vom Giftpilze denn geglaubt.
Eines Tages dann, dem trostlosen Dasein seines ausflüchtigen Gebärens überdrüssig, hatte er zum gegebenen Anlass - der anfänglichen Euphorie sich längst entäußert - zaghaft, doch zielstrebig, seine Sporen in Richtung des ersehnten Waldrands gestreut, um langsam aber sicher seinen Artgenossen näher kommen zu können. Selbst den seinen ihm so verhasst dünkenden Anliegern gegenüber, war er nicht mehr völlig abgeneigt zu getan. Überdies bemüht in Eintracht mit ihnen aus zu kommen, lernte er die Vorzüge, welche sich ergeben in Gesellschaft zu verbringen, schätzen zu wissen und Stück für Stück seine sich selbst auferlegte Bürde des Einsiedler-Seins abzulegen. Bei Zeiten waren die Tage im schützenden Wald, angesichts des neuerlichen Habitus des befreiten Fliegenpilzes, erfüllt mit aufkeimender Freude und wachsendem Wohlgefallen. Auf das den Waldesrand, eines schönen Tages, zu erreichen - bisweilen ihm dies von immenser Essenz - ihm vergönnt ist.
Nun habe ich mich doch genötigt gefühlt kein Gedicht auf dem mir von Gentledom eingerichteten Blog einzustellen. Seit mir vor kurzem die Kategorie für Gedichte auf gentledom.de, welche ich vor meiner Gewährung eines eigenen Blogs schlicht übersehen hatte, aufgefallen ist, fühle ich mich mit meinem Unterfangen, Dichtungen in meinem Web-Logbuch (ja, ich habe wikipedia bemüht) einzustellen, ein wenig fehl am Platze. Vielleicht bereichere ich die vorhandene Spalte mit einigen meiner Zeilen, denn der Bereich ist nur spärlich gefüllt und aufs Gröbste vernachlässigt.