Verlagerung der Neigung

Bis zu diesem Tage drehten sich meine Gedanken bei BDSM vor allem um den sogenannten Lustschmerz. Die ersten Spuren auf meinem Po waren sowohl beim Zugefügt werden als auch danach beim „Bewundern“ sehr erregend. Ich beschäftigte mich mit der Vorstellung von Wachs- und Tunnelspielen, hatte Bekanntschaft mit Brustklammern gemacht (oh Gott, nie wieder *g*) und war dem Kauf einer richtigen Peitsche nicht abgeneigt. Doch dann kam ich sozusagen „in den Genuss“ des D/S: Domination-Submission.

Den ganzen Tag verspürte ich ein erregendes Ziehen in meinem Unterleib. Heute würde ich mich meiner ersten Aufgabe stellen und ich sah dem Ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen.

„Wir werden ausgehen, du im Minirock, ohne Höschen. Mach die Männer richtig heiß und such dir einen aus, den du dann mitnimmst und vernaschst.“

Natürlich hörte es sich nicht als unlösbar an, aber würde ich wirklich soweit gehen und einen anderen, vor allem fremden Mann, abschleppen? Könnte ich meine Bedenken beiseite schieben, um SEINEN Befehl zu erfüllen? Würde mir meine Erfahrung als Swinger dabei helfen oder wäre das einfach eine komplett andere Situation? Viele Fragen gingen durch meinen Kopf, doch ich war fest entschlossen, meine Aufgabe zu erfüllen.

Alleine schon die Vorbereitungen auf das Ausgehen erregten mich. Seine Augen zeigten mir, dass ich sehr sexy aussah, das half mir, mein Selbstbewusstsein zu steigern.
Wir waren in Italien und zogen los, um einen geeigneten Ort für mein Vorhaben zu finden.

Dem Alkohol hatte ich eigentlich schon längerer Zeit abgesprochen, aber heute kamen mir die beiden Pina Colada’s nur recht. Nicht nur die Bar war ein bisschen verrückt, auch wir benahmen uns sehr freizügig und seine Hand glitt immer wieder in meinen Schritt. Natürlich bekamen das auch einige Männer mit, die immer wieder zu uns hersahen. Das heizte uns beide schon sehr an. Wir wechselten die Location und fanden uns in einer Strandbar wieder.

Ein bisschen abseits der Tanzfläche standen wir an einem Stehtisch und ließen der Lust (fast) freien Lauf. ER schob immer wieder meinen Rock nach oben, ein Blinder hätte bemerkt, dass ich kein Höschen trug – und auch drei Italiener konnten ihren Blick nicht mehr von mir lösen. Sie nahmen sogar bessere Plätze ein, um alles gut beobachten zu können.
Warum plötzlich zwei Italiener gingen, weiß ich bis heute nicht, aber nun saß nur noch einer in der Nähe und sah ständig zu uns hin.

„Du gehst jetzt zu ihm rüber und nimmst ihn mit zum Strand, ich folge euch dann.“

Seine Worte gingen mir durch und durch, aber meine Hemmschwelle war noch nicht wirklich überschritten. Ich begehrte auf.

„Nein.“

„Du weigerst dich?“, fragte er und sein Blick bekam diesen harten Glanz, der mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Ich antwortete nicht.

„Willst du dich mir wirklich widersetzen? Du hast eine Aufgabe!“

Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Plötzlich fand ich mich in der submissiven Rolle wieder. Mir wurde befohlen zu gehorchen, meine Aufgabe zu erfüllen – ohne wenn und aber. Noch haderte ich mit mir, aber um so mehr ich meine Erregung spürte, umso mehr ich die Feuchte zwischen meinen Schenkeln spürte – um so klarer wurde mir, wie sehr mich dieses Spiel anmachte.

Er drehte mich in Richtung des Italieners und flüsterte mir von hinten ins Ohr: „Du gehst jetzt rüber zu ihm und sagst ihm, was du willst, ist das klar?“ Ein kleiner Schubs nach vorne zeigte mir, dass es ihm völlig ernst war. Wie in Trance bewegte ich mich und ging etwas unsicher auf den Beinen zum Tisch des anderen Mannes. Dort erwartete mich nicht etwa ein Small Talk – ich hatte das Gefühl, von einem Dom zum nächsten gewandert zu sein. Der Italiener gab mir knappe, aber präzise Angaben: Ich solle zum Ausgang und dann zum Strand gehen, dort gab es ein Stück, an dem nicht kontrolliert würde.

Mittlerweile war ich mehr als nass und es lief fast schon meine Beine herab. Ich nickte nur und lief zurück zu meiner Begleitung, der mich mit herauf gezogener Augenbraue erwartete. Als er hörte, was ich tun sollte, packte er mich am Arm und steuerte auf den Ausgang zu.

In der Mitte von zwei Männern ging ich mit gesenktem Kopf geradeaus. Wortfetzen drangen in mein Bewusstsein, die aber nur dazu beitrugen, mich noch weiter zu erregen und mich gleichzeitig zu erniedrigen: Es war wohl die Rede davon, dass ich Sex brauche und genieße. Es hörte sich so an, als wäre ich sexsüchtig und würde das dauernd machen.

Während mein Freund quasi in der ersten Reihe der Sonnenliegen Platz nahm, verschwand ich mit dem Italiener hinter einigen Booten. Es waren nur unsere Oberkörper zu sehen. Ich spürte die Feuchte meiner Erregung, lehnte mich an ein Boot und war mehr als heiß auf die zart streichelnden Finger, die ihren Weg schnell in mein Lustzentrum fanden. Doch ich war viel zu angeheizt, um es lange hinaus zögern zu können. Und so durchdrang nach nur einigen Augenblicken ein Schrei der Lust die dunkle Nacht …

Auch der Italiener konnte nicht wirklich an sich halten, als ich meine Zunge und meine Lippen einsetzte … und so benetzten heiße Tropfen den feuchten Strand.

Meine erste Aufgabe war geschafft und es erfüllte mich mit Stolz. Glücklich schwebte ich zusammen mit meinem Freund ins Hotel zurück. Für mich war das Spiel eigentlich zu Ende, doch er ließ mich spüren, dass er immer noch die dominante Rolle einnahm. Es regte sich leiser Widerstand in mir, aber sein Griff ließ keinen Zweifel daran, dass ER bestimmte, wann das Spiel vorbei war. Alleine das versetzte mich schon wieder in einen Erregungszustand … meine Libido schien komplett verrückt geworden zu sein.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich schließlich ein, die Bilder des Abends begleiteten mich in den Schlaf …


Kommentare:


Turbinchen77 schrieb am 14.06.2012


Wie schön

Hi Komma,

eine Fantasie, die ich auch immer wieder mit meinem Ex durchgespielt habe, aber ich habe mich nie getraut!!!

Respekt... Du hast es gemacht und es war auch noch schön... jetzt bereue ich eigentlich, dass ich das nicht gemacht habe, aber ich bin halt monogam und das hat mich abgehalten.

Aber "beim nächsten Mann wird alles anders".. oder wie heißt es so schön ? ;-)

Bitte schreib fleißig weiter, ich lese so gerne von dir, Süße.

Liebe Grüsse

Turbinchen


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Turbinchen,

vor 3 Jahren hätte ich an das Ausleben einer solchen Fantasie nicht im Traum gedacht. Man entwickelt sich eben weiter, Stillstand ist der sichere Tod. Und wenn man dann noch jemanden trifft, bei dem es einfach passt, steht das Tor der Lust sehr weit offen.

Ich glaube schon, dass man im Leben auf einige Menschen trifft, die einem sehr gut tun und diese Zeit muss man dann einfach genießen. Ich tue das auch und hoffe, dass dieser Zustand der Glückseligkeit noch lange anhält.

Liebe Grüße

Subito

redcat schrieb am 14.06.2012


sieben Meilen

Boh Liebes,
da bin ich ein Paar Tage weg und hab das Gefühl Du bist in der Zeit sieben Meilen und mehr gegangen.
Viel Spass weiterhin!

Alles Liebe redcat


Antwort auf diesen Kommentar

Hey Kätzchen,

ja, ich sag's ja: Mit 180 Sachen auf der Überholspur. Aber ich genieße es, so wie es mir von dir aufgetragen wurde. *g*

Liebe Grüße

Subito

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