Die BDSM Anfänger Saga - Kapitel 2 - Partnersuche

geschrieben von Ruby

 

Zuerst muss man BDSM verstehen, dann kann man auch einen Partner in diesem Bereich suchen. Diese Reihe ist so zu sagen, eine sehr gute Einleitung für alle BDSM Anfänger.

zu Kapitel 1 - BDSM 

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Wenn man dann endlich verstanden hat, dass BDSM sich von einem Leben ohne BDSM nur in den Praktiken des Auslebens unterscheidet, darf man sich der Partnersuche widmen. Aber ich sage gleich, ich werde hier keine Fraktion schönreden, beim Thema Partnersuche (und auch später im Kapitel Tücken und Co.). Auch wenn ich mich brachial mit der Aussage ausdrücke, entspricht sie dennoch nur der Wahrheit: „Auch wenn ich vielleicht eher einem femininen Mann gleiche, besitze ich genügend Eier in der Hose, um einer FemDom die Stirn zu bieten. *Headknock*”

Nun geht es um die Suche und die folgenden Erfahrungswerte stammen aus den Erlebnissen und Beobachtungen eines männlichen Subs.

Ich habe gelesen, dass diese Blickwinkel eines Male-Subs sehr interessant sind. Dann will ich meinen Leserinnen und Lesern doch gerne einen weiteren tiefen und ehrlichen Einblick ermöglichen.

Ich wühle mich gerne aus Langweile durch Artikel, Blogs und auch durch Foren, auf der Suche zum Thema „Partnersuche”. Aber finden tue ich meist immer nur den Blickwinkel einer Seite, der dominanten und dann noch weiblichen Seite, die Bericht erstattet. Aber Berichte über das Verhalten aus der Sicht eines M-Subs über die andere Fraktion, habe ich sehr vermisst. Haben denn Subs nicht den Mut, auch Gegenargumente zu liefern? Denn nicht jeder M-Sub ist total verkorkst bei der Partnersuche und es wird in meinen Augen einfach viel zu viel verallgemeinert, das macht es anderen, die sich wirklich Mühe geben umso schwerer, eine Frau zu überzeugen, dass man anders ist. Und ehrlich gesagt, viele (definitiv nicht alle) dominante Damen (und es gibt sicher auch genügend Herren) benehmen sich um keinen Deut besser. Das zu sagen, dürften sich aber nur sehr wenige M-Subs trauen, warum kann ich auch nicht sagen, vielleicht haben sie Angst, dann in einem schlechten Licht dazustehen?

Hat denn ein Sub, der das männliche Geschlechtsteil zwischen den Beinen hat, wirklich so schlechte Karten auf dem Beziehungsmarkt? Und warum wird oft verallgemeinert? Und warum ist es so schwierig, eine dominante Lady zu finden?

Sicher ist die Partnersuche generell schwierig und wenn man auf BDSM steht, ist es noch schwieriger. Wenn man dann als „Männlicher” Sub vielleicht noch nach einer 24/7 Beziehung sucht, kann man sich am besten gleich erschießen. Aber irgendwo wird sich dennoch eine Perle in der Auster finden lassen. Dauert halt nur extrem lang.

Hin und wieder komme ich mir wie „Hitch – Der Date Doctor” vor, anderen  kann ich helfen und Tipps geben, aber selbst bin ich irgendwie unfähig, nervös und auch sehr schüchtern gegenüber Frauen im realen Leben, wenn ich mich mit ihnen treffe (und davor noch nicht kenne).

Aber wie ich schon gesagt habe, keine der beiden Fraktionen stellt sich da besser an, der Unterschied liegt nur darin, dass es mehr Subs gibt und zu wenig dominante weibliche Menschen.

Ich bin zwar schon länger Single und wirklich aktiv suche ich erst seit ca. 2 1/2 Jahren, aber was mir da so alles untergekommen ist, kann man manchmal nicht in Worte fassen. Die Damen hatten oft mehr Gemeinsamkeiten mit einem introvertierten Stein, als nur annähernd etwas von einer dominanten Lady. Denn eine Lady funktioniert nicht nur auf der BDSM-Ebene, sondern auch als Mensch und wenn sie das nicht kann, dann ist sie in meinen Augen keine Lady (für mich). Viele versuchen dann nur etwas zu kompensieren, etwas darzustellen, das sie nicht sind oder anders nicht schaffen.

Sicher, es gibt auch genügend submissive Männer, die das auf eine gewisse Art genauso machen, da widerspreche ich nicht.   Durch Freundinnen hab ich auch Einblicke in diese Seite und es ist faszinierend, mit welchen tollen Nachrichten sie sich da herumschlagen müssen oder dass es Typen gibt, die sogar ein Kamel spielen würden… das will ich gar nicht vertiefen. *fg* Die Idee stammte überhaupt nicht von mir. *In die Luft kuck und pfeife* und der hätte das wirklich gemacht. *Kopfschüttel*

  • Bei den sogenannten Damen findet man Profile von einem hübschen Mädel und sobald man den Text gelesen hat, fragte man sich ob das überhaupt ein Mensch ist, den sie vermeintlich sucht?

Sorry, ich mag vieles sein, aber sicher alles andere als ein "Wurm" wie ein Sub ja gerne bezeichnet wird. Soweit kann ich mich nicht mehr herab bücken mit meinen fast 29 Jahren, um das Niveau noch zu erreichen. Es mag genügend Leute geben die so etwas wollen, ist aber nicht das meine. Ich will den Menschen kennen lernen und dann kann man auch die andren Dinge besprechen.

  • Bewerbungen ... ....

Sicher eine interessante Idee, das gebe ich auch zu, aber ohne dass ich die Person kenne und gleich als ersten Kontakt, finde ich dies sehr fehl am Platz. Dies sagt wieder nur aus, dass der Mensch anfangs völlig uninteressant ist. Wenn man sich schon ein bisschen kennt, sehe ich dies aber anders, da finde ich die Aktion gar nicht so schlecht. Ich bin ja ein Kreativer und habe das mal vor einiger Zeit probiert, aber dazu dann später mehr.   

  • Überheblichkeit der Dominanz (Meine Lieblinge)

Ich komme mit sehr vielem klar, aber wenn man mich wegen meiner Sub Neigung abwertet, bekomme ich einen dicken Hals. Es mag eine Sache sein, wenn man sich mit jemandem in einem "Spiel" befindet oder wenn man Tops eben immer respektvoll per Sie oder im Plural anspricht bzw. so kommuniziert, ist alles vollkommen o.k., solange auch mir auch derselbe Respekt entgegengebracht wird. Dann hat man das aber mit der Person auch so ausgemacht und ich nehme gegenüber der Person meine untergeordnete "Position" ein, das ist kein Problem. Aber mich von fremden Personen, die Nüsse Ahnung über michhaben, mich weder als Mensch noch als Sub kennen und mit denen ich noch nicht mal gesprochen habe, als unwürdig bezeichnen lassen zu müssen weil ich ja ein M-Sub bin, bringt mich auf die Palme und das ist normalerweise sehr schwer.

Nur so als kleines Beispiel: Ich habe mal mit einem Mädel (Top) öfters über Tage in einem Chat geschrieben, auch wenn ich ihre Ansichten nicht so richtig verstehen konnte. Also dachte ich mir,  fragst sie einfach mal, ob sie sich gerne einmal beim Kaffee unterhalten möchte mit mir. Was dann kam ... „Was ich mir einbilden würde als Sub, wer ich glauben würde zu sein, eine dominante Frau einfach so einzuladen zu einem Kaffee in der Öffentlichkeit, bla bla bla” .... und das war nicht als Scherz gedacht, sondern es war ihr voller Ernst. Setzen, 6 und durchgefallen!

  • Große Klappe und nichts dahinter

Die sind auch immer nett. Man lernt ein Mädel kennen, man schreibt, chattet, schreibt mehr und beginnt, online zu spielen. Daraus werden dann mal ein oder zwei Telefonspiele und ein Skype Videospiel wobei man sich sogar dazu überreden lässt, sich Klammern auf die Glocken zu hängen, und das darf normalerweise Keine, solange ich etwas zu sagen habe. Es passt eigentlich alles und dann kommt es eben zum ersten Treffen auf neutralem Boden. Dieser tolle Mensch, mit dem man sich so super unterhalten konnte und dem man auch gestattet hat, dass  er mit einem spielt, gleicht der Chinesischen Mauer. Ja ich bin schüchtern, dass gebe ich zu und trotzdem versuche ich immer, ein Gespräch anzufangen damit man warm wird, wie man so schön sagt. Ich habe mich mit der Frau viermal getroffen, und egal welches Thema ich aufgriff oder welche Frage ich gestellt habe, es wurde entweder mit einem "Ich weiß nicht" oder einem kurzen Satz abgeblockt und dann schwieg sie wieder. Sorry, aber wenn mich ein Mensch schon nackt gesehen hat und ich Telefonsex mit diesem hatte, dann ist mir dieser doch sympathisch, muss ja vielleicht nicht für mehr dann sein, aber man sollte sich doch unterhalten können . Hat ja davor auch funktioniert. Mehr Schein als in Wirklichkeit zu sein, aber die große (sorry) Domse spielen.

  • Kandidatin Nummer 4

Shades of *renn besser gleich gegen die Wand* Femdom. Lernt man meist in Chats kennen und sie geben sich als die große FemDom aus. Fragt man dann genauer nach: "Wie sieht es denn mit deinen Erfahrungen aus, was hältst du von 24/7, Pet Play, auspeitschen? .... oder erzähl etwas", und dann kommt so leise geflüstert: Real habe ich noch keine Erfahrung, ich habe nur DAS BUCH gelesen und ich finde das geil.". Und ich frage mich immer wieder was so schlimm daran ist, offen und ehrlich zu sagen: „Ich habe noch keine Erfahrung, würde es aber gerne lernen."? Sorry, aber wer mich anlügt den brauche ich nicht, wie soll man denn da vertrauen fassen?

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Also es ist nicht nur so, dass die devote männliche Schöpfung sich oft ungeschickt anstellt. Und ich kenne genauso einige Beispiele, wo sich Sub selbst abgeschossen hat mit seinem Verhalten und auch für die männliche dominante Fraktion, die mit den Beispielen Pranger tauglich wären. Die schwarzen Schäfchen sind überall vertreten.

Aller Anfang ist schwer – Wer bin „Ich”?

Bevor man sich überhaupt an die Partnersuche heranwagen sollte, ist es die absolute Grundvoraussetzung zu wissen, wer man selbst ist und was man von BDSM erwartet. Also das, was ich euch im ersten Abschnitt erzählt habe. Daran scheitern schon die ersten 50%, weil sie nicht wissen wer sie sind und was sie überhaupt wollen.

Ich sage nicht, dass es einfach wäre sich selbst zu kennen oder zu erkennen was man will, aber wenn man es selbst nicht weiß, wie kann ich dies dann von jemand anderem erwarten? Wichtig ist, dass man weiß wer man ist, was man ist, wie man ist, was man bieten kann, was man sich wünscht, welche Neigungen und Voraussetzungen man hat.

Ich höre oft die Worte: „Ich glaube devot/dominant zu sein und will das mal ausprobieren.”, und genau um das Glauben geht es. Entweder ist man devot oder dominant oder switch, oder man ist es nicht. Sicher muss eine Neigung erst heranreifen, darum soll man sich ja auch mit der Materie und der Wirkung von BDSM beschäftigen. Auch wenn ich ein „erfahrener” Sub bin, würde ich mit niemandem spielen, der nur glaubt. Würde aber eine Lady an mich herantreten und sagen: „Hallo Oli, du ich habe eine dominante Neigung und ich würde gerne aktive Erfahrung sammeln, hättest du Lust?”, wenn ich die Person schon etwas kenne und das auch aus meiner Sicht bestätigen kann, würde ich sofort ja sagen, aber nur dann.

Wenn ihr wisst wer ihr seid, steigert ihr schon eure Erfolgschancen enorm und schützt euch vor Fehltritten, die nicht jeder machen muss. (Dazu gibt es dann ein ganz langes Kapitel)

Punkt 2: Was oder wen suche ich eigentlich?

Da fallen die nächsten Kandidaten durchs Gitter, denn erst wenn man sich selbst kennt, weiß man auch was man wirklich sucht.

Suche ich eine dominante, sadistische, devote, masochistische Person, ein Pet oder eine Besitzerin, ein Adult Baby oder Child, einen Fetischisten, eine Mama/einen Papa/Schwester/Brüderchen oder welche Konstellation auch immer?

In welcher Form suche ich überhaupt? Damit meine ich, dass die Person die ihr sucht, euer passendes Gegenstück sein sollte. Eine liebevolle Mama wird keine Freude mit einem masochistischen Adult Child haben, dass immer nur darum bettelt, bestraft zu werden. Genauso wird jemand, der 24/7 oder dies sein Alltags-Leben nennen will, keine Freude mit einem Session Spieler haben. Und alle anderen unpassenden denkbaren Konstellationen. Es muss einfach passen, sage ich immer, und dann ist ja noch die Frage nach dem wie. Sucht man etwas Festes und soll das eine Partnerschaft sein oder eine Dreiecks-Beziehung oder nur eine Spielbeziehung oder nur gelegentliches Spielen sein?

Punkt 3: Menschen gibt es auch noch!

Sehr, sehr viele vergessen auch, dass es hier um Menschen geht, die zusammenpassen müssen. auch unabhängig von  der spielerischen Seite.  Alles ist ja möglich, daher müsst ihr euch auch darüber im Klaren sein, wie der Mensch sein soll, den ihr euch aussucht . Eine Sofa-Kartoffel wir nicht zu einer Party-Taube passen. Diese Dinge müssen genauso passen, wie der zweite Punkt! Wenn man menschlich nicht zusammen passt, wird es auch mit dem Spielen nicht klappen.

Habt ihr die 3 Punkte erledigt, dann habt ihr schon gute Chancen und das Schlimmste und Schwerste habt ihr hinter euch. Wie ihr das macht, bleibt euch überlassen, aber es kann manchmal wirklich hilfreich sein, wenn man die Sache wie im Berufsleben angeht. Schreibt einen Lebenslauf über euch und dazu fertigt ihr dann ein Gegenstück an, wie euer Partner sein „MUSS UND SOLL!” (nicht kann, sollte oder könnte). Dann kann man die nächste Hürde in Angriff nehmen.

Punkt 4: Wo fange ich an zu suchen?

Traut euch und geht unter Leute. An erster Stelle stehen die Stammtische, da hat man die meisten Chancen, eine passende Person zu finden. Tipp zwei ist das Internet und Nummer drei sind BDSM Partys und Veranstaltungen. Wobei man da aber ein offener Typ sein sollte, der auf andere Menschen zugeht.

Online … Ich finde es eigentlich am besten, um einen Menschen erst mal beschnuppern zu können und wenn es passt, dann trifft man sich einfach. Die Distanz spielt nicht unbedingt eine Rolle und das Aussehen ist nicht entscheidend, um mit jemanden in Kontakt zu treten. Das größte Problem ist aber, dass viele zwar im Netz fähig sind, so zu sein wie sie sind und real dann aber dennoch unfähig sind, zu sich selbst zu stehen. Plattformen gibt es genügend, aber GD ist eine gute, wenn nicht die beste Seite unter allen.

Und dann gibt es noch die Möglichkeit, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Gut, dies ist eher etwas für offene Menschen. Ihr stellt selbst eine Seite, einen Blog auf die Beine, um euch zu „verkaufen”, repräsentieren, um anderen die Möglichkeit geben zu können, euch zu finden. Ein klarer Vorteil, ihr erreicht viel mehr Leute als mit einem kleinem Profil auf einer Plattform und ihr könnt es so gestalten wie ihr es möchtet.

Ich finde die Idee von einem Fantasie-Date (hier auf der Seite) oder einem legendären guten Tag (meine eigene Idee) sehr interessant, toll und vor allem hebt es sich von der Masse der Kontaktanzeigen ab. Wie habe ich meine Test-Geschichte genannt?  „Nicht denken, sondern fühlen!”, damit kann man jedenfalls mehr vermitteln, als nur zu sagen: „Ich bin so und so und suche so und so”.

Punkt 5: Ich habe wen gefunden und will „ihr” schreiben?

Stell dir die Frage, ob du Ihr/Ihm wirklich schreiben willst, passt er/sie wirklich in das Schema nach dem du suchst, bzw. passt du in das Schema, das er/sie sucht oder willst du nur schreiben, weil du frustriert bist? Hier liegt die Wurzel allen Übels. Ich weiß das von genügend Frauen und das aus erster Hand, weil ich diese Mails und Nachrichten selbst gelesen habe und weiß, wie hier der Hase läuft. Der Großteil der Post, die sie bekommen unterscheidet sich nicht. Sie beinhaltet 3 Zeilen und wie toll doch ihr Profil sei (auch wenn es leer ist), die Neigung der Frau ist vollkommen egal, „Ist doch Wurst, der schreib ich jetzt einfach”, auf die Art.

Diese Leute machen es mir selbst unmöglich, weiter zu kommen. Meine Nachricht, für die ich mir Zeit nehme um auf ihre Person/ihr Profil einzugehen und die ich mit ein bisschen Humor untermauere, geht unter. Meine Nachricht ist dann die einundsiebzigste Nachricht und wird gar nicht mehr gelesen.

Ach, nicht dass ihr glaubt den Männern würde es besser ergehen, bei uns ist es nicht anders, nur meistens noch niveauloser, wenn dann doch mal eine Nachricht mal im Postkasten landen sollte, pro Quartal. Tut mir leid, aber viele Damen meinen, sie seien Gott und so ist auch ihr erster Auftritt. Wenn mir jemand keinen Respekt entgegenbringt, mache mich eher darüber lustig, als diese Person ernst zu nehmen.

Punkt 6: Offenheit und Ehrlichkeit

Die besten Chancen jetzt zu punkten und es bis zu einem Treffen kommen zu lassen, ist Ehrlichkeit und Offenheit.  Steht zu euch selbst, wer lügt fallt auf die Fresse. Spätestens beim ersten Realkontakt. Es ist nichts Schlimmes daran, zu sagen wo man steht und man hin will. Ihr wollt eure Neigung ausleben, dann müsst ihr auch bereit sein sie preiszugeben. Wenn man sich eine Zeit lang austauscht, werdet ihr merken ob es passt oder nicht und müsst selbst entscheiden, wie ihr dann weiter machen wollt.

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Aus diesen 6 Punkten entstehen dann die 6 Regeln für das richtige Anschreiben/Verkaufen und damit Erfolg zu haben.


Die 6 Regeln des Anschreibens


  • Die erste Regel:

Wenn ihr jemanden gefunden habt, sei es ein Profil, verschiedene Texte, einen Blog oder eine andere Art von Information über die Person , dann müsst ihr euch wohl oder übel die Zeit nehmen, diese Informationen sehr aufmerksam zu lesen. Ob ihr nun wollt oder nicht.

Das sind so die berühmtesten Fehler: „Ich finde dein Profil so toll, ….”, ist nämlich ein guter Anfang wenn das Profil von der Person absolut leer ist. Also ein Fail.

Wie man sagt: „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!”, denn das ist der erste Schritt auf den Weg, einen netten Menschen kennen zu lernen, es ist wie eine Visitenkarte. Wenn die keinen guten Eindruck hinterlässt, dann hat man schon verloren. Hält man sich daran, punktet man nicht nur, sondern zeigt auch, dass man ein aufmerksamer Leser oder eine aufmerksame Leserin ist.

  • Die zweite Regel:

Das es wichtig ist zu verstehen, ob man überhaupt das verkörpert, was diese Person die man gefunden hat überhaupt sucht.  Kurz und hart ausgedrückt, ihr verschwendet ansonsten eure Zeit und die Zeit der Person, die ihr anschreibt, dabei ist keinem von beiden geholfen. Wenn eine Herrin nur eine weibliche Sub sucht, dann wird sie wohl nichts mit männlichen Subs anfangen wollen. Wenn eine devote Frau nach einem liebevollen Partner sucht, mit dem sie gelegentlich ihre Neigung teilen und ausleben will, kommt man ihr aber mit dem Ober-Dom-Gehabe und der Vorliebe zu 24/7, würde man nur ihre Zeit stehlen. Ich suche zwar nach einer Lady, die an 24/7-TPE Interesse hat, aber wenn man mich im ersten Anschreiben gleich auf meine Neigung reduzieren würde, landet diese Nachricht gleich im Müll. So gibt es viele Beispiele dafür, dass Dinge die man nicht sucht, auch uninteressant sind für die suchenden Personen.

Wenn ihr nicht das seid, was die Person sucht oder auch umgekehrt, dann lasst es einfach und widmet euch lieber den Personen, wo ihr wirklich Chancen habt.

  • Die dritte Regel:

Könnt ihr die beiden ersten Regeln erfüllen? Also, ihr habt das „Profil" aufmerksam gelesen und die Vorstellungen der anderen Person passen auf euch? Dann geht es nun um den richtigen Text. Eigentlich sollte man annehmen, dass dies die einfachste Aufgabe daran sein sollte, aber da versagen dann die nächsten. Ich schreibe jetzt aus meiner persönlichen Sichtweise und den Informationen, die ich so in den Jahren von anderen bekommen habe.

Für mich muss ein Anschreiben folgende  Kriterien erfüllen, um nicht im Papierkorb zu landen:

Ich, Oliver/Ruby möchte angeschrieben werden und nicht meine devote Neigung, aber man darf sie sehr wohl locken.

Eine Nachricht sollte mindestens einen Grund enthalten, warum man mir schreibt. Ob das dann mein interessantes Profil, ein Artikel den ich geschrieben habe oder ein Beitrag in einem Forum ist oder weil man öfters gechattet hat, ist dabei egal. Auf jeden Fall irgendetwas, auf das man Bezug nehmen kann.

Bitte nicht stocksteif, sondern freundlich, offen, ehrlich und auch mit ein bisschen Humor, alles im Maß der guten Dinge.

Und das allerwichtigste, bitte mehr als 3 Sätze. Aber auch nicht zu lang in der ersten Nachricht, danach können es  auch drei A4 Seiten oder mehr sein. Aber in der ersten ist dies unpassend.

Diese vier Dinge wünsche ich mir sehr, damit weckt man mein Interesse und ich setze diese auch selber um, wenn ich jemanden anschreibe. Egal ob ich jetzt jemanden kennenlernen möchte oder mich einfach nur gerne mit der Person unterhalten möchte. Und ich bin bis jetzt immer gut gefahren damit, auch wenn ich das direkte Anschreiben fast aufgegeben habe, weil es in 90% der Fälle leider immer untergeht.

Ich freue mich immer über eine Mail/Nachricht, auch wenn das dann vielleicht nur einmal im Monat vorkommt. Aber  dominante Frauen, die ich aus meinem Freundeskreis kenne, bekommen zwischen 25 bis 50 Nachrichten täglich im Normalfall und das ist auch kein Einzelfall. Das da dann eine wirklich gute Mail oft untergeht, ist einfach so. Ich konzentriere mich daher lieber mehr auf die „Ich bin da und das sind meine Gedanken” Ebene. Ich hab einen Blog, schreibe hin und wieder in Foren mit, hab ein kleines Profil in der Sklavenzentrale und hin und wieder bekomme ich auch Mails von wirklich sehr netten Menschen, mit denen man sich auch sehr gut unterhalten kann. Es funktioniert also auch so.

Hier auf GD ist das nicht anders, hier wurde ich auch schon angeschrieben zum Austausch von Gedanken und ich sehe es auch hier im Blog an den Kommentaren, dass man „subtil” genauso die Leute dazu bringen kann, einem zu schreiben. =)

  • Die vierte Regel:

Und wie so oft, sie wird gehasst und wenige haben sie. Genau, es geht um die Geduld und ihr werdet kein Thema finden, wo ich nicht die Geduld erwähne, sie ist ein Ur-Bestandteil von BDSM und es wird ohne sie eben nicht funktionieren. Wenn man jemanden anschreibt, ist dies genauso. Sollte jemand nicht gleich antworten, dann wartet doch mindesten ein paar Tage, wenn nach 4 oder 5 Tagen dann noch immer nichts zurückkommt, kann man nachfragen ob die Nachricht angekommen ist (ist mir erst unlängst auf FB passiert, dass meine Nachricht bei der Person dort nicht ankam) und wenn dann wieder keine Antwort kommt, kann man davon ausgehen, dass die Person kein Interesse hat. Dann sollte man es auch gut sein lassen, sollte sie nur im Urlaub sein wird sie euch dann danach vielleicht eine Antwort schicken, wenn ihr schon gar nicht mehr damit rechnet. 

  •  Die fünfte Regel:

„Nein”, ist und bedeutet Nein und das auch bei einer Frau. Wenn euch schon jemand zurückschreibt: „Danke, ich habe aber kein Interesse”, dann meinen die es auch so. Bei einer Freundin versuchte das ein Typ fünf Monate lang, er fragte immer wieder nach: „Hat sich deine Meinung verändert?”. So etwas fällt unter lästig und wirft auch die Frage auf, ob man lesen kann, denn spätesten nach dem zweiten „Nein” sollte man es kapiert haben.

ACHTUNG NICHT ERSCHRECKEN! Sowohl Männer als auch Frauen und auch Subs und dominante Wesen tauschen sich untereinander aus, fragen nach ob jemand den einen schon kennt und verbreiten somit entweder positives oder negatives über einen. Wie man in den Wald hinein schreit, so schallt es auch wieder zurück.

  • Die sechste Regel:

Diese ist für die Leute gedacht, welche sich mit solchen Fail-Nachrichten oder gar Angriffen beschäftigen müssen. Wenn man nicht die Gabe besitzt, jemandem die Worte so umzudrehen ohne dass es auf einen selbst zurückfällt, ist der Papierkorb die beste Lösung. Ich gebe euch da mal ein Beispiel, das ich mal bekommen habe:

Idiot meinte: „Wenn deine Mutter wüsste, was du für eine perverse Drecksau bist, dann würde sie dich verstoßen.”

Jaaaaahhhh, give me more! So etwas liebe ich, da freut sich mein Bastlerherz, denn da spielt man den schlechtesten Punkt bei mir an. *fg*

Meine Antwort: „Hm, die Scheiße die du in den Mund nimmst, würde ich nicht mal in die Hand nehmen. Du, meine Mama weiß schon lange dass ich pervers bin und dass ich für meine Herrin das Haus-Sklaven-Schwein bin findet sie sogar amüsant.”

Und es kam nie mehr eine Antwort, wobei das nur ein kleiner Auszug von einem längeren Geplänkel ist. Man muss eben wissen wie man kontern kann, ohne sich in die Schussbahn zu stellen. Wenn man das nicht kann, dann lässt man es besser auf sich beruhen, das ist so wie mit den „Trollen”, je mehr man darauf eingeht, desto mehr Freude haben die daran.

Aber ich lasse mich sehr gerne unterschätzen, somit kann ich immer wieder auftrumpfen und wenn ich ehrlich bin, ich wünsche es wirklich keinem, mich zum Feind zum haben. Da ist die psychologische Kriegsführung nur ein kleiner Teil meines Waffenarsenals. *Ein bösartiges, sadistisches, lautes Lachen*

******

Dann will ich, bevor ich zum Schluss komme, noch ein paar kleine Tipps geben. Wenn man nicht „aktiv" sucht oder aus der Masse herausstechen möchte, braucht man viel Phantasie. Gerade so als ob man ein „Phantasie Date" schreiben würde. Wie man es dann umsetzt, ist eine andere Frage. Ich zeige euch hier zwei und eine Geschichte könnt ihr im Forum nachlesen. Das eine ist eine wirklich Bewerbung, auf die ich mal in längeren Chatgesprächen (woanders) gekommen bin und die eigentlich aus Spaß („Na, schick uns doch mal eine Bewerbung.”) entstanden ist. Aber auch wenn es nicht geklappt hat, hatte die Bewerbung wohl doch einen guten Eindruck hinterlassen.Bewerbung-Sub

Also, wenn man mit jemandem schon in Kontakt steht, finde ich diese Idee gar nicht so dumm und man muss sich auch damit beschäftigen, warum man denn mit der Person spielen will.

Eine andere Möglichkeit, und ich würde diese mal passiv nennen, ist die persönliche Liste. Meine-Subige-Vorstellbare-Regellist

Also wenn jemand auf eine Dauermachtbeziehung aus ist, dann ist die eine verdammt gute Übung. Ich sage aber gleich, dass es Zeit braucht zum erstellen der Liste, ich habe 6 Tage dafür gebraucht. Auf der einen Seite muss man sich wirklich damit beschäftigen, wie weit man denn wirklich gehen würde in so einer Konstellation und auf der anderen Seite, sieht man auch den Punkt seiner eigenen Entwicklung. Und bevor jemand fragt: Ja, ich würde diese Liste sofort mit Brief und Siegel akzeptieren, auch wenn sie noch erweitert werden würde. Ich habe da keine Bedenken mehr.

So kann man seinem Gegenüber schon sehr viel erzählen, ohne wirklich viel getan zu haben oder hunderte Mails hin und her zu schreiben. Aber es muss jeder selber herausfinden, wie und welche Form der Suche zu einem passt. =)  

Schlussworte:

Beherzigt ihr diese paar Regeln, so steigen eure Chancen um ein Vielfaches und ihr hinterlasst zumindest einen positiven Eindruck, der wichtig für euch ist. Nicht vergessen, BDSMler reden und so kommt ihr vielleicht auch mal in einem Gespräch vor, dann werdet ihr plötzlich von jemandem angeschrieben der erfahren hat, dass ihr nach jemandem sucht. So sollte man sich immer alle Türen offen halten, denn es kann jederzeit jemand anklopfen. Ein gutes Netzwerk ist das Beste was man haben kann, egal ob nun zum Spielen, menschlich oder beruflich.

Dazu braucht man keinen Rhetorik-Kurs besuchen oder muss lauter Einser in Deutsch gehabt haben. =) Das kann absolut jeder lernen. Und dann klappt das auch irgendwann mit der einen Person, die man sein ganzes Leben lang sucht. Erst die Übung macht den Meister oder die Meisterin aus, denn vom Himmel sind noch keine gefallen.

Somit hoffe ich, dass ich euch ein paar noch unbekannte Einblicke geben konnte und vielleicht helfen diese aus den ersten beiden Kapiteln ja dem einen oder der anderen weiter.

In den nächsten Kapiteln geht es dann weiter mit: Dem ersten Treffen/Spielen und vor allem um die Gefahren in die leider sehr viele Anfänger hinein laufen, ohne es zu wissen. Es bleibt also spannend.

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zu Kapitel 3 - Wie BDSM Wirklich ablaufen sollte und andere Geschichten


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