Das Ende der dominanten Seite

Mein neuer Freund hat eine sehr dominante Seite, die auch oft im normalen Alltag durch seinen Blick zutage kommt. Dennoch hat er das Verlangen nach meiner Dominanz. Ich wusste von Anfang an, dass ich mich schwer würde durchsetzen können, aber ich wollte es wenigstens versuchen.

In einer unserer gemeinsamen Nächte nahm ich mir vor, von Anfang an die Oberhand zu haben und vor allem zu behalten. Langsam begann ich mit Massagen und einem Verwöhnprogramm, um Sicherheit zu bekommen. Ja, ich war mir mehr als unsicher, was ich denn nun mit ihm anstellen sollte. Da wurde mir eigentlich klar, dass ich wahrscheinlich niemals die Rolle einer „echten Domina“ einnehmen konnte. Mir fehlten einfach die Ideen oder die Intuition – vielleicht hatte ich auch nur einfach die Angst, ich könnte mich „dumm“ anstellen.

Ich nahm meine Empfindungen komplett zurück, was mir doch sehr schwer fiel, weil mich die Situation total erregte. Körperlich vereint konnte ich mich kaum zurück halten. Gedanklich war ich eigentlich damit beschäftigt zu überlegen, ob jetzt der Moment gekommen war, mal etwas härter mit ihm umzugehen. Umso weniger war ich darauf vorbereitet, was dann passierte.

Ich muss wohl noch dazu sagen, dass er mir schon des Öfteren seine Hand an den Hals gelegt hatte, jedoch ohne Druck auszuüben. Mit leichtem Gegendruck hätte ich ihm sofort zu verstehen geben können, dass ich mehr wollte. Aber da war ich mir etwas unsicher, denn wir waren schließlich beide Anfänger (wobei ich ihm das nicht ganz glauben kann – oder er hat eine sehr gute Intuition *g*).

Nun jedoch zurück zu der bisherigen Situation:
Ich saß also auf ihm und dachte mehr als ich fühlte, eben gedanklich schon bei der etwas härteren Gangart für ihn. Plötzlich nahm er jedoch meine Hand und führte diese an seinen Hals. Erschrocken riss ich die Augen auf, übte leichten Druck auf seinen Hals aus – und schon war es um mich geschehen. Diese kleine Bewegung nahm mir die Dominanz komplett aus der Hand, weil von ihm gesteuert. Ich wurde emotional in die Höhe katapultiert, mein Körper verlor sich in den Zuckungen der höchsten Lust, es traf mich völlig unvorbereitet.

Sein leises und sehr dominantes Lachen drang an mein Ohr und ich kam wieder zu mir. Liebend gerne hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst, konnte mich gerade noch zurück halten. Er nahm mich in den Arm und hielt mich sehr fest, damit ich mich beruhigen konnte.

Bis heute weiß ich nicht, wie ich die ganze Situation einschätzen soll. Sicherlich war es ein wahnsinniges Erlebnis, aber es hat mir auch gezeigt, dass ich ihm gegenüber wahrscheinlich nicht wieder so schnell die dominante Frau sein kann. Vielleicht könnte ich es einem sehr devoten Mann gegenüber, aber hier sehe ich keine Chance.

Und da bin ich schon wieder mit meinen Überlegungen an dem Punkt, bei dem ich mich frage: Wie handhaben das Paare, bei denen beide Switcher sind? Pro Spiel eine feste Rolle? Ist switchen innerhalb eines Spieles möglich? Leben Switcher eine Seite mit dem Partner aus, die andere mit einem Spielpartner? Nur zu gerne würde ich darüber mehr erfahren. Wenn also jemand da Erfahrungen hat, würde ich mich über eine Kontaktaufnahme sehr freuen.


Kommentare:


Nudel schrieb am 13.06.2012


Kann ich sehr gut nachvollziehen

Hallo Subito,

dann bist Du jetzt also auf der submissiven Seite gelandet. Die rebellischen Gefühle, die da teilweise hochkommen, kann ich sehr gut verstehen ("hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige...").

Du willst Dich mal mit einer Switcherin unterhalten? Hm.
Na dann werde ich mich wohl in nächster Zeit bei Dir melden...

Liebe Grüße
von der Nudel ;-)


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo liebe Nudel,

ja, ich bin wohl wirklich auf die Sub-Seite gekippt, aber damit kann ich momentan sehr gut leben. Warte nur, wie der Blog weitergeht - ich hinke den Ereignissen noch hinterher, kann gar nicht so schnell schreiben, wie das Leben passiert.

Du darfst also gespannt sein, wie es weitergeht.

Ich freue mich, wenn du dich meldest. ;)

Liebe Grüße

Subito

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