Ist ein DOM in Wirklichkeit nicht der größere SUB?

Diese - zugegebener Maßen etwas provozierende Frage beschäftigt mich schon seit dem ich in das Thema BDSM tiefer eingestiegen bin.

Unter dem Gesichtspunkt Dominance and Submission erlebt die Sub Ihre Erfüllung ja in der Hingabe. Im Idealfall hat Sie einen dominanten Gegenüber, auf den Sie sich so gut einlassen kann, dass - egal ob durch physischen Schmerzen oder psychisches Fallenlassen - Endorphine freigesetzt werden, die sie in einen elektrisierenden Flow versetzen - subfly to heaven.

Es ist wohl eines der tiefsten Erlebnisse diesen orgasmusähnlichen Trancezustand zu erreichen, sich in völliger Sicherheit zu wiegen, eine Mischung aus Hingabe, Lust und Trance ...

Doch dieser Zustand kann besser von fliegenden Subs beschrieben werden. 

Die Ausgangsfrage war ja, sind Doms nicht eigentlich in Wirklichkeit die größeren Subs?

Ein Unterscheidungsversuch der Dom-Typen

Der Aufopferungsvolle

Zum einen gibt es sicherlich den Dom, der die Session "nur" macht, um seiner Sub diesen Flug zu ermöglichen. Der selbst wenig "Nutzen" oder gar Befriedigung aus dem Spiel zieht. Aufopferungsvoll, ehrwürdig, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, das eine Sub hier auf Dauer völlig abtauchen kann, wenn der Partner es nur aus "Gefälligkeit" praktiziert.   

Mein Fall ist es sicherlich nicht ...

Der Ober-Dom

Das entgegengesetzte Ende des Gegenübers liegt wahrscheinlich darin, das der Dom -er ist ja schließlich der (Dum)Dom - nur auf seine eigene Gefühle aus ist. Seine Sub entsprechend "benutzt", um größtmögliche Lust zu gewinnen. Natürlich ist das die reine Art von Dominance and Submission, aber ...

In vielen Gesprächen mit devoten Personen konnte ich doch klar erkennen, das es immer um ein "gemeinsames" erleben geht. Das Seitens der Subs, eben nicht eine "willenlose, tierische Ausgeliefertheit", gesucht wird. Natürlich kann es im Rahmen einer Session zu diesem Zustand kommen, der willenlosen Unterwerfung, aber dann ist auch ein Gefühl dabei, das der führende Part acht gibt, was wirklich "gut" für seinen Partner ist. 

Einen reinen Dom, der seine Sub nur als Objekt seiner eigene sexuellen Befriedigung sieht, den suchen wohl die wenigsten ...

Und dazwischen?

Auf einem Stammi fragte mal eine Sub einen befreundeten Dom der nicht ihr Herr war:
"Was macht eigentlich eine gute Sub aus?"
Die Antwort war Weise, und lässt doch tief in das Gefühls- und Beziehungsgeflecht von Dom-Sub blicken.

"Eine gute Sub macht aus, das Sie in (oder vor) der Session so "unartig" ist, das eine Session überhaupt zustande kommt. In der "Öffentlichkeit" ist sie gehorsam, um Ihren Herrn nicht bloß zu stellen ..."

Und da finde ich, kommen wir der Sache schon näher. Persönlich bin ich kein Fan, von Dom/Sub Spielen außerhalb der Sessions. Natürlich, hier und da mal eine frivole Anmerkung, "Strafe" versprechend, das gehört zum Leben, aber auch in nicht BDSM Beziehungen.

Dennoch wird mit dieser Antwort klar, das ja der Dom letztendlich vom Verhalten der Sub abhängig ist. Und auch innerhalb der Session - zumindestens ich für meinen Teil - ziehe ich meine Lust größtenteils aus der Lust die meine Partnerin erlebt. 

Natürlich kann ich es als "führender Part" steuern, aber letztendlich nur die Rahmenbedingungen - die Lust entsteht in Ihr. Und nur die Teils lustvoll flehenden, Teils Wonne durchströmten Augen bereiten mir am Ende auch meine Höchstgefühle.

Und somit ist meine Lust doch abhängig von der Lust meiner Partnerin - auch wenn ich führe - so bin ich Abhängig. Und ich glaube dieses Gemeinsame ermöglicht erst den wirklichen Flow, nicht nur ein subfly to heaven, sondern auch ein Domfly to heaven.

Dominant aber doch Abhängig, eine Submission gegenüber seiner Sub.

Und damit sind wir am Ausgangspunkt - Ist ein Dom in Wirklichkeit nicht auch ein Sub?

 

Ich freue mich auf Eure Meinung ...

 

 

 

 


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    PIXELDOM
    Eine Gedanken- und Zeitreise durch das Alltägliche und Besondere, mal melancholisch, meist reflektierend, schonungslos offen, mit einem Spritzer Ironie und Esprit.
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