„Das ist deine erste Aufgabe“

Total verliebt schwebte ich die nächsten Tage auf Wolke sieben, hing nur noch am Handy, um SMS zu schreiben und wartete auf seine Anrufe. Klar wollte ich mir nach nur einer Woche nicht eingestehen, dass da sehr viel tiefere Gefühle entstanden, als nur der Zustand der ersten Verliebtheit. Doch die Schmetterlinge flogen in meinem Bauch und ich konnte es kaum erwarten, ihn wieder zu sehen.

Wir lagen gemeinsam auf der Couch und unterhielten uns leise. Er flüsterte mir seine Fantasien ins Ohr und war hin und weg. Sollten sich meine geheimsten Wünsche nun doch in der nächsten Zeit erfüllen? Ich lauschte seinen Worten:

„Stell dir vor, wir gehen aus. Du hast nur ein kurzes Röckchen an und nichts drunter. Du spürst die Blicke der Männer auf dir, macht dich das an? Du suchst dir einen Mann aus und nimmst in mit in eine dunkle Ecke, um ihn zu vernaschen – ich bleibe in deiner Nähe und schaue euch zu … was denkst du jetzt?“

Die Vorstellung erregte mich und ich sah mich genau in dieser Situation. Das rief allerdings meine dominante Seite auf den Plan: ICH wählte diesen Mann aus und ICH bestimmte, was geschehen würde. IHM dabei vielleicht in die Augen zu sehen, während ich mit einem anderen Sex hatte, machte mich nur noch zusätzlich an.

Seine nächsten Worte ließen einen Adrenalinschub durch meinen Körper schießen:

„Das wird deine erste Aufgabe sein!“

Wortlos sah ich ihn an. Ich schluckte und atmete schwer. Niemals hätte ich gedacht, dass diese 6 Worte mich dermaßen in einen Zustand der totalen Erregung bringen könnten. Meine erste Aufgabe? Langsam dämmerte es mir, dass ich mich gerade das erste Mal so richtig in der Dom/Sub-Situation befand. Es war ein Befehl, den er mir erteilte und seine Augen sagten mir, dass dies kein Spaß war. Sein Blick zeigte deutlich, dass es ihm damit ernst war. Ich spürte innerlich, dass ich wohl noch sehr oft mit diesem speziellen Blick zu tun haben würde.

Er gab mir zu verstehen, dass er auf Antwort wartete. Heute würde ich sagen, es war schon etwas naiv von mir zu sagen: „Ok, ich werde die Aufgabe erfüllen.“ Wie schwer mir das aber fallen würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht.

Später, alleine in meinem Bett, dachte ich darüber nach, wie sehr ich diese Situation genossen habe. Eine klare Ansage von ihm. Mir wurde bewusst, wie schnell ich in eine Sub-Rolle fiel – ohne Diskussion seine Herausforderung annahm. Nicht vergleichbar mit dem „normalen“ Alltagsleben, in dem ich schon gerne das Heft in der Hand habe und mir nicht so schnell etwas sagen lasse. Verwundert über meine bereitwillige Reaktion schlief ich ein und hatte verworrene Träume, in denen sich fremde Männer tummelten und immer wieder der Satz fiel: „Das ist deine erste Aufgabe!“


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