DARKSIDE - FINALE

Hannahs Test im Club erreicht seinen Höhepunkt. Kann sie ihm am Ende gar etwas Gutes abgewinnen?

Zehnter und letzter Teil der Geschichte um Hannah und Bernhard. Und hier kann man die Story noch einmal von vorn lesen ...

 

DARKSIDE - FINALE

... Bernhard hatte begonnen, sich in sie zu schieben. Beide Hände gegen die Innenseiten ihrer Schenkel gepresst, spreizte er sie noch weiter als zuvor. Als er tief in ihr war, griff er nach ihren Beinen, beugte sie und hielt ihre Knie fest.
Sein erster Stoß drückte sie heftig gegen den Bauch des Fremden. Hannah stockte der Atem.
„Entspannt bleiben“, flüsterte die Stimme über ihr.
Das war leichter gesagt als getan. Die folgenden Stöße kamen schmerzhaft tief. So kannte sie Bernhard nicht. Offensichtlich hatte er das Gefühl, sich vor versammelter Mannschaft beweisen zu müssen. Wenn er ihr wenigstens mit seinen Fingern ein wenig helfen würde.
„Schmerzen?“, fragte die Stimme, als sie beim nächsten Stoß ein Aufstöhnen nicht unterdrücken konnte.
Sie nickte und verzog das Gesicht.

Die Hand des Fremden schob sich erneut über ihre Haut. Dann legten sich seine Finger auf ihre Lustknospe und begannen einen intensiven Tanz. „Konzentrier dich darauf“, befahl er leise und steigerte in raschem Tempo seine Bemühungen.
       Nur am Rande nahm sie wahr, dass ihre Hände in die der Frau wechselten. Die Reize an ihrer Klitoris und an ihren Brustwarzen, kombiniert mit Bernhards unentwegten Bewegungen zwischen ihren Beinen, waren so intensiv, dass ihre Atmung längst keinen Takt mehr fand. Schmerz, Erregung und Lust vermischten sich auf wundersame Weise zu einem berauschenden Cocktail. Sie fühlte sich von Bernhard getrieben und von dem Fremden gehalten. Alles andere hatte sie beinahe komplett ausgeblendet. Und als ihr Höhepunkt einsetzte, konnte sie sich tatsächlich fallen lassen …

* * *

„Gut gemacht, Baby!“ Bernhard strahlte sie an, als sie wieder am Tresen saßen und alles um sie herum zur alten Geschäftigkeit zurückgefunden hatte.
Susi stellte ihr einen frischen Mojito hin. Der fünfte oder sechste. Hannah zählte nicht mehr. Unauffällig durchkämmten ihre Augen den Raum auf der Suche nach dem bernsteinfarbenen Blick. Erst als Bernhard ihren Arm ergriff, wurde ihr klar, dass er eine Frage gestellt hatte.
„Du bist ja völlig durch den Wind“, amüsierte er sich und küsste sie auf die Nasenspitze. „Müde?“
Sie schüttelte den Kopf und rührte versonnen im Cocktail.
„Du hast bestanden“, sagte Bernhard und schob seine Hand auf ihren Schenkel. „Und das überraschend gut.“
       Hannah nickte lächelnd und merkte, wie egal es ihr plötzlich war, was er sagte. Bestanden, na und? Es hatte keine Bedeutung mehr. Zumindest nicht die, die Bernhard dem offensichtlich beimaß. „Ich muss mal“, sagte sie wahrheitsgemäß und rutschte vom Hocker. Sie spürte, dass er ihr nachsah. Ihre Beine fühlten sich noch immer wie Pudding an. Sie war froh, dass Susi ihr ganz selbstverständlich ein Höschen geliehen hatte. Vermutlich aus einem Vorrat, den sie zweifelsfrei für solche Fälle angelegt hatte. Ihr Outfit war also wieder komplett. Dennoch begegnete sie auf dem Weg zum stillen Örtchen im Keller nun dem einen oder anderen verlangenden Blick. Nur nicht dem, nach dem sie selbst suchte.

Als sie sich frisch gemacht hatte und sich gerade eben anschickte, wieder hinaufzugehen, griff von hinten eine Hand nach ihr. Siedend heiß durchfuhr es sie. Sie riss sich los und versuchte zu entkommen. Der Arm, der sich daraufhin fest um ihre Taille schlang, war schneller. Panisch schnappte sie nach Luft. Im selben Moment hörte sie ein beruhigendes „Schschsch.“
       Er. Sie war sicher. Sie wandte den Kopf und schaute wie hypnotisiert in bernsteinfarbene Augen. Er sprach nicht. Er musterte sie mit brennendem Blick, strich über ihre Arme und ging dann vor ihr in die Knie. Schweigend sah sie ihm dabei zu, wie seine Hände an ihren Beinen hinab glitten. Wie er ihren Fuß aus einem der Heels hob, einen Stift zückte und etwas auf ihre Fußsohle schrieb. Dann richtete er sich wieder auf, streichelte ihre Wange und zwinkerte ihr grinsend zu. Schließlich eilte er vor ihr die Treppe hinauf. Als sie selbst oben ankam, sah sie ihn am Eingang mit dem Türsteher reden. Aus der Garderobe kam seine Frau. Gleich darauf verschwanden die beiden.

Hannah lächelte. Die Vorfreude auf das, was sie später in einer ruhigen Minute in Augenschein nehmen würde, erzeugte für den Rest des Abends ein Hochgefühl. Etwas, was sie lange vermisst hatte. Und endlich konnte sie auch Bernhards albernem Test einen Sinn abgewinnen.

* * *  ENDE  * * *

 

Das war also mein Weihnachtsgeschenk für euch - die Geschichte um einen Test, wie ihn angehende Subs wohl zigfach über sich ergehen lassen. Was immer man davon halten mag, mein ganz persönlicher Held ist der Fremde ;-)

Diese Geschichte ist der Beginn eines Romans, den ich dieses Jahr geschrieben habe. Mehr über den Titel und mich als Autor erfahrt ihr gleich morgen zum Start des neuen Jahres.

Ich wünsche euch allen eine wunderbare Silversternacht. Lasst es ordentlich krachen oder zieht euch an einen stillen Ort zurück. Hauptsache, ihr verbringt sie, wie ihr es mögt. Auf ein gutes neues Jahr für uns alle!

Eure Vicky


Kommentare:


wounded-angel schrieb am 31.12.2014


Oh ja liebe Vicky
das war fantastisch so hatte ich es mir gewünscht.
Das Beste ist das es der Anfang deines Romans ist :-) so das ich mich weiter in ihn vertiefen kann! Was ich auch tuen werde:-)
Ich mus zugeben du endwickelts dich auf den besten Wege dazu meine lieblings Autorin zu werden!
Nicht nur weil du sehr gut meinen Geschmack getroffen hast sondern weil ich durch deinen Blog und den persönlichen Austausch mit dir hier einen echten bezug zu dir habe.
Ich habe mir eigentlich nie vorstellen können das eine Autorin es interessiert was ich über ihre Geschichten denke sondern nur das ich sie lese aber du hast mir dieses Gefühl gegeben.
Danke für dieses tolle Weihnachtsgeschenk
einen guten Rutsch ins neue Jahr
Wounded-Angel


Antwort auf diesen Kommentar

Ich mag diesen direkten Austausch auch sehr, liebe Wounded-Angel. Und ich bin froh darüber, dass mein Blog hier genau das möglich macht. Ich kann euch Themen anbieten - wir können uns darüber austauschen. Das ist ganz etwas anderes, als wenn irgendjemand mein Buch kauft und ich nie erfahre, ob es ihm gefallen hat oder nicht. Und wenn nicht, warum nicht.

Autoren leben vom Feedback. Ich weiß das eure sehr zu schätzen!!!

Toll, dass du dir immer wieder die Mühe machst zu schreiben. Und schön, dass wir über so viele verschiedene Themen sprechen können. Danke dafür!

Komm gut ins neue Jahr, Wounded-Angel! Wir hören bzw. lesen uns morgen ja schon wieder - mit der Offenbarung ;-)

Liebe Grüße und eine tolle Silvesternacht! Vicky

selinab schrieb am 31.12.2014


Liebe Vicky,

ein herzliches Dankeschön für diese bezaubernde Geschichte mit diesem im ersten Moment erstaunlichen Ende. Im Nachklang jedoch war ihre Reaktion auf Bernhard und ihre keimende Sehnsucht nach dem Unbekannten die logische Folge. Ein toller Denkanstoß für so manchen Herrn, der hier unterwegs sein mag. Denn jedem sollte bewusst sein, dass beim Spiel zwischen Dominanz und Submission derjenige, der testet, vielleicht selbst sich einem Test stellt und verliert.
Ich freue mich darauf, noch mehr von dir zu lesen. Auch deine bisherigen Beiträge haben mich in ihrem frischen und natürlichen Schreibstil und der Art, wie du Themen ansprichst, überzeugt.
Nun aber bleibt mir nur, dir einen guten Start in ein neues Jahr zu wünschen, das dir Erfolg, Gesundheit, wahre Freundschaft und ganz viel Liebe bringen möge.

Herzlichst
selinab


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Selinab,

das sind wunderbare Wünsche für das neue Jahr! Danke, von Herzen!

 

Ich mag diese Geschichte auch. Gerade weil sie gar nicht so vordergründig gegen Bernhard ins Feld zieht, andererseits trotzdem zeigt, was Frau sich von einem dominanten Mann wünscht - nämlich Einfühlungsvermögen und vor allem Fairness.

Tests mochte ich noch nie. Sie unterstellen dem zu Testenden von vornherein einen gewissen Mangel an was auch immer. Wer sich zum ersten Mal in die Szene begibt, kann maximal unerfahren sein. Das und vielleicht zusätzlich eine gewisse Blauäugigkeit oder Verliebtheit auszunutzen, um die eigene Macht zu demonstrieren, mag vielleicht für den Moment funktionieren. Auf längere Sicht gesehen, kann man(n) dabei aber nur verlieren - das soll die Schlusssequenz zeigen ;-)

 

Komm gut ins neue Jahr, Selinab! Ich wünsche dir, dass du die schönen Momente darin stets wahrnimmst und ihnen ein Maximum an Energie für dich selbst abgewinnen kannst. Danke, dass du meinen Blog liest. Ich hoffe, du hast weiter viel Spaß daran!

 

Ganz liebe Grüße, Vicky

Shellan schrieb am 31.12.2014


Hallo Vicky!

das war ja heiß!! Ich bin gespannt auf Dein Buch! Guten Rutsch und ein glückliches und fesselndes neues Jahr!!

Liebe Grüße
Shellan


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Shellan,

heiß, ja - das beschreibt es wirklich ;-) Ich danke dir für dein Feedback!

Komm auch du gut ins neue Jahr! Und lass dich morgen überraschen ;-)

Bis dahin liebe Grüße, Vicky

Corina schrieb am 31.12.2014


Na sieh mal einer an. Erstens kommt es anders zweitens als man denkt. Überraschende Wendung, so gefällt mir das. Nichts ist schlimmer, als ein durchschaubares Ende. ;)) Wie gesagt, ich hoffe mal du verwöhnst uns nach deinem "Outing" trotzdem noch mit deiner Kreativität. Ich steh nicht so auf "kalten Entzug" hehe.

Ansonsten, wünsche ich dir einen gesunden Rutsch ohne Ecken und Kanten ins Neue Jahr. Gönn deiner kostbaren Feder/Hand eine schöpferische Pause, und feier schön im Kreise deiner Lieben. ;))

Liebe Grüße
Corina


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Corina,

keine Angst vor "kaltem Entzug" ;-) Es geht weiter mit spannenden Themen. Selbst nach dem Outing könnt ihr euch auf Neues freuen. Denn Ende Februar gibt es einen neuen Roman von mir. Und vielleicht hier ja vorab ein paar Textproben? ...

 

In jedem Fall auch für dich einen guten Rutsch hinüber nach 2015! Ich hoffe, dass das Wetter bei euch schöner ist - hier in Berlin gibts nur trübe Stimmung. Aber egal - wir machen's uns einfach gemütlich ;-)

 

Liebe Grüße und danke, dass du bis zum Ende der Story durchgehalten hast! Vicky

Einen Kommentar schreiben:

Bitte alle Felder ausfüllen!

Die e-mailadresse wird nicht veröffentlicht!
Dein Kommentar wird erst sichtbar nachdem er von einem Moderator freigeschalten wurde!
    Vicky
    ... theoretisch informiert, praktisch angefixt, aber bisher nicht auf den Punkt gekommen – fragt sich: Warum lässt mich BDSM nicht los? Ein persönliches Mindgame der Autorin NORA AMELIE. …
Die neusten Artikel
     
  •   GESCHICHTENWETTBEWERB – Runde 3
    Heute habe ich eine besondere Neuigkeit für euch - eine Einladung zum ... [mehr]
  •   „Höschen aus!“, denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
    Ich wette, genau dieser Satz ist DER Klassiker eines BDSMlers. Der ... [mehr]
  •   SM in Romanen – Go oder No?
    Für mich als Autorin eigentlich eine ziemlich unbequeme Frage. Man ... [mehr]
  •   Bettgeflüster 2
    Als Stimmenfetischist hab ich mich ja bereits geoutet. Und wie muss ... [mehr]
  •   Bettgeflüster 1
    Laut oder leise? Tief oder hoch? Sachlich, verbindlich, abweisend – ... [mehr]
Neue Kommentare
     
  •   Rheinpfeil1977 schrieb am 03.09.2016
    Hallo Vicky, den Spruch "Höschen aus!" mag ich auch sehr. Er zeigt ... [mehr]
  •   Corina schrieb am 18.07.2016
    Hallo Vicky, uih, das sind ja tolle Neuigkeiten. Dann will ich mal ... [mehr]
  •   June schrieb am 23.05.2016
    Liebe Vicky, ich denke eher nicht, dass Mann/Dom es toll fänd, wenn ... [mehr]
  •   eve adam schrieb am 09.05.2016
    Hallo Vicky, An diesem Punkt stehe ich gerade, ich bin in so einer ... [mehr]
  •   gabigrau schrieb am 08.04.2016
    Das ist nicht nur ein BDSM Spiel. Wenn ein Mann fantasie voll ist, und ... [mehr]