Was habe ich eigentlich getan?

Gerne erinnere ich mich an dem Moment zurück, an dem ich bewusst in meinem Körper spürte, was in mir vorgeht, wenn ich vor meinem Herrn kniete. Ich versinke in eine Welt voller Stolz und voller Demut. Gefühle, die ich vorher nicht kannte.

Tiefgründige Gespräche, lachen und einfach nur einen Menschen kennen gelernt zu haben, der mir sehr wichtig ist. Das war im Januar 2007 und nun sechs Monate später was fühle ich:

Leere und Traurigkeit.

Wo ist das hin, was ich am Anfang fühlte, Glück und das Gefühl verstanden zu werden? In dem Moment, in dem ich mir und ihm eingestanden habe, dass ich eine Sklavin bin, so fühle, denke und auch handle, war ich für ihn kein Mensch mehr.
Ich war nur noch ein williger Gegenstand, der benutzt werden konnte. Benutzt, um seine Lust zu befriedigen, wann und wo er wollte. Aber ich habe Gefühle, Gefühle, die von ihm mit Füßen getreten wurden und ich handelte wie eine Sklavin und ließ alles über mich ergehen.
Jeden Abend lag ich im Bett und weinte, denn er war mein Herr und ich konnte und wollte nicht gehen. Jede Woche, in der wir uns sahen, nahm er ein Stück von mir, er verdrängte die Frau in mir und die Sklavin wurde immer stärker und bald war es so, dass sie die Frau dominierte.
Das darf niemals geschehen, aber ich ließ es zu. Verschloss die Augen, um nur diese Stunden glücklich zu sein.

Aber war ich glücklich?

Ist es so, dass eine Sklavin in den Augen des Herrn nichts mehr wert ist?
Ist sie nur ein williges Stück Fleisch?
Ich stellte mir vor, dass ich einmal den Herrn meiner Träume finde, der versteht, was eine Sklavin dazu beweg,t diese Dinge zu tun. Aus Hingabe und Zuneigung zu ihm.
Tiefe Gefühle müssen da sein, damit ich mich wieder öffnen kann und die Sklavin, die sich ganz tief in meinem Körper versteckt hat, hervor zu rufen. Denn sie hat Angst, ist voller Kummer und mag nicht mehr zum Vorschein kommen.
Nur wenn sie das Buch, in dem sie jeden Tag ihre Geschichten schreibt, in den Händen hält, kommt sie heraus und schreibt all die ganzen Gefühle auf. Sie lebt, liebt und ist glücklich. Wird das Buch geschlossen, versteckt sich die Sklavin wieder ganz tief in dem Körper und sie weint, denn sie hat Angst, all diese Dinge nochmals erleben zu müssen.
Nur ein Herr, der sie versteht, sie achtet und schätzt, wird sie wieder aus ihrer Höhle herausholen können. Aber wann wird dieser Herr kommen?

Gibt es diesen Herrn nur in meinen Gedanken?

Genau vor drei Monaten habe ich diesen Herrn gefunden, der nun nicht mehr nur in meinen Gedanken existiert und ich bin sehr glücklich. Danke, mein Herr, für drei wunderschöne Monate, die wir bisher zusammen gegangen sind und ich freue mich auf eine lange Zeit, die ich dich als deine Sklavin begleiten werde.
Aus drei Monaten sind nun fast ein Jahr geworden und das Glück, was ich fühle, kann ich mit Worten nicht beschreiben.


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    Lita
    Lita ist die Sklavin in mir, aber auch der Mensch der all seine Phantasien und Träume in Worte fasst und zu einem Text formt. Seitdem ich vor circa drei Jahren angefangen habe zu schreiben, begleitet er mich.
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