DARKSIDE - Teil 4

Hannah ist ihrem Freund Bernhard in einen Club der besonderen Art gefolgt und sieht sich mit Dingen konfrontiert, die ihr Unbehagen hervorrufen. Sie soll einen Test bestehen. Die Frage ist, was genau muss sie dafür tun?

Und damit auch die Neueinsteiger vollständig im Bilde sind, hier der Anfang der Geschichte ...

 

DARKSIDE - Teil 4

Bernhard fand, dass Hannah ungewöhnlich lange weg blieb. Das gefiel ihm gar nicht. Hätte er nicht bemerkt, wie sehr ihr dieses für sie neue Ambiente zu schaffen machte, wäre er jetzt wohl doch misstrauisch geworden. Hans hatte ihn auf Hannah angesprochen. Sie sei hübsch, aber ziemlich verklemmt. Bernhard hatte gelächelt und abgewunken. „Lass mich mal machen!“
„Ich kenn’ dich gar nicht so nachsichtig“, hatte der andere darauf geantwortet und den Kopf geschüttelt. „Ein zweites Mal kannst du sie so nicht anschleppen!“
„Du wirst sie beim nächsten Mal nicht wiedererkennen“, hatte Bernhard daraufhin gemeint. Und es war ihm durchaus ernst damit gewesen. Hannahs Testphase würde nicht mehr lange dauern. Und dann galt es definitiv, andere Seiten aufzuziehen. Oder er würde sich von ihr trennen. Aber daran wollte er jetzt nicht denken. Ihr widerspenstiges Gehabe erregte ihn. Außerdem war seine Mutter von ihr begeistert. Sie witterte endlich eine normale Frau an Sohnemanns Seite. Keines von diesen Kätzchen, die zu allem ja und amen sagten und die Augen niederschlugen, sobald er die Stimme ein wenig erhob. Im Grunde waren ihm die Ansichten seiner Mutter zwar egal. Andererseits konnte es nicht schaden, ein wenig beständiger zu werden. Er ging straff auf die Fünfzig zu. Dieses permanente Auf und Ab seiner Beziehungen raubte ihm Energie.
       Bernhard schaute erneut in die Richtung, aus der Hannah kommen musste, und erstarrte beinahe. „Kneif mich mal“, flüsterte er Susi zu, ohne den Blick von Hannah zu wenden. Als er den winzigen Schmerz spürte, wusste er, dass es nicht am Alkohol lag. Sein Mädchen kam tatsächlich in Strümpfen daher, als liefe sie alle Tage so herum. Panties und Shirt wirkten zusammen wie ein Catsuit. Und die High Heels machten ihre schlanken Beine noch länger. Donnerwetter! Aus der sichtbar verklemmten Hannah war ein entzückendes Weib geworden, ein kleiner Edelstein, dem er gerade im Begriff war, den rechten Schliff zu verpassen. Bernhard straffte sich.
„Ich hab dich vermisst, Baby“, raunte er Hannah jetzt zu und legte den Arm um ihre Schultern. Er half ihr auf den Barhocker und musterte sie aufmerksam. „Ich bin stolz auf dich!“, sagte er dann.
Hannah senkte verlegen die Lider.
„Wie fühlst du dich, Baby?“, fragte er.
„Nackt“, gab sie zur Antwort.
Er lächelte und legte ihr eine Hand aufs Knie. „Genau so ist es perfekt! Schau dir die Kerle rundherum an! Die freuen sich mit mir.“
       Hannah malte mit dem Finger kleine Kreise auf Bernhards Hand. „Ich habe weiter vorn ein Andreaskreuz gesehen. Sie haben einen Mann daran gebunden. Wird er geschlagen?“
Bernhard schüttelte den Kopf. „Keine Sorge! Das sind Freiwillige, die sich da ranhängen lassen. Normalerweise geht es ihnen nur um das Gefühl des Ausgeliefertseins.“
Hannah guckte verunsichert. „Du meinst, er will sich nur betrachten lassen?“
„Betrachten und berühren. Das macht ihn an. Möchtest du ihn berühren?“
„Nein!“, antwortete Hannah schnell und wandte sich wieder ihrem Mojito zu. Das dritte Glas. Wenn sie in dem Tempo weiter trank, hatte sie bald einen ordentlichen Schwips!
„Warum hast du mir nicht gesagt, worauf ich mich heute Abend einlasse?“, fragte Hannah. Den Vorwurf in ihren Worten konnte er deutlich heraushören.
„Wärst du dann mit hierher gekommen?“
Sie senkte den Kopf.
„Na siehst du! Das habe ich geahnt.“ Bernhard lächelte sie aufmunternd an. „Was genau missfällt dir an dieser Location?“, fragte er und rückte mit seinem Hocker näher an sie heran. Jetzt berührten sich ihre Knie. Ihr Gesicht war ihm sehr nahe. Mit den Fingern streichelte er ihre Wange. „Sag’s mir!“
„Ich fühle mich ein bisschen überrumpelt“, meinte sie leise.
„Ich weiß. Aber sicher erinnerst du dich daran, worüber wir kürzlich gesprochen haben.“
„Was meinst du?“ Sie legte die Stirn in Falten.
Er nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Dass du etwas über Sex und Erotik lernen möchtest.“
Sie nickte bestätigend. „Ja, natürlich. Ich dachte nur nicht, so!“
„Was spricht dagegen? … Schau dich doch um! Wo könntest du mehr darüber lernen als hier?“
       Bernhard wies in den Raum. Er bezog die stöhnende Frau ein, die inzwischen in den Polstern kniete und sich von hinten vögeln ließ. Er schaute zu einer anderen, die weiter weg, aber deshalb nicht weniger offenherzig da saß, während sie ihren Blowjob erledigte. Und er machte Hannah auf ein Pärchen aufmerksam, das sich in eine Nische zurückgezogen hatte und es im Stehen trieb. Der Mann hielt sie auf seinen Armen, während die Frau mit dem Rücken zur Wand lehnte und sich an einem Mauervorsprung festhielt ...


Kommentare:


Wounded-Angel schrieb am 27.12.2014


Liebe Vicky
nicht das du denkst das ich deinen Blog nicht weiter Folge ;-) ich war nur im Weihnachtstrubel gefangen.
So hatte ich jetzt das Vergnügen sogar zwei hintereinander lesen zu können.
Ich habe auch schon eine Vermutung wer du bist ;-) bin gespannt ob ich recht habe :-)
Liebe Grüße Wounded-Angel


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Wounded-Angel,

da bin ich also nicht die einzige, die es spannend macht ;-) Ich hoffe, du erträgst die Warterei auf die Auflösung noch bis Neujahr ;-)

Danke in jedem Fall, dass du mir hier die Treue hältst und fast täglich kommentierst. Ein schönes Gefühl, wenn man weiß, dass man interessierte Leser hat.

Liebe Grüße und erhol dich gut vom Weihnachtsstress! Vicky

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    Vicky
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