Das ist die Frage, die man sich bei dieser Lektüre unweigerlich immer wieder stellt. Denn ein Safeword gibt es bei dieser Session nicht. Nur sein Wille zählt. Gefährlich?
NACHSCHLAG von Antje Ippensen
Ein Kriminalfall, ein Ex-Geliebter und die tiefe Sehnsucht nach allumfassender mentaler Befreiung sind die Zutaten für Ippensens SM-Roman. Es gibt Rezensenten, die behaupten, er hätte nichts Erotisches. Tatsächlich ist hier fehl am Platze, wer nach romantischer Überhöhung sucht. Da halte ich es lieber mit all jenen, die meinen, es wäre ein sehr intensives Buch.
Dieser Roman IST intensiv. So intensiv, das es schmerzt, quält, den Leser sich winden lässt. Alles, was passiert, geschieht während eines polizeilichen Verhörs. Armand, BKA-Beamter und Ex von Lea, deren Mutter wegen Totschlags im Gefängnis sitzt, hat es lokal ausgelagert. Auf den Dachboden über Leas Wohnung. Sein plötzliches Auftauchen Monate nach ihrer Trennung hat natürlich einen triftigen Grund. Als aufmerksamer Dom ist Armand nicht entgangen, dass Lea während der Verhandlung gegen ihre Mutter etwas Entscheidendes verschwiegen hat. Was, will er herausfinden. Mit seinen Mitteln und Methoden. Und die sind im wahrsten Wortsinn sadistisch.
Willigt Lea in die Session zunächst ein, so ist man spätestens dann, wenn das Spiel seine perfide Gratwanderung aufnimmt, wirklich nicht mehr sicher. Harter Tobak, was Armand Lea antut. Harter Tobak, was sie erträgt. Für ihn erträgt? Für sich selbst? Ist der Hilfeschrei, den der Mann in ihren Augen zu entdecken glaubt, echt? Müssen sie durch diese Hölle, um wieder zueinander finden zu können?
Ein Spiel mit der Qual, und zwar mit echter. Und dem wahren Kenner wird sich auch der erotische Moment erschließen ;-)
Geschrieben am: 01.04.2015
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