Wie spiele ich und ist dies erlernbar

Mein erster Beitrag, gleichzeitig der Testbeitrag für diesen Blog, beschäftigt sich mit der Frage, wie mein persönlicher Spielstil aussieht sowie, ob und in wie weit dieser vermittelbar ist.

 

Moin, vorweg einen Dank an Gentledom, für die Bewilligung dieses Blogs und an Pixeldom für die Einrichtung!

 

Ich freue mich sehr darüber hier meine Gedanken und Themen mit euch teilen zu können und natürlich würde ich mich über euer Feedback sehr freuen.

Als ersten Eintrag möchte ich den nehmen, den ich als "Testbeitrag" für diesen Blog eingereicht habe.

Viel Spaß beim lesen!

Best wishes

SirElijah

 

Wie spiele ich?

 

Des Öfteren in letzter Zeit wurde ich gefragt, wie ich spiele. Ob das lern oder vermittelbar ist und was genau ich da denn eigentlich tue.

 

Ich habe mich selber mit dem Gedanken nun mal sehr intensiv beschäftigt und bin zu der Antwort gekommen, dass es bei meinem Spiel keinen Plan gibt, kein Konzept was ich vermitteln kann oder kein festes Schema dem ich punktgenau folge.

 

Um dies zu verstehen möchte ich kurz ein wenig ausholen.

Mit 18 Jahren kam ich in die BDSM Szene, zeigte die ganz normale Reaktion auf eine Playparty, die wahrscheinlich viele zeigen würden, welche aus einer Lehrer und Pastorenfamilie kommen und im Eingangsbereich an der Bar einen Mann sehen, der eine Frau in Handarbeit den Augenblick verschönert. Ich glaube Schockstarre trifft es ganz gut. Und bei einem sehr großen und sehr kräftigen Mann in schwarz sah das sicher amüsant aus.

 

Nun die Party ging in dem Stil weiter, mir wurden viele Menschen vorgestellt, mit geben der Hand, was eine für mich sehr höfliche Geste war und auch heute noch darstellt.

Einen jetzig sehr guten Freund lernte ich kennen, als er mir die Hand gab während er mit der anderen an nzw "in" einer Dame spielte, was zu meiner generellen Verwirrung durchaus beitrug.

 

Nach diesem Abend begann ich das erste mal mich mit dem Thema BDSM zu befassen, ich las immens viel und war sehr gespannt auf die nächsten Partys.

 

Von da an war es ein stetiger Lernprozess der "Verderbnis", über die Jahre legte diese Party den Grundstein dessen was mich heute im sexuellen Bezug ausmacht.

 

Weiterhin kamen sehr viele persönliche Schicksalsschläge und Wege damit umzugehen hinzu, was mich alles in allem zu dem Menschen macht der ich heute bin.

 

Soviel zu einem Teil meiner Geschichte.

 

 

Aber wie spiele ich denn nun?

 

Ich beschreibe es so:

Im Spiel, gebe ich das was ich bin zusammen mit dem was mein Partner ist in eine Schüssel und rühre ganz sachte mit Empathie und Intuition um, manches vermischt sich, manches nicht und genau aus den Punkten die sich vermischen entsteht das Spiel in diesem Moment.

 

Jedes Mal ist es anders und jedes Mal ist es Einzigartig.

 

Ist das nun lernbar?

 

Ich bin der festen Überzeugung, das man das spielen eines anderen nicht "lernen" kann.

Natürlich kann ich Sicherheitsaspekte vermitteln.

Ich kann den Umgang mit den jeweiligen Werkzeugen zeigen.

Begriffe wie SSC und Safeword lassen sich ebenfalls in vermittelbare Worte packen.

Sprich, ja, die Theorie, die einen sehr großen Teil meines Spiels ausmacht, einfach weil ich ein sehr Sicherheitsbewusster Mensch bin, kann ich vermitteln.

 

Jedoch kann ich die Werte die meine Persönlichkeit und somit mein Spiel prägen, die Einstellungen, die ich aufgrund von Erfahrungen gemacht habe nicht vermitteln.

Ich vermag es nicht aufzuzeigen oder zu erklären wie meine Empathie und Intuition funktionieren.

 

BDSM ist für mein Verständnis nur bedingt etwas, das ich durch anhäufung von WIssen "lernen" kann.

Wie schon beschrieben, wenn ich mit der Theorie durch bin und alles wichtige im Kopf habe, dann kommt das was ich bin und das was meine Partnerin ist zusammen und was sich daraus ergibt kann ich weder vorhersagen noch planen.

 

Ich kann nur sagen, dass ich in diesem Momenten nur wenig denke, ich rufe nur das Wissen über das was ich tue ab und gegebenenfalls denke ich kurz darüber nach wie ich sie nun für mein jeweils nächstes Vorhaben fixiere oder sich positionieren lasse.

 

Alles weitere, läuft allein über Gefühle, Beobachtung, Aufmerksamkeit, das Feedback der Frau. All das kann ich nur schwer erklären.

Ich sehe oder spüre etwas und reagiere darauf, manchmal sehe oder spüre ich auch nichts und reagiere auch darauf.

 

Aber eins kann ich mit Sicherheit sagen.

 

Ich stelle im Spiel selber an mich selbst nur geringe Erwartungen, an die Partnerin gar keine.

So wie ich bin, bin ich und so spiele ich.

Weder perfekt zu sein kann ich mir zuschreiben, noch bin ich der ernsteste Spielpartner, noch der dominanteste oder sadistischste, ich bin genauso, wie ich bin. Mehr kann und will ich in diesem Moment nicht sein.

 

Und wenn das Anklang findet und Begeisterung auslöst und intensive schöne Erfahrungen, kann ich eigentlich nur eine Sache vermitteln und nur eine Weisheit neben all der Theorie von mir weitergeben:

 

Seid so wie ihr seid, versucht nicht eine Rolle zu "spielen", kommt vom Kopf ins Herz und lasst das was in euch ist frei. Denn dann erreicht ihr euren Partner da wo er ist, wo er sich fallen lässt, wo er vom denken ins fühlen kommt, dann spricht Herz zu Herz und das sind meistens die schönsten und intensivsten Konversationen.


Kommentare:


just me1980 schrieb am 18.11.2014


Hallo ;)

toll geschrieben! Man kann viel vin dir selbst erahnen und ich freu mich auf noch mehr:)
Lg


Antwort auf diesen Kommentar

Wounded-Angel schrieb am 14.11.2014


Guten Abend SirElijah,
es fällt mir nicht so leicht es in Worte zu fassen. Aber was ich meinte ist, daß ich es sehr schön finde, wenn ich Zeilen wie deine lese wo mit Respekt geschrieben/gesprochen wird und nicht in einer, wie soll ich mich Ausdrücken, nennen wir (bzw. ich) es vielleich herablassenden Weise. (Gott ist das schwer die richtigen Worte zu finden)

Lieben Gruß Wounded-Angel


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Wounded-Angel,

ich finde deine Erklärung klingt super ehrlich und ich freue mich sehr darüber :).

 

Lieben Gruß und einen schönen Abend!

SirElijah

Wounded-Angel schrieb am 13.11.2014


Wow, ich bin gespannt was noch von dir kommt.
Eine solche Schreibweise von einen Dom das finde ich schon toll.
Lieben Gruß Wounded-Angel


Antwort auf diesen Kommentar

Guten Abend Wounded-Angel,

vielen Dank für dein Kompliment!

 

Was die Schreibweise anbelangt kann ich leider nur vermuten, was du meinst.

Wenn du das noch ausführen möchtest, würde ich mich über deine Meinung sehr freuen.

 

Best wishes

Silly schrieb am 13.11.2014


Hallo SirElijah,

ein sehr schöner Block Eintrag. Und die Mitteilung die sich darin verbirgt zeigt auf und sagt: sei einfach du selbst! Finde ich gut, danke für deine Zeilen.


Antwort auf diesen Kommentar

Moin Silly,

 

Vielen Dank für dein Feedback!

Ja, ich glaube "man selbst sein" ist im Bezug auf das Leben genau so wichtig und am Anfang auch schwer wie es im Spiel erscheint.

 

Best wishes!

Gentledom schrieb am 13.11.2014


Was hältst du von der Idee deinen Blog zuzätzlich zu vertonen und den Link drunter zu setzen :) Ich wünsch dir hier viel Erfolg und vor allem eine Menge Spaß mit diesem Blog. Liebe Grüße Gentledom


Antwort auf diesen Kommentar

Moin Gentledom,

das ist eine sehr gute Idee, ich werde es Morgen mal in Angriff nehmen.

Ich bin gespannt ob die Aufnahme anders wird, da es ja "mein Text" ist, der auch entsprechend mit meinen Emotionen etc verfasst wurde.

 

Vielen Dank dafür und für deine Wünsche!

 

Best wishes

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