Betriebsbereit

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In letzter Zeit steht Sie häufiger vor mir, mit einem verschmitztem Lächeln, den Kopf leicht gesenkt, mal zwinkernd, mal fordernd in meine Richtung schauend, und dann fällt wieder dieses fragende Wort B-e-t-r-i-e-b-s-b-e-r-e-i-t????

Damit spielt Sie weniger auf ihren eigenen Zustand an, obwohl dieser meist auch passend zu ihrem Ausruf ist, sondern eher auf die, bzw. wo die (rein statistisch gesehenen) 100ml Blut sich im Augenblick bei mir befinden …

Echauffiert protestiere ich natürlich umgehend. Nicht gegen den eigentlichen Hintergedanken ihrer frech frivolen Anmerkung, sondern mein Protest richtet sich gegen den Begriff „Betriebsbereit“ . Rein biologisch betrachtet ist es natürlich nur ein Füllen der Sinusoide, aber es geht ja nicht (nur) um animalistische Triebe… Dennoch dieses freche „Betriebsbereit"...???“

Vielleicht bin ich ja gar nicht so unschuldig an diesem Ausdruck, vielleicht bedarf zur Erklärung einen tieferen Einblick in PixelDoms Tagesablauf ….

Ja, es passiert jeden Morgen …, jeden.
Ohne dem könnte ich mir den Tag gar nicht erst vorstellen. Es ist mehr oder weniger ein Zwang, aus Lust, nach Genuss ….
Manche würden es „einfältig“, schräg oder auch pervers bezeichnen – für mich gehört es einfach zum Aufstehen dazu. Mal kräftiger, mal etwas sanfter, je nachdem wie ich mich fühle, wie lange die Nacht war. Es kommt auch zu keinen Spannungen zwischen Ihr und mir, da Sie Morgen für Morgen exakt das gleiche brauch und will ...

Noch schlaftrunken liege ich da, aber meine Gedanken kreisen nur um das Eine – ja ich will es – jetzt. Schon eine sanfte Berührung, fast zufällig, aber punktgenau, und da ist sie, diese Betriebsbereitschaft von er schon eingangs die rede war. Ein kurzer Ruck an der Manschette, und der Stab wird heiß, die ersten Tropfen laufen schon jetzt lustvoll heraus. Ein rhythmisch klingendes Stöhnen, es heizt sich weiter auf, nur noch wenige Augenblicke. , dann endlich …

Fernab jeder Gedanken an den kommenden Tag ergießt sich lustvoll der erste heiße Genuss. Erleichterung, Zufriedenheit, … das Morgenritual.

Und wenn Sie dann endlich den heißen Stab verträumt aus Ihrer aufgeschäumten Milch zieht, die Mühle im Kaffeeautomaten anläuft um dem Latte macchiato die Seele zu geben, weiß ich, ich hab freie Bahn zum morgendlichem Lebenselixier. Die Maschine ist schon mal betriebsbereit, ich für meinen Teil brauch da erst noch ein paar Tässchen ….

Vielleicht hätten wir eine Filterkaffemaschine nehmen sollen, oder direkt Tee trinken ...


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