Ein Freund von mir hat meine Blogs gelesen und daraufhin erhielt ich diese Geschichte von ihm:
Es ist kalt draußen, Menschen frieren, treten auf der Stelle, ihr Atem ist weiß vor Kälte. Sie stehen um ein winziges Feuer herum. Hinter ihnen im Dunklen steht ein Ölfass, randvoll mit langsam brennendem, wärmenden Öl, aber niemand sieht dieses Fass, weil es außerhalb ihrer Wahrnehmung ist.
Dieses Fass hat ein winziges Loch, aus dem unablässlich Öl tropft.
Das Fass ist darüber unendlich traurig.
Er würde gern den Menschen zurufen, dass es da ist, aber ein Fass kann nicht rufen.
Es würde sich gern bemerkbar machen, aber auch das kann es nicht.
Es wartet nur drauf, entdeckt zu werden und zwar rechtzeitig, bevor alles Öl ausgelaufen ist und es dann nur noch achtlos weggeworfen wird.
Du bist extrem wertvoll und ein wunderbarer Mensch, Faye, pass bitte auf dich auf!
Es hat mir die Tränen ins Gesicht getrieben, ich hab mich so gefreut, war so berührt und gleichzeitig so traurig und auch dankbar ...
Seelenberührung ... es gibt so viele Möglichkeiten, die Seele eines anderen zu berühren ... dieser Freund von mir wohnt so weit weg, ich hab ihn Ewigkeiten nicht mehr gesehen ... und doch schafft er es mit nur wenigen Zeilen ... meine Seele zu berühren – nichts anderes zählt im LEBEN ... WIRKLICH NICHTS!
Heute Nachmittag kam T., zuvor tobten die Gedanken wüst in meinem Inneren herum wie unkontrollierbare Kugelblitze ... das kenn ich schon ... ich lass sie toben, Funken sprühen und weiß, nachdem es an der Tür geklingelt hat, wird es still in mir und ich lasse alle vermeintlichen Vorsätze fallen und schaue einfach hin, fühle hin und lass es sich entwickeln und dennoch ... ich kann es nicht abstreiten ... war da im Vorfeld eine Ahnung.
Mit Berührungen jedweder Art waren wir extrem sparsam und vorsichtig, wie hätten wir sonst auch da hinkommen sollen, wo wir zum Schluss gelandet sind:
Wir haben uns „einvernehmlich losgelassen“.
Bekloppt ... ist schon fast in Amtsdeutsch ausgedrückt, aber so war es. Wir kapitulieren vor all den Hindernissen, erkennen meine und seine Würde an, die Existenz- und Fürsorgepflicht gegenüber uns selbst und seinem Anhang.
Love it – leave it ... or change it … but never do nothing!
Wir lieben uns, wir verlassen uns … falls das nicht genug Veränderungen sind … wir haben getan, was zu tun war.
Er sagt, dass er meinen Wunsch akzeptiert, keinen Kontakt aufzubauen – keine Mail, keine SMS, keine Überraschungsbesuche! Ich habe seine Kontaktdaten gelöscht und – Gott sei Dank – ein schlechtes Gedächtnis.
Ich beanspruche für mich die Chance frei zu sein, um mein Glück irgendwo, irgendwie ... mit wem auch immer ... zu machen. Ich hab das einfach verdient – und seine Familie hat auch eine echte Chance verdient.
Von jetzt an ist die Zeit unser Freund, denn sie ist das Einzige, was den Schmerz von dannen spülen kann. Die Liebe bleibt, die packen wir einfach in ein kleines Kästchen, in die hinterste Erinnerungskatakombe unserer Herzen.
Mit den Worten: „Geh endlich ...“, schiebe ich ihn aus meiner Wohnungstür und aus meinem Leben.