Wer oder Wie bin ich?

Im Bereich BDSM aber auch im normalen Leben, bin ich dieselbe Person, nur lebe ich an der einen Stelle Wesenszüge aus, die ich an der anderen eher nicht auslebe. Sicher interessant dort mal einen Blick drauf zu werfen.

 

 

Ich selbst und auch andere nehmen mich als sehr ruhigen Menschen wahr, ich rede mal viel, mal wenig, abhängig davon, ob das Thema mich interessiert oder wie ich zu den Menschen stehe, die mitreden, mal bin ich ungeduldig, mal die Ruhe selbst, ich bin höflich und freundlich, weiß mich zu artikulieren, meine Meinung zu vertreten, bin Durchsetzungsfähig und auch bedacht, handle intuitiv und besitze viel Empathie. Ich kann wohl sagen, ich habe wie jeder Mensch eine sehr facettenreiche Persönlichkeit.

 

Freunde bezeichnen meine Eigenschaften mit: Anstand, Höflichkeit, Respekt, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit.

 

Wer diese Facetten in welchem Kontext mitbekommt, ist sicher nicht immer statisch festlegbar.

 

Jedoch gibt es Elemente, die ich nur in manchen Bereichen auslebe, zum Beispiel im Bereich BDSM, da kann ich z.B. fies sein, den Willen meiner Sub mal außen vorlassen, frei nach dem Motto:

"Du möchtest nicht gekitzelt werden, ich habe aber extra die Feder mitgebracht". 

Ich kann dominant sein, ich kann schlagen, kneifen, streicheln, Aufgaben stellen all die wunderschönen fiesen und auch netten DInge tun die in meiner Fantasie zusammen tanzen.

Desweiteren sehr ernst oder herrisch sein, Dinge verlangen die mir im nicht - BDSM Bereich nie zustehen oder einfallen würden.

 

Es ist schon eine tolle Art von Freiheit, wie ich sie sonst nicht hätte, denn im BDSM Bereich verschmelzen meine Eigenschaften, sowohl die "Guten" als auch die "Fiesen" und ich bin vollkommen ich selbst, größtenteils Frei von Erziehung, Gesellschaftlichen Normen etc.

Die Frage die ich mir stellen kann, wäre natürlich, bin ich im BDSM Bereich ich selbst, weil noch Eigenschaften hinzukommen, die im realen Leben teilweise verborgen sind?

Aufgrund der von mir angeführten Theorie kann ich doch viel eher sagen, dass ich im BDSM Bereich, aufgrund dessen, dass ich sein kann wie ich bin und durch den Wegfall des Rahmens, der mich sonst etwas beschränkt oder zurückhält, kann ich sogar im BDSM Bereich noch mehr sein wie ich bin, vieles raus lassen, was sonst hinter Schranken verborgen ist.

Dann könnte die Frage lauten: Bin ich im normalen Leben ich selbst, weil Eigenschaften in den Hintergrund rücken?

Auch diese Frage kann ich mit JA! beantworten, da ich auch im "normalen Leben" durchaus ich selbst bin, ich höre nicht auf Fies oder die ganzen anderen Aspekte und Eigenschaften zu sein, ich verlagere sie nur in meine Fantasie, um eben nicht nur anzuecken.

 

Aber ich höre weder im BDSM Bereich, noch im "normalen Leben" auf, ich selbst zu sein noch lege ich die jeweils anderen Eigenschaften, die mich in einem Bereich ausmachen, ab.

Im Gegenteil, im BDSM Bereich z.B. stärkt mein Spiel z.B. der Sinn für Sicherheit, die Eigenschaft meine Liebsten zu schützen, gut mein Anstand weniger *lach*, aber auch Respekt, Intuitives Handeln, Empathie, all das fließt mit ein und macht es noch viel toller.

 

Ich glaube es ergänz sich, teilweise verschiebt sich auch die Stärke und Ausprägung der Eigenschaften, aber ich bleibe dabei trotzdem ich selbst, auch wenn ich anders bin, bin ich doch gleich.

Genauso wie manche Eigenschaften die ausgeprägter beim BDSM sind, mich im normalen Leben stärken.

 

Also kann ich letzten Endes auch garnicht sagen, dass ich mehr oder minder ich selbst bin ob im BDSM Bereich oder nicht, denn auch wenn die Stärke variiert oder die Ausprägung verschieden ist, ist das nicht auch an anderer Stelle so?

Ist es nicht auch abhängig in welcher Position oder welchem Menschen gegenüber ich auftrete?

 

Manche Menschen, denen ich begegne, nehmen mich als ruhig wahr, zweifeln daran das ich dominant sein könnte, vielleicht auch nur deshalb, weil sie mich noch nicht im Spiel erlebt haben.

 

Es ist meiner Meinung nach kaum möglich jemandem alle meine Facetten zu zeigen, wenn er z.B. nur ein Freund oder ein Familienmitglied oder eine neue Bekanntschaft ist. Davon abgesehen, wäre noch zu fragen inwieweit ich das wollen würde.

 

Oft sagt man, "Ich lerne erst den Menschen kennen und dann die Neigung"

Aber beides gehört zusammen, genauso wie die Persönlichkeit im Spiel mit der Persönlichkeit im "normalen Leben", es ist alles Teil der Persönlichkeit, meiner Persönlichkeit, es sind Teile eines Bildes, wieviel davon ich jemanden sehen lasse, ist jedoch unterschiedlich und auch das ist, denke ich "menschlich" und "normal".

 

Abschließend will ich sagen, ich bin ich selbst, ob nun im Spiel oder im normalen Leben, ich bin genauso wie ich es nunmal bin. Habe meine Werte, Wünsche, Eigenschaften, Emotionen, Träume etc.

Und wer weiß, was unter der Oberfläche der Persönlichkeit von anderen Menschen steckt, die ich so kenne und die andere Menschen mich von sich sehen lassen, in bestimmten Positionen und bestimmten Beziehungen?

Gut manchmal will ich das auch garnicht wissen.

Es freut mich zu sehen, wie jemand reagiert, der mich erst "normal" kennenlernt und dann mit mir spielt oder mich spielen sieht, die Erwartung und Realität scheint da teilweise weit auseinander zu gehen und zu positiven Überraschungen zu führen.

Nur liegen dann die Fesseln schon an und sie kann erleben, wo es sie mit mir hinführt.

 

Ein spannendes Thema.

(und ein fieses Kopfkino)


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